: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 13. April 2014

Weil danach gefragt wurde

Mein Arbeitsplatz mitsamt Minimonitor - klein, aber mehr Platz möchte ich dem Netz hier auch nicht geben.



Und vorsorglich zeige ich auch gleich noch die angeschlossene Kantine und das Besteck und das Porzellan, das wir hier haben:



Zum Glück muss ich hier keine Spardiktate und Werbekrisen erdulden. Das kann jeder gern sehen.

Ansonsten: Die Nürnberger Marke Triumph verkaufte zusammen mit ihren Rädern im frühen 20. Jahrhundert auch eine Tüte mit Knallerbsen, um wild herumlaufende Hunde zu verscheuchen. So etwas wäre manchmal auch im Internet gar nicht so schlecht.

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Freitag, 11. April 2014

Treffen sich zwei harte Männer

und reden über gnadenlose Bergtouren, die sie in Angriff nehmen werden, bald, noch während der Schnee auf scheinbar unbezwingbaren Höhen gleisst. Aber unablässig werden Muskeln in die Pedale stampfen und Recken hinauf zum Sieg führen - das wurde so besiegelt.



Wie das aussehen sollte.



Wie das tatsächlich aussieht.

Und ein Rennrad weniger habe ich übrigens auch noch. Aber auch das ist in guten Händen. Sehr sportlich, das alles

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Montag, 7. April 2014

Silencio

Nächstes Jahr werde ich mich wohl doch wieder fest beim Konzertverein anmelden. Zwischenzeitlich hatte es ja eine Weile keinen Sinn für mich, wegen diverser anderer Verpflichtungen, aber diese Saison habe ich festgestellt, dass ich fast immer hier bin, wenn die Termine sind. Und wenn ich nicht da bin, kann ich die Karten ja in den Freiverkauf geben.



Ich hadere trotzdem immer noch mit Livemusik in grossen Räumen. Gerade, wenn die Ensembles eher klein sind. Ich bin dort nie so konzentriert wie daheim, ich höre es nicht so gut, und als vor ein paar Jahren La Venexiana hier waren, ist mir das auch bewusst geworden: Wir sassen in der dritten Reihe. Aber von dem Lautenstück, das ich daheim hören auf der Anlage kann, als sässe ich vor dem Schallloch, mit einer Detailtreue, als könnte ich die Finger auf den Saiten voneinander unterscheiden, habe ich dort fast nichts gehört. Zu leise. Viel zu leise. Originalklang und dieser Raum, das geht nicht zusammen.



Vor ein paar Jahren war ich bei einem ganz kleinen Consort in einer kleinen Kirche. Das sind die Momente, für die ich jede, wirklich jede Aufnahme wegwerfen würde, das war wirklich intim und lebendig. Oh, es wird natürlich besser, je näher die Zeit der Musik an die Epoche des Raumes heran kommt, den der Verein nimmt und braucht. Aber dennoch, ich bin dankbar für meine Anlagen. Und der Anlage der Rokokokirche nebenan, in der bald wieder die Matineen sind. Denn diese Kirche hat, sogar, wenn es still ist, einen überwältigenden Klang. Ich kann nicht verstehen, warum man heiratet, aber ich weiss genau, warum man dort heiratet.



Aber es tut mir gut und dem überalternden Verein, und ich komme dann auch sicher unter die Leute, und nicht nur dann, wenn es sich halt ergibt. Ergeben tut es sind ja fast immer, muss man auch sagen, aber ich verbuche das dann unter bewusst bürgerschaftlichem Engagement.

Trotzdem, der Raum - diese Stadt hätte so viele historische Räume, und viele haben eine gute Akustik - einfach, weil sie dafür gebaut wurden. Das wäre mal was. Probehören der Räume mit der passenden Musik von 1300 bis 1900. Aber dazu bräuchte man vermutlich erst mal ein Publikum mit mehr Offenheit und den überdrehten Ansprüchen, die ich mir vor der Anlage anzüchte.

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Montag, 7. April 2014

Im Glashaus

Morgens und Nachts die Fenster auf, einmal kräftig lüften und dazwischen so wenig Bewegung wie möglich - dann kommt man auch mit wenig Lungenvolumen und kurzem Japsen durch den Tag. Als Lektüre nichts mit zu viel Heiterkeit und Spannung, anregend, aber nicht aufregend.



Immerhin, Atemnot macht einen zu dem, was man für diese Art des Luftaustauschs sein sollte: Frühaufsteher, sehr früh aufstehend, meist noch, wenn es dämmert und die Stadt ungewöhnlich still ist. Lange vor Schulbeginn, noch bevor die Bäckereien öffnen. Ich klopfe dann ans Fenster, wenn ich nichts mehr dahem habe, und bekomme die Brötchen ofenheis. Aber der Kühlschrank ist voll und so viel kann ich ohnehin nicht essen.



Da muss ich jetzt durch. So etwas dauert eine Woche, dann ist es wieder halbwegs vorbei. Man gewöhnt sich nicht wirklich daran, aber es war alles schon viel schlimmer. Andere müssen in diesem Zustand wirklich raus und arbeiten - ich weiss noch, wie das war, in dieser Jahreszeit Schulsport zu haben. Pollen und Fussball, meine Traumkombination. Und damals nahm man keine Rücksicht. Sofaliegen und Lesen ist eindeutig die bessere Wahl.

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Freitag, 4. April 2014

Staub vs. C13H21NO3

Dass der Saharastub kein Sand, sondern nur ganz klein ist, habe ich zu spät gelesen. Zuerst war ich nur verärgert, weil der Staub den Himmel hier am See verdunkelt hat - tatsächlich war es überall in Bayern schöner als hier, wo ein schmutziges Hellrosa das gewohnte Blau vertrieben hat.





Oft ist es ja so, dass in den Bergen noch die Wolken hängen, wenn es am Rand der Münchner Tiefebene schon besser wird; unsereins fährt dann gern nach Sachsenkam, setzt sich in den Biergarten und freut sich, dem Schicksal in dieser Zwischenlage ein Schnippchen geschlagen zu haben. Idealerweise natürlich mit Germknödel. Aber diesmal war es mehr so die Jauche auf der Wiese, die ein Bauer vergossen hatte. Dann macht man eben einen Spaziergang zum Kirchseemoor.





Ebenso nachher hat mir der Apotheker erklärt, dass man zwar nur die Blumen sieht, aber in Wirklichkeit blühen die unscheinbaren Pfanzen auf dem feuchten Boden gerade alle. Das sieht nur so kahl aus, in Wirklichkeit ist dort der Blütenp0rneaux am Laufen, der später all die Samen bildet, und weil hier Naturschutzgebiet ist, ist natürlich auch besonders viel Pflanze da. Sehr viel mehr als am Tegernsee, der viele Pollen schluckt.





Wir lernen also: Saharastaub, der es über das Mittelmeer schafft, schafft auch noch die paar Kilometer bis nach Kirchsee. Odel überdeckt jeden Essensgeruch. Hochmoore sind im April schlecht für Allergiker. Und das Ventolin liegt in Ingolstadt. Ventolin ist super und in jeder Apotheke rezeptfrei zu erhalten, wenn sie zwischen Sterzing und Agrigent liegt. In Deutschland nicht. In Deutschland erklären Sie einem, was der Saharastaub mit dem allergischen Schock zu tun hat, aber ansonsten lassen sie einen krepieren. Was natürlich auch eine Möglichkeit ist, die Gesundheitskosten zu senken.





Zum Abend dann Käsespatzen, weil es eh schon egal ist. Mit Blick zu See. Am Ostufer des Sees im Westwind stehen und das eine Stunde hilft nämlich auch halbwegs. Und dann morgen heimfahren und hoffen, dass das Ventolin noch genug Stösse bis nach Ostern enthält. In Italien brauche ich das ja nicht. Da kaufe ich es nur.

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Mittwoch, 2. April 2014

Im Kreuz

Es ist zum Glück nicht so, dass alles ein Preisschild hat. Vieles hat so etwas nicht, ich denke da an die vielen freiwillig Aktiven, ie etwas tun, weil sie davon überzeugt sind. Und wenn mich nicht jede Frühjahr die selbe Krankheit erwischen würde, wäre ich viellaicht auch schon bei der Bergwacht. Bergwacht ist etwas, das mir gefallen könnte.





Und die Bergwacht hat, dank des Zustroms junger Gäste, auch jede Menge Zukunft. Ich merke das hier deutlich, seit 6 jahren auch sehr genau: Die jungen Leute gehen wieder mehr in die Berge. Nur so kann man diese Dichte an Bergzubehörgeschäften und Radläden verstehen. Weil sie es aber nicht wirklich können, steigen hier natürlich auch die Unfälle an.

Ungeachtet dessen: Vieles andere trägt natürlich ein Preisschild. Und dass ich mir mit der FAZ nicht nur Freunde machen würde, war mir schon vorher klar. Manches war auch nur Zufall, dass etwa die Wohnung am Tegernee mit dem speziellen Auftrag des Blogs zusammen kam. Und dass so manches Gerücht - eine Person, von der ich dachte, sie müsste das besser wissen, verbreitete davor, ich sei ein ganz armer Schlucker und das wäre alles nur erfunden - sich ins Gegenteil verkehrte, bei Beibehaltung der Verachtung, war eingepreist.





Ich verstehe in gewisser Weise auch die kleine Rachsucht von Michael Seemann, dessen Abgang bei der FAZ für mich ein Moment der Erlösung war. Es war wirklich eine Belastung, neben so einer Figur ohne Leistungsbereitschaft und voller Verachtung für alles, was irgendwie Bürgerlich ist, zu schreiben. Jetzt sitzt er vor seinem Buch und muss eine Leistung bringen, von der ich bezweifle, dass er sie wirklich so im Kreuz hat, wie das viele erwarten - und so kommt das dann. Eigentlich ist das Crowdfunding ja ein schöner Erfolg des Egomarketings, aber wenn jemand dann über "sein" Thema in der FAZ schreitbt, geht er wieder hoch. Willkommen im Club der Seemannfeinde, kann ich da nur sagen, ausgerechnet zu Sascha Lobo, dessen Verlag immer noch von sich sagt, im März ginge es endlich weiter und man könnte sich dann auch richtig anmelden.

Aber ich meine mehr so die Kleinigkeiten. Das kommt von vielen, die damals bei Adnation oder all den anderen Blogwerbeangeboten dabei waren, von den Projektemachern, von denen, die denken, sie könnten das auch und hätten auch diese Chance verdient. Das habe ich mir auch öfters gedacht, aber die Erfahrungen, die ich und andere gemacht haben, sehen halt anders aus. Auch sie haben es nicht im Kreuz. Sei es nun, was die Qualität angeht, sei es, dass sie sich stark überschätzen., sei es, dass sie im Glauben leben, jetzt dürften sie abliefern, was sie wollten, sei es, dass die Loyalität nur eine Einbahnstrasse ist.





Es ist nicht das Gleiche. Sobald Geld mit im Spiel ist, muss man eben einige alte Freiheiten ablegen. Entweder man macht es so gut wie möglich, oder man lässt es bleiben. Diese grenzenlose Laissez-faire-Haltung, die man sich hier draussen ganz schnell angewöhnen kann, weil keiner an dem Interesse hat, was gestern gesagt wurde - die geht nun mal nicht im Beruf. Und dass so viele das nicht begreifen, zeigt halt, dass helle Momente beim Schreiben nicht unbedingt Disziplin nach sich ziehen. Oder das Verantwortungsbewusstsein, das nötig wäre, um so etwas dauerhaft zu machen. Denn langfristig ist das harte Arbeit, zumal, wenn man das allein macht und nicht dauernd jemand hilft und nachbessert.

Ich habe also Ärger mit denen, die gern Schreiber an meiner Stelle wären, und ich kann das auch verstehen: Nach 10, 12 Jahren Bloggerei geht ihnen halt auch langsam die Luft aus, so kann man auch in Berlin nicht unendlich weiter machen, und langsam kommen sie ja auch in das FAZ-Alter, ohne je davor in der taz geschreiben zu haben. Manchmal denke ich mir, mit dem und der könntest Du doch, aber dann lasse ich es doch lieber bleiben. Mit guten Bekannten läuft es fast immer sehr gut, mit weniger gut Bekannten ist die Sollbruchstelle oft schon vorprogrammiert, nach einer Weile kennt man den Mechanismuss der grusslosen Verabschiedung. Und die Neuen?Der Nachwuchs?





Es braucht auch Eigeninitiative. Ganz viel von dem, was Journalismus verlangt, ist da einfach nicht vorhanden. Bei mir zum beispiel ist es so, dass ich jeden Monat ein, zwei Beiträge wegwerfe, weil sie nicht gut genug sind. Wenn ich dann Stress und Ärger habe, weil jemand ums Verrecken eine nicht funktionierende Idee in einem Beitrag durchsetzen will, fühle ich mich halt ein wenig verschaukelt. Das geht dann halt nicht, jedenfalls nicht auf Dauer, selbst wenn an meiner Hilfe kein Preisschild ist.

Ich bin deshalb nicht enttäuscht, es passt halt nicht und gemeinhin sind die anderen Chancen immer gleich um die nächste Ecke, und da draussen sind sicher jede Menge anderer Leute, die es auch können. Das wid sich schon ergeben, oder auch nicht. Und wenn es das nicht tut, werden sie vielleicht Empörungsvorturner oder was auch immer. Und ich mache weite, wie ich es immer getan habe.

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Montag, 31. März 2014

Landleben

und das Recht auf eine Tischdecke. Ich will einfach eine Tischdecke haben, das gehört dazu zum Leben.



Dazu das Recht auf eine schöne Aussicht am Wegesrand.



Dazu das Recht, dorthin zu gehen und zu fahren, wohin ich will.



Dazu das recht auf eine freie Sicht auf Wasser und Berge.



Dazu das Recht, verweilen zu können, wenn ich will.



Dazu das Recht, jeden Tag ein Stück Kuchen zu haben, oder auch zwei.



Dazu das Recht, keine Kantine aufsuchen zu müssen



und zu wissen, dass sie das hier frisch machen, und nicht aus der Tiefkühlpackung.



Das ist schon ganz schön viel und man sollte immer daran denken, dass allein das schon enorm privilegiert ist.

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Samstag, 29. März 2014

In den Höhen sommerwintert es noch

Es blüht jetzt überall, und das merke ich beim Wochenmarktbesuch: 30 Minuten. Recht viel länger halte ich es dort nicht aus. Allerdings ist dort auch keine Zeit zum Ratschen, weil jetzt Alle und Jeder auf dem Wochenmarkt sind. Es wuselt der Mensch am Stand und die Polle in der Luft.





Das ist der Marillenbaum über meinem Parkplatz am Tegernsee. Gegen Marillen, nehme ich an, bin ich nicht allergisch, und am See bläst der Wind von Westen. Also aus den Hochalpen, wo alles noch unter Schnee und Eis liegt, über 2 Kilometer Wasser hinweg. Das ist also ein guter Ort, an dem man es aushalten kann.





Und weil die Luft so dünn ist, fühlt es sich auch so warm wie Sommer an. Sommer, also die Zeit, in der die Pollengeschichte vorbei ist. Wobei ich mich entgegen meiner grusligen Erwartungen gar nicht beschweren darf: 2014 ist bislang vielleicht das unschlimmste Jahr der Zeit nach 2005, und ganz miese Blüher wie Hasel gehören jetzt schon der Vergangenheit an. (2004/5 war ich ja in Berlin, und obwohl das angeblich eine "grüne Stadt" ist, hatte ich da weniger Probleme als daheim, wo die "Autostadt" komplett von einem immensen Park und Dutzenden Kilometern Auwald an der Donau umgeben ist)





Das ist ein Glück, denn aus anderen Gründen kann ich im Moment nicht nach Italien: Im Kamin klafft ein drei Meter langer Riss. Der ist nicht neu, sondern schon etwas älter - vermutlich noch vor der Tapezierung vor 50 Jahren entstanden - aber so kann man das natürlich nicht lassen. Da ist mein Typ hier gefragt, bis etwa, sagen wir mal, Ende des Monats. Kleine Fluchten, bis wir jemanden haben, der das lösen kann, gehen trotzdem.





Und schön, fast italienisch schön ist es hier auch. Das sind die besten Tage überhaupt: Wenn am See schon Sommer ist und gleich darüber der Schnee noch die Berge in Besitz hält. Und die Luft ist so klar und so rein und was das bedeutet - das versteht nur der, der ab und zu keine Luft mehr bekommt. Man nimmt das nur so lange als selb stverständlich hin, bis man das Gegenteil kennenlernt.





Dann geht die Sonne unter, daheim gilt es, für die letzte Nacht der Winterzeit auszupacken und doch noch einmal die Heizung anzuschalten - denn die Nächte sind klar und immer noch kalt,. der Schnee weiss schon, wie er es hier aushält. Und trotzdem: es ist angenehm hier, und es geht so einigermassen. Das klingt nicht nach viel, aber 2006 war ich um die Zeit auch noch in Berlin, und konnte dem ganzen Elend entgehen - danach, nun, danach ging das mit dem Husten los, und wurde nur selten besser. Dieses jahr ist, so gesehen, famos.

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Donnerstag, 27. März 2014

Die schwarze Sucht

Ich bin inzwischen so entwöhnt, ich suche alte Schläuche und flicke sie, damit ich leichte Laufräder aufsetzen kann. So entwöhnt bin ich! Nichtradeln hilft! Äh.



Immerhin bin ich inzwischen vom Kamillentee wieder abgekommen und zu einer anderen, schwersten, der schwersten Sucht überhaupt wieder zurückgekehrt: Schwarzer Tee. Ich habe es 5 Tage ohne schwarzen Tee ausgehalten.

Naja, was heisst ausgehalten, ich bin daran nicht gestorben und die Kopfschmerzen waren nicht ganz das Schlimmste dieser Tage. Drei Bonusaspirin, und ich hätte sie vermutlich kaum gespürt! Ist doch super.

Dass ich von da an jeden Tag 4 Liter in mich hineingekippt habe, mindestens, ist überhaupt kein Zeichen von Abhängigkeit, das ist vollkommen normal und tatsächlich auch das, was ich brauche, um halbwegs gerade denken zu können. Jetzt weiss ich auch wieder, was ich die letzten Tage so geschrieben habe!



Ich denke ja, ich habe das recht gut unter Kontrolle. Es gab Zeiten, da war das viel übler, unter Dauertermindruck, wenn ich früher durcharbeiten musste, da habe ich wirklich ab und zu die Kontrolle über den Konsum verloren. Ich glaube, jede dritte Stunde eine Kanne, so war das damals. Heute, mit meiner ungeregelt-geregelten Arbeit ist das alles natürlich besser geworden, ich mus beim Schreiben wirklich konzentriert sein, und danach darf ich wieder ins Trübe des müden Vergessens absinken.

Allzu scharfe Kritik - auch die gibt es - beliebe ich mit dem Argument zu kontern, dass die Familie durch und durch kaffeeabhängig ist, auch in der Version Espresso - es gibt welche, die brauchen das alle drei Stunden, nur zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen. Da ist Tee sicher die mildere Alternative, zumal kombiniert mit anderen Tätigkeiten, die man auch als "Sport" deklarieren kann.



Also, es geht bergauf, und zwar nicht mehr nur auf dem grössten Ritzel, und wieder mit der üblichen Betankung. Ceylon Super, 4 Minuten gezogen.

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Mittwoch, 26. März 2014

Belohnung für Nichts

Draussen ist es sonnig. Und eisig. Der eine Teil will raus und der andere weiss, dass es noch zu früh ist: Ein Rückfall durch übertriebenes Radeln wäre wenig erbaulich, nach all den überstandenen Schmerzen der Nacht, und alle Filme vom Roadrunner sind auch schon durchgeschaut. Also nur zum Wochenmarkt, für bayerische Spezialitäten, die man so vielleicht gar nicht kennt, aber das macht ja nichts, dafür bin ich da:



Überhaupt, ich wollte sowieso mal etwas über Heimatliebe schreiben und woran man das merkt: Nicht nur, weil sie manchmal so süss ist. Wegen der allgemeinen Zufriedenheit. Und wie es weh tut, wenn der Weinstock schon wieder zu stark beschnitten wurde. Ich will doch nicht nur Trauben, sondern auch so buschiges Laub, dass man es von vorne an der Strasse gleich sieht. Aber ich war leider nicht da, das Beschneiden ging ganz schnell, und so wird das dieses Jahr eine wenig grüne Sache.

Dafür kam etwas anderes, und weil es so klein und so normal verpackt war, dachte ich im ersten Moment eher an eine Werbesendung. Oder vielleicht eine CD oder mal wieder eine Aufmerksamkeit der Antifa in Berlin, was dann eine Reihe von sehr schmerzhaften Folgen gehabt hätte, weil ich gerade in blendender bayerischer Laune bin und in Zukunft auf jeden Schritt mit maximalem Masskrug auf alle Ebenen und, wie es so schön heisst, auf die weichen Zielen antworten werde - aber das war es nicht. Wobei, ich bin mir sicher, 10 Jahre Antifa-Herrschaft in Berlin und der Ort würde auch so aussehen:



Etwas für die Bibliothek. Ich lasse das einfach so im Bücherschranl stehen, ich weiss ja, was dahinter ist und so oft brauche ich meine Bücher ja auch nicht, zumindest nicht die Kunstbände. Das heisst, ich brauche sie natürlich immer wieder, aber gezielt, und man kann sich das ja ausrechnen: Ich habe so an die 3000, und wenn ich alle 2 Tage eines herausziehe, brauche ich über vier Jahre, bis och jedes einzelne mal gezogen habe. Ausserdem schützt das Bild auch vor Staub, und das kennt man ja: Kaum fängt man mit dem Abstauben der Bücherschrämke an, denkt man sich - Oh - das habe ich ja auch noch - zieht es heraus und dann ist die Staubwischerei auch schon wieder vorbei. Und deshalb also dieses Bild hier und nicht, weil ich sonst mehr keinen Platz habe.

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