Mittwoch, 10. Juli 2013
Flat
Gerüchteweise habe ich schon davon gehört, aber jetzt hat es mich selbst erwischt: Angeblich sammeln Münchner Makler gezielt Telefonnummern (und vermutlich, wenn sie können, auch alles andere) von Privatvermietern, speichern sie ab und machen dann mit etwas zeitlichem Abstand Anrufe, ob denn die Wohnung vielleicht nicht doch zu verkaufen wäre. Man hätte da einen Kunden an der Hand, der für das Objekt mindestens xx0000 zahlen würde. Das ist dann immer noch weniger als der tatsächliche Marktpreis, den ich immer in einem Auge habe, so aus Interesse, aberes zeigt auch, wie schwierig es ist, etwas in den guten Lagen zu bekommen.
Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass der Goldpreis für ein sinnloses Metall, das lange hochgejubelt wurde, stark gefallen ist, aber die Preise in München weiterhin steigen. Ein Makler will für 30 höllisch laute Quadratmeter in Schwabing in einem wirklich billig gemachten Haus und schlechterer Lage eine viertel Million und wird sie vermutlich auch bekommen - das ist wohl der Markt und gleichzeitig auch die Krise, die nicht immer alles beötigt, aber einiges bleibt dann doch bestehen. Ich bin nicht traurig über das kommende Ende der ganzen Goldhändler, die die Innenstädte versaut haben, aber so richtig froh bin ich über die generelle Entwicklung auch nicht: Denn die Lebensziele der Menschen werden kleiner. Und bei mehr Arbeit scheusslicher, auch wenn die Büros der Stadt, entsprechenden Geschmack vorausgesetzt, immer kühler und exquisiter werden.
Früher wollte eigentlich jeder die "Münchner Normalität" erreichen: 3-5 Zimmer Altbau, Parkett, Stuck, halbwegs hohe Räume, Innenhof, Balkon, je nach Lebensplanung. Heute dagegen ist die grosse Hoffnung allein, innerhalb des mittleren Rings bleiben zu können, ob das nun Miete oder Kauf ist, ist gar nicht mehr so wichtig, weil letzteres utopisch wird. Traumgegenden werden wieder zu weissen Flecken auf der Landkarte, denn man kennt niemand, der sich das leisten könnte.Hoffnungen und Träume konzentrieren sich auf Randlagen und Gebäude, die früher vielleicht Notbehelfe gewesen wären, Plätze für den Sprung auf die nächste Ebene. Vielleicht, vernute ich, gibt es eine Wechselwirkung zwischen Singles und dieser Misere: Einerseits ist das Bezahlen auch kleinster Vorteile wie ein paar Quadratmeter mehr so teuer, dass dafür viel gearbeitet werden muss, mit der Folge eines verkümmerten Privatlebens.
Und auf der anderen Seite sind Singles in der Endstufe mit 60 Quadratmeter für sich allein die grossen Raumvernichter: 60 Quadratmeter ist eine eher kleine 2-Zimmer-Wohnung, aber wäre es eine Familie mit zwei Kindern, und wäre es ein Haus mit 180 Quadratmetern, wäre es alles andere als klein. Aber so dreht sich dann alles um "the Flat" und um Auswege aus der Falle, die schwer zu finden sind. Dazu kommt das leichte Problem, dass in München inzwischen auch die Frage, innerhalb oder ausserhalb des Ringes, bei der Paarung nicht unwichtig ist: Persönliche Attraktivität hat auch etwas mit Wohnorten zu tun, und ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen: Das Partnerangebot, höre ich, gestaltet sich sehr leicht, wenn man auf dem Isarhochufer grosse Flächen vermieten kann. Das ist natürlich noch nicht die Mieterprostitution, aber auf das Tierreicht bezogen könnte man sich schon so eine Gedanken über Faktoren der Partnerwahl machen. Früher log man beim Alter, heute bei der Frage der Wohnverhältnisse (zusätzlich). Schönheit vergeht, Hektar besteht bekommt eine urbane Neuauflage.
Langjährige, mittelalte Mieter mit flexibler Lebenseinstellung sind die ersten, die man da als Verlierer ausmachen kann; in meinem Alter werden ja schon die ersten wieder aussortiert und dann wird es nicht ganz leicht. Gewinner sind mehr oder weniger zufällig; wessen Oma ein kleines Haus irgendwo am Rand der Stadt besass, ist fein heraus. Das alles ist natürlich nicht berechenbar, wie es früher vielleicht noch gewesen wäre, und so durchweht all diese Flats, billigst gebaut und teurst verkauft, ein Lüftchen der Unsicherheit und der Angst.Aber es gibt keine Alternative, das ist der Markt, und wer heute zu den Verlierern gehört, würde morgen schon wieder andere abdrängen, nur um an die richtige Wohnung zu kommen. Man richtet sich ein und schaut sich um nach denen, die vielleicht der Joker sein könnten.
Das ist alles nicht wirklich schön. Gesucht wird nicht der Sngle, gesucht wird die grosse Wohnung mit Single als Dreingabe. Lacht nicht in Leipzig, wir sind nur die Vorreiter, das kommt im Osten auch noch.
Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass der Goldpreis für ein sinnloses Metall, das lange hochgejubelt wurde, stark gefallen ist, aber die Preise in München weiterhin steigen. Ein Makler will für 30 höllisch laute Quadratmeter in Schwabing in einem wirklich billig gemachten Haus und schlechterer Lage eine viertel Million und wird sie vermutlich auch bekommen - das ist wohl der Markt und gleichzeitig auch die Krise, die nicht immer alles beötigt, aber einiges bleibt dann doch bestehen. Ich bin nicht traurig über das kommende Ende der ganzen Goldhändler, die die Innenstädte versaut haben, aber so richtig froh bin ich über die generelle Entwicklung auch nicht: Denn die Lebensziele der Menschen werden kleiner. Und bei mehr Arbeit scheusslicher, auch wenn die Büros der Stadt, entsprechenden Geschmack vorausgesetzt, immer kühler und exquisiter werden.
Früher wollte eigentlich jeder die "Münchner Normalität" erreichen: 3-5 Zimmer Altbau, Parkett, Stuck, halbwegs hohe Räume, Innenhof, Balkon, je nach Lebensplanung. Heute dagegen ist die grosse Hoffnung allein, innerhalb des mittleren Rings bleiben zu können, ob das nun Miete oder Kauf ist, ist gar nicht mehr so wichtig, weil letzteres utopisch wird. Traumgegenden werden wieder zu weissen Flecken auf der Landkarte, denn man kennt niemand, der sich das leisten könnte.Hoffnungen und Träume konzentrieren sich auf Randlagen und Gebäude, die früher vielleicht Notbehelfe gewesen wären, Plätze für den Sprung auf die nächste Ebene. Vielleicht, vernute ich, gibt es eine Wechselwirkung zwischen Singles und dieser Misere: Einerseits ist das Bezahlen auch kleinster Vorteile wie ein paar Quadratmeter mehr so teuer, dass dafür viel gearbeitet werden muss, mit der Folge eines verkümmerten Privatlebens.
Und auf der anderen Seite sind Singles in der Endstufe mit 60 Quadratmeter für sich allein die grossen Raumvernichter: 60 Quadratmeter ist eine eher kleine 2-Zimmer-Wohnung, aber wäre es eine Familie mit zwei Kindern, und wäre es ein Haus mit 180 Quadratmetern, wäre es alles andere als klein. Aber so dreht sich dann alles um "the Flat" und um Auswege aus der Falle, die schwer zu finden sind. Dazu kommt das leichte Problem, dass in München inzwischen auch die Frage, innerhalb oder ausserhalb des Ringes, bei der Paarung nicht unwichtig ist: Persönliche Attraktivität hat auch etwas mit Wohnorten zu tun, und ohne jemandem zu Nahe treten zu wollen: Das Partnerangebot, höre ich, gestaltet sich sehr leicht, wenn man auf dem Isarhochufer grosse Flächen vermieten kann. Das ist natürlich noch nicht die Mieterprostitution, aber auf das Tierreicht bezogen könnte man sich schon so eine Gedanken über Faktoren der Partnerwahl machen. Früher log man beim Alter, heute bei der Frage der Wohnverhältnisse (zusätzlich). Schönheit vergeht, Hektar besteht bekommt eine urbane Neuauflage.
Langjährige, mittelalte Mieter mit flexibler Lebenseinstellung sind die ersten, die man da als Verlierer ausmachen kann; in meinem Alter werden ja schon die ersten wieder aussortiert und dann wird es nicht ganz leicht. Gewinner sind mehr oder weniger zufällig; wessen Oma ein kleines Haus irgendwo am Rand der Stadt besass, ist fein heraus. Das alles ist natürlich nicht berechenbar, wie es früher vielleicht noch gewesen wäre, und so durchweht all diese Flats, billigst gebaut und teurst verkauft, ein Lüftchen der Unsicherheit und der Angst.Aber es gibt keine Alternative, das ist der Markt, und wer heute zu den Verlierern gehört, würde morgen schon wieder andere abdrängen, nur um an die richtige Wohnung zu kommen. Man richtet sich ein und schaut sich um nach denen, die vielleicht der Joker sein könnten.
Das ist alles nicht wirklich schön. Gesucht wird nicht der Sngle, gesucht wird die grosse Wohnung mit Single als Dreingabe. Lacht nicht in Leipzig, wir sind nur die Vorreiter, das kommt im Osten auch noch.
donalphons, 19:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 1. Juli 2013
Keine Frage der Genetik oder der Wiedergänger
Falls sich jemand wundert, dass der Geheimdienstchef der USA Clapper dem alten Despoten Ulbricht wie aus dem Gesicht geschnitten ist: Kein Grund für medizinische Verschwörungstheorien!
Obama sieht ja auch äusserlich nicht aus wie Stalin.
Obama sieht ja auch äusserlich nicht aus wie Stalin.
donalphons, 11:24h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 24. Juni 2013
Nicht füttern
So richtig lieb gewonnen habe ich München noch immer nicht, das Geldige und die generelle Maklernatur der Stadt, die auch scheinbar coole Leute dazu bringt, immer nur dem Geld nachzulaufen, macht es nicht ganz einfach. Du magst mich, gerne, was zahlst Du dafür, ist ein wenig das Motto dieser Stadt, die in jeder Hinsicht teurer als die Urlaubsregion ist, in der ich lebe.
Nichts, wäre die richtige Antwort, das ist nämlich eine Sache von Geben und Nehmen und am Ende kommt für beide Beteiligten mehr dabei heraus. Es kann nicht sein, dass der eine immer nur schiebt und der andere glaubt, das sei Naturgesetz und so werde das schon und wenn es nicht so ist, wird eben so lange geblökt, bis es so wird. So ging das früher nicht, und so geht das auch heute nicht.
Wobei das mit dem Blöken ja noch so halbwegs ignoriert werden kann: Ein - wenn ich das aus seiner Timeline so ableiten darf - arbeits- und ideenloser Möchtegernjournalist stalkt mich jetzt seit ein paar Wochen bei Twitter, und man merkt sehr deutlich, dass er gern eine Stelle hätte, um sich der Welt so toll zu präsentieren, wie er zu sein glaubt. Da findet das Blöken dann ein Ziel; normalerweise aber bleibt es irgendwo im Netz hängen, oder wird einem über Dritte zugetragen.
Ja.
Journalismus ist im Moment kein Spass, und es gibt auch gute Leute, die sich vergeblich abrackern. Aber die rackern sich eben ab und sitzen nicht nur rum und maulen, weil nicht mehr Aufträge reinkommen. Was im Übrigen tatsächlich damit zu tun haben kann, dass die Leistung nicht besonders war. Oder einfach blind darauf losgeschrieben wurde, ohne sich mit den Anforderungen auseinander zu setzen.
Mir verleidet das zunehmend die Lust an der Suche nach Möglichkeiten, etwas zu verändern. Eigentlich denke ich mir - und das bin ich nicht allein, es gibt ja auch noch andere, die Türen öffnen - dass so ein Angebot dann der Moment ist, in dem dann alles gegeben wird, um zu zeigen, was möglich ist. Zumal solche Seiteneinstiege nicht jeden Tag kommen. Und auch nicht Zehntausende von offenen Redakteuren bei den Medien arbeiten, die unbedingt Leute haben möchten, sondern nur ein paar, die eher kritisch angeschaut werden, wenn so ein Proband erst mal keinerlei Kompetenz vorweisen kann.
Die Realität sieht aber so aus, dass man Leute mehr oder weniger zum Fressnapf schleift, und dann jede Menge Zeit damit zubringt, hinter und vor ihnen aufzuräumen. Da herrscht eine "Die wollen mich da kann ich ja tun was ich will"-Mentalität, und die packe ich nicht. Schon gar nicht, wenn das Vergeigen solcher Möglichkeiten mich Kraft, Nerven und Arbeit kostet. Schliesslich kann ich - wie jeder andere - das nur machen, weil es ein Vertrauen gibt, dass es gut wird. Diese Haltung fällt dann voll auf jene zurück, die glauben, sie täten etwas Gutes.
Kurz, da werden Belastungen aufgetürm, die eine einseitige Liebe vielleicht vertragen könnte, aber nicht eine normale Bitte, sich doch mal über ein Thema Gedanken zu machen. Hätte ich nicht schon mit irren Professoren zu tun gehabt, die ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass 25000 Zeichen akaedmischer Dreckwerfereien gegen Konkurrenten nicht radikal gekürzt, sondern auf zwei Teile verteilt abgedruckt werden sollten, würde ich das vielleicht dem modernen Studium zuschreiben, und der unverbindlichen Art, wie dort Praktika abgeleistet werden. Nicht nur der Wille fehlt, es fehlt auch die Neigung, dem Leser einen Dienst zu tun. Mich macht es fassungslos, wie Leute auch noch nach dem 10. nicht laufenden Beitrag nicht kapieren, dass sie etwas ändern müssen. Bei störrischen Redaktionseseln kann man sich sagen: OK, die sind so, die wissen nicht, wie das im Netz läuft. Die können es nicht und irgendwan n wird man sie halt rauskanten.
Aber bei Leuten, die auf allen Kanälen senden, erwarte ich mir eigentlich ein klein wenig mehr. Und sei es nur die Frage, ob man vielleicht Bilder hätte, weil sie selbst gerade das Material nicht machen können, weil und überhaupt und Kamera kaputt - ich höre mir gern Ausreden an, aber wenn ich richtig merke, dass da nur die Auffassung herrscht, wie man mit möglichst wenig Arbeit an das Geld kommt, fange ich mir an, die gleiche Frage zu stellen.
Ich zahle nämlich de facto drauf. Für das Pflegen von Faulheit, Desinteresse, einer Anspruchshaltung, die ich mir nicht erlauben würde, und das Vergeigen von Möglichkeiten. Und wenn ich dann von so einer Trulla, die hier lebt und das ganze Dasein von irgendwelchen Institutionen gefördert wurde, lesen muss, dass man sie mit so einer Haltung und trotz der Kontakte zur CSU nirgendwo haben will, und sie daas voll gemein findet weil sie ja auch mal eine LV-Tasche will: Dann ist mein Mitgefühl nicht vorhanden.
Denn wenn sowas als Freie keine Chance hat, wird sie diese Haltung auch nicht als Redakteurin haben, weil sie nie so weit kommt. Und das ist super. Denn von der Sorte gibt es immer zu viele. Sie sterben nicht aus, allenfalls zusammen mit dem Journalismus. Mir ist es egal: Ich habe im Gegensatz zu ihnen Alternativen.
Nichts, wäre die richtige Antwort, das ist nämlich eine Sache von Geben und Nehmen und am Ende kommt für beide Beteiligten mehr dabei heraus. Es kann nicht sein, dass der eine immer nur schiebt und der andere glaubt, das sei Naturgesetz und so werde das schon und wenn es nicht so ist, wird eben so lange geblökt, bis es so wird. So ging das früher nicht, und so geht das auch heute nicht.
Wobei das mit dem Blöken ja noch so halbwegs ignoriert werden kann: Ein - wenn ich das aus seiner Timeline so ableiten darf - arbeits- und ideenloser Möchtegernjournalist stalkt mich jetzt seit ein paar Wochen bei Twitter, und man merkt sehr deutlich, dass er gern eine Stelle hätte, um sich der Welt so toll zu präsentieren, wie er zu sein glaubt. Da findet das Blöken dann ein Ziel; normalerweise aber bleibt es irgendwo im Netz hängen, oder wird einem über Dritte zugetragen.
Ja.
Journalismus ist im Moment kein Spass, und es gibt auch gute Leute, die sich vergeblich abrackern. Aber die rackern sich eben ab und sitzen nicht nur rum und maulen, weil nicht mehr Aufträge reinkommen. Was im Übrigen tatsächlich damit zu tun haben kann, dass die Leistung nicht besonders war. Oder einfach blind darauf losgeschrieben wurde, ohne sich mit den Anforderungen auseinander zu setzen.
Mir verleidet das zunehmend die Lust an der Suche nach Möglichkeiten, etwas zu verändern. Eigentlich denke ich mir - und das bin ich nicht allein, es gibt ja auch noch andere, die Türen öffnen - dass so ein Angebot dann der Moment ist, in dem dann alles gegeben wird, um zu zeigen, was möglich ist. Zumal solche Seiteneinstiege nicht jeden Tag kommen. Und auch nicht Zehntausende von offenen Redakteuren bei den Medien arbeiten, die unbedingt Leute haben möchten, sondern nur ein paar, die eher kritisch angeschaut werden, wenn so ein Proband erst mal keinerlei Kompetenz vorweisen kann.
Die Realität sieht aber so aus, dass man Leute mehr oder weniger zum Fressnapf schleift, und dann jede Menge Zeit damit zubringt, hinter und vor ihnen aufzuräumen. Da herrscht eine "Die wollen mich da kann ich ja tun was ich will"-Mentalität, und die packe ich nicht. Schon gar nicht, wenn das Vergeigen solcher Möglichkeiten mich Kraft, Nerven und Arbeit kostet. Schliesslich kann ich - wie jeder andere - das nur machen, weil es ein Vertrauen gibt, dass es gut wird. Diese Haltung fällt dann voll auf jene zurück, die glauben, sie täten etwas Gutes.
Kurz, da werden Belastungen aufgetürm, die eine einseitige Liebe vielleicht vertragen könnte, aber nicht eine normale Bitte, sich doch mal über ein Thema Gedanken zu machen. Hätte ich nicht schon mit irren Professoren zu tun gehabt, die ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass 25000 Zeichen akaedmischer Dreckwerfereien gegen Konkurrenten nicht radikal gekürzt, sondern auf zwei Teile verteilt abgedruckt werden sollten, würde ich das vielleicht dem modernen Studium zuschreiben, und der unverbindlichen Art, wie dort Praktika abgeleistet werden. Nicht nur der Wille fehlt, es fehlt auch die Neigung, dem Leser einen Dienst zu tun. Mich macht es fassungslos, wie Leute auch noch nach dem 10. nicht laufenden Beitrag nicht kapieren, dass sie etwas ändern müssen. Bei störrischen Redaktionseseln kann man sich sagen: OK, die sind so, die wissen nicht, wie das im Netz läuft. Die können es nicht und irgendwan n wird man sie halt rauskanten.
Aber bei Leuten, die auf allen Kanälen senden, erwarte ich mir eigentlich ein klein wenig mehr. Und sei es nur die Frage, ob man vielleicht Bilder hätte, weil sie selbst gerade das Material nicht machen können, weil und überhaupt und Kamera kaputt - ich höre mir gern Ausreden an, aber wenn ich richtig merke, dass da nur die Auffassung herrscht, wie man mit möglichst wenig Arbeit an das Geld kommt, fange ich mir an, die gleiche Frage zu stellen.
Ich zahle nämlich de facto drauf. Für das Pflegen von Faulheit, Desinteresse, einer Anspruchshaltung, die ich mir nicht erlauben würde, und das Vergeigen von Möglichkeiten. Und wenn ich dann von so einer Trulla, die hier lebt und das ganze Dasein von irgendwelchen Institutionen gefördert wurde, lesen muss, dass man sie mit so einer Haltung und trotz der Kontakte zur CSU nirgendwo haben will, und sie daas voll gemein findet weil sie ja auch mal eine LV-Tasche will: Dann ist mein Mitgefühl nicht vorhanden.
Denn wenn sowas als Freie keine Chance hat, wird sie diese Haltung auch nicht als Redakteurin haben, weil sie nie so weit kommt. Und das ist super. Denn von der Sorte gibt es immer zu viele. Sie sterben nicht aus, allenfalls zusammen mit dem Journalismus. Mir ist es egal: Ich habe im Gegensatz zu ihnen Alternativen.
donalphons, 14:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 13. Juni 2013
Schadenskontrolle
Oben auf dem Berg passiert ausser vielleicht Glatteis nie etwas. Die Haage halten den Schnee und den Wind zurück, und bringen im Sommer den Schatten. Die Hügel heizen sind nicht so stark auf, die Luft steht nicht, sondern wandert, und Lawinen gibt es hier keine. Es ist ein schöner Ort, um in Ruhe Kuchen zu essen und zu ignorieren, was woanders gerade los ist.
Ungeachtet dessen werden die Reicheren dennoch immer erst versuchen, direkt an den See zu sehen, weil: Seeblick. Den kann man auch in fünf Minuten haben, wenn man von mir aus hinunter geht, aber sie müssen natürlich ans Ufer. Der Seeblick entscheidet, ob man 1000 Euro mehr pro Quadratmeter zahlt, selbst wenn von den vielleicht 200 Quadratmetern nur 60 wirklich Seeblick haben. Und für direkten Seezugang ist es noch mehr, trotz des Hochwassers. Und so wird es auch bleiben, denn kein Käufer kommt, wenn die Keller voll sind. Das Elend ist vorbei und das hier ist Seeglas, wo man dramatische Bilder machte, mit aus dem Wasser ragenden Duschköpfen. Jetzt bestellt man noch eine Nachspeise.
Eine Woche ist der Schrecken jetzt her, und ich muss unter der Woche eine halbe Stunde auf einen Platz warten, obwohl ich Wirt und Bedienung kenne, und kein hereingeschwapptes Hipstermädel aus München bin, die glaubt, das Volksfest in Gmund wäre so eine Art Waldfest. Aus dem Keller ragt noch ein Schlauch, aber über dem Bier thront der Schaum die Portionen sind üppig wie immer. Es ist, als wäre nichts gewesen. Schamhaft empfiehlt ein Schild. man sollte jetzt noch nicht baden, wegen der Flut - aber es ist vermutlich mehr das kühle Wasser, das wirklich abschreckt. In noch einer Woche wird man sich fragen, was da gewesen sein soll. Flut? Ach so. Mei. Aber jetzt wird es warm!
In Tegernsee ist das Haus am See - ein ehemaliges Gefängnis, jetzt das niedrigste Objekt direkt am See und sogar im Winter draussen proppenvoll - geschlossen. Diesmal lag es zu niedrig. Alles andere geht wieder, und es ist eine schöne Erklärung, warm man wieder Drohnen bauen, die geschmierte FDP wählen, die angeblich die Verfassung schützende Geldquelle der Neonazis nicht abschaffen und weiter kernkraftfreundliche Artikel lesen wird: Weil man solche Plätze hat, die sich schnell regenerieren. In Pakistan werden Kinder ermordet, im Osten hat der Deich ein Loch, man findet zufälligerweise 4000 ungeklärte Fälle, die Nazis gewesen sein könnten, und das Drecksregime der Versager in Berlin kauft sich gerade Stimmen zusammen? Naja, alles nicht so schlimm, das wird schon wieder, man sieht es doch hier. Denken, wozu, und das war sicher nur eine Ausnahme und passiert so schnell nicht wieder.
Willkommen in der heilsten aller möglichen Welten. Ich bin ja auch nicht anders, da unten am See habe ich entschieden, eine Woche länger zu bleiben. Mindestens.
Ungeachtet dessen werden die Reicheren dennoch immer erst versuchen, direkt an den See zu sehen, weil: Seeblick. Den kann man auch in fünf Minuten haben, wenn man von mir aus hinunter geht, aber sie müssen natürlich ans Ufer. Der Seeblick entscheidet, ob man 1000 Euro mehr pro Quadratmeter zahlt, selbst wenn von den vielleicht 200 Quadratmetern nur 60 wirklich Seeblick haben. Und für direkten Seezugang ist es noch mehr, trotz des Hochwassers. Und so wird es auch bleiben, denn kein Käufer kommt, wenn die Keller voll sind. Das Elend ist vorbei und das hier ist Seeglas, wo man dramatische Bilder machte, mit aus dem Wasser ragenden Duschköpfen. Jetzt bestellt man noch eine Nachspeise.
Eine Woche ist der Schrecken jetzt her, und ich muss unter der Woche eine halbe Stunde auf einen Platz warten, obwohl ich Wirt und Bedienung kenne, und kein hereingeschwapptes Hipstermädel aus München bin, die glaubt, das Volksfest in Gmund wäre so eine Art Waldfest. Aus dem Keller ragt noch ein Schlauch, aber über dem Bier thront der Schaum die Portionen sind üppig wie immer. Es ist, als wäre nichts gewesen. Schamhaft empfiehlt ein Schild. man sollte jetzt noch nicht baden, wegen der Flut - aber es ist vermutlich mehr das kühle Wasser, das wirklich abschreckt. In noch einer Woche wird man sich fragen, was da gewesen sein soll. Flut? Ach so. Mei. Aber jetzt wird es warm!
In Tegernsee ist das Haus am See - ein ehemaliges Gefängnis, jetzt das niedrigste Objekt direkt am See und sogar im Winter draussen proppenvoll - geschlossen. Diesmal lag es zu niedrig. Alles andere geht wieder, und es ist eine schöne Erklärung, warm man wieder Drohnen bauen, die geschmierte FDP wählen, die angeblich die Verfassung schützende Geldquelle der Neonazis nicht abschaffen und weiter kernkraftfreundliche Artikel lesen wird: Weil man solche Plätze hat, die sich schnell regenerieren. In Pakistan werden Kinder ermordet, im Osten hat der Deich ein Loch, man findet zufälligerweise 4000 ungeklärte Fälle, die Nazis gewesen sein könnten, und das Drecksregime der Versager in Berlin kauft sich gerade Stimmen zusammen? Naja, alles nicht so schlimm, das wird schon wieder, man sieht es doch hier. Denken, wozu, und das war sicher nur eine Ausnahme und passiert so schnell nicht wieder.
Willkommen in der heilsten aller möglichen Welten. Ich bin ja auch nicht anders, da unten am See habe ich entschieden, eine Woche länger zu bleiben. Mindestens.
donalphons, 19:23h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 12. Juni 2013
Es gibt in Bayern
Recht, Gesetz und sicher auch Gerechtigkeit.
Und dann gibt es den Justizskandal Mollath, die dafür zuständige Justiz und die damit verbundenen Institutionen.
Und das eine hat mit dem anderen nur insofern etwas zu tun, dass es in seiner schärfsten Form auf die Schuldigen des Justizskandals Mollaths angewandt werden sollte.
Das sind diese Momente, da schämt man sich für dieses Land.
Und dann gibt es den Justizskandal Mollath, die dafür zuständige Justiz und die damit verbundenen Institutionen.
Und das eine hat mit dem anderen nur insofern etwas zu tun, dass es in seiner schärfsten Form auf die Schuldigen des Justizskandals Mollaths angewandt werden sollte.
Das sind diese Momente, da schämt man sich für dieses Land.
donalphons, 21:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 6. Juni 2013
Katastrophen im Vergleich
Dass das Erdbeben schlimmer als die Flut ist, erkennt man schon daran, dass sich Menschen in der Flut weigern, die Häuser zu verlassen. Das macht beim Erdbeben niemand, es überkommt einen ab Richterstärke 4 ein derartig heftiges Übelkeitsgefühl angesichts von schwankender Architektur, dass man sofort rausrennt.
In San Benedetto war das so, plötzlich bildeten sich auf den Kaffeetassen kleine Wellen, und alle schwiegen und hielten die Luft an, bereit, nach draussen zu stürzen. In einem Ort - ich erzähle das erst jetzt, es ist ein Jahr her und damit verjährt - habe ich gesehen, wie Orangensaftkartons aus den Regalen gefallen sind, und dann sind alle raus raus raus man denkt da gar nichts anderes mehr, und der Geruch von aufgeplatztem Orangensaft bleibt im Kopf wie der Umstand, dass ich nicht vergesse, welche Schuhe es waren, die dann so geklebt haben.
Nun ist es ein Jahr später, ich sitze auf dem an sich sicheren Hochufer der Altstadt, und dennoch ist hier so viel Wasser im Boden, dass die Mauern im Erdgeschoss feucht sind. Die eigentliche Front ist aber draussen im Westviertel, wo der Fluss den grossen See einfach aufgefressen hat, und die Karpfen auf den Wiesen schwimmen, und damit das Eck, über das ich beu der FAZ so oft schreibe. Aber das alles weiss man, man kann damit rechnen, und die Flut lässt einem Zeit, das Richtige zu tun und nur Kämpfe zu führen, die man gewinnt. Verliert man ein Auto oder ein Haus, so behält man doch das Leben. Es geht nur um ein paar Meter Höhenunterschied, und man hat genug Zeit, sie zu überwinden, wenn man klug ist. Die Flut ist sowas wie eine Horde Besoffener nach dem Fussballspiel, man weiss, dass sie kommen und Schäden anrichten, und kann vorher unten die Tür ganz sicher zusperren und das Telefon aufladen, um die Polizei zu rufen. Es gibt eine Phase der Verunsicherung davor und eine Phase des Aufräumens danach.
Beim Erdbeben gibt es keine Vorwarnung. Auf dem Weg nach Mirandola dachte ich mir, na, da ist die Strasse aber schlecht, bis ich begriff; Die Strasse ist glatt. Unter mir bricht eine Scholle an der Naht zwischen den Kontinenten weg, Man ahnt es vorher einfach nicht. Ich habe die Sandgeysiere gesehen, die in Kellern und Garagen Hügel hinterliessen, und die man für unvorstellbar hält - so ein friedliches Land, wie soll da aus der Erde Sand spritzen? Man kann sich das alles nicht vorstellen, bis man es gesehen hat, und dann hofft man eben, dass es nicht gerade passiert, wenn man durch die Theaterruine von Quingentole steigt. Man gewöhnt sich an ein gewisses Grundrütteln und dennoch, die Wochen in Italien sind von der Erinnerung her so frisch, als wäre es heute gewesen. Ich würde das nicht als "Kick" bezeichnen und man sieht zu viel Schlimmes, als dass man es irgendwie als "positiv" empfinden könnte. Man geht rein und tut, was zu tun ist, aber es dauert Wochen und Monate, bis man damit wirklich fertig ist. Ich habe danach monatelang keine Konzerte mehr besuchen können. Das ist kein Treffen mit einem grölenden Mob, das ist das Wissen, dass da draussen ein Serienmörder herumläuft, und niemand kann sagen, wo und wie er zuschlägt, und wen es trifft.
Man kann eine Flut rationalisieren, man kann Ursachen suchen und Lehren ziehen. Eine Flut ist begreiflich. Sie gibt einem einen Eindruck von der arg begrenzten Grösse des Menschen. Sie ist ein Knacks für das Selbstbewusstsein und eine Aufforderung, sich nicht zu überschätzen.
Das Erdbeben ist nichts davon. Es ist masslos, es hat keine Relation, man kann nichts tun oder lernen oder verhindern oder begreiten. Es setzt einen auf Null.Man hat dort nicht umsonst ein Jahr abgewartet, ein ganzes Jahr, bis man mit den grossen Restaurierungen begonnen hat. Die Flut wird man längst vergessen habem, wenn das Erdbeben immer noch Folgen hat.
In San Benedetto war das so, plötzlich bildeten sich auf den Kaffeetassen kleine Wellen, und alle schwiegen und hielten die Luft an, bereit, nach draussen zu stürzen. In einem Ort - ich erzähle das erst jetzt, es ist ein Jahr her und damit verjährt - habe ich gesehen, wie Orangensaftkartons aus den Regalen gefallen sind, und dann sind alle raus raus raus man denkt da gar nichts anderes mehr, und der Geruch von aufgeplatztem Orangensaft bleibt im Kopf wie der Umstand, dass ich nicht vergesse, welche Schuhe es waren, die dann so geklebt haben.
Nun ist es ein Jahr später, ich sitze auf dem an sich sicheren Hochufer der Altstadt, und dennoch ist hier so viel Wasser im Boden, dass die Mauern im Erdgeschoss feucht sind. Die eigentliche Front ist aber draussen im Westviertel, wo der Fluss den grossen See einfach aufgefressen hat, und die Karpfen auf den Wiesen schwimmen, und damit das Eck, über das ich beu der FAZ so oft schreibe. Aber das alles weiss man, man kann damit rechnen, und die Flut lässt einem Zeit, das Richtige zu tun und nur Kämpfe zu führen, die man gewinnt. Verliert man ein Auto oder ein Haus, so behält man doch das Leben. Es geht nur um ein paar Meter Höhenunterschied, und man hat genug Zeit, sie zu überwinden, wenn man klug ist. Die Flut ist sowas wie eine Horde Besoffener nach dem Fussballspiel, man weiss, dass sie kommen und Schäden anrichten, und kann vorher unten die Tür ganz sicher zusperren und das Telefon aufladen, um die Polizei zu rufen. Es gibt eine Phase der Verunsicherung davor und eine Phase des Aufräumens danach.
Beim Erdbeben gibt es keine Vorwarnung. Auf dem Weg nach Mirandola dachte ich mir, na, da ist die Strasse aber schlecht, bis ich begriff; Die Strasse ist glatt. Unter mir bricht eine Scholle an der Naht zwischen den Kontinenten weg, Man ahnt es vorher einfach nicht. Ich habe die Sandgeysiere gesehen, die in Kellern und Garagen Hügel hinterliessen, und die man für unvorstellbar hält - so ein friedliches Land, wie soll da aus der Erde Sand spritzen? Man kann sich das alles nicht vorstellen, bis man es gesehen hat, und dann hofft man eben, dass es nicht gerade passiert, wenn man durch die Theaterruine von Quingentole steigt. Man gewöhnt sich an ein gewisses Grundrütteln und dennoch, die Wochen in Italien sind von der Erinnerung her so frisch, als wäre es heute gewesen. Ich würde das nicht als "Kick" bezeichnen und man sieht zu viel Schlimmes, als dass man es irgendwie als "positiv" empfinden könnte. Man geht rein und tut, was zu tun ist, aber es dauert Wochen und Monate, bis man damit wirklich fertig ist. Ich habe danach monatelang keine Konzerte mehr besuchen können. Das ist kein Treffen mit einem grölenden Mob, das ist das Wissen, dass da draussen ein Serienmörder herumläuft, und niemand kann sagen, wo und wie er zuschlägt, und wen es trifft.
Man kann eine Flut rationalisieren, man kann Ursachen suchen und Lehren ziehen. Eine Flut ist begreiflich. Sie gibt einem einen Eindruck von der arg begrenzten Grösse des Menschen. Sie ist ein Knacks für das Selbstbewusstsein und eine Aufforderung, sich nicht zu überschätzen.
Das Erdbeben ist nichts davon. Es ist masslos, es hat keine Relation, man kann nichts tun oder lernen oder verhindern oder begreiten. Es setzt einen auf Null.Man hat dort nicht umsonst ein Jahr abgewartet, ein ganzes Jahr, bis man mit den grossen Restaurierungen begonnen hat. Die Flut wird man längst vergessen habem, wenn das Erdbeben immer noch Folgen hat.
donalphons, 01:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 4. Juni 2013
Geschenke der Natur
So sah es gestern Nacht unter der steinernen Brücke aus, als es noch schüttete und der Pegel seinen Höchststand erreichte - manche fanden das ja doof:
Aber jetzt ist die Sonna da, es wird warm, man kann baden, und es gibt einen nagelneuen Danube Beach Club (DBC13) mit vollen Becken, Brandungsschwimmen, Fangokur, Südsee-Mangroven und sogar einem Nichtschwimmerbecken:
Und Frau Merkel war auch nicht hier, einem schönen Sommer in Bayern steht also nichts mehr im Wege.
Aber jetzt ist die Sonna da, es wird warm, man kann baden, und es gibt einen nagelneuen Danube Beach Club (DBC13) mit vollen Becken, Brandungsschwimmen, Fangokur, Südsee-Mangroven und sogar einem Nichtschwimmerbecken:
Und Frau Merkel war auch nicht hier, einem schönen Sommer in Bayern steht also nichts mehr im Wege.
donalphons, 15:15h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 4. Juni 2013
Der Fluss und anderes, was nicht unwichtig ist
Ich habe, wie der Fluss, ja auch so meine Grenzen, und dann laufe ich über: Zum Beispiel, wenn jemand ernsthaft versucht, vor dem Hintergrund des teilweise sehr geringen Vermögens der Deutschen Aktienpropaganda zu machen. Das ist der gleiche Trick, mit dem man früher gegen Immigration und heute andere Länder gehetzt hat, und wenn das jetzt auch noch für diese Kriminellen und Bankster verwendet wird, ist es auch nicht besser. Man muss einfach darüber reden, dass das Vermögen in Deutschland so krass verteilt ist, dass die einen alle Möglichkeiten haben, und die Hälfte, manchmal schön übertüncht und manchmal nicht, überhaupt keine, grössere Vermögen zu bilden. Das heisst nicht, dass ich einen Berliner Hipster ohne Geld bedauern würde - aber die Ursachen für das Auseinanderbrechen der Gesellschaft auch noch zu nutzen, um Hass gegen Europa zu schüren und Werbung für riskante Anlagen zu machen, ist schon stark. Und weil ich verblendete K-Gruppen nicht mag, weder mit Mao noch mit Kapitalismus, habe ich etwas über Verteilung geschrieben- und darüber, warum ich froh bin, wenn sich so ein Schreibvolk gerade mal ein Zimmer zur Miete leisten kann: Dann kommen sie mir nicht in die Quere.
Das ist die Flut - ein Wort, das ja auch von widerlichen Personen für Menschen missbraucht wird, die kommen, und die man nach meiner Meinung zusammen mit ihren Propagandisten auch in München im NSU-Prozess besprechen sollte; wer immer damals für den sog. Asylkompromiss die Hand oder die Stimme erhoben hat, wer immer sich von Mördern und Brandstiftern die Agenda hat diktieren lassen, steht in meinen Augen dort auch vor Gericht, die ganze Kohlzeit mit ihren Widerlingen und Kanisterhaltern. Aber hier ist es eben eine Flut und sie ist gut.
Diese Flut hier - bei SPONschleim vom gleichen Pack hysterisch vertickert, das sonst Busen-OPs zum Thema macht - ist eine vollkommen gerechte und richtige Sache, Diese Flut an der Donau hat ihre guten Seiten, denn was hier gerade absäuft, ist der Auwald. Das war früher jedes Jahr so, und meist mehrfach, und das hat die Vegetation und Fauna so werden lassen, wie sie ist. Ohne regelmässige Überschwemmungen trocknet der Auwald aus, und verliert seine besonderen Eigenarten. Der Fluss nimmt sich, was ihm gehört, und was er braucht, und was ihn sehnsüchtig erwartet - das ist eigentlich alles.
Medien ziehen, wie hessische Innenministerien, die Armee und Schlagerwettbewerbe leider nun mal den Bodensatz der Gesellschaft an, und weil der in seiner Unbildung auch keinen Begriff von der Wahrheit hat, wird natürlich schnell als der Kälberschütt und dem Roten Gries ein Ortsteil der Stadt. Auch wenn da nur Schrebergärten mit Wochenendhäusern stehen, die vielleicht, aber wirklich nur vielleicht ein wenig feucht werden, aber "Evakuierung" klingt so schön für diesen Abschaum. Gries, Schütt, wer nicht aus schlechten Vierteln kommt, der weiss, dass damit jene Landschaft gemeint ist, die zwischen Bauernland und Fluss liegt, eine Zone, die nur teilweise bewirtschaftet werden kann, in der die Vorfahren dieser Leute Schweine und Kühe gehütet haben, statt sich mit Werbegeschenken schmieren zu lassen.
Natürlich sieht es drastisch aus wenn so ein Fluss sich den Auwand zurückerobert. Zwischen den beiden Bildern oben liegt nicht viel Zeit, eine Stunde vielleicht. Das Wasser steigt hoch genug, und dann kommt es eben, und nichts kann es aufhalten. Danach sollte man nicht mehr vor den Dämmen sein. So ist das eben. So muss das sein. Und es ist gut so, weil es den Fluss bremst. Was immer jetzt in den Wald läuft, hilft nicht mit, flussabwärts Regensburg oder Passau zu fluten. Allein der See, eigentlich ein Altarm des Flusses, fasst jetzt 1 Million Kubikmeter Wasser mehr. Das bleibt jetzt hier und kommt dann später nach unten, wenn es keine Gefahr mehr ist.
Der ganze Talkessel südlich des Flusses war früher Überschwemmungsgebiet, das man im 19. Jahrhundert trockengelegt hat. Das wären nochmal 400 Quadratkilometer Auslauffläche gewesen. Aber man hat das Moor zerstört, und statt dessen die Donau reguliert. Mit den Staustufen waren Hochwasser dann wissenschaftlich ausgeschlossen, und man konnte noch ein Stück weiter an den Fluss rücken. Dachte man in den 60er Jahren, als man nicht an die Folgen von Abgasen dachte. Jedenfalls, mit der Klimaerwärmung kommt es seit 1999 mit schöner Regelmässig- und Nässigkeit zu Jahrhunderthochwassern, denen man mit neuen Dämmen zu begegnen sucht. Zumindest den Auwald lässt man jetzt dem Fluss.
Ja, es ist nicht schön, und es liegt am Wetter und der Seehofer, haha, der hat ein Kaff weiter auch im Hochwassergebiet gebaut, der kennt das also aus dem eigenen Keller und trägt jetzt die Modelleisenbahn hoch. Und denkt sich vielleicht, dass man die Donau vielleicht doch besser nicht zu sehr in ein Bett zwängt, in dem man sie nicht halten kann. Die Alten, die hatten einen Mordsrespekt vor dem Fluss. Der lässt sich nicht rumscheuchen. Der nimmt, was er braucht. Ja, es ist eine Überflutung bei uns im Auwald und ja, die Feuerwehr ist im Einsatz. Man kann das spektakulär ablichten und reisserisch darüber schreiben.
Es ist gut so. Es ist keine Katastrophe, die Katastrophe ist das, was man mit der Donau machen wollte, und was sie sich nicht gefallen lässt. Vielleicht schwappt sie heute noch das Übel aus der Uckermark rüber nach Österreich, dann könnte man zufrieden sein.
Das ist die Flut - ein Wort, das ja auch von widerlichen Personen für Menschen missbraucht wird, die kommen, und die man nach meiner Meinung zusammen mit ihren Propagandisten auch in München im NSU-Prozess besprechen sollte; wer immer damals für den sog. Asylkompromiss die Hand oder die Stimme erhoben hat, wer immer sich von Mördern und Brandstiftern die Agenda hat diktieren lassen, steht in meinen Augen dort auch vor Gericht, die ganze Kohlzeit mit ihren Widerlingen und Kanisterhaltern. Aber hier ist es eben eine Flut und sie ist gut.
Diese Flut hier - bei SPONschleim vom gleichen Pack hysterisch vertickert, das sonst Busen-OPs zum Thema macht - ist eine vollkommen gerechte und richtige Sache, Diese Flut an der Donau hat ihre guten Seiten, denn was hier gerade absäuft, ist der Auwald. Das war früher jedes Jahr so, und meist mehrfach, und das hat die Vegetation und Fauna so werden lassen, wie sie ist. Ohne regelmässige Überschwemmungen trocknet der Auwald aus, und verliert seine besonderen Eigenarten. Der Fluss nimmt sich, was ihm gehört, und was er braucht, und was ihn sehnsüchtig erwartet - das ist eigentlich alles.
Medien ziehen, wie hessische Innenministerien, die Armee und Schlagerwettbewerbe leider nun mal den Bodensatz der Gesellschaft an, und weil der in seiner Unbildung auch keinen Begriff von der Wahrheit hat, wird natürlich schnell als der Kälberschütt und dem Roten Gries ein Ortsteil der Stadt. Auch wenn da nur Schrebergärten mit Wochenendhäusern stehen, die vielleicht, aber wirklich nur vielleicht ein wenig feucht werden, aber "Evakuierung" klingt so schön für diesen Abschaum. Gries, Schütt, wer nicht aus schlechten Vierteln kommt, der weiss, dass damit jene Landschaft gemeint ist, die zwischen Bauernland und Fluss liegt, eine Zone, die nur teilweise bewirtschaftet werden kann, in der die Vorfahren dieser Leute Schweine und Kühe gehütet haben, statt sich mit Werbegeschenken schmieren zu lassen.
Natürlich sieht es drastisch aus wenn so ein Fluss sich den Auwand zurückerobert. Zwischen den beiden Bildern oben liegt nicht viel Zeit, eine Stunde vielleicht. Das Wasser steigt hoch genug, und dann kommt es eben, und nichts kann es aufhalten. Danach sollte man nicht mehr vor den Dämmen sein. So ist das eben. So muss das sein. Und es ist gut so, weil es den Fluss bremst. Was immer jetzt in den Wald läuft, hilft nicht mit, flussabwärts Regensburg oder Passau zu fluten. Allein der See, eigentlich ein Altarm des Flusses, fasst jetzt 1 Million Kubikmeter Wasser mehr. Das bleibt jetzt hier und kommt dann später nach unten, wenn es keine Gefahr mehr ist.
Der ganze Talkessel südlich des Flusses war früher Überschwemmungsgebiet, das man im 19. Jahrhundert trockengelegt hat. Das wären nochmal 400 Quadratkilometer Auslauffläche gewesen. Aber man hat das Moor zerstört, und statt dessen die Donau reguliert. Mit den Staustufen waren Hochwasser dann wissenschaftlich ausgeschlossen, und man konnte noch ein Stück weiter an den Fluss rücken. Dachte man in den 60er Jahren, als man nicht an die Folgen von Abgasen dachte. Jedenfalls, mit der Klimaerwärmung kommt es seit 1999 mit schöner Regelmässig- und Nässigkeit zu Jahrhunderthochwassern, denen man mit neuen Dämmen zu begegnen sucht. Zumindest den Auwald lässt man jetzt dem Fluss.
Ja, es ist nicht schön, und es liegt am Wetter und der Seehofer, haha, der hat ein Kaff weiter auch im Hochwassergebiet gebaut, der kennt das also aus dem eigenen Keller und trägt jetzt die Modelleisenbahn hoch. Und denkt sich vielleicht, dass man die Donau vielleicht doch besser nicht zu sehr in ein Bett zwängt, in dem man sie nicht halten kann. Die Alten, die hatten einen Mordsrespekt vor dem Fluss. Der lässt sich nicht rumscheuchen. Der nimmt, was er braucht. Ja, es ist eine Überflutung bei uns im Auwald und ja, die Feuerwehr ist im Einsatz. Man kann das spektakulär ablichten und reisserisch darüber schreiben.
Es ist gut so. Es ist keine Katastrophe, die Katastrophe ist das, was man mit der Donau machen wollte, und was sie sich nicht gefallen lässt. Vielleicht schwappt sie heute noch das Übel aus der Uckermark rüber nach Österreich, dann könnte man zufrieden sein.
donalphons, 00:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 4. Mai 2013
In einem anderen Sternenbild
Gardone ist dem Tegernsee nicht unähnlich; dort wäre ich wirklich überrascht - gar nicht entsetzt, einfach nur überrascht - würde mich dort ein Handtaschenverkäufer anhauen. Man fährt einfach von Limone ein paar Kilometer weiter, und die üblichen Erscheinungen der Armut hören auf. Statt dessen gibt es enorm gute Strassenreinigung. Und alle Gärten sind gepflegt. La Crisi hat hier keinen Platz, es gibt auch keine Sonderverkäufe oder andere Begleiterscheinungen des Niedergangs, über die noch zu sprechen sein wird. Dafür tanzen unten im Grand Hotel die Briten, man hört das kleine Jazzorchester durch die Nacht bis hinauf zu meiner sternenüberfunkelten Dachterrasse, die ich wohl als einziger der Gäste entdeckt habe. Oder bin ich der einzige, der sich die Türe zu öffnen traute? Der Deutsche macht öffentlich nur das, was ausdrücklich erlaubt ist.
Natürlich können sie auch anders, wenn sich etwa eine Möglichkeit bietet, das Nehmen in eigener Sache als hilfreich und sinnvoll darzustellen.Das geht allerdings nicht wirklich oft, was nach meinem Dafürhalten auch für die Neigung der Deutschen zu distanzierten Investitionen führt: Sparbuch, Festgeld, Aktie, aber weniger direkte Beteiligung an Firmen oder das Vermieten, wo die meisten durch Erbschaftsfälle dazu gekommen sind. Man muss diese Schutzfunktion der Anonymität vielleicht mit einrechnen, oder eben heraussubstrahieren, wenn man auf reale Werte kommen will.
Es fehlt oft ein wenig an der Dreistigkeit des Nehmen Wollens, auch wenn man ahnt, wie einem geschieht, wenn das kommt: Diese halb dreisten, halb vorsichtig absichernden Nachfragen, die einen in Sicherheit wiegen sollen, so schlimm sei das doch gar nicht - und dann kommt der schnelle Zugriff, das Einheimsen, und die Kontrolle, ob man das schluckt, weil Wiederholungen hier gefallen können. Hier könnte man lernen, aber nach meinen Erfahrungen neige ich eher dazu, mein Eigen festzuhalten und zu hoffen, im Dunklen übersehen zu werden, wie ein Gebälkträger in einer Kirche: Nehmt es von woanders her, ihr Anbieter in Investitionen und Chancen, die nicht die meinen sind, danke ich mir leise und mit mir vermutlich viele, von denen man nie etwas hört, weil sie sich versteckt halten und schweigen.
Der Gewinn? Wenig genug, ungestört frühstücken, eine Mauer von Palmen um einen herum und ein 10 Meter breiter Wassergraben, in den heute die ersten gegangen sind, vor die Jacuzzidüsen. Vielleicht ein Longdrink unten am See und der Blick auf unbeschwerte, obwohl, mitunter auch bauchbeschwerte Briten, die im Tanz vergessen, dass sie nicht mehr im Empire leben, sondern in einer Marktdiktatur, die ihnen lässt, was sie anderen nimmt. Jemand meinte mal, Mussolini hätte 1945 hier einfach bleiben und nicht fliehen sollen, sich ein paar Monate im Speicher einer Villa verstecken, bin das Schlimmste vorüber ist, dann hätte man ihn hier sicher wieder zum Bürgermeister gewählt, und er hätte helfen können, die DC aufzubauen. Man will in Ruhe gelassen werden und lässt in Ruhe. So ist Gardone. Das ist angenehm, alles in allem.
Trotzdem geht es die Tage ins Gebiet des Terremoto.
Natürlich können sie auch anders, wenn sich etwa eine Möglichkeit bietet, das Nehmen in eigener Sache als hilfreich und sinnvoll darzustellen.Das geht allerdings nicht wirklich oft, was nach meinem Dafürhalten auch für die Neigung der Deutschen zu distanzierten Investitionen führt: Sparbuch, Festgeld, Aktie, aber weniger direkte Beteiligung an Firmen oder das Vermieten, wo die meisten durch Erbschaftsfälle dazu gekommen sind. Man muss diese Schutzfunktion der Anonymität vielleicht mit einrechnen, oder eben heraussubstrahieren, wenn man auf reale Werte kommen will.
Es fehlt oft ein wenig an der Dreistigkeit des Nehmen Wollens, auch wenn man ahnt, wie einem geschieht, wenn das kommt: Diese halb dreisten, halb vorsichtig absichernden Nachfragen, die einen in Sicherheit wiegen sollen, so schlimm sei das doch gar nicht - und dann kommt der schnelle Zugriff, das Einheimsen, und die Kontrolle, ob man das schluckt, weil Wiederholungen hier gefallen können. Hier könnte man lernen, aber nach meinen Erfahrungen neige ich eher dazu, mein Eigen festzuhalten und zu hoffen, im Dunklen übersehen zu werden, wie ein Gebälkträger in einer Kirche: Nehmt es von woanders her, ihr Anbieter in Investitionen und Chancen, die nicht die meinen sind, danke ich mir leise und mit mir vermutlich viele, von denen man nie etwas hört, weil sie sich versteckt halten und schweigen.
Der Gewinn? Wenig genug, ungestört frühstücken, eine Mauer von Palmen um einen herum und ein 10 Meter breiter Wassergraben, in den heute die ersten gegangen sind, vor die Jacuzzidüsen. Vielleicht ein Longdrink unten am See und der Blick auf unbeschwerte, obwohl, mitunter auch bauchbeschwerte Briten, die im Tanz vergessen, dass sie nicht mehr im Empire leben, sondern in einer Marktdiktatur, die ihnen lässt, was sie anderen nimmt. Jemand meinte mal, Mussolini hätte 1945 hier einfach bleiben und nicht fliehen sollen, sich ein paar Monate im Speicher einer Villa verstecken, bin das Schlimmste vorüber ist, dann hätte man ihn hier sicher wieder zum Bürgermeister gewählt, und er hätte helfen können, die DC aufzubauen. Man will in Ruhe gelassen werden und lässt in Ruhe. So ist Gardone. Das ist angenehm, alles in allem.
Trotzdem geht es die Tage ins Gebiet des Terremoto.
donalphons, 12:26h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 3. Mai 2013
Auch kein Bestseller
Täusche ich mich, oder ist das hoch gehandelte und heiss begehrte Buch von Marina Weisband über Politik an der Kasse so erfolgreich gewesen, wie die Piraten mit Ponader? Irgendwie war da zwar viel Mediengeschnatter, aber bei Amazon sah das nicht gerade um Welten besser aus als die Erklärbücher der Journalisten, oder jener Versuch von Frau Schramm.
donalphons, 15:57h
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