Donnerstag, 8. Juni 2006
Aufrechtes Bloggen für Geld.
Es ist nicht viel Geld, aber immerhin, und es erscheint mir als fairer Deal. Die Details gibt es an der Blogbar.
donalphons, 15:58h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 2. Juni 2006
Unheiliger Geist zu Pfingsten
Ihr seid ohnehin in der ungläubigen Stadt Berlin, und Erleuchtung ist Eure Sache nicht. Am Sonntag liegt die Stadt öde und ausgestorben da, die horizontalen Gelegenheiten, die noch nicht vergiftet sind, weilen daheim in Schwaben und machen auf Familie. Ihr wisst, das Wochenende wird wenig vergnüglich, aber halt: Die besten Blogveranstalterinnen der Republik Modeste & Wortschnittchen liefern Euch Barthel den Most ab, leicht vergoren und schlechte Träume verursachend, und darin schwimmen die bösen Geschichten des rabenschwarzen Ausstopfers Kid37, des Beherrschers der Abgründe Ole und unseres bayerischen Hausschlachters Burnster.
Gehet hin in Unfrieden, denn nicht das Helle der Messen, allein das Dunkle, Makabre und Groteske mag Euch gefallen, Ihr verkommenen Seelen.
Am Sonntag, den 04.06.2006
Um 19.30 Uhr
Im Lass uns Freunde bleiben
Choriner Str. 12 - Berlin
Gehet hin in Unfrieden, denn nicht das Helle der Messen, allein das Dunkle, Makabre und Groteske mag Euch gefallen, Ihr verkommenen Seelen.
Am Sonntag, den 04.06.2006
Um 19.30 Uhr
Im Lass uns Freunde bleiben
Choriner Str. 12 - Berlin
donalphons, 13:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 1. Juni 2006
Kränker als krank
Blogwerbemarketing mit so hohem Niveau, dass es ohne Anheben unter den Perserteppich passt, brought to you by Coca Cola & Burda.
donalphons, 19:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 30. Mai 2006
Die Brücke über den Abgrund zwischen den Sümpfen
Ein Nachtrag zu diesem Text hier. Ich bin in einer sehr komfortablen Lage. Rebellen ohne Markt ist ein prima laufendes Blog, das sehr viel Spass macht, die Blogbar auch, und mein journalistisches Wirken findet in fast wissenschaftlichen Nischen statt, wo der Markt für Bedrucktes noch lange existieren wird und niemand auf 5 Euro schaut.
Wer meine Blogs kennt, weiss, dass ich von Web 2.0 und vielen seiner Vertretern gar nichts halte. Typen wie Sixtus, Eck und Turi haben zwas so eine Klappe, wenn es um das Definieren der megageilen Zukunft geht, haben in der Realität aber so gut wie nichts vorzuweisen - es ist ja nicht so, dass ihre Web 2.0 Aktivitäten jetzt bombenmässig einschlagen würden. Wer sich deutsche Projekte wie Qype, Germanblogs oder Plazes anschaut, wird schnell den morastigen Boden der Tatsachen erkennen: Da geht nichts richtig vorwärts, oben wird vulgär Dampf geplaudert und unten blubbert es ein wenig im stehenden Wasser. Dass einer ihrer Kongresse in Berlin von einer Glücksspielfirma präsentiert wird - wo das eines der ältesten Geschäftsmodelle überhaupt, der Beschiss ist - spricht Bände. Unterstützt von VC-Gebern mit miserablem Track Record aus der New Economy.
Dabei gibt es durchaus Punkte, wo diese Leute recht haben. Die meisten sind durchaus in der Lage, die Veränderungen durch rückkanalfähige Netzwerkstrukturen zu erkennen, die Blogs mehr zufällig denn bewusst zu einem Parallelraum zu den herkömmlichen, vertikal und mit "Fences" abgegrenzten Medien bilden. Auch wenn man in der Interpretation vom Wachsen der Blogs und Schrumpfen der Medien die Zahlen sehr vorsichtig beurteilen muss, ist doch offensichtlich, dass etwas Neues entsteht, das völlig anders funktioniert als alles, was man die letzten 500 Jahre als Medium kannte.
Das sehen auch manche meiner Berufskollegen. Es gibt da grob gesagt drei Haltungen. Die einen sagen, es ist nur ein Modetrend und eine neue New Economy. Tatsächlich hat das Geschrei mancher das Potenzial, an unschöne Zeiten zu erinnern, und der Glaube, dass es Web 2.o mit Ajax, permanent Beta und user generated content schon schaffen wird, ist ausgesprochen naiv - so kann man eine Studentenbutze machen, aber keine Firma. An solche Extrembeispiele klammert sich aber der verstockte Teil der Johurnaille. Sie haben die erste Runde tatsächlich überstanden, was viele andere nicht überlebt haben, jetzt fühlen sie sich sicher. Spassigerweise argumentieren Web 2.0er und Totalverstockte bis auf die persönlichen Schlussfolgerungen weitgehend identisch: Die miese New Economy hat die Spreu vom Weizen getrennt, jetzt wissen wir, wie es wirklich geht, wir sind immer noch da, und heute ist wieder Geld im Internet, das wird super.
Die zweite Gruppe macht ihre Ablehnung an den Bloginhalten fest. Ist doch nichts, taugt nichts, ich hab da mal reingeschaut, was soll das denn bitte sein. Das ist keine Information und keine Nachricht, das brauchen die Leute aber, also wird man uns immer brauchen. Was diese Gruppe nicht erkennt, ist das kleine Problem, dass diese Theorie völlig am Blogger und seinen Lesern vorbei geht. Blogger und Leser wissen überhaupt nichts von der Wichtigkeit des Journalisten. Sie brauchen sicher Informationen, aber nicht aus eine Quelle und schon gar nicht von einem Journalisten. Und die ihnen unterstellte Belanglosigkeit bekommen sie noch nicht mal mit, weil sie nie auf die Kongresse gehen, wo ihre Texte leicht angewidert vorgelesen werden und dann die Frage kommt: Was soll das?
Die dritte Gruppe ist immerhin so weit, die Veränderung wahrzunehmen. Sie versucht, teilweise auch in Anlehnung an die Blogprojekte von Google und Microsoft, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen und die Nutzer zu halten oder zu sich umzuleiten. Gleichzeitig wird mit einer Aufweichung der ohnehin schon matschigen Trennung der Formate, Sonderwerbeformen, Qualitätsabbau und Einsparungen experimentiert. Und diese meist jung-dynamische Klientel ist dann ganz entsetzt, wenn sie bei aller Medienmacht und Einbindung in redaktionelle Strukturen die keinen Fuss auf den Boden bekommt. Weil Bloggen etwas anderes ist als täglich eine hirnlose Bleiwüste von oben nach unten zu den Lesern zu fabrizieren.
Zwischen den beiden Positionen der Journalismus-Brontosaurier und den verstrahlten Web 2.0 Fehlentwicklungen ist ein Abgrund, den man vielleicht ermessen kann, wenn man die Reaktionen auf meine Person sieht: Für die Medienvertreter bin ich ein Spinner und Panikmacher, ein Krawallero, der wegen der paar komischen Blogs da glaubt, eine Bedrohung für die zu sehen, die schon immer da waren und immer da sein werden. Auf der anderen Seite sind die dummdreisten Schwätzer vom Web 2.0, die in mir einen reaktionären Tattergreis sehen, der sich immer noch an New Economy und am Verhältnis der Blogs zu den Medien abarbeitet. Ist doch alles durch, hey, here we go again, und es wäre wirklich nett, wenn ich mal das Maul halten könnte, weil es ja irgendwie scheisse ist, dass jemand mit so einer Meinung trotzdem gut laufende Blogs betreibt, besser jedenfalls als ihre finsteren Internetlöcher, wo sie Beschwörungsformeln murmeln.
Und ich stehe auf der schwankenden Brücke dazwischen und weiss auch nicht, wie lange sie hält. Was ich aber weiss ist, dass sie mir weitaus besser gefällt als der Sumpf auf den anderen Seiten. Weil ich mir sicher bin, dass es hüben wie drüben viele Verlierer geben wird, während unten im Abgrund ein ansteigender Strom gurgelt, von dem niemand weiss, was er in ein, zwei Jahren wirklich anrichtet.
Wer meine Blogs kennt, weiss, dass ich von Web 2.0 und vielen seiner Vertretern gar nichts halte. Typen wie Sixtus, Eck und Turi haben zwas so eine Klappe, wenn es um das Definieren der megageilen Zukunft geht, haben in der Realität aber so gut wie nichts vorzuweisen - es ist ja nicht so, dass ihre Web 2.0 Aktivitäten jetzt bombenmässig einschlagen würden. Wer sich deutsche Projekte wie Qype, Germanblogs oder Plazes anschaut, wird schnell den morastigen Boden der Tatsachen erkennen: Da geht nichts richtig vorwärts, oben wird vulgär Dampf geplaudert und unten blubbert es ein wenig im stehenden Wasser. Dass einer ihrer Kongresse in Berlin von einer Glücksspielfirma präsentiert wird - wo das eines der ältesten Geschäftsmodelle überhaupt, der Beschiss ist - spricht Bände. Unterstützt von VC-Gebern mit miserablem Track Record aus der New Economy.
Dabei gibt es durchaus Punkte, wo diese Leute recht haben. Die meisten sind durchaus in der Lage, die Veränderungen durch rückkanalfähige Netzwerkstrukturen zu erkennen, die Blogs mehr zufällig denn bewusst zu einem Parallelraum zu den herkömmlichen, vertikal und mit "Fences" abgegrenzten Medien bilden. Auch wenn man in der Interpretation vom Wachsen der Blogs und Schrumpfen der Medien die Zahlen sehr vorsichtig beurteilen muss, ist doch offensichtlich, dass etwas Neues entsteht, das völlig anders funktioniert als alles, was man die letzten 500 Jahre als Medium kannte.
Das sehen auch manche meiner Berufskollegen. Es gibt da grob gesagt drei Haltungen. Die einen sagen, es ist nur ein Modetrend und eine neue New Economy. Tatsächlich hat das Geschrei mancher das Potenzial, an unschöne Zeiten zu erinnern, und der Glaube, dass es Web 2.o mit Ajax, permanent Beta und user generated content schon schaffen wird, ist ausgesprochen naiv - so kann man eine Studentenbutze machen, aber keine Firma. An solche Extrembeispiele klammert sich aber der verstockte Teil der Johurnaille. Sie haben die erste Runde tatsächlich überstanden, was viele andere nicht überlebt haben, jetzt fühlen sie sich sicher. Spassigerweise argumentieren Web 2.0er und Totalverstockte bis auf die persönlichen Schlussfolgerungen weitgehend identisch: Die miese New Economy hat die Spreu vom Weizen getrennt, jetzt wissen wir, wie es wirklich geht, wir sind immer noch da, und heute ist wieder Geld im Internet, das wird super.
Die zweite Gruppe macht ihre Ablehnung an den Bloginhalten fest. Ist doch nichts, taugt nichts, ich hab da mal reingeschaut, was soll das denn bitte sein. Das ist keine Information und keine Nachricht, das brauchen die Leute aber, also wird man uns immer brauchen. Was diese Gruppe nicht erkennt, ist das kleine Problem, dass diese Theorie völlig am Blogger und seinen Lesern vorbei geht. Blogger und Leser wissen überhaupt nichts von der Wichtigkeit des Journalisten. Sie brauchen sicher Informationen, aber nicht aus eine Quelle und schon gar nicht von einem Journalisten. Und die ihnen unterstellte Belanglosigkeit bekommen sie noch nicht mal mit, weil sie nie auf die Kongresse gehen, wo ihre Texte leicht angewidert vorgelesen werden und dann die Frage kommt: Was soll das?
Die dritte Gruppe ist immerhin so weit, die Veränderung wahrzunehmen. Sie versucht, teilweise auch in Anlehnung an die Blogprojekte von Google und Microsoft, sich an die Spitze der Bewegung zu stellen und die Nutzer zu halten oder zu sich umzuleiten. Gleichzeitig wird mit einer Aufweichung der ohnehin schon matschigen Trennung der Formate, Sonderwerbeformen, Qualitätsabbau und Einsparungen experimentiert. Und diese meist jung-dynamische Klientel ist dann ganz entsetzt, wenn sie bei aller Medienmacht und Einbindung in redaktionelle Strukturen die keinen Fuss auf den Boden bekommt. Weil Bloggen etwas anderes ist als täglich eine hirnlose Bleiwüste von oben nach unten zu den Lesern zu fabrizieren.
Zwischen den beiden Positionen der Journalismus-Brontosaurier und den verstrahlten Web 2.0 Fehlentwicklungen ist ein Abgrund, den man vielleicht ermessen kann, wenn man die Reaktionen auf meine Person sieht: Für die Medienvertreter bin ich ein Spinner und Panikmacher, ein Krawallero, der wegen der paar komischen Blogs da glaubt, eine Bedrohung für die zu sehen, die schon immer da waren und immer da sein werden. Auf der anderen Seite sind die dummdreisten Schwätzer vom Web 2.0, die in mir einen reaktionären Tattergreis sehen, der sich immer noch an New Economy und am Verhältnis der Blogs zu den Medien abarbeitet. Ist doch alles durch, hey, here we go again, und es wäre wirklich nett, wenn ich mal das Maul halten könnte, weil es ja irgendwie scheisse ist, dass jemand mit so einer Meinung trotzdem gut laufende Blogs betreibt, besser jedenfalls als ihre finsteren Internetlöcher, wo sie Beschwörungsformeln murmeln.
Und ich stehe auf der schwankenden Brücke dazwischen und weiss auch nicht, wie lange sie hält. Was ich aber weiss ist, dass sie mir weitaus besser gefällt als der Sumpf auf den anderen Seiten. Weil ich mir sicher bin, dass es hüben wie drüben viele Verlierer geben wird, während unten im Abgrund ein ansteigender Strom gurgelt, von dem niemand weiss, was er in ein, zwei Jahren wirklich anrichtet.
donalphons, 12:28h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 28. Mai 2006
Besser online sterben, als im Print verderben
Ich bin selbst Journalist und habe keine allzu gute Meinung von meinen Kollegen. Sagen wir mal, ich bin ein Schmutzfink, aber es ist nicht mein Schmutz, den Schmutz haben andere verbrochen, und ich durfte in der New Economy erleben, wie schnell eine Medienmaschine Amok laufen kann. Wenn mir also jemand erzählen will, dass sich Journalismus an neue Gegebenheiten anpassen kann oder etwas mit Ehrlichkeit oder gar Qualität zu tun hat, kann ich nur trocken husten. Gestern, bei Besser Online, einem Kongress des DJV, hätte ich auf dem Podium Asthma bekommen müssen. Dabei waren mit Vertretern von Rheinischer Post/Opinio, Handelsblatt und Netzeitung durchaus Leute auf dem Podium, die Konzepte für den Wandel der Onlinemedien in der Tasche haben.
Zuerst mal: Wenn von denen da oben einer überlebt, dann ist es Michael Maier von der Netzeitung. Zum einem, weil der die Netzeitung 6 Jahre lang im schlimmsten Grabenkrieg der Mediengeschichte seit 45 durchgeboxt hat, auf dem schlimmsten aller Märkte. Überleben ist bei Maier Programm. Und er hat verstanden, dass es mit klassischen Zeitungen und deren Übertragung ins Netz nicht weiter gehen kann. Zeitungsmarken haben keine Bindungskraft mehr, Nutzer zappen, und die Qualitätsansprüche der Herren Redakteure sind ihnen egal. Nutzer wie ich aber werden den Maier lieben. Denn der Maier kann den Mund nicht halten, er beugt sich dauernd rüber beim Sermon anderer und kommentiert, und zwar so, dass man ihn bitten möchte, in Zukunft doch bitte auch im Blog zu kommentieren, so bissig und treffend ist er. Ich denke, der hat verstanden, dass Kommunikation nicht mehr Gatekeeper ex cathedra zu viele dumme Deppen ist, da kann man über Readers Edition denken, was man will.
Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, ist der unausgesprochene Vorwurf an die Nutzer: "Wir haben doch alles richtig gemjacht, wir haben uns immer um Euch gekümmert, wir investieren wieder im Netz, und jetzt fangt Ihr mit dem Bloggen an, obwohl wir doch so viel besser sind als Ihr." Das hat keiner gesagt, aber es war fühlbar, in den verstockten Fragen aus dem Publikum - von dem nur 1/3 regelmässig Blogs lesen, soviel zum Thema Medienkompetenz bei Online-Journalisten - und auch beim Bemühen der Leute auf dem Podium, Blogs etwas entegegen zu setzen. Gerade beim Moderator hatte ich den Eindruck, dass er Blogs als unangemessene Diener vor der Haustür des Medienpalastes empfindet, die sich erdreisten, keine Diener mehr sein zu wollen und selber ihre Hütten bauen. Wie ungerecht. Aber, da ist man sich einig, Journalisten wird man dennoch immer brauchen.
Ich fühle mehr und mehr eine Entfremdung zwischen denen und mir. Ich bin beides, Journalist und Blogger, und ich merke, was geht und was schrumpft. Das Kernproblem ist die Frage des Geldstroms. Was passiert, wenn es Micropayment gibt zwischen Autor und Leser? Wenn ich einem, den ich mag, für den einen brillianten Blogeintrag den Euro zukommen lassen kann, den ich normalerweise für die strunzdumme Tageszeitung ausgeben würde? Und was geschieht, wenn Medienkonzerne unter dem Druck der Entwicklung ihre sicheren Gitter, in dem Journalisten aufgehängt sind, abbauen und nur noch das gut bezahlen, was gut gelesen wird und bei der Werbebranche als sicherer Sale gilt? Das alles geht online, es hat erst mal keine Bedeutung für die Blogs, mir ist es egal, ob jemand das hier mag, aber für den Journalismus ist das die Hölle, die im Saal aber keiner sehen will.
Natürlich dauert das noch Jahre. Natürlich werden wir jetzt erst mal wieder einen Hype erleben. Und einen Zusammenbruch, wenn das, was da auf dem Podium war, alles sein sollte. Und dann wird sich die Frage nochmal stellen: Wozu braucht man heute noch Medien? Für eine gewisse Grundversorgung. Aber im Internet ohne Grenzen bedeutet das, dass man in Deutschland mit ein paar tausend Stellen auskommt. Der Rest muss sich eine neue Existenzberechtigung suchen, und ich prophezeihe hier und jetzt: Wasser in der Wüste suchen wird dagegen ein Vergnügen sein. Journalisten haben unter Druck gelernt, sich als Freie den PR-Agenturen, den Werbenden und auch den Medien anzudienen. Aber was sie nicht können ist, sich dem Leser andienen. Ohne das wird es aber in Zukunft nicht gehen.
Und der Leser ist kein Stück Leservieh, den man irgendwie digital auch per Podcast und Video multimedial abfüttert, er ist
KEIN LESER.
Sondern ein Individuum mit einer Stimme und einer Persönlichkeit. Und wer das nicht Ernst nimmt, wird verrecken, nicht von Stund an, aber der Tumor greift längst um sich und nichts wird ihn aufhalten, solange der Mensch ein Mensch ist, und kein Stück Clickvieh.
Fastfood oder Vollwertkost, was wird Onlinejournalismus sein, war die Frage. Einfache Antwort: Tot, and I´m leaving on my jetplane mit erstklassigem Catering.
Zuerst mal: Wenn von denen da oben einer überlebt, dann ist es Michael Maier von der Netzeitung. Zum einem, weil der die Netzeitung 6 Jahre lang im schlimmsten Grabenkrieg der Mediengeschichte seit 45 durchgeboxt hat, auf dem schlimmsten aller Märkte. Überleben ist bei Maier Programm. Und er hat verstanden, dass es mit klassischen Zeitungen und deren Übertragung ins Netz nicht weiter gehen kann. Zeitungsmarken haben keine Bindungskraft mehr, Nutzer zappen, und die Qualitätsansprüche der Herren Redakteure sind ihnen egal. Nutzer wie ich aber werden den Maier lieben. Denn der Maier kann den Mund nicht halten, er beugt sich dauernd rüber beim Sermon anderer und kommentiert, und zwar so, dass man ihn bitten möchte, in Zukunft doch bitte auch im Blog zu kommentieren, so bissig und treffend ist er. Ich denke, der hat verstanden, dass Kommunikation nicht mehr Gatekeeper ex cathedra zu viele dumme Deppen ist, da kann man über Readers Edition denken, was man will.
Was mir aber in Erinnerung geblieben ist, ist der unausgesprochene Vorwurf an die Nutzer: "Wir haben doch alles richtig gemjacht, wir haben uns immer um Euch gekümmert, wir investieren wieder im Netz, und jetzt fangt Ihr mit dem Bloggen an, obwohl wir doch so viel besser sind als Ihr." Das hat keiner gesagt, aber es war fühlbar, in den verstockten Fragen aus dem Publikum - von dem nur 1/3 regelmässig Blogs lesen, soviel zum Thema Medienkompetenz bei Online-Journalisten - und auch beim Bemühen der Leute auf dem Podium, Blogs etwas entegegen zu setzen. Gerade beim Moderator hatte ich den Eindruck, dass er Blogs als unangemessene Diener vor der Haustür des Medienpalastes empfindet, die sich erdreisten, keine Diener mehr sein zu wollen und selber ihre Hütten bauen. Wie ungerecht. Aber, da ist man sich einig, Journalisten wird man dennoch immer brauchen.
Ich fühle mehr und mehr eine Entfremdung zwischen denen und mir. Ich bin beides, Journalist und Blogger, und ich merke, was geht und was schrumpft. Das Kernproblem ist die Frage des Geldstroms. Was passiert, wenn es Micropayment gibt zwischen Autor und Leser? Wenn ich einem, den ich mag, für den einen brillianten Blogeintrag den Euro zukommen lassen kann, den ich normalerweise für die strunzdumme Tageszeitung ausgeben würde? Und was geschieht, wenn Medienkonzerne unter dem Druck der Entwicklung ihre sicheren Gitter, in dem Journalisten aufgehängt sind, abbauen und nur noch das gut bezahlen, was gut gelesen wird und bei der Werbebranche als sicherer Sale gilt? Das alles geht online, es hat erst mal keine Bedeutung für die Blogs, mir ist es egal, ob jemand das hier mag, aber für den Journalismus ist das die Hölle, die im Saal aber keiner sehen will.
Natürlich dauert das noch Jahre. Natürlich werden wir jetzt erst mal wieder einen Hype erleben. Und einen Zusammenbruch, wenn das, was da auf dem Podium war, alles sein sollte. Und dann wird sich die Frage nochmal stellen: Wozu braucht man heute noch Medien? Für eine gewisse Grundversorgung. Aber im Internet ohne Grenzen bedeutet das, dass man in Deutschland mit ein paar tausend Stellen auskommt. Der Rest muss sich eine neue Existenzberechtigung suchen, und ich prophezeihe hier und jetzt: Wasser in der Wüste suchen wird dagegen ein Vergnügen sein. Journalisten haben unter Druck gelernt, sich als Freie den PR-Agenturen, den Werbenden und auch den Medien anzudienen. Aber was sie nicht können ist, sich dem Leser andienen. Ohne das wird es aber in Zukunft nicht gehen.
Und der Leser ist kein Stück Leservieh, den man irgendwie digital auch per Podcast und Video multimedial abfüttert, er ist
KEIN LESER.
Sondern ein Individuum mit einer Stimme und einer Persönlichkeit. Und wer das nicht Ernst nimmt, wird verrecken, nicht von Stund an, aber der Tumor greift längst um sich und nichts wird ihn aufhalten, solange der Mensch ein Mensch ist, und kein Stück Clickvieh.
Fastfood oder Vollwertkost, was wird Onlinejournalismus sein, war die Frage. Einfache Antwort: Tot, and I´m leaving on my jetplane mit erstklassigem Catering.
donalphons, 13:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 25. Mai 2006
10 Regeln, wie man als Blogger einen Autotest übersteht
1. Sorge dafür, dass Du allein testest.
2. Sollte 1 nicht möglich sein, sorge dafür, dass die anderen Tester auf Deiner Wellenlinie sind.
3. Sollte 2. nicht möglich sein, sorge dafür, dass die Leute wenigstens ein bisschen Anstand haben und über ihr Tun nachdenken.
4. Sollte 3. auch nicht möglich sein, wird es riskant. Meide die Gesellschaft der anderen Tester.
5. Sollte 4. nicht gehen, sorge dafür, dass wenigstens keine Kamera in der Nähe ist.
6. Sollte 5. nicht gehen, entreisse der Knipserin die Kamera und trampel darauf rum, klaue die Datenkarte, oder sage ihr, dass Du keinesfalls photographiert werden willst.
7. Sollte 6. nicht gehen, vermeide es wenigstens, vor der Kamera zu posieren.
8. Wenn Du 7. ignorierst, mit Verlaub, bist Duein Idi möglicherweise in echter Bedrängnis. Echt jetzt. Jetzt gibt es noch eine Sache, die Du tun kannst: Sag der Frau mit der Knipse, dass sie den Scheiss keinesfalls bei Flickr hochladen soll.
9. Haste auch vergessen? Ruf sie an und sage: Keine bescheuerten Kommentare bitte, durch die Du das Bib-Maskottchen Deines beschissenen, grottenhässlichen Testautos wirrest.
10. Du hast auch das nicht gemacht. Dann bist Du wohl der Blogger Ix von Wirres.net. Und Deine Mittesterin Pia lichtet Dich beim "meeting" der Tester in Köln ab, klatscht ein Bild von Dir bei Flickr rein, auf dem Du aussiehst wie ein verkohlter Bib (und Du wirst ja auch verkohlt, gerade eben), und sie textet dazu:
Opel und sein Ix ... Ix und sein Opel
11. Dann kann man nichts mehr machen. Kommt in den besten Werberkloaken vor. Geht auch ohne Koks, sowas. Witzig, hihi knipsi knipsi flickr flickr, wir wissen ja, wie schnell sowas gehen kann. Unser tolles Auto und wir. Wir Autoblogger. Ehrlich und authentisch, und viral wie die schwarze Pest Anno 1348, dem Opel sein Ix, da muss man erst mal drauf kommen. Oder halt, ein Rat zum Schluss: Ich hatte mal einen Jeep. Der gehört ja auch zu GM, zu denen auch Opel gehört. Damit war ich in der syrischen Wüste unterwegs, auf Prospektion. Wir hatten auch Syrer dabei. Der Jeep war ok, aber der Fahrer war besser. Der hatte einen guten Spruch parat: If lying in the snakes do not wonder when bite.
2. Sollte 1 nicht möglich sein, sorge dafür, dass die anderen Tester auf Deiner Wellenlinie sind.
3. Sollte 2. nicht möglich sein, sorge dafür, dass die Leute wenigstens ein bisschen Anstand haben und über ihr Tun nachdenken.
4. Sollte 3. auch nicht möglich sein, wird es riskant. Meide die Gesellschaft der anderen Tester.
5. Sollte 4. nicht gehen, sorge dafür, dass wenigstens keine Kamera in der Nähe ist.
6. Sollte 5. nicht gehen, entreisse der Knipserin die Kamera und trampel darauf rum, klaue die Datenkarte, oder sage ihr, dass Du keinesfalls photographiert werden willst.
7. Sollte 6. nicht gehen, vermeide es wenigstens, vor der Kamera zu posieren.
8. Wenn Du 7. ignorierst, mit Verlaub, bist Du
9. Haste auch vergessen? Ruf sie an und sage: Keine bescheuerten Kommentare bitte, durch die Du das Bib-Maskottchen Deines beschissenen, grottenhässlichen Testautos wirrest.
10. Du hast auch das nicht gemacht. Dann bist Du wohl der Blogger Ix von Wirres.net. Und Deine Mittesterin Pia lichtet Dich beim "meeting" der Tester in Köln ab, klatscht ein Bild von Dir bei Flickr rein, auf dem Du aussiehst wie ein verkohlter Bib (und Du wirst ja auch verkohlt, gerade eben), und sie textet dazu:
Opel und sein Ix ... Ix und sein Opel
11. Dann kann man nichts mehr machen. Kommt in den besten Werberkloaken vor. Geht auch ohne Koks, sowas. Witzig, hihi knipsi knipsi flickr flickr, wir wissen ja, wie schnell sowas gehen kann. Unser tolles Auto und wir. Wir Autoblogger. Ehrlich und authentisch, und viral wie die schwarze Pest Anno 1348, dem Opel sein Ix, da muss man erst mal drauf kommen. Oder halt, ein Rat zum Schluss: Ich hatte mal einen Jeep. Der gehört ja auch zu GM, zu denen auch Opel gehört. Damit war ich in der syrischen Wüste unterwegs, auf Prospektion. Wir hatten auch Syrer dabei. Der Jeep war ok, aber der Fahrer war besser. Der hatte einen guten Spruch parat: If lying in the snakes do not wonder when bite.
donalphons, 03:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 23. Mai 2006
Jetzt geht´s wieder
Ich werde jetzt nach Fürth fahren und mit höflichem Gesichtsausdruck Stühle für meine Küche begutachten. Es sind Stühle aus einer sehr höflichen Epoche und einem vorzüglichen Hauhalt. Ich werde dabei freundliche Wort wechseln und sehr ruhig sein.
WEIL ICH MICH WEGEN DER BLOGBIESLERNESS SPACKOS NOCHMAL RICHTIG AUSGEKOTZT HABE
Sonst, das muss ich eingestehen, wäre bei diesem Treffen in einem angesehenen Hause meine unterschwellige Verärgung vielleicht spürbar gewesen, was in diesem Rahmen keinesfalls gepasst hätte.
WEIL ICH MICH WEGEN DER BLOGBIESLERNESS SPACKOS NOCHMAL RICHTIG AUSGEKOTZT HABE
Sonst, das muss ich eingestehen, wäre bei diesem Treffen in einem angesehenen Hause meine unterschwellige Verärgung vielleicht spürbar gewesen, was in diesem Rahmen keinesfalls gepasst hätte.
donalphons, 14:52h
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JAAAAA! Lasst uns aufs Grab der News Frankfurt....
die Colapuffbrause kippen, die heute anders und dennoch geistig gleich das Blogbizz betreibt. Denn Blogbeklauer leben kürzer: Die 50-Cent-Postille News Frankfurt tut, wie schon lang vermutet, den letzten Röchler. Damit ist das Preisdumpingmodell bei den Mitarbeitern, auf das man bei Holtzbrinck so stolz war, ebenso beim Teufel wie die unerträgliche, gescheiterte "Wir beklauen Blogs um ihre Inhalte und die finden das super"-Attitüde der Mannen um Chefredakteur und New-Economy-Berühmtheit Klaus Madzia am Ende.
donalphons, 12:47h
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Schlachtgesänge an der Blogbar
Blogs of Hope and Glory, Mother of the Free,
How shall we extol thee, who are born of thee?
Let´s go fuck up some stinkin´ lousy PR rat;
Here´s soccer fan Andy, on Cokes death let´s bet.
He is in it for soccer and not for suckers. Und wenn ich mich mit Terrormarketing richtig auskenne, ist das eine Spitzenfigur, um Tagein Tagaus der Firma mit der braunen Brühe während der WM ans Bein zu pinkeln.
How shall we extol thee, who are born of thee?
Let´s go fuck up some stinkin´ lousy PR rat;
Here´s soccer fan Andy, on Cokes death let´s bet.
He is in it for soccer and not for suckers. Und wenn ich mich mit Terrormarketing richtig auskenne, ist das eine Spitzenfigur, um Tagein Tagaus der Firma mit der braunen Brühe während der WM ans Bein zu pinkeln.
donalphons, 12:01h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 22. Mai 2006
Lesereise - nicht nach Italien, aber Hannover.
Und ich werde mir alle Mühe geben, dass man mich dort besser versteht, als in Italien. Immerhin sind es nur 250 Kilometer zum Brenner, aber 600 Kilometer nach Hannover. Ich werde also schriftdeutsch vorlesen, um beim "Hannover berzaubern" neben Che, Modeste und Strappato als Moderator und eventuell noch einem weiteren Stargast nicht dazustehen wie der allerletzte beyerische Hoagl.
Ups. Genau sowas darf mir dann nicht passieren, am Samstag, den 27. Mai, im schönen Hannover - es wurde mir zumindest gesagt, dass es in dieser Ecke sehr schön sein soll, das ist nämlich
um 19.00 Uhr
Im Kargah
Zur Bettfedernfabrik 1
30451 Hannover
Im Kargah, hiess es ausserdem, gibt es ganz vorzügliche orientalische Speisen, was der Sache einen runden Ausgang geben wird. Also, ihr Lieben aus dem flachen, berglosen Niedersachsen, wo er dergleichen noch nicht gab: Rücket an und lauscht unseren Worten. Wir freuen uns auf Euch. Und bedanken uns bei Sven K. für den wunderbaren Flyer.
Ups. Genau sowas darf mir dann nicht passieren, am Samstag, den 27. Mai, im schönen Hannover - es wurde mir zumindest gesagt, dass es in dieser Ecke sehr schön sein soll, das ist nämlich
um 19.00 Uhr
Im Kargah
Zur Bettfedernfabrik 1
30451 Hannover
Im Kargah, hiess es ausserdem, gibt es ganz vorzügliche orientalische Speisen, was der Sache einen runden Ausgang geben wird. Also, ihr Lieben aus dem flachen, berglosen Niedersachsen, wo er dergleichen noch nicht gab: Rücket an und lauscht unseren Worten. Wir freuen uns auf Euch. Und bedanken uns bei Sven K. für den wunderbaren Flyer.
donalphons, 12:50h
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