Dienstag, 15. Oktober 2013
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Obwohl ich Züge zutiefst hasse - oder vielleicht sogar deshalb - sind sie gar nicht schlecht zum Abgleich mit dem, was man so landläufig als "Realität" bezeichnet. Also das, wo Menschen weisse Decken und Wandtattoos haben und Nespresso trinken und dabei freudeerfüllt im Ikeakatalog blättern in der Hoffnung, dass sie sich irgendwann so weit hoch gearbeitet haben, dass sie sich einen Tiefgaragenstellplatz leisten können.
In Wirklichkeit ist das alles natürlich noch viel schlimmer, meine Visionen der Finsternis sind deren elitäre Tagträume, wenn überhaupt. Zum Beispiel bin ich der einzige, den es offensichtlich reisst, wenn im Bordbistro jemand um 11 Uhr vormittags über das Boulevardblatt hinweg ein Bier und dann noch eines bestellt. Ich würde dem ja die Krankenkassenbeiträge raufsetzen, dass er sich nicht mal mehr eine Dose leisten kann. Schön, wieder daheim zu sein! Pakete sind da, und der Inhalt ist hoffentlich auch eine Versicherung, dass es mir dereinst nicht so gehen wird.
Interessanter aber fand ich den jungen Mann, der mir auf der Heimfahrt gegenüber sass. Wegen dem muss ich mir wirklich Gedanken machen, denn er hatte ein sehr teures Notebook, ein sehr teures Mobiltelefon, eine offensichtlich grössere Sammlung von Musik und einen sehr teuren Kopfhörer. Lauter Zeug, bei dem ich bei aller Gewissenserforschung genau weiss, dass ich mir das in seinem Alter nicht hätte leisten können. Der Computer, den icn dabei habe, hat inzwischen kein sichtbares N mehr und das M ist auch schon lädiert; mit so etwas würde so einer erst gar nicht aufkreuzen; gebraucht bei Ebay würde er weniger kosten, als seine umgedreht aufgesetzte Baseballkappe. Ich gehe also mal grob davon aus, dass das meiste, was er an finanziellen Mitteln hat, in solche Gerätschaften geht. Oder auch, gehen kann. Das Irre ist, mein kleiner eeePC wäre für alle Anwendungen vermutlich auch nicht schlechter, denn ich habe schon auf einem 233er Notebook mit 4 GB Festplatte einstündige Radiosendungen gebaut, und heute wären auch 24-Stunden-Features möglich. Mit so einer kleinen Kiste bliebe einem, dessen Mittel qua Lebenssituation zwangsläufig begrenzt sind, viel für Alternativen übrig - aber das macht der nicht. Vermutlich, weil er weiss, wie er den Rest dieses Lebensstils kostenlos bekommt, wenn er sich nur auf das Netz konzentriert.
Als ich mir min erstes Rennrad neu kaufte (damals gab es noch keinen Gebrauchtmarkt), hatte ich etwa 2500 Mark auf der hohen Kante. Und mir war vollkommen klar, dass ich mit jeder Mark meine zukünftigen Möglichkeiten beschneiden würde. Würde das Rad 1400 Mark kosten, wäre weniger Geld für Urlaube vorhanden. Würde ich 2500 ausgeben, wäre jede Art von grösserer Tour schlagartig unmöglich. Das ist auch heute noch so, selbst in einem grösseren Massstab muss ich Spielräume freihalten, denn wenn ich Biedermeierdame 1 nicht zu einem gewissen Limit bekomme, werde ich mir Barockdame 2 mit Sicherheit nicht leisten können.
In meinem Bereich muss ich immer ein, wenn nicht gar zwei Augen auf die Folgekosten haben. Das wurde mir auch so beigebracht, und das war eigentlich ganz gut, selbst wenn es nicht immer freudenreich ist. Aber im Lebensraum Internet sieht die Sache ganz anders aus, da wird am Anfang wirklich viel Geld ausgegeben und dann eben genommen, was man kriegen kann, im Sinne einer "Ich habe so viel bezahlt und jetzt will ich Belohnung"-Mentalität. Ich denke, das sind so die Gründe, warum all diese Träumereien von der Paywall nicht funktionieren werden: Die Leute geben irrwitzige Summen für das Technikzeug aus. Und weil sie das tun, hören sie danach zwangsweise auf mit dem Bezahlen.
Ich kann das insofern verstehen, als manches, für das man zu zahlen gezwungen ist, wirklich unerfreulich ist. Ich habe den Fehler gemacht, mir auf der Messe ein Ciabatta zu kaufen. Mit Mozarella wie Gummi und steif gefrorenen Tomaten, und das Brot war auf eine eklige Art geschmacklos.Nicht die italiensiche Art des zurückgenommenen Geschmacks, sondern diese deutsche Art der minderen Qualität und der Unfähigkeit, das Wesen des Brotes zu verstehen. Das könnte sich ein Anbieter jenseits solcher Zwangsräume nicht leisten. Ich habe dann daheim erst mal gekocht, weil ich es gerne mache und besser kann. Ich zahle ungern für Ungutes. Aber da ist immer noch ein Unterschied zu jenen, die nicht zahlen, weil es sich finanziell in ihren Rahmen nicht ausgeht. Und da hilft es meines Erachtens auch nicht, wenn man die Paywalls bunt anpinselt und Sonderfunktionen in den Vordergrund stellt.
Es sind einfach die falschen Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten geschaffen worden. Die Zeitung steht wie die Paywall vor dem gleichen Problem, es gibt einen Wandel bei dem, was man für unverzichtbar hält. Computer, Essen unterwegs aus Plastik, Nespresso, Ikea alle 5 Jahre. Und dem, was darüber hinaus mit den verbleibenden Mitteln optional zu ergattern ist. Ich sehe nicht, wo das Leben dabei besser oder praktischer wird, denn es ist teuer, so teuer, dass sogar ich Bauchschmerzen bekomme, wenn ich die Preise sehe. Aber diese Verschiebung der Bedürfnisse ist einfach da, die haben die Medien mit den neuen, wirtschaftlich besser verwertbaren Lebensmodellen selbst mitgeschaffen, und wenn da irgendwo Platz für bezahlte Texte sein soll, dann sollte man mir den zeigen.
Oder sich überlegen, bei welcher Zielgruppe man überleben kann.
In Wirklichkeit ist das alles natürlich noch viel schlimmer, meine Visionen der Finsternis sind deren elitäre Tagträume, wenn überhaupt. Zum Beispiel bin ich der einzige, den es offensichtlich reisst, wenn im Bordbistro jemand um 11 Uhr vormittags über das Boulevardblatt hinweg ein Bier und dann noch eines bestellt. Ich würde dem ja die Krankenkassenbeiträge raufsetzen, dass er sich nicht mal mehr eine Dose leisten kann. Schön, wieder daheim zu sein! Pakete sind da, und der Inhalt ist hoffentlich auch eine Versicherung, dass es mir dereinst nicht so gehen wird.
Interessanter aber fand ich den jungen Mann, der mir auf der Heimfahrt gegenüber sass. Wegen dem muss ich mir wirklich Gedanken machen, denn er hatte ein sehr teures Notebook, ein sehr teures Mobiltelefon, eine offensichtlich grössere Sammlung von Musik und einen sehr teuren Kopfhörer. Lauter Zeug, bei dem ich bei aller Gewissenserforschung genau weiss, dass ich mir das in seinem Alter nicht hätte leisten können. Der Computer, den icn dabei habe, hat inzwischen kein sichtbares N mehr und das M ist auch schon lädiert; mit so etwas würde so einer erst gar nicht aufkreuzen; gebraucht bei Ebay würde er weniger kosten, als seine umgedreht aufgesetzte Baseballkappe. Ich gehe also mal grob davon aus, dass das meiste, was er an finanziellen Mitteln hat, in solche Gerätschaften geht. Oder auch, gehen kann. Das Irre ist, mein kleiner eeePC wäre für alle Anwendungen vermutlich auch nicht schlechter, denn ich habe schon auf einem 233er Notebook mit 4 GB Festplatte einstündige Radiosendungen gebaut, und heute wären auch 24-Stunden-Features möglich. Mit so einer kleinen Kiste bliebe einem, dessen Mittel qua Lebenssituation zwangsläufig begrenzt sind, viel für Alternativen übrig - aber das macht der nicht. Vermutlich, weil er weiss, wie er den Rest dieses Lebensstils kostenlos bekommt, wenn er sich nur auf das Netz konzentriert.
Als ich mir min erstes Rennrad neu kaufte (damals gab es noch keinen Gebrauchtmarkt), hatte ich etwa 2500 Mark auf der hohen Kante. Und mir war vollkommen klar, dass ich mit jeder Mark meine zukünftigen Möglichkeiten beschneiden würde. Würde das Rad 1400 Mark kosten, wäre weniger Geld für Urlaube vorhanden. Würde ich 2500 ausgeben, wäre jede Art von grösserer Tour schlagartig unmöglich. Das ist auch heute noch so, selbst in einem grösseren Massstab muss ich Spielräume freihalten, denn wenn ich Biedermeierdame 1 nicht zu einem gewissen Limit bekomme, werde ich mir Barockdame 2 mit Sicherheit nicht leisten können.
In meinem Bereich muss ich immer ein, wenn nicht gar zwei Augen auf die Folgekosten haben. Das wurde mir auch so beigebracht, und das war eigentlich ganz gut, selbst wenn es nicht immer freudenreich ist. Aber im Lebensraum Internet sieht die Sache ganz anders aus, da wird am Anfang wirklich viel Geld ausgegeben und dann eben genommen, was man kriegen kann, im Sinne einer "Ich habe so viel bezahlt und jetzt will ich Belohnung"-Mentalität. Ich denke, das sind so die Gründe, warum all diese Träumereien von der Paywall nicht funktionieren werden: Die Leute geben irrwitzige Summen für das Technikzeug aus. Und weil sie das tun, hören sie danach zwangsweise auf mit dem Bezahlen.
Ich kann das insofern verstehen, als manches, für das man zu zahlen gezwungen ist, wirklich unerfreulich ist. Ich habe den Fehler gemacht, mir auf der Messe ein Ciabatta zu kaufen. Mit Mozarella wie Gummi und steif gefrorenen Tomaten, und das Brot war auf eine eklige Art geschmacklos.Nicht die italiensiche Art des zurückgenommenen Geschmacks, sondern diese deutsche Art der minderen Qualität und der Unfähigkeit, das Wesen des Brotes zu verstehen. Das könnte sich ein Anbieter jenseits solcher Zwangsräume nicht leisten. Ich habe dann daheim erst mal gekocht, weil ich es gerne mache und besser kann. Ich zahle ungern für Ungutes. Aber da ist immer noch ein Unterschied zu jenen, die nicht zahlen, weil es sich finanziell in ihren Rahmen nicht ausgeht. Und da hilft es meines Erachtens auch nicht, wenn man die Paywalls bunt anpinselt und Sonderfunktionen in den Vordergrund stellt.
Es sind einfach die falschen Bedürfnisse und Lebensgewohnheiten geschaffen worden. Die Zeitung steht wie die Paywall vor dem gleichen Problem, es gibt einen Wandel bei dem, was man für unverzichtbar hält. Computer, Essen unterwegs aus Plastik, Nespresso, Ikea alle 5 Jahre. Und dem, was darüber hinaus mit den verbleibenden Mitteln optional zu ergattern ist. Ich sehe nicht, wo das Leben dabei besser oder praktischer wird, denn es ist teuer, so teuer, dass sogar ich Bauchschmerzen bekomme, wenn ich die Preise sehe. Aber diese Verschiebung der Bedürfnisse ist einfach da, die haben die Medien mit den neuen, wirtschaftlich besser verwertbaren Lebensmodellen selbst mitgeschaffen, und wenn da irgendwo Platz für bezahlte Texte sein soll, dann sollte man mir den zeigen.
Oder sich überlegen, bei welcher Zielgruppe man überleben kann.
donalphons, 11:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 12. Oktober 2013
Es ist so
Ich denke mir das oft bei Politikern: Die sind alt, scheusslich, abstossend und zutiefst verdorben. Ihr Lebenswandel war sicher ungesund, zu viele Eröffnungen, saufen hier und saufen da,, Verrat an Freunden und andere ins Unglück treiben, Zwietracht sähen und weitere schlimme Taten; alles nur wegen ihrer Gier nach Nichtigkeiten. Dann denke ich mir immer und ohne jedes Bedauern: Euch pack ich, Euch überlebe ich. Das habe ich von meiner Grossmutter, die den unbedingten Willen hatte, den vorletzten Papst zu überleben, den sie nicht leiden konnte. Er hat ihr eigentlich nichts getan, aber sie sagte immer: Dem sehe ich das an, den pack ich. Was sie dann auch getan hat.
Das ist aber nur bei Politikern so, bei Kirchenleuten flacht es schon ab, weil sie einfach nicht relevant sind, und danach hört das auf, selbst wenn sich der Gedanke, sie zu überleben, aufdrängt; Heute etwa wurde ich öffentlich sehr laut und wütend angegangen, und zwar ohne mein Zutun auf dem Frankfurter Bahnhof. Ich bin ganz schlecht, wenn es darum geht, mich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, ich tue immer nur eine Sache und die klappt dann auch. Die Kartenautomaten etwa nehmen mich voll in Anspruch, und was immer dann von links kommt, nehme ich nur gedämpft wahr; links höre ich nicht wirklich gut, und schon gar nicht im Gewühl.
Laut wurde es erst, als ich die Karte bekam. Offensichtlich hatte mich eine ältere Dame um Geld gebeten, und weil ich das schlichtweg nicht realisiert habe, brüllte und schubste sie, und mehr.
Ich bin das alles nicht sonderlich gewöhnt; bei uns äussert sich Not und Trunksucht anders, sofern sie überhaupt sichtbar sind. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, weder mit der Situation noch generell mit dieser Form der Interaktion; was man da tun soll, weiss ich auch nicht, aber jedenfalls wäre Geld, wenn ich - Schimpfwörter hier einfügen - ihr welches gegeben hätte, sicher auch nur in den Alkohol gegangen. Menschen aus Berlin legen sich für solche Momente vermutlich eine dicke Kruste Arroganz zu, aber wer mich kennt, der weiss, dass meine Stimmung ohnehin nicht gut ist, wenn ich unter vielen distanzlosen Menschen nördlich des Mains bin. Dann trifft mich so etwas wirklich. Auch, weil ich es eigentlich überhaupt nicht ertrage, Aufmerksamkeit zu erregen. Es war wirklich viel Aufmerksamkeit. Trotzdem ist da überhaupt nicht der Gedanke, dass...
Am Abend sass ich dann ganz hinten in der Rotunde; eigentlich nur aus Zufall, aber insgesamt fühlte ich mich ganz gut, mit dem Rücken zur Wand, weit ab vom Schuss. Man hat mir viel gesagt, was ich so vielleicht gar nicht hören wollte, und generell ist es keine gute Idee, als Antialkoholiker in einem Raum zu sein, wo stets kostenlos Wein nachgeschenkt wird.
Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber so vom Gefühl, das ich beim Blick über den Saal hatte, da dachte ich mir bei ein paar sehr lauten, auffälligen, distanzlosen Leuten schon, dass das grosse Rennen nicht für sie ausgehen wird.
Aber das mag täuschen, ich bin immer noch erstaunt, warum manche Vorzeigegründer in diesem Land noch nicht mal jemand auf die Seite geräumt hat. Leute, von denen mal südlich vom Main sagen würden, die tragen das Kreuzerl auf der Stirn, scheinen irgendwie vorerst noch immun zu sein, selbst wenn man auf die Frage nach jenen, die ihre Feinde sein könnte, mit "Eigentlich jeder" antworten müsste. Also, vielleicht war hier wie dort auch der Eindruck falsch, dass ich nicht nur unter Lebenden weilte.
Wenn ich allein bin, fühle ich mich eigentlich nur allein, Einsam werde ich erst unter Menschen, und empfindlich für das, was da kommen mag.
Das ist aber nur bei Politikern so, bei Kirchenleuten flacht es schon ab, weil sie einfach nicht relevant sind, und danach hört das auf, selbst wenn sich der Gedanke, sie zu überleben, aufdrängt; Heute etwa wurde ich öffentlich sehr laut und wütend angegangen, und zwar ohne mein Zutun auf dem Frankfurter Bahnhof. Ich bin ganz schlecht, wenn es darum geht, mich auf zwei Dinge gleichzeitig zu konzentrieren, ich tue immer nur eine Sache und die klappt dann auch. Die Kartenautomaten etwa nehmen mich voll in Anspruch, und was immer dann von links kommt, nehme ich nur gedämpft wahr; links höre ich nicht wirklich gut, und schon gar nicht im Gewühl.
Laut wurde es erst, als ich die Karte bekam. Offensichtlich hatte mich eine ältere Dame um Geld gebeten, und weil ich das schlichtweg nicht realisiert habe, brüllte und schubste sie, und mehr.
Ich bin das alles nicht sonderlich gewöhnt; bei uns äussert sich Not und Trunksucht anders, sofern sie überhaupt sichtbar sind. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, weder mit der Situation noch generell mit dieser Form der Interaktion; was man da tun soll, weiss ich auch nicht, aber jedenfalls wäre Geld, wenn ich - Schimpfwörter hier einfügen - ihr welches gegeben hätte, sicher auch nur in den Alkohol gegangen. Menschen aus Berlin legen sich für solche Momente vermutlich eine dicke Kruste Arroganz zu, aber wer mich kennt, der weiss, dass meine Stimmung ohnehin nicht gut ist, wenn ich unter vielen distanzlosen Menschen nördlich des Mains bin. Dann trifft mich so etwas wirklich. Auch, weil ich es eigentlich überhaupt nicht ertrage, Aufmerksamkeit zu erregen. Es war wirklich viel Aufmerksamkeit. Trotzdem ist da überhaupt nicht der Gedanke, dass...
Am Abend sass ich dann ganz hinten in der Rotunde; eigentlich nur aus Zufall, aber insgesamt fühlte ich mich ganz gut, mit dem Rücken zur Wand, weit ab vom Schuss. Man hat mir viel gesagt, was ich so vielleicht gar nicht hören wollte, und generell ist es keine gute Idee, als Antialkoholiker in einem Raum zu sein, wo stets kostenlos Wein nachgeschenkt wird.
Das ist jetzt nicht böse gemeint, aber so vom Gefühl, das ich beim Blick über den Saal hatte, da dachte ich mir bei ein paar sehr lauten, auffälligen, distanzlosen Leuten schon, dass das grosse Rennen nicht für sie ausgehen wird.
Aber das mag täuschen, ich bin immer noch erstaunt, warum manche Vorzeigegründer in diesem Land noch nicht mal jemand auf die Seite geräumt hat. Leute, von denen mal südlich vom Main sagen würden, die tragen das Kreuzerl auf der Stirn, scheinen irgendwie vorerst noch immun zu sein, selbst wenn man auf die Frage nach jenen, die ihre Feinde sein könnte, mit "Eigentlich jeder" antworten müsste. Also, vielleicht war hier wie dort auch der Eindruck falsch, dass ich nicht nur unter Lebenden weilte.
Wenn ich allein bin, fühle ich mich eigentlich nur allein, Einsam werde ich erst unter Menschen, und empfindlich für das, was da kommen mag.
donalphons, 05:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 26. August 2013
Das Schicksal mit Bedacht bedienen
Jahtelang bin ich in meiner Jugend auf eine Art und Weise über die damals teilweise noch radwegfreie Leopoldstrasse gerast, dass es zum Fürchten war: Mitten auf der Fahrbahn und nie bereit, ein Auto einfach so überholen zu lassen. Man muss sie disziplinieren, sagte ich mir, und auch wenn ich kein fussgängerscheuchender Rowdy war: Ich nahm mir gegenüber dem motorisierten Verkehr meine Rechte.
Es ist nie etwas passiert. Nichts. Kein Kratzer.
Inzwischen meide ich eher den Verkehr der Automobile und lege meine Routen so, dass ich sie kaum zu sehen bekomme. Das ist das Privileg des Lebens in eher ländlichen Regionen, nach ein paar Kilometern kann man sich das aussuchen, wo man sein möchte und mit wem. Es gibt sehr, sehr ruhige Strassen und nochmals ruhigere Wirtschaftswege, die betoniert sind, und sollte doch einmal mehr Verkehr sein, ist oft auch ein Radelweg. Meine Vergangenheit als Strassenkämpfer sagt mir: Hier, zwischen Freizeitradlern und Rollschuhfahrern und Wanderern bist Du viel zu schnell, schiesse hinüber auf die Strasse und jage dort dahin. Das sieht zwar unangepasst aus, ist aber eine Wohltat für alle Schwachen und die Autos müssen halt aufpassen. Aber dann sage ich mir, wenn die schon so nett sind, so etwas anzulegen... und man soll doch den Kindern ein Vorbild sein... und so bleibe ich auf dem Radweg.
Bremse natürlich, wenn da zwei nebeneinander fahren. Nähere mich ganz langsam an, und wenn sie es nicht merken, sage ich Entschuldigung. Dürfte ich bitte kurz vorbei? Das erscheint mir höflicher, als hinter ihnen mit einem Schlenker auf die Strasse zu donnern und vor ihnen wieder grusslos hinein, ich bremse halt und bedanke mich nachher. Heute bemerkte der Mann auf der linken Seite mein schneckenhaftes Kommen, fuhr vor seine Frau und ich hatte noch nicht einmal angetreten, nichts getan, ich war da einfach nur schräg hinter ihr, vielleicht drei, vier Meter, da drehte sie sich um, erschrack, dass da jemand war, verriss den Lenker, geriet an einen nur an dieser Stelle befindlichen Bordstein und stürzte.
Ich hatte testweise das Gepäck dabei und nagelneue Pedale mit Titanachsen. Da passt man auf. Ich war kein Raser sondern wirklich nur jemand, der schauen wollte, ob alles funktioniert, ich war vorsichtig, höflich und langsam. Mehr hätte ich auch gar nicht tun können. Zum Glück ist nichts passiert, nicht mehr als der Schreck. Aber.
Da habe ich mir dann vorgenommen: In Zukunft brenne ich wieder, rase kurvenreich zwischen den Wegen, mache riesige Schlenker und zum Teufel mit der dezenten Annäherung mit angemessener Geschwindigkeit. Ich gehe meinen Weg und der ist halt in weiten Bögen und wenn es sein muss auf der Gegenfahrbahn. Ich bin dann eben so schnell, dass sie mich erst realisieren, wenn ich in 10 Meter Abstand vorbeigeflogen bin.
4 Meter breite Radwege wären prima. Prima wären übrigens auch Eltern, die ihre Kinder erst darauf fahren lassen, wenn sie das Rad beherrschen und nicht links hinter und vor den schlingernden Bratzen als Deckung den Weg blockieren und heftig wackelnd panisch werden, wenn einer ankommt. Man kann ja auch über alles reden. Ich bremse ja eh. Ich will eigentlich nur nicht von so einem überforderten Stück Elternaas abgeschossen werden. Vor denen habe ich mehr Angst als vor den Amokkindern.
Auf einer Strecke, wo es übrigens jede Menge Rennradler gibt. Es ist also nicht so wahnsinnig überraschend, wenn ich mich kangsam und höflich annähere. Aber wenn bei den Eltern 110% der Konzentration auf das versagende Balg verschwendet werden, bleibt halt nichts für den restlichen Verkehr. In Richtung Meran sind dann hoffentlich weniger Kinder und Eltern unterwegs. Oder ich mache das, was ich tue, dann halt auf der Strasse. Schlchte Omen gab es auf dem Radweg genug,
Es ist nie etwas passiert. Nichts. Kein Kratzer.
Inzwischen meide ich eher den Verkehr der Automobile und lege meine Routen so, dass ich sie kaum zu sehen bekomme. Das ist das Privileg des Lebens in eher ländlichen Regionen, nach ein paar Kilometern kann man sich das aussuchen, wo man sein möchte und mit wem. Es gibt sehr, sehr ruhige Strassen und nochmals ruhigere Wirtschaftswege, die betoniert sind, und sollte doch einmal mehr Verkehr sein, ist oft auch ein Radelweg. Meine Vergangenheit als Strassenkämpfer sagt mir: Hier, zwischen Freizeitradlern und Rollschuhfahrern und Wanderern bist Du viel zu schnell, schiesse hinüber auf die Strasse und jage dort dahin. Das sieht zwar unangepasst aus, ist aber eine Wohltat für alle Schwachen und die Autos müssen halt aufpassen. Aber dann sage ich mir, wenn die schon so nett sind, so etwas anzulegen... und man soll doch den Kindern ein Vorbild sein... und so bleibe ich auf dem Radweg.
Bremse natürlich, wenn da zwei nebeneinander fahren. Nähere mich ganz langsam an, und wenn sie es nicht merken, sage ich Entschuldigung. Dürfte ich bitte kurz vorbei? Das erscheint mir höflicher, als hinter ihnen mit einem Schlenker auf die Strasse zu donnern und vor ihnen wieder grusslos hinein, ich bremse halt und bedanke mich nachher. Heute bemerkte der Mann auf der linken Seite mein schneckenhaftes Kommen, fuhr vor seine Frau und ich hatte noch nicht einmal angetreten, nichts getan, ich war da einfach nur schräg hinter ihr, vielleicht drei, vier Meter, da drehte sie sich um, erschrack, dass da jemand war, verriss den Lenker, geriet an einen nur an dieser Stelle befindlichen Bordstein und stürzte.
Ich hatte testweise das Gepäck dabei und nagelneue Pedale mit Titanachsen. Da passt man auf. Ich war kein Raser sondern wirklich nur jemand, der schauen wollte, ob alles funktioniert, ich war vorsichtig, höflich und langsam. Mehr hätte ich auch gar nicht tun können. Zum Glück ist nichts passiert, nicht mehr als der Schreck. Aber.
Da habe ich mir dann vorgenommen: In Zukunft brenne ich wieder, rase kurvenreich zwischen den Wegen, mache riesige Schlenker und zum Teufel mit der dezenten Annäherung mit angemessener Geschwindigkeit. Ich gehe meinen Weg und der ist halt in weiten Bögen und wenn es sein muss auf der Gegenfahrbahn. Ich bin dann eben so schnell, dass sie mich erst realisieren, wenn ich in 10 Meter Abstand vorbeigeflogen bin.
4 Meter breite Radwege wären prima. Prima wären übrigens auch Eltern, die ihre Kinder erst darauf fahren lassen, wenn sie das Rad beherrschen und nicht links hinter und vor den schlingernden Bratzen als Deckung den Weg blockieren und heftig wackelnd panisch werden, wenn einer ankommt. Man kann ja auch über alles reden. Ich bremse ja eh. Ich will eigentlich nur nicht von so einem überforderten Stück Elternaas abgeschossen werden. Vor denen habe ich mehr Angst als vor den Amokkindern.
Auf einer Strecke, wo es übrigens jede Menge Rennradler gibt. Es ist also nicht so wahnsinnig überraschend, wenn ich mich kangsam und höflich annähere. Aber wenn bei den Eltern 110% der Konzentration auf das versagende Balg verschwendet werden, bleibt halt nichts für den restlichen Verkehr. In Richtung Meran sind dann hoffentlich weniger Kinder und Eltern unterwegs. Oder ich mache das, was ich tue, dann halt auf der Strasse. Schlchte Omen gab es auf dem Radweg genug,
donalphons, 01:10h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 24. August 2013
Nach der Flut
Hochzeiten sind bekanntlich nicht mein Ding. In aller Regel täusche ich Urlaube vor, vom Stacheldraht ruinierte Oberschenkel, generelle Unpässlichkeit oder ich sage einfach die Wahrheit: Dass ich keine Lust habe, Menschen beim grössten Fehler ihres Lebens zuzuschauen. Natürlich mag ich die Gatten meiner guten Freundinnen eher selten. Aber leider habe ich damit langfristig auch recht, denn die Scheidungsquote liegt bei uns längst auf einem Niveau, das man vielleicht eher in Hellersdorf erwarten würde. In meinen Augen ist das einer der dramatischen, wirklich dramatischen Wandel in der Gesellschaft, von 0% Scheidungen bei der Generation meiner Eltern zu über 50% bei uns. Und dann wundert man sich, wenn keine Villen mehr gebaut werden, sondern nur noch Vierspänner, in deren Parzellen auch einer bleiben kann, wenn es daneben geht.
Ich entnehme den Gesprächen in Niederbayern, dass es dort auch nicht mehr wirklich anders ist, und dass ich diesmal hier bin, liegt an mehreren Gründen. Einerseits kenne ich die Leute hier gar nicht so, Niederaltaich war halt Gegenstand der Berichterstattung beim Hochwasser, aber der Beitrag wiederum hat denen sehr gut gefallen. Und so konnte ich mir andererseits nicht nur die Kirche und den ehemals überschwemmten Ort, sondern bei der Gelegenheit auch die Hochzeit anschauen, die eigentlich schon bei der Flut geplant war, aber aus den bekannten Gründen verschoben werden musste. Überhaupt, das sind bei Naturkatastrophen die kleinen Folgen, über die keiner redet: Dass das Leben mit all seinen Plänen aus den Angeln gehoben wird, bis in die intimsten Bereiche hinein. Generell ist zu bemerken, dass Naturkatastrophen sicher schlecht für Heiraten und Lebensplanung sind, aber auf der anderen Seite ist da etwas in uns, was in diesem nun wirklich nicht dazu tauglichen Moment an Fortpflanzungsaktivitäten denken lässt, in einer Mischung aus "eh schon alles egal", "wer weiss schon was morgen ist" und all dem angestauten Adrenalin im Körper. Oder vielleicht gibt es da auch nur den allerprimitivsten Mechanismus der Arterhaltung in uns, der sagt: Oh, das überleben viele vielleicht nicht, mach hin und sorge für den Genpool!
So weit war es hier nicht, die Braut passte perfekt ins Kleid und freute sich auch sehr über den Mercedes. Es gab sehr feine, wirklich feine Musik, die man so und unter Trachttragenden vielleicht gar nicht erwartet hätte, dazu schwiegen die Katakombenheiligen und voll war es, weil sie alle eingeladen hatten, wirklich alle und sogar der komische Typ da mit den Kameras war da, der sich damals in bester oberitalienischer Tradition durch das Unterholz in die Zona Rossa vorgearbeitet hat, in dem man sich dann kennenlernte. Man lernt Menschen halt manchmal unter komischen bedingungen kennen (Wea san nochad Sie? I bin vo da FAHDS Ah so.). Wir sind noch einmal davon gekommen, versichern wir uns gegenseitig dann im Gasthof. Das Wasser ist weg, aber die Ströme haben sich tief in die Erinnerung eingegraben, hier noch mehr als bei uns; was für mich das Erdbeben war, ist für sie der Fluss, der längst wieder Flaschengrün in seinem Bett schwappt.
Es hat etwas Tröstliches. Es ist eigentlich ein schönes Thema, trotz allem.
Abgesehen davon haben wir auch einen nicht ganz richtigen Begriff von "Katastrophe". Katastrophe ist oft, zu oft, was passiert, wenn der Mensch seinen Verstand beiseite lässt. Da sehe ich keinen Unterschid zwischen den Bankstern und den Überflutungsbereicher der Flüsse: Man muss halt die Grenzen kennen. Ob man sie hier dauerhaft lernen wird, weiss ich auch nicht, denn auch hier wollen sie bauen und die Grundstücke liegen nun mal in der Nähe des Flusses. Aber es ist immer noch besser hier als in Fukushima, wo man nicht wieder heiratet, sondern erst in vielen Jahren ansatzweise begreifen wird, was da wirklich geschah, und welche Folgen das haben wird. Niederbayern hatte Pech mit dem Fluss, aber Glück mit dem Atomstandort, das es bald nicht mehr sein wird. Gar nicht weit von hier wäre übrigens Wackersdorf. Und damit ein anderes Baudenkmal, das sogar die CSU in ihren Polyestertrachten gern vergessen würde. Ich kann es nicht vergessen, und wenn ich 100 Jahre alt werde.
Gut schaut Niederalteich aus. Das ist eine gute Nachricht, aber nach ein paar Monaten vollkommen egal, denn es gibt ja die NSA und Syrien und die britischen Totalitaristen und eben Fukushima mal wieder, aber das alles ist weit weg und alle interessieren sich eigentlich nur für die beiden Hauptpersonen, und wer sonst noch so da ist und etwas taugen würde, weil auch in Niederbayern ist es so wie überall: Der Mensch ist gut, owa d'Leid san schlecht. Heute mag ich sie und ihr an der Katastrophe geschärftes Bewusstsein. In ein paar Wochen wählen sie trotzdem wieder die Staatspartei, auch wenn nach dem Seehofer die nächsten Ökononimienazis daherkommen, die gleiche Brut wie in Frankfurt, nur eben in Trachtenjanker, und die Tore öffnen für Waffenfirmen, Energiekamarilla, GewerbeflächeninNaturschutzgebietenausweiser und sonstige Feinde der Schöpfung, für die es gar nicht genug Fluten geben kann.
Ich entnehme den Gesprächen in Niederbayern, dass es dort auch nicht mehr wirklich anders ist, und dass ich diesmal hier bin, liegt an mehreren Gründen. Einerseits kenne ich die Leute hier gar nicht so, Niederaltaich war halt Gegenstand der Berichterstattung beim Hochwasser, aber der Beitrag wiederum hat denen sehr gut gefallen. Und so konnte ich mir andererseits nicht nur die Kirche und den ehemals überschwemmten Ort, sondern bei der Gelegenheit auch die Hochzeit anschauen, die eigentlich schon bei der Flut geplant war, aber aus den bekannten Gründen verschoben werden musste. Überhaupt, das sind bei Naturkatastrophen die kleinen Folgen, über die keiner redet: Dass das Leben mit all seinen Plänen aus den Angeln gehoben wird, bis in die intimsten Bereiche hinein. Generell ist zu bemerken, dass Naturkatastrophen sicher schlecht für Heiraten und Lebensplanung sind, aber auf der anderen Seite ist da etwas in uns, was in diesem nun wirklich nicht dazu tauglichen Moment an Fortpflanzungsaktivitäten denken lässt, in einer Mischung aus "eh schon alles egal", "wer weiss schon was morgen ist" und all dem angestauten Adrenalin im Körper. Oder vielleicht gibt es da auch nur den allerprimitivsten Mechanismus der Arterhaltung in uns, der sagt: Oh, das überleben viele vielleicht nicht, mach hin und sorge für den Genpool!
So weit war es hier nicht, die Braut passte perfekt ins Kleid und freute sich auch sehr über den Mercedes. Es gab sehr feine, wirklich feine Musik, die man so und unter Trachttragenden vielleicht gar nicht erwartet hätte, dazu schwiegen die Katakombenheiligen und voll war es, weil sie alle eingeladen hatten, wirklich alle und sogar der komische Typ da mit den Kameras war da, der sich damals in bester oberitalienischer Tradition durch das Unterholz in die Zona Rossa vorgearbeitet hat, in dem man sich dann kennenlernte. Man lernt Menschen halt manchmal unter komischen bedingungen kennen (Wea san nochad Sie? I bin vo da FAHDS Ah so.). Wir sind noch einmal davon gekommen, versichern wir uns gegenseitig dann im Gasthof. Das Wasser ist weg, aber die Ströme haben sich tief in die Erinnerung eingegraben, hier noch mehr als bei uns; was für mich das Erdbeben war, ist für sie der Fluss, der längst wieder Flaschengrün in seinem Bett schwappt.
Es hat etwas Tröstliches. Es ist eigentlich ein schönes Thema, trotz allem.
Abgesehen davon haben wir auch einen nicht ganz richtigen Begriff von "Katastrophe". Katastrophe ist oft, zu oft, was passiert, wenn der Mensch seinen Verstand beiseite lässt. Da sehe ich keinen Unterschid zwischen den Bankstern und den Überflutungsbereicher der Flüsse: Man muss halt die Grenzen kennen. Ob man sie hier dauerhaft lernen wird, weiss ich auch nicht, denn auch hier wollen sie bauen und die Grundstücke liegen nun mal in der Nähe des Flusses. Aber es ist immer noch besser hier als in Fukushima, wo man nicht wieder heiratet, sondern erst in vielen Jahren ansatzweise begreifen wird, was da wirklich geschah, und welche Folgen das haben wird. Niederbayern hatte Pech mit dem Fluss, aber Glück mit dem Atomstandort, das es bald nicht mehr sein wird. Gar nicht weit von hier wäre übrigens Wackersdorf. Und damit ein anderes Baudenkmal, das sogar die CSU in ihren Polyestertrachten gern vergessen würde. Ich kann es nicht vergessen, und wenn ich 100 Jahre alt werde.
Gut schaut Niederalteich aus. Das ist eine gute Nachricht, aber nach ein paar Monaten vollkommen egal, denn es gibt ja die NSA und Syrien und die britischen Totalitaristen und eben Fukushima mal wieder, aber das alles ist weit weg und alle interessieren sich eigentlich nur für die beiden Hauptpersonen, und wer sonst noch so da ist und etwas taugen würde, weil auch in Niederbayern ist es so wie überall: Der Mensch ist gut, owa d'Leid san schlecht. Heute mag ich sie und ihr an der Katastrophe geschärftes Bewusstsein. In ein paar Wochen wählen sie trotzdem wieder die Staatspartei, auch wenn nach dem Seehofer die nächsten Ökononimienazis daherkommen, die gleiche Brut wie in Frankfurt, nur eben in Trachtenjanker, und die Tore öffnen für Waffenfirmen, Energiekamarilla, GewerbeflächeninNaturschutzgebietenausweiser und sonstige Feinde der Schöpfung, für die es gar nicht genug Fluten geben kann.
donalphons, 19:51h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 21. August 2013
Ich habe die Wortschöpfung "Blomerta" erfunden
und Redakteure von Spiegel Online und Spiegel dürfen sie ohne Leistungsschutzrechtvorbehalte während der verbleibenden Amtszeit von diesem Springer-Blome da und dem Typen der ihn angeschleppt hat auch gerne verwenden - solange sie die angekündigte "Inventur" überleben, natürlich. Blomerta wird dort nämlich das gebot der Stunde sein, viele Tage und wenn es nicht bald knallt, womöglich auch noch dann. wenn der Laden komplett verspringert und gediekmannt ist.
Falls einer von Euch in Hamburg an meinem Preisrätsel zu meiner Radtour nach Meran teilnehmen will: Sagt vorher Bescheid. Dann kaufe ich auch Grappa. Ich bin ja kein Unmensch.
Wie manche andere.
Ganz ehrlich, lieber würde ich mich an Bezos verkuafen lassen, als von Blome rumschubsen lassen. Das ist nun wirklich mal eine Medienkrise.
Zur Verdeutlichung: Ein gewisser Springermann namens Nikolaus Blome wird Vize-Chefredakteur des Spiegels. Klingt wie ein schlechter Witz. Stimmt aber.
Falls einer von Euch in Hamburg an meinem Preisrätsel zu meiner Radtour nach Meran teilnehmen will: Sagt vorher Bescheid. Dann kaufe ich auch Grappa. Ich bin ja kein Unmensch.
Wie manche andere.
Ganz ehrlich, lieber würde ich mich an Bezos verkuafen lassen, als von Blome rumschubsen lassen. Das ist nun wirklich mal eine Medienkrise.
Zur Verdeutlichung: Ein gewisser Springermann namens Nikolaus Blome wird Vize-Chefredakteur des Spiegels. Klingt wie ein schlechter Witz. Stimmt aber.
donalphons, 15:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 20. August 2013
Nordkorea? China? Russland? Iran?
England.
A little over two months ago I was contacted by a very senior government official claiming to represent the views of the prime minister. There followed two meetings in which he demanded the return or destruction of all the material we were working on. The tone was steely, if cordial, but there was an implicit threat that others within government and Whitehall favoured a far more draconian approach.
The mood toughened just over a month ago, when I received a phone call from the centre of government telling me: "You've had your fun. Now we want the stuff back." There followed further meetings with shadowy Whitehall figures. The demand was the same: hand the Snowden material back or destroy it. I explained that we could not research and report on this subject if we complied with this request. The man from Whitehall looked mystified. "You've had your debate. There's no need to write any more."
During one of these meetings I asked directly whether the government would move to close down the Guardian's reporting through a legal route – by going to court to force the surrender of the material on which we were working. The official confirmed that, in the absence of handover or destruction, this was indeed the government's intention. Prior restraint, near impossible in the US, was now explicitly and imminently on the table in the UK. But my experience over WikiLeaks – the thumb drive and the first amendment – had already prepared me for this moment. I explained to the man from Whitehall about the nature of international collaborations and the way in which, these days, media organisations could take advantage of the most permissive legal environments. Bluntly, we did not have to do our reporting from London. Already most of the NSA stories were being reported and edited out of New York. And had it occurred to him that Greenwald lived in Brazil?
The man was unmoved. And so one of the more bizarre moments in the Guardian's long history occurred – with two GCHQ security experts overseeing the destruction of hard drives in the Guardian's basement just to make sure there was nothing in the mangled bits of metal which could possibly be of any interest to passing Chinese agents. "We can call off the black helicopters," joked one as we swept up the remains of a MacBook Pro.
Whitehall was satisfied, but it felt like a peculiarly pointless piece of symbolism that understood nothing about the digital age. We will continue to do patient, painstaking reporting on the Snowden documents, we just won't do it in London. The seizure of Miranda's laptop, phones, hard drives and camera will similarly have no effect on Greenwald's work.
Das Furchtbare ist, dass jetzt noch nicht mal Cameron wird zurücktreten müssen. Man kann das machen und es politisch problemlos überleben. Das ist nur in Diktaturen möglich.
Der Guardian ist die wichtigste Zeitung der Welt und ich hoffe, dass sie überleben wird - und natürlich würde ich für solche Inhalte auch zahlen. Mir ist klar, dass ich hier das Urheberrecht ein klein wenig verletze, aber das sind so Texte, die so weit wie möglich verbreitet und bewahrt werden müssen. Damit man es weiss Und damit es später nicht heisst, man hätte es nicht wissen können, dass mindestens ein Staat, der in der EU ist, zu einer Geheimdienstdiktatur verkam. Und wenn ich mir IM Erika, den Pofalla und den Friedrich anschaue, würde ich auch nicht sagen, dass das hier nicht möglich ist.
A little over two months ago I was contacted by a very senior government official claiming to represent the views of the prime minister. There followed two meetings in which he demanded the return or destruction of all the material we were working on. The tone was steely, if cordial, but there was an implicit threat that others within government and Whitehall favoured a far more draconian approach.
The mood toughened just over a month ago, when I received a phone call from the centre of government telling me: "You've had your fun. Now we want the stuff back." There followed further meetings with shadowy Whitehall figures. The demand was the same: hand the Snowden material back or destroy it. I explained that we could not research and report on this subject if we complied with this request. The man from Whitehall looked mystified. "You've had your debate. There's no need to write any more."
During one of these meetings I asked directly whether the government would move to close down the Guardian's reporting through a legal route – by going to court to force the surrender of the material on which we were working. The official confirmed that, in the absence of handover or destruction, this was indeed the government's intention. Prior restraint, near impossible in the US, was now explicitly and imminently on the table in the UK. But my experience over WikiLeaks – the thumb drive and the first amendment – had already prepared me for this moment. I explained to the man from Whitehall about the nature of international collaborations and the way in which, these days, media organisations could take advantage of the most permissive legal environments. Bluntly, we did not have to do our reporting from London. Already most of the NSA stories were being reported and edited out of New York. And had it occurred to him that Greenwald lived in Brazil?
The man was unmoved. And so one of the more bizarre moments in the Guardian's long history occurred – with two GCHQ security experts overseeing the destruction of hard drives in the Guardian's basement just to make sure there was nothing in the mangled bits of metal which could possibly be of any interest to passing Chinese agents. "We can call off the black helicopters," joked one as we swept up the remains of a MacBook Pro.
Whitehall was satisfied, but it felt like a peculiarly pointless piece of symbolism that understood nothing about the digital age. We will continue to do patient, painstaking reporting on the Snowden documents, we just won't do it in London. The seizure of Miranda's laptop, phones, hard drives and camera will similarly have no effect on Greenwald's work.
Das Furchtbare ist, dass jetzt noch nicht mal Cameron wird zurücktreten müssen. Man kann das machen und es politisch problemlos überleben. Das ist nur in Diktaturen möglich.
Der Guardian ist die wichtigste Zeitung der Welt und ich hoffe, dass sie überleben wird - und natürlich würde ich für solche Inhalte auch zahlen. Mir ist klar, dass ich hier das Urheberrecht ein klein wenig verletze, aber das sind so Texte, die so weit wie möglich verbreitet und bewahrt werden müssen. Damit man es weiss Und damit es später nicht heisst, man hätte es nicht wissen können, dass mindestens ein Staat, der in der EU ist, zu einer Geheimdienstdiktatur verkam. Und wenn ich mir IM Erika, den Pofalla und den Friedrich anschaue, würde ich auch nicht sagen, dass das hier nicht möglich ist.
donalphons, 11:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 8. August 2013
Generalprobe für das grosse Sterben
Ja, sicher, natürlich kann man von einem Traumsommer sprechen. Endlich heiss, endlich kühler Bergsee, endlich den ganzen Tag baden, endlich auch Wüstenklima in den Bergen, nachdem hier vor 2 Monaten in den Hochlagen noch Schnee war.
Dabei ist es historisch gesehen so, dass Naturkatastrophen öfters mal nett und spassig daherkommen. Das 13. Jahrhundert zum Beispiel ermunterte die Menschen zu schier endloser Expansion in Europa, man nietete die Wälder um und legte auf Teufel komm raus Äcker an - und dann kam der grosse Umschwung, das Klima drehte sich um, und das 14. Jahrhundert sorgte für das, was man in der Wirtschaft als "Konsolidierung" bezeichnen würde.
2013 liess zweimal Erinnerungen an 2003 hochkommen, einmal während der Flut, als die Tiefdruckgebiete liegen blieben, und eben jetzt, als es so richtig heiss wurde. Diesmal sind wir noch davon gekommen, aber drei oder vier Grad mehr, und die Rentenkassen hätten Überschüsse produziert und die Totengräber hätten den Urlaub absagen müssen. Eigentlich sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Das nächste Mal gibt es hoffentlich am See ein besseres Wehr und Überflutungsflächen im Frühjahr und im Hochsommer die paar Grad weniger, die zwischen Leben und Tod entscheiden.
Selbstverständlich bin auch ich ganz huingerissen, dass ich in diesem Jahr sechs Mal schwinmen gegangen bin, was in etwa so viel wie in den ganzen Jahren am Tegernsee davor ist - Wasser ist nicht so mein Ding. Aber nur, weil hier wie üblich auf Einzelschicksale Rücksicht genommen wird, kann das weiter unten ganz anders und ganz ungut ausgehen. In der irren Welt von Politik und Wirtschaft, von Gesundheitsunwesen und Gesellschaftsoptimierung ist der Klimawandel mit solchen Flachenhälser der Mortalität vielleicht genau das, worauf manche schon hoffen: Denn unter diesen Bedingungen ist das grosse Sterben zuerst mal nur Statistik und kein direktes Versagen der Ärzte.
Es gehört nicht viel dazu, die kommende Ungleichheit vor dem Tod zu sehen: Die einen werden dann hier überleben und einen hohen Preis zahlen, denn alles ist besser als in München oder sonstwo zu sein, und irgendwann wegzukippen. Das geht schnell, aber nur selten finden sie einen in der Hitze, gerade, wenn alle selbst am zerfliessen sind, und sich nicht rühren wollen. Klar ist die Luft hier am See, aber es wird woanders so stickig werden, dass die faulenden Leichen kaum ins Gewicht fallen.
Es heisst nicht umsonst Klimakatastrophe, und nicht "Badesaisonverbesserung für Deutschland". Dieses Jahr war eine Ahnung der Zukunft. Erleben werden wir sie. Aber überleben? Wohl dem, der einen Freund in den Bergen hat.
Dabei ist es historisch gesehen so, dass Naturkatastrophen öfters mal nett und spassig daherkommen. Das 13. Jahrhundert zum Beispiel ermunterte die Menschen zu schier endloser Expansion in Europa, man nietete die Wälder um und legte auf Teufel komm raus Äcker an - und dann kam der grosse Umschwung, das Klima drehte sich um, und das 14. Jahrhundert sorgte für das, was man in der Wirtschaft als "Konsolidierung" bezeichnen würde.
2013 liess zweimal Erinnerungen an 2003 hochkommen, einmal während der Flut, als die Tiefdruckgebiete liegen blieben, und eben jetzt, als es so richtig heiss wurde. Diesmal sind wir noch davon gekommen, aber drei oder vier Grad mehr, und die Rentenkassen hätten Überschüsse produziert und die Totengräber hätten den Urlaub absagen müssen. Eigentlich sind wir mit einem blauen Auge davongekommen. Das nächste Mal gibt es hoffentlich am See ein besseres Wehr und Überflutungsflächen im Frühjahr und im Hochsommer die paar Grad weniger, die zwischen Leben und Tod entscheiden.
Selbstverständlich bin auch ich ganz huingerissen, dass ich in diesem Jahr sechs Mal schwinmen gegangen bin, was in etwa so viel wie in den ganzen Jahren am Tegernsee davor ist - Wasser ist nicht so mein Ding. Aber nur, weil hier wie üblich auf Einzelschicksale Rücksicht genommen wird, kann das weiter unten ganz anders und ganz ungut ausgehen. In der irren Welt von Politik und Wirtschaft, von Gesundheitsunwesen und Gesellschaftsoptimierung ist der Klimawandel mit solchen Flachenhälser der Mortalität vielleicht genau das, worauf manche schon hoffen: Denn unter diesen Bedingungen ist das grosse Sterben zuerst mal nur Statistik und kein direktes Versagen der Ärzte.
Es gehört nicht viel dazu, die kommende Ungleichheit vor dem Tod zu sehen: Die einen werden dann hier überleben und einen hohen Preis zahlen, denn alles ist besser als in München oder sonstwo zu sein, und irgendwann wegzukippen. Das geht schnell, aber nur selten finden sie einen in der Hitze, gerade, wenn alle selbst am zerfliessen sind, und sich nicht rühren wollen. Klar ist die Luft hier am See, aber es wird woanders so stickig werden, dass die faulenden Leichen kaum ins Gewicht fallen.
Es heisst nicht umsonst Klimakatastrophe, und nicht "Badesaisonverbesserung für Deutschland". Dieses Jahr war eine Ahnung der Zukunft. Erleben werden wir sie. Aber überleben? Wohl dem, der einen Freund in den Bergen hat.
donalphons, 15:50h
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Dienstag, 6. August 2013
Der Wert von Zeitungen
Man muss das ganz klar sehen:
The Boston Globe: Gekauft für 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 1993, verkauft jetzt für 70 Millionen. Preisverfall wie bei einem zu Schanden gefahrenen Chevy Pickup. Mit dabei ist ie Onlinestrategie"The Big Picture", ein Format, für das ich gern trommle und das letzte Mal, als ich viele Bilder der Mille Miglia hatte, zur Antwort bekam, das ginge nicht, das sei zu viel Arbeit.
Die Washington Post: Verkauft mitsamt Paystrategie Online für 250 Millionen an einen Wallstreet-Mann, der Journalisten auch nicht anders als jeden anderen Kistenschieder in seinem kundenorientierten Imperium des Preisdrucks und der Kaputtmacherei behandeln wird. Wenn ich auf diese Figur jetzt Lobeshymnen lese, frage ich mich, in welchem Rektum die Autoren eigentlich während der New Economy gesteckt haben, wenn sie das nicht besser wissen.
Tumblr, eine mittelgrosse Blogplattform mit Katzenbildern und viel Pr0no: 1,1 Milliarden Dollar an Yahoo. Das sind halt so die Preise für Geschäftsmodelle, die die Zukunft noch nicht hunter sich haben.
Vielleicht ist Tumblr dann in 20 Jahren auch grandios wertlos, aber das hilft heute keinem.
Journalismus steht nicht am Abgrund, sondern ungefähr gerade hier:
Der Fluch des Journalismus sind die Leute, die ihn betreiben. Beim Guardian hat man mal deutlich gesagt, dass, wer auf dem neuen Kurs nicht mitmachen will, bitte gehen soll. Vielleicht rettet das den Guardian nicht, aber er fährt zumindest nicht mit Vollgas vor die Wand, wie man das in Deutschland gerne tut - bis man eben ein Anhängsel von Systemfirmen wie Amazon geworden ist, die dann das tun, was ihnen gefällt, und nicht mehr das, was als "vierte Gewalt" eigentlich wichtig wäre. Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Herr Bezos eine Snowden-Geschichte fahren dürfte, wenn seine Cloud NSA-durchwanzt ist, kann sich jeder selbst denken.
Wir haben hier vielleicht 5 oder 10 Jahre, in denen man noch etwas tun kann. Ob es etwas bringt, kann niemand sagen (und schon gar nicht das bei SPONschleim gastschreibende Pack). Schon heute würde ich den Marktwert von Fefe höher als den von, sagen wir mal, Focus Online und Stern Online einschätzen. Das sind dann halt die neuen Leuchttürme, auf die man nicht verzichten möchte.
Aber die angeblich so vielfältige Presselandschaft mit dem allgemeinen Meinungsbrei und den neuesten Uhrenmodellen und den Autotests... nun ja. Also, ich habe meine Zweifel.
The Boston Globe: Gekauft für 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 1993, verkauft jetzt für 70 Millionen. Preisverfall wie bei einem zu Schanden gefahrenen Chevy Pickup. Mit dabei ist ie Onlinestrategie"The Big Picture", ein Format, für das ich gern trommle und das letzte Mal, als ich viele Bilder der Mille Miglia hatte, zur Antwort bekam, das ginge nicht, das sei zu viel Arbeit.
Die Washington Post: Verkauft mitsamt Paystrategie Online für 250 Millionen an einen Wallstreet-Mann, der Journalisten auch nicht anders als jeden anderen Kistenschieder in seinem kundenorientierten Imperium des Preisdrucks und der Kaputtmacherei behandeln wird. Wenn ich auf diese Figur jetzt Lobeshymnen lese, frage ich mich, in welchem Rektum die Autoren eigentlich während der New Economy gesteckt haben, wenn sie das nicht besser wissen.
Tumblr, eine mittelgrosse Blogplattform mit Katzenbildern und viel Pr0no: 1,1 Milliarden Dollar an Yahoo. Das sind halt so die Preise für Geschäftsmodelle, die die Zukunft noch nicht hunter sich haben.
Vielleicht ist Tumblr dann in 20 Jahren auch grandios wertlos, aber das hilft heute keinem.
Journalismus steht nicht am Abgrund, sondern ungefähr gerade hier:
Der Fluch des Journalismus sind die Leute, die ihn betreiben. Beim Guardian hat man mal deutlich gesagt, dass, wer auf dem neuen Kurs nicht mitmachen will, bitte gehen soll. Vielleicht rettet das den Guardian nicht, aber er fährt zumindest nicht mit Vollgas vor die Wand, wie man das in Deutschland gerne tut - bis man eben ein Anhängsel von Systemfirmen wie Amazon geworden ist, die dann das tun, was ihnen gefällt, und nicht mehr das, was als "vierte Gewalt" eigentlich wichtig wäre. Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Herr Bezos eine Snowden-Geschichte fahren dürfte, wenn seine Cloud NSA-durchwanzt ist, kann sich jeder selbst denken.
Wir haben hier vielleicht 5 oder 10 Jahre, in denen man noch etwas tun kann. Ob es etwas bringt, kann niemand sagen (und schon gar nicht das bei SPONschleim gastschreibende Pack). Schon heute würde ich den Marktwert von Fefe höher als den von, sagen wir mal, Focus Online und Stern Online einschätzen. Das sind dann halt die neuen Leuchttürme, auf die man nicht verzichten möchte.
Aber die angeblich so vielfältige Presselandschaft mit dem allgemeinen Meinungsbrei und den neuesten Uhrenmodellen und den Autotests... nun ja. Also, ich habe meine Zweifel.
donalphons, 20:59h
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Samstag, 27. Juli 2013
Alubase: Alpenluftsmoker, Gerölleinwerfer
Es ist wohl eine Konstante, dass kein Sommer in den Bergen vergeht, da ich nicht vom Rad falle. Und es ist auch immer bergab. Die Landschaft ändert sich natürlich, und obendrein geht es auch immer glimpflicher ab, vermutlich, weil ich auch das Stürzen lerne. Diesmal war es - im Gegensatz zum letzten Jahr, als in der Nacht passierte und der nächste Brunnen in Rottach war - sogar noch hell, ich hatte noch Wasser in der Flasche, und statt einer wirklich hässlichen Geschichte waren es mehrere, die nicht ganz so übel auffallen. Ausserdem ist die Anzahl der gefahrenen Kilometer und Berge zwischen den Stürzen gewachsen. Man könnte also sagen: Es wird nicht gut, aber besser.
Und das Rad hat diesmal wirklich keine Schuld, es lag einfach am Schotter und der mangelnden Aufmerksamkeit in einer Kurve, die ich schon zig mal gefahren bin. Ging ganz schnell und war der Niederpunkt einer, davon einmal abgesehen, wirklich schönen Tour. Ich konnte sogar noch beide Bremsen bedienen, was auch nicht selbstverständlich ist, und dem Rad hat nichts gefehlt. Ja, ich würde auch sagen: So ein Cannondale v2000 SL von 1999 würde ich jederzeit wieder kaufen. Da kann nicht viel kaputt gehen. Und es hat mich zweimal schon vor brenzligen Momenten bewahrt - irgendwann endet halt die Glückssträhne. Genau genommen endete sie in jenem Moment, da ich die eine Hand vom Lenker nahm, um die Gabel einzustellen. Das macht man besser nicht in der Kurve, das kann ich an dieser Stelle nicht so wie das V2000 empfehlen.
Trotzdem war diese Tour die schönste der letzten Tage, weil endlich die Luft klar gewesen ist. Manche halten das hier oben für eine überwältigende Fernsicht, aber ich bin im Winter hier, und ich kenne den Unterschied. Die letzten Tage war es immer diesig, nie sah man das Zugspitzmassiv, nie konnte man in Rottach Bäume zählen; es war schon hübsch, aber um wirklich überwältigend zu sein, muss sich ein Zug der Berge nach dem anderen in absoluter Klarheit stapeln. Erst dann stellt sich dieses Gefühl ein, in einem grenzenlosen Raum über allen Dingen zu sein. Der Dunst ist immer im Flachland, aber der darf da auch sein. Diesmal sah ich zum ersten Mal seit Monaten wieder den Grossglockner in der Ferne. Ich habe mich damit abgefunden, dort nie hinaufzuklettern - nicht weiter schlimm, man muss nicht alles getan haben - aber es ist gut, ihn zu sehen: Weil er mir das menschliche Mass verdeutlicht.
Normalerweise schaue ich nicht auf die Uhr, ja, ich habe noch nicht mal eine Uhr dabei, und sogar die EXIF-Dateien der Bilder lösche ich inzwischen; genau kenne ich die Zeiten nicht, aber eines wusste ich dennoch: Unten wartete man, um essen zu gehen, also war nicht nicht lange oben. Manchmal bleibe ich ja auch Stunden einfach sitzen und schaue und denke nicht viel, und das hätte ich vielleicht auch diesmal tun sollen. Statt dessen bin ich dann bald wieder abgestiegen, habe mich aufs Rad geschwungen und dann gedacht: Oh, die Federgabel muss ich ja noch.... mir war schon beim Tun klar, dass das jetzt keine gute Idee ist. Aber mei. Nochmal passiert mir das nicht.
Wie auch immer, mit Wundenauswaschen am Berg und hinab über die Böschung zum Rad klettern und ganz vorsichtig abfahren war ich dennoch noch nie so schnell da oben und wieder herunten. Ich hätte also ganz langsam absteigen können, den Drehgriff öffnen, und dann weiter fahren. So mache ich das das nächste Mal auch, und warte zudem, bis es finster ist.
Es ist mir nämlich peinlich, ich schäme mich wegen des Berges, wenn ich so blutwasserüberströmt herunterfahre, und die Entgegenkommenden müssen das entsetzt mit anschauen. Es ist ja nicht der Berg. Es ist nur der Depp.
Und das Rad hat diesmal wirklich keine Schuld, es lag einfach am Schotter und der mangelnden Aufmerksamkeit in einer Kurve, die ich schon zig mal gefahren bin. Ging ganz schnell und war der Niederpunkt einer, davon einmal abgesehen, wirklich schönen Tour. Ich konnte sogar noch beide Bremsen bedienen, was auch nicht selbstverständlich ist, und dem Rad hat nichts gefehlt. Ja, ich würde auch sagen: So ein Cannondale v2000 SL von 1999 würde ich jederzeit wieder kaufen. Da kann nicht viel kaputt gehen. Und es hat mich zweimal schon vor brenzligen Momenten bewahrt - irgendwann endet halt die Glückssträhne. Genau genommen endete sie in jenem Moment, da ich die eine Hand vom Lenker nahm, um die Gabel einzustellen. Das macht man besser nicht in der Kurve, das kann ich an dieser Stelle nicht so wie das V2000 empfehlen.
Trotzdem war diese Tour die schönste der letzten Tage, weil endlich die Luft klar gewesen ist. Manche halten das hier oben für eine überwältigende Fernsicht, aber ich bin im Winter hier, und ich kenne den Unterschied. Die letzten Tage war es immer diesig, nie sah man das Zugspitzmassiv, nie konnte man in Rottach Bäume zählen; es war schon hübsch, aber um wirklich überwältigend zu sein, muss sich ein Zug der Berge nach dem anderen in absoluter Klarheit stapeln. Erst dann stellt sich dieses Gefühl ein, in einem grenzenlosen Raum über allen Dingen zu sein. Der Dunst ist immer im Flachland, aber der darf da auch sein. Diesmal sah ich zum ersten Mal seit Monaten wieder den Grossglockner in der Ferne. Ich habe mich damit abgefunden, dort nie hinaufzuklettern - nicht weiter schlimm, man muss nicht alles getan haben - aber es ist gut, ihn zu sehen: Weil er mir das menschliche Mass verdeutlicht.
Normalerweise schaue ich nicht auf die Uhr, ja, ich habe noch nicht mal eine Uhr dabei, und sogar die EXIF-Dateien der Bilder lösche ich inzwischen; genau kenne ich die Zeiten nicht, aber eines wusste ich dennoch: Unten wartete man, um essen zu gehen, also war nicht nicht lange oben. Manchmal bleibe ich ja auch Stunden einfach sitzen und schaue und denke nicht viel, und das hätte ich vielleicht auch diesmal tun sollen. Statt dessen bin ich dann bald wieder abgestiegen, habe mich aufs Rad geschwungen und dann gedacht: Oh, die Federgabel muss ich ja noch.... mir war schon beim Tun klar, dass das jetzt keine gute Idee ist. Aber mei. Nochmal passiert mir das nicht.
Wie auch immer, mit Wundenauswaschen am Berg und hinab über die Böschung zum Rad klettern und ganz vorsichtig abfahren war ich dennoch noch nie so schnell da oben und wieder herunten. Ich hätte also ganz langsam absteigen können, den Drehgriff öffnen, und dann weiter fahren. So mache ich das das nächste Mal auch, und warte zudem, bis es finster ist.
Es ist mir nämlich peinlich, ich schäme mich wegen des Berges, wenn ich so blutwasserüberströmt herunterfahre, und die Entgegenkommenden müssen das entsetzt mit anschauen. Es ist ja nicht der Berg. Es ist nur der Depp.
donalphons, 00:18h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 21. Juli 2013
Mein Leben als Pick-Up-Artist (Dreck-und-Schweiss-Content)
Die Idee war, einfach im Söllbachtal ein paar Kilomter zu fahren, vielleicht hoch zum Bauer in der Au, was eine hübsche. leicht erreichbare, mit gutem Essen gesegnete Alm ist, die zudem den Vorteil einer gewissen Höhe und damit Kühle aufweisen kann. So war das geplant, so haben wir das auch gemacht. Und als wir dann da über den Masskrügen mit dem Johannesbeerschorle sassen und überlegten, wie es weitergehen sollte, sagten wir uns: Naja, der Hirschberg steht gleich daneben und es sind von hier aus nur zwei Stunden: Wie schwer wird das schon sein?
Und der Umstand, dass sich der Weg hoch dann als gesperrt erwies, wegen angeblicher Bauarbeiten: Pah! Es ist Sonntag! Da arbeitet ohnehin keiner. Also vorbei an der Absperrung, der Zugang zum Wald ist schliesslich in der Verfassung garantiert, und dann los. Oben sieht man schon den Gipfel, wie schwer kann es sein? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Gemeinerweise ist dann auf dem Weg ein Haufen Baumreste, aber daran kommt man schon vorbei. 30 Meter weiter haben sie das nochmal gemacht. Da klettern wir halt drüber, Rad hochheben, kein Problem. Nach 30 Metern die nächste Barrikade, Rad heben, in der Sonne über die Bäume klettern, Rad runterheben, weiter, zumindest 30 Meter, und natürlich fragt man sich beim nächsten Pick-up des Rades, auf brüchigen Ästen über dem Abgrund balancierend, ob man nicht besser umkehrt. Aber dann müsste an nochmal über diese Barrikaden und wie schwer kann das schon noch werden? Also weiter. Bis eine Barrikade nach weiteren Barrikaden kommt, die etwas grösser ist. 200 Meter lang nämlich, wie uns das Paar erzählt, das von der anderen Seite kommend, den abgeholzten Abhang mit den Rädern durchstiegen hat. Und dachte, dahinter könnte man fahren. Wir sind also nicht ganz allein mit der Fehleinschätzung - aber ob es wirklich fast 200 unpassierbare Meter vor uns sind? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.
(Wir nennen es Klein-Verdun)
Sagen wir es einmal so: Wenn man für 200 Meter Rad hochheben - und es sind nicht gerade Leichtbauten - eine Stunde braucht, kann man sich danach alle Ambitionen auf einen guten Schnitt sparen. Im Prinzip geht das so: Der eine klettert voran, und klammert sich an einer Wurzel fest. Der andere schiebt ihm die Räder über Stock und Stein entgegen. Und wenn sie oben sind und sicher liegen, klettert er hinterher.Und dann widerholt sich das. Oft. Lustig ist es nicht, aber ich sage mir, dass auch solche 200 Meter irgendwann vorbei sind, oder das Leben ist vorbei, oder man kommt durch und nach 1, 2 Wochen lacht man darüber und ist froh, dass es kein Bild gibt, als man zwischendrin abgerutscht und bis zum Becken in Baumabfällen versunken ist. Es ist nicht wirklich ein Sport für Leute, die einen Sinn für Sauberkeit und Ordnung haben, es ist eine Sauerei und man braucht auch das sture Hirn einer Wildsau, um sich bis zum Ende der Baustelle durchzukämpfen.
Wo sich dann der Weg so verengt, dass man auch nicht fahren kann. Zumal es ja auch noch sehr steil und wurzelig ist. Irgendwann gibt ein Schuh den Geist auf, eine Klammer muss entfernt werden, und ein neues Fussbett aus Blättern hilft fürs erste. Ich danke meinem Onkel und meinem Vater, mit denen ich als Kind genug derartige Katastrophentouren gemacht habe, und denen ich neben solchen Fähigkeiten der Schnellreparatur auch Sprüche wie "So schwer kann das nicht sein" und "es gibt nur einen Weg das herauszufinden" verdanke, und dann geht es weiter mit dem Radhochheben. Oder wir bleiben sitzen, und bewundern das frühlingshafte Grün des Bergwaldes, denn auf Geschwindigkeit kommt es nicht mehr an. Statt dessen geht es nur noch um das Ankommen, und statt glaich wieder abzufahren, schieben wir nach dem gelungenen Durchsteigen nochmal hoch und gehen dann weiter, bis zur schönen Aussicht. 1500 Meter hoch sind wir, die letzten 200 zum Gipfel machen wir später irgendwann.
Innerlich lache ich hysterisch, als oben ein Münchner GTI ankommt und zwei Menschen mit sauberer Kleidung entsteigen, die wissen wollen, wo es hir zum Hirschberghaus geht: Da gibt es zwei Wege, und auf keinem sollte man mit dem Auto fahren oder Stöckelschuhen gehen. Der eine hat Steinschlag im Sommer und der andere Lawinen im Winter. Das hier ist Gebirge, das ist Kampf, und wenn es nicht die Elemente sind, dann sind es die Bauarbeiter. Kein Hirschberghaus für GTI-Fahrer. Wir rauschen den Berg hinunter, halten an der Quelle, holen das beste Getränk der Welt in diesem Moment, und kommen dann irgendwann, ein paar Stunden zu spät, wieder am See an.
So ist das. Und es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Ausserdem muss man sagen, dass Radheben auch die Reifen schont. Es macht schon Sinn, wie es ist.
Und der Umstand, dass sich der Weg hoch dann als gesperrt erwies, wegen angeblicher Bauarbeiten: Pah! Es ist Sonntag! Da arbeitet ohnehin keiner. Also vorbei an der Absperrung, der Zugang zum Wald ist schliesslich in der Verfassung garantiert, und dann los. Oben sieht man schon den Gipfel, wie schwer kann es sein? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Gemeinerweise ist dann auf dem Weg ein Haufen Baumreste, aber daran kommt man schon vorbei. 30 Meter weiter haben sie das nochmal gemacht. Da klettern wir halt drüber, Rad hochheben, kein Problem. Nach 30 Metern die nächste Barrikade, Rad heben, in der Sonne über die Bäume klettern, Rad runterheben, weiter, zumindest 30 Meter, und natürlich fragt man sich beim nächsten Pick-up des Rades, auf brüchigen Ästen über dem Abgrund balancierend, ob man nicht besser umkehrt. Aber dann müsste an nochmal über diese Barrikaden und wie schwer kann das schon noch werden? Also weiter. Bis eine Barrikade nach weiteren Barrikaden kommt, die etwas grösser ist. 200 Meter lang nämlich, wie uns das Paar erzählt, das von der anderen Seite kommend, den abgeholzten Abhang mit den Rädern durchstiegen hat. Und dachte, dahinter könnte man fahren. Wir sind also nicht ganz allein mit der Fehleinschätzung - aber ob es wirklich fast 200 unpassierbare Meter vor uns sind? Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.
(Wir nennen es Klein-Verdun)
Sagen wir es einmal so: Wenn man für 200 Meter Rad hochheben - und es sind nicht gerade Leichtbauten - eine Stunde braucht, kann man sich danach alle Ambitionen auf einen guten Schnitt sparen. Im Prinzip geht das so: Der eine klettert voran, und klammert sich an einer Wurzel fest. Der andere schiebt ihm die Räder über Stock und Stein entgegen. Und wenn sie oben sind und sicher liegen, klettert er hinterher.Und dann widerholt sich das. Oft. Lustig ist es nicht, aber ich sage mir, dass auch solche 200 Meter irgendwann vorbei sind, oder das Leben ist vorbei, oder man kommt durch und nach 1, 2 Wochen lacht man darüber und ist froh, dass es kein Bild gibt, als man zwischendrin abgerutscht und bis zum Becken in Baumabfällen versunken ist. Es ist nicht wirklich ein Sport für Leute, die einen Sinn für Sauberkeit und Ordnung haben, es ist eine Sauerei und man braucht auch das sture Hirn einer Wildsau, um sich bis zum Ende der Baustelle durchzukämpfen.
Wo sich dann der Weg so verengt, dass man auch nicht fahren kann. Zumal es ja auch noch sehr steil und wurzelig ist. Irgendwann gibt ein Schuh den Geist auf, eine Klammer muss entfernt werden, und ein neues Fussbett aus Blättern hilft fürs erste. Ich danke meinem Onkel und meinem Vater, mit denen ich als Kind genug derartige Katastrophentouren gemacht habe, und denen ich neben solchen Fähigkeiten der Schnellreparatur auch Sprüche wie "So schwer kann das nicht sein" und "es gibt nur einen Weg das herauszufinden" verdanke, und dann geht es weiter mit dem Radhochheben. Oder wir bleiben sitzen, und bewundern das frühlingshafte Grün des Bergwaldes, denn auf Geschwindigkeit kommt es nicht mehr an. Statt dessen geht es nur noch um das Ankommen, und statt glaich wieder abzufahren, schieben wir nach dem gelungenen Durchsteigen nochmal hoch und gehen dann weiter, bis zur schönen Aussicht. 1500 Meter hoch sind wir, die letzten 200 zum Gipfel machen wir später irgendwann.
Innerlich lache ich hysterisch, als oben ein Münchner GTI ankommt und zwei Menschen mit sauberer Kleidung entsteigen, die wissen wollen, wo es hir zum Hirschberghaus geht: Da gibt es zwei Wege, und auf keinem sollte man mit dem Auto fahren oder Stöckelschuhen gehen. Der eine hat Steinschlag im Sommer und der andere Lawinen im Winter. Das hier ist Gebirge, das ist Kampf, und wenn es nicht die Elemente sind, dann sind es die Bauarbeiter. Kein Hirschberghaus für GTI-Fahrer. Wir rauschen den Berg hinunter, halten an der Quelle, holen das beste Getränk der Welt in diesem Moment, und kommen dann irgendwann, ein paar Stunden zu spät, wieder am See an.
So ist das. Und es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Ausserdem muss man sagen, dass Radheben auch die Reifen schont. Es macht schon Sinn, wie es ist.
donalphons, 21:47h
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