: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 10. Juni 2005

100% Müll: Schleichwerbung bei Spiegel Online

Also, das geht so: Ich bin im Management einer Firma tätig. Und in dieser Firma haben wir ein Produkt, und dessen - von uns zumindest so gesehene - Vorzüge will ich möglichst bekannt machen. Das geht ganz einfach - ich schreibe einen Artikel, wie toll unser Produkt ist, schicke den an Spiegel Online, und die bringen das dann - natürlich ohne zu sagen, dass ich im Management der Firma bin, die das Produkt verkauft.

So gerade hier nachzulesen, in einem begeisterten SPON-Artikel über angeblich tolle Bilder des Glamourphotographen Horst P. Horst - die besagter Photograph hat grössere Serien geschossen, und den Abfall daraus veröffentlicht jetzt das Kunsthandweksblättchen Monopol. Lyrisch-lockend heisst es da:

Auch deshalb ist es etwas indiskret, nun Serien zu zeigen, aus denen Horst P. Horst schließlich die perfekte Aufnahme wählte.

Nicht indiskret, sondern eine Riesensauerei ist es, dass der Spiegel diesen Werbetext bringt, der aus der Feder von Tobias Rüther stammt. Rüther ist kein normaler Mitarbeiter von Spiegel Online, der über das Thema schreibt, sondern der Textchef von Monopol, dem man beim Spiegel offensichtlich einfach den Platz zur Verfügung stellt, um bar jeder Distanz für sein Blättchen zu werben. Ein Hinweis, wer dieser von der eigenen Postille so angetane Herr Rüther ist, findet sich bei Spiegel Online natürlich nicht. Aber was tut so einen Contentfabrik nicht alles, um billig an Texte zu kommen, und Pressecodex - was war das nochmal...

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Samstag, 4. Juni 2005

Thomas "Tuco" Knüwer

sagt sinngemäss zu Wippermann und dessen Schwarmverblödung: "I like big fat men like you. When they fall they make more noise!"

Note2myself: Im nächsten Roman unbedingt einen Trendforscher jämmerlich verenden lassen, ersticken, platzen, irgendwo aufspiessen, ist zum Glück nur Literatur.

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Dienstag, 24. Mai 2005

1 kleine wertberichtigung

Die New Economy-Postille Fast Company kostete Gruner + Jahr im Jahr 2000 360 Millionen Dollar. Ein weiteres New Economy Blättchen namens Inc. kostete Gruner+Jahr nur 200 Millionen Dollar.

Jetzt sollen beide wohl wieder losgeschlagen werden - Summen werden aber nicht genannt. Kein Wunderm, wenn bei Gruner+Jahr weiterhin gepart werden muss, mit Ausnahme vielleicht von einem "Edelmagazin" wie Park Avenue.

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Dienstag, 10. Mai 2005

Erbärmliches Erbreuern

Jetzt ist er am Boden zerstört, der Breuer. Wie gemein die doch mit ihm und der Deutsche Börse AG umgegangen sind. Diese fiesen Hedge Fonds mit ihren kurzfristigen Zielen!

Nachdem ich mich noch an die Zeiten erinnern kann, als die Deutsche Bank das Privatkundengeschäft zurückgefahren hat, mal eben Deutsche Bank 24 wurde, mal eben das Internetbanking vorantrieb und dann gleich wieder einstellte, als sie unbedingt Renditen des internationalen Marktes erziehlen musste und laufend fusionieren wollte, oder ganze Abteilungen abstossen, und das alles immer sofort und schnell - habe ich diesmal schon den Euindruck, dass der Richtige einmal die Folgen seiner eigenen Strategie erlebt hat.

Jetzt noch der Mannesmann-Prozess, und dann ist dieses Kapitel der Deutschland AG zu Ende. Es wundert mich nur, warum breuer als Repräsentant dieses Systems gilt. Er ist der Totengräber, er ist derjenige, der diese AG moralisch ruiniert hat. Kein Hege Fond kann übler sein.

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Montag, 9. Mai 2005

Google News zum 8. Mai

Und was bringt uns Google News zu diesem Datum ganz oben, wenn man nach "Irving" sucht, und in der Relevanz noch vor der FAZ? Ein Interview mit dem Holocaustleugner David Irving in der Nationalzeitung. Da kommt zusammen, was zusammen passt.

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Sonntag, 8. Mai 2005

Todes-Flowers AG zum Muttertag.

Man kann alles über das Internet verkaufen. Solange man Kunden findet, die mehr zahlen, als man ausgibt. Dann ist das ein Geschäft, und zwar kein schlechtes. Im Gegensatz zu manchen Geschäftsideen, die man nicht mal als Literat erfinden kann, weil es keiner glauben würde.

Wenn man nun eventuell mit einer Ware handelt, die leicht verderblich und schlecht zu transportieren ist, kommt, so man den Kunden hat, auch noch ein Logistikproblem dazu. Und eventuell ein Problem mit dem Kunden. Man stelle sich nur vor, man möchte erben, aber der Strauss zum Muttertag, den man nicht selbst aussuchte und überbrachte, sondern via Website abwickelte - dieser Strauss taugt Mama nicht, weil die Farbe nicht passt. Oder die Pralines, der Kuschelteddy oder ähnlicher mitsendbarer Krimskrams trafen nicht den Geschmack. Und überhaupt, dieses Unpersönliche...

Das Risiko stand ganz sicher nur ganz klein im Businessplan der Münchner (wo sonst?) Flowers AG, und gar nicht in den Seiten, die andernorts als "Philosophie" oder "Vision auftauchen würden. Statt dessen versuchte man dies und das New-Eco-Gemässe, ohne sich deshalb gross zu schämen. It´s Internet, baby, ohne AG geht nichts im schönen Bayernland.

Und ohne Geld geht auch nicht. Nicht mal mehr vor dem umsatzträchtigen Muttertag. 120 Punkte und einen Kranz bitte.

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Samstag, 7. Mai 2005

Mobile Ego Shooter von der CSP Mobile GmbH

Ich hatte ja eine Weile auch mit den Jungs von der Mobile Media Branche zu tun. Manche waren nett, manche gradraus Sickos, die nur deshalb nicht draufgingen, weil sie 2000 so viel VC bekommen haben, dass sie sich dreinmal den Change of Business Model leisten konnten. Die Grundidee war immer: Das Handy ist auch nur ein Computer, den jeder dabei hat und der immer an ist. Das, nicht das Internet, ist der Markt der Zukunft. Auktionen, Marketing, Direktvertrieb, alles wird auf dem Handy besser laufen.

Ich stand bei den Events, wo dergleichen verkündet wurde, krallte mich an das Reisschälchen und die Frühlingsrollen, und verstand es einfach nicht. Da hatten sie gerade mit Internet in die Fresse bekommen, da brabbelten sie schon wieder von Always on. Ich hatte noch nicht mal mehr Lust, eine der - wirklich hübschen, aber leider total verblödeten - Ideenpreisträgerinnen anzugraben: Mobile Marketing location based, und das auf einen halben Meter genau in Funkzellen, die mal eben ein paar hundert Meter umfassen können. Ich hatte böse Visionen; wer sowas verspricht, wird es auch ansonsten mit der wahrheit nicht ernst nehmen, sei es nun, dass die Pille doch nicht die übliche, sondern eine rosane war, oder unter dem Kleid steckt doch etwas anderes, kennt man ja, Mars Attacks habe ich gesehen, nein danke, wer einmal im Business Plan lügt...

Kurz darauuf verpulverte dann Vodafone Millionen für seine Idee load-a-game, die anderen zogen nach, die Kunden wollten aber nicht so richtig, und so verschwand auch diese App ganz schbnell wieder mitsamt Slogans und Werbung als Leiche in den Kellern der Bizz Developer. In Ibbenbüren warf ein türkisches Kid seinen Mobile Joystick bald wieder auf den Müll, und das Mädchen von damals war bei einer Agentur angestellt, die bald darauf bankrott ging.

Jetzt, drei Jahre später, kommen die Samwers und versuchen es erneut mit mobile Gaming. Immerhin sind Farbdisplays nicht mehr selten, und haben schon mal mehr als 160 mal 160 Pixel auf dem Display! Fast schon C-64-Niveau! Das hat man sich vielleicht auch bei der CSP Mobile GmbH gedacht, schliesslich sah man sich als "one of the leading companies in wireless entertainment". Und vertrieb Spielchen für Handies über maxartists.com und t-Zones für Deutschland. Und verdiente damit so mörderviel Kohle, dass es even beim Amtsgericht Münster breakte: 70 IN 43/05 heisst das Spiel, das jetzt der vorläufige Insolvenzverwalter spielt.

Sie hatten halt keine aufdringliche Werbung beim Muikfernsehen und keine Abo-Abzocke. Ihre Nachfolger werden das anders machen.

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Todessektor

Irgend ein Schnulli in der Munich Area meinte, die Agenturen seien Dank Spezialisierung auf bestimmte Anwendungen aus dem Gröbsten raus. Man macht nicht mehr alles, sondern nur noch das, was man gut kann. Man prügelt sich nicht um den aktuellen Markt, sondern entwickelt für kommende Bedürfnisse. Der hat wohl zu lange diesen Käse hier hier gelesen; der Bundesverband digitale Wirtschaft BVDW, former knows as dmmv, sieht wieder rosig.

Dem hätte das Leistungsspektrum der Düsseldorfer Agentur Sektor mit 3D-Graphiken und Broadcast-Multimedia sicher gut gefallen - nur leider haben die eine dieser Nummern, die man im Leichenschauhaus Menschen an die grossen Zehen hängen würde: 504 IN 60/05 beim Amtsgericht Düsseldorf. Und wenn ich den Schnösel in München demnächst wieder sehe, werde ich ihm sagen, dass der BVDW gerade dabei ist, ein altgedientes Mitglied zu verlieren.

Die waren übrigens mal für Viva tätig. Medienstandort NRW, kann ich da nur sagen. Immer die gleiche Geschichte.

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di com nich mehr - Dicom Gmbh hat ne Nummer

und zwar nicht mehr die 120 für die Mitarbeiterzahl des grossen IT-Consultung, Softwareentwicklungs-, Internet- und Netzwerkdienstleisters aus Hanau bei Frankfurt. Statt dessen ist es die 70 IN 127/05 beim Amtsgericht Hanau. Das wird wohl nichts mehr mitb der Idee, anderen auch noch venture Capital zu geben. Und wer gibt mir jetzt 120 Punkte?

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Freitag, 6. Mai 2005

Wer weiss was

Wer sich mit der mph holding gmbh/Medienport AG auskennt, kann ja mal a.foersterling ät gmx dot de anmailen, der hat dazu ein paar Fragen.

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