Dienstag, 25. März 2014
Winter-, Tee- und Italieneinbruch
Berge, das ist nun mal so eine Erfahrung mit ihnen, neigen das ganze Jahr dazu, sich wieder in ihren weichen Schneepelz zu kuscheln, und sie kümmern sich dabei nicht gross um das, was wir als Jahrenzeiten bezeichnen - sie nehmen einfach, was sie kriegen können. Und weil sie in einer bevorzugten Position für Schnee sind, bekommen sie auch mehr als jene, die sich im Moment im Flachland aufhalten.
Könnte man vielleicht rodeln gehen? Langlaufen?
Die dicke Schmeissfliege, die gerade in meiner Küche Zuflucht suchte, schlägt sich nicht mit solchen Fragen herum, für die ist es draussen einfach nur widerlich, so wie hier der Schneeregen die unschöne Seiten des Bergpelzes ablädt. Draussen wird geeilt und verdiresslich gehetzt, hier drinnen wuseln dagegen wieder die Finger über die Tastatur: Es gilt, zu schreiben, solange es noch geht. Dieses winzige Notebook, dieser keine 300 Euro teure eeepc hat nämlich nach dem Umzug in den Sommerraum und zum veränderten Arbeitsplatz mit dem Missgeschick Vorlieb nehmen müssen, dass ich etwas an Geschicklichkeit beim Teeeinschenken verloren habe. Prompt wurde er mit Kamillentee innerlich etwas desinfiziert, und beschwerte sich, indem er eine Weile statt einem m ein mkklj oder so etwas in der Art ausspuckte. Traurig wäre das gewesen, wäre es dabei geblieben, wir haben ja zusammen schon viel mitgemacht, ich habe ihn über Pässe geradelt und oft hart fallen lassen - da wird man doch nicht wegen so einer Tasse Tee... gut, zugegeben, er ist inzwischen eher so isabellafarben, und der Aufdruck von N, M und H ist heftig abgeschabt, er hat eben viele Gedanken aufnehmen müssen und noch mehr Nichtigkeiten... jedenfalls, er geht wieder. Aber das muss ich nutzen! Neue beiträge, Texte, Ideen, wenn man ein paar Tage nur so herumliegt und nichts tun kann, kommt einem ja so einiges in den Sinn.
Die musikalische Begleitung stellen französische Berühmtheiten und ein weitgehend vergessener Italiener, je nach Laune und innerer Stimmung. Kein Lautenspieler könnte gerade am Fenster sitzen und etwas für die Passanten spielen, es ist zu kalt und zu feucht - aber hier herinnen ist es Italien, fern der Berge und ihrem Zuckerguss und dem, was einem im Flachland davon übrig bleibt an Kälte und Morast.
Könnte man vielleicht rodeln gehen? Langlaufen?
Die dicke Schmeissfliege, die gerade in meiner Küche Zuflucht suchte, schlägt sich nicht mit solchen Fragen herum, für die ist es draussen einfach nur widerlich, so wie hier der Schneeregen die unschöne Seiten des Bergpelzes ablädt. Draussen wird geeilt und verdiresslich gehetzt, hier drinnen wuseln dagegen wieder die Finger über die Tastatur: Es gilt, zu schreiben, solange es noch geht. Dieses winzige Notebook, dieser keine 300 Euro teure eeepc hat nämlich nach dem Umzug in den Sommerraum und zum veränderten Arbeitsplatz mit dem Missgeschick Vorlieb nehmen müssen, dass ich etwas an Geschicklichkeit beim Teeeinschenken verloren habe. Prompt wurde er mit Kamillentee innerlich etwas desinfiziert, und beschwerte sich, indem er eine Weile statt einem m ein mkklj oder so etwas in der Art ausspuckte. Traurig wäre das gewesen, wäre es dabei geblieben, wir haben ja zusammen schon viel mitgemacht, ich habe ihn über Pässe geradelt und oft hart fallen lassen - da wird man doch nicht wegen so einer Tasse Tee... gut, zugegeben, er ist inzwischen eher so isabellafarben, und der Aufdruck von N, M und H ist heftig abgeschabt, er hat eben viele Gedanken aufnehmen müssen und noch mehr Nichtigkeiten... jedenfalls, er geht wieder. Aber das muss ich nutzen! Neue beiträge, Texte, Ideen, wenn man ein paar Tage nur so herumliegt und nichts tun kann, kommt einem ja so einiges in den Sinn.
Die musikalische Begleitung stellen französische Berühmtheiten und ein weitgehend vergessener Italiener, je nach Laune und innerer Stimmung. Kein Lautenspieler könnte gerade am Fenster sitzen und etwas für die Passanten spielen, es ist zu kalt und zu feucht - aber hier herinnen ist es Italien, fern der Berge und ihrem Zuckerguss und dem, was einem im Flachland davon übrig bleibt an Kälte und Morast.
donalphons, 20:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 18. März 2014
Abendrunde
Ich muss ein paar Entscheidungen treffen, durchaus mit einer gewissen Tragweite - und unter Umständen bin ich auch gezwungen, etwas zu tun, was nicht meine Art ist.
Das sind dann so die Momente, da ich mich frage: Wäre es anders nicht besser gewesen? Und haben die hier, sie so anders sind und so auf die Sicherheit schauen, nicht doch recht? Findet man wirklich nur im Grenzenlosen, was es im Kleinen nicht genauso gäbe, und könnte man im Kleinen nicht all das meiden, was das Grenzenlose mitunter so unerträglich macht?
Es gibt gerade wieder diese Untersuchung der Frage, was in diesem Land eigentlich "vorne" bedeutet, wirtschaftlich, sozial, und das sind nun mal Orte, die so irgendwie gar nichts mit dem Internet zu tun haben. Orte wie dieser hier, die nutzen, was sie brauchen, und ansonsten lassen sie andere schnattern und schreien. Es gibt andernorts einen digitalen Gründerboom? Dab es auch schon bei StuidiVZ und Jamba und Groupon und was hat es gebracht? Nichts, wir sind hier und die anderen lösche ich gerade aus kompromittierenden Beiträgen, weil es ihnen ja nicht 6, 7 Jahre hinterher hängen muss.
Das wäre ihnen allen nicht passiert, wenn sie den Unterschied zwischen gesundem Wachstum und überzogenem Hype gekannt hätten, zwischen dem, was bleibt und dem, was bei Belieben verlagert werden kann. Wenn der Ort hier schon zu gross wird, weil zu viele kommen - wie ist das erst da draussen, wo all jene sind, die denken, es wäre gar nicht nötig, sich zu binden und es würde sich schon was ergeben? Hier kann man 30 Jahre voraus planen. Aber was macht so eine Modebloggerin, wenn sie 58 ist?
Das sind bittere Fragen, aber sie geben mir Antrieb.
Das sind dann so die Momente, da ich mich frage: Wäre es anders nicht besser gewesen? Und haben die hier, sie so anders sind und so auf die Sicherheit schauen, nicht doch recht? Findet man wirklich nur im Grenzenlosen, was es im Kleinen nicht genauso gäbe, und könnte man im Kleinen nicht all das meiden, was das Grenzenlose mitunter so unerträglich macht?
Es gibt gerade wieder diese Untersuchung der Frage, was in diesem Land eigentlich "vorne" bedeutet, wirtschaftlich, sozial, und das sind nun mal Orte, die so irgendwie gar nichts mit dem Internet zu tun haben. Orte wie dieser hier, die nutzen, was sie brauchen, und ansonsten lassen sie andere schnattern und schreien. Es gibt andernorts einen digitalen Gründerboom? Dab es auch schon bei StuidiVZ und Jamba und Groupon und was hat es gebracht? Nichts, wir sind hier und die anderen lösche ich gerade aus kompromittierenden Beiträgen, weil es ihnen ja nicht 6, 7 Jahre hinterher hängen muss.
Das wäre ihnen allen nicht passiert, wenn sie den Unterschied zwischen gesundem Wachstum und überzogenem Hype gekannt hätten, zwischen dem, was bleibt und dem, was bei Belieben verlagert werden kann. Wenn der Ort hier schon zu gross wird, weil zu viele kommen - wie ist das erst da draussen, wo all jene sind, die denken, es wäre gar nicht nötig, sich zu binden und es würde sich schon was ergeben? Hier kann man 30 Jahre voraus planen. Aber was macht so eine Modebloggerin, wenn sie 58 ist?
Das sind bittere Fragen, aber sie geben mir Antrieb.
donalphons, 21:15h
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Samstag, 15. März 2014
Der Druck des Gedruckten
Schulden sind ja immer wie eine Schlinge um den Hals. Zuerst sehen sie aus wie Geld und am Ende sind sie ein Strick, und machen panisch und zwingen zu Handlungen, die man sonst nie tun würde. Ich würde mich da nicht in einem Umfeld ausliefern, das ich mag - vor Angst, dass ich es dann vielleicht irgendwann nicht mehr schätze, wegen der Erfahrungen. Dazu gehören auch Bücher und Vorschüsse, die, genau genommen, ja auch eine Art Schulden bei einem Verlag sind. Man bekommt nicht nur Geld, sondern auch einen Vertrag und Deadlines und zahlt dafür mit Spontaneität und Freiheit - etwas, an das man sich noch mehr als an Geld gewöhnen kann. Und dann ist es gut, wenn man auch mal Nein sagen kann, so wie ich das 2012 gemacht habe. Das verstehen viele nicht, aber der Preis - Abhängigkeit von einem Verlag, dem ich nicht vertrauen kann - war mir einfach zu hoch. Hinweis: Der Verlag wollte das Buch von mir, nicht umgekehrt.
Indirekt, durch Erzählumgen bekomme ich im Moment mit, was es bedeutet, wenn man diese Freiheit nicht mehr hat und gezwungen ist, dieses Produkt dann eben auf Teufel komm raus zu schaffen und zu vermarkten. Da sind diese etwas peinlichen Behauptungen, man verdiene mit dem Buchverkauf kein Geld, weil der Vorschuss ja schon ausbezahlt wurde. Da ist das Umwidmen einer Aktion in eine Lesung, da ist diese Verquickung von Interessen und Tätigkeiten, nie weiss man, ob man es jetzt mit dem Politiker, dem Autor oder dem Mensch zu tun hat, oder wie sie gemischt sind - jedenfalls, so ein Buch darf auf gar keinen Fall ein Flop werden, sonst wird es beim nächsten Mal, beim nächsten Text schwierig. Das setzt Menschen unter Druck, das ist fern von aller Schönheit des Buches, zumal, wenn es um so etwas Hässliches wie das 2.876ste Aktivistensachbuch geht. Sowas erscheint mir wie ein Pakt mit vielen Teufeln und nichts, was einem auf Dauer Freude bereiten würde. Für andere mag es gehen, mir wären meine Magenwände für so etwas zu schade.
Das Gleiche betrifft übrigens auch Crowdfunding - ich finde das sogar doppelt übel. Es sieht zwar, weil der Verlag wegfällt und das Geld erst mal auf dem Konto ist, gut aus. Aber gleichzeitig verdammt es den Autor dazu, sich strikt an Pläne und Regeln zu halten. 10.000 Euro Vorschuss eines Verlages sind 10.000 Euro Vorschuss. 20.000 Euro für ein Buch sind ein nicht leicht schätzbarer Betrag für all das, was da kommen mag. Vielleicht hat der Drucker gerade keine Zeit und man muss einen teureren Kollegen nehmen, vielleicht hat der Lektor mehr als erwartet zu tun, vielleicht liegen einem manche Aspekte des Geschäfts, die man noch gar nicht kennt, nicht sonderlich - schliesslich braucht das Buch auch einen Vertrieb und das ist ein besonders schweres Thema, wenn das Sujet des Buches, sagen wir mal, nicht allgemein verständlich ist. Ein Verlag weiss, wie das geht. Aber ein Autor allein? Die Welt ist voll mit gescheiterten BoD-Projekten, und selbst, wenn alles klappt, ist es ein enormer Aufwand - zumal ja auch leichtfertig geäusserte Versprechungen bei Termin, Umfang und Releaseparty einzuhalten sind. Und für all das muss das Geld reichen.
Das wird noch schwieriger, wenn solche Netz-"Erfolge" dann doch noch auf die reale Verlagswelt treffen. Alles, was im Internet schön klang, wird im normalen Buchhandel kritisch gesehen. Ein Buch von jetzt bis zur Frankfurter Buchmesse zu machen, ist zwar eventuell möglich, aber nicht leicht, und der Vertrieb wird kotzen. Nächstes Jahr Leipzig wäre eher möglich, aber das entspricht nicht den Erwartungen der Crowdfunder, die eigentlich darauf zählen, dass es schneller gehen sollte. Denn dafür hat man das ja im Netz revolutionär gemacht, wie auch die Sache mit dem Urheberrecht - wenn da alles erlaubt ist, dann wird das für Verlage natürlich problematisch. Ausserdem sind mit dem Crowdfunding die sicheren Kunden schon weg, das heisst, der Verlag muss die anderen Kunden beschaffen, und den Druck und die PR und was halt so anfällt, und das alles möglichst schnell, während der Autor schon den Rahm selbst abgeschöpft hat. Macht das jemand dennoch? Es ist gut möglich, dass man sich irgendwo einigt. Aber wenn der Autor sein versprochenes Vollprogramm nicht durchbringt, dann heisst es schnell: Der verspricht im Internet die Revolution und dann lässt er sich doch vom Verlag dazu bringen, dieselbe abzublasen - und behält vermutlich das Geld.
Aber das sind halt so die Tücken des Geschäfts, man muss sich entscheiden zwischen den Verpflichtungen, die man ohnehin schon eingegangen ist und den anderen, die andere von einem erwarten. Das alles hat sicher Vorteile, aber es ist halt noch eine zweite Schlinge, die die Spielräume eingrenzt. Man verliert dabei die Kontrolle über das Projekt, und zwar mehr, als es einem normalen Autor bei einem gängigen Verlag je passieren könnte. Ein Mittelweg wäre da schön, aber wenn man gleich zu Beginn in das eine Extrem ging und nun das andere Extrem der Verlage befriedigen muss, dann ist das eine Entscheidung, die ich nicht gerne treffen wollen würde.
Will sagen: Ich glaube, es gibt gute Gründe, warum wir bislang sop wenige Crowdfundingexperimente gesehen haben. Beim Verlag weiss man - mit allen Vor- und Nachteilen - was man hat.
Blauschimmel oder Trüffel, Glühbirne oder Energiesparen, Rad oder Transporter, Liebe oder Hass, MTB oder Rennrad, man muss sich irgendwann entscheiden. Und ich glaube, je weniger man da am Band anderer Interessen ist, desto besser fühlt man sich dabei. Es macht den Entstehungsprozess finanziell nicht leichter, wenn man erst mal das Buch schreibt, aber es lässt viele Freiheiten bishin zum Punkt, dass man lieber etwas bleiben lässt, als etwas Schlechtes zu verantworten. Ich erlebe das dauernd bei der FAZ, jeden Monat schmeisse ich zwei Beiträge weg, weil sie mir nicht gefallen, und ich denke, so ist es richtig. Oder es kommt noch der Moment, da man sie anderweitig verwenden kann. Aber in den Verträgen sehen die Autoren meist nur die Zahlen und nicht die Risiken, und die Ketten, sie sie dann mit sich herum schleppen. Ich glaube, wer ein Buch schreiben will, macht es besser als einer, der jetzt ums Verrecken fertig werden mus, weil er schon zwei Deadlines gerissen hat. Und je einfacher und indirekter der Deal mit dem Kunden ist, desto besser ist es.
Zuletzt: Im Internet scheitert man immer vor dem ganz grossen Publikum. So stelle ich mir das Autorendasein einfach nicht vor. Nicht, weil ich Angst vor dem Scheitern habe, sondern weil es kein gutes Klima ist. Und ich will doch über Meran schreiben, und nicht über Berlin.
Indirekt, durch Erzählumgen bekomme ich im Moment mit, was es bedeutet, wenn man diese Freiheit nicht mehr hat und gezwungen ist, dieses Produkt dann eben auf Teufel komm raus zu schaffen und zu vermarkten. Da sind diese etwas peinlichen Behauptungen, man verdiene mit dem Buchverkauf kein Geld, weil der Vorschuss ja schon ausbezahlt wurde. Da ist das Umwidmen einer Aktion in eine Lesung, da ist diese Verquickung von Interessen und Tätigkeiten, nie weiss man, ob man es jetzt mit dem Politiker, dem Autor oder dem Mensch zu tun hat, oder wie sie gemischt sind - jedenfalls, so ein Buch darf auf gar keinen Fall ein Flop werden, sonst wird es beim nächsten Mal, beim nächsten Text schwierig. Das setzt Menschen unter Druck, das ist fern von aller Schönheit des Buches, zumal, wenn es um so etwas Hässliches wie das 2.876ste Aktivistensachbuch geht. Sowas erscheint mir wie ein Pakt mit vielen Teufeln und nichts, was einem auf Dauer Freude bereiten würde. Für andere mag es gehen, mir wären meine Magenwände für so etwas zu schade.
Das Gleiche betrifft übrigens auch Crowdfunding - ich finde das sogar doppelt übel. Es sieht zwar, weil der Verlag wegfällt und das Geld erst mal auf dem Konto ist, gut aus. Aber gleichzeitig verdammt es den Autor dazu, sich strikt an Pläne und Regeln zu halten. 10.000 Euro Vorschuss eines Verlages sind 10.000 Euro Vorschuss. 20.000 Euro für ein Buch sind ein nicht leicht schätzbarer Betrag für all das, was da kommen mag. Vielleicht hat der Drucker gerade keine Zeit und man muss einen teureren Kollegen nehmen, vielleicht hat der Lektor mehr als erwartet zu tun, vielleicht liegen einem manche Aspekte des Geschäfts, die man noch gar nicht kennt, nicht sonderlich - schliesslich braucht das Buch auch einen Vertrieb und das ist ein besonders schweres Thema, wenn das Sujet des Buches, sagen wir mal, nicht allgemein verständlich ist. Ein Verlag weiss, wie das geht. Aber ein Autor allein? Die Welt ist voll mit gescheiterten BoD-Projekten, und selbst, wenn alles klappt, ist es ein enormer Aufwand - zumal ja auch leichtfertig geäusserte Versprechungen bei Termin, Umfang und Releaseparty einzuhalten sind. Und für all das muss das Geld reichen.
Das wird noch schwieriger, wenn solche Netz-"Erfolge" dann doch noch auf die reale Verlagswelt treffen. Alles, was im Internet schön klang, wird im normalen Buchhandel kritisch gesehen. Ein Buch von jetzt bis zur Frankfurter Buchmesse zu machen, ist zwar eventuell möglich, aber nicht leicht, und der Vertrieb wird kotzen. Nächstes Jahr Leipzig wäre eher möglich, aber das entspricht nicht den Erwartungen der Crowdfunder, die eigentlich darauf zählen, dass es schneller gehen sollte. Denn dafür hat man das ja im Netz revolutionär gemacht, wie auch die Sache mit dem Urheberrecht - wenn da alles erlaubt ist, dann wird das für Verlage natürlich problematisch. Ausserdem sind mit dem Crowdfunding die sicheren Kunden schon weg, das heisst, der Verlag muss die anderen Kunden beschaffen, und den Druck und die PR und was halt so anfällt, und das alles möglichst schnell, während der Autor schon den Rahm selbst abgeschöpft hat. Macht das jemand dennoch? Es ist gut möglich, dass man sich irgendwo einigt. Aber wenn der Autor sein versprochenes Vollprogramm nicht durchbringt, dann heisst es schnell: Der verspricht im Internet die Revolution und dann lässt er sich doch vom Verlag dazu bringen, dieselbe abzublasen - und behält vermutlich das Geld.
Aber das sind halt so die Tücken des Geschäfts, man muss sich entscheiden zwischen den Verpflichtungen, die man ohnehin schon eingegangen ist und den anderen, die andere von einem erwarten. Das alles hat sicher Vorteile, aber es ist halt noch eine zweite Schlinge, die die Spielräume eingrenzt. Man verliert dabei die Kontrolle über das Projekt, und zwar mehr, als es einem normalen Autor bei einem gängigen Verlag je passieren könnte. Ein Mittelweg wäre da schön, aber wenn man gleich zu Beginn in das eine Extrem ging und nun das andere Extrem der Verlage befriedigen muss, dann ist das eine Entscheidung, die ich nicht gerne treffen wollen würde.
Will sagen: Ich glaube, es gibt gute Gründe, warum wir bislang sop wenige Crowdfundingexperimente gesehen haben. Beim Verlag weiss man - mit allen Vor- und Nachteilen - was man hat.
Blauschimmel oder Trüffel, Glühbirne oder Energiesparen, Rad oder Transporter, Liebe oder Hass, MTB oder Rennrad, man muss sich irgendwann entscheiden. Und ich glaube, je weniger man da am Band anderer Interessen ist, desto besser fühlt man sich dabei. Es macht den Entstehungsprozess finanziell nicht leichter, wenn man erst mal das Buch schreibt, aber es lässt viele Freiheiten bishin zum Punkt, dass man lieber etwas bleiben lässt, als etwas Schlechtes zu verantworten. Ich erlebe das dauernd bei der FAZ, jeden Monat schmeisse ich zwei Beiträge weg, weil sie mir nicht gefallen, und ich denke, so ist es richtig. Oder es kommt noch der Moment, da man sie anderweitig verwenden kann. Aber in den Verträgen sehen die Autoren meist nur die Zahlen und nicht die Risiken, und die Ketten, sie sie dann mit sich herum schleppen. Ich glaube, wer ein Buch schreiben will, macht es besser als einer, der jetzt ums Verrecken fertig werden mus, weil er schon zwei Deadlines gerissen hat. Und je einfacher und indirekter der Deal mit dem Kunden ist, desto besser ist es.
Zuletzt: Im Internet scheitert man immer vor dem ganz grossen Publikum. So stelle ich mir das Autorendasein einfach nicht vor. Nicht, weil ich Angst vor dem Scheitern habe, sondern weil es kein gutes Klima ist. Und ich will doch über Meran schreiben, und nicht über Berlin.
donalphons, 20:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 13. März 2014
Frühjahrsputz
Ich war diesen Winter zweimal rodeln. Anfang Dezember, und damals dachte ich, es kommt noch genug Zeit und Schnee. Was kam, war eine Dublette des Winters, in dem ich an den Tegernsee gezogen bin, mit einer Schneegreze zwischen 1000 und 1400 Metern, viel zu weit oben, als dass man gern den Schlitten so weit hochgetragen hätte. Trotzdem war das Wetter auch mal weniger schön.
Man kauft diese Dinger aus irgendwelchen Garagen, in denen sie jahrlang unbeachtet ihr Dasein fristeten, um dann mit schlechten Bildern bei Ebay im Winter ausgeräumt zu werden, man beschäftigt sich mit den vielen kleinen, vor allem durch Nichtnutzung entstandenen Problemen, repariert, stellt ein, tauscht ein paar schwere Brocken gegen federgewichtige Alternativen aus, zieht 400 Gramm leichte Reifen auf und poliert das alles - und dann wirft man dieses Ding, das einmal erbrechend teuer war - 3000 DM waren 3000 viel Geld - wieder in den Dreck und fährt es härter, als es die 13 Jahre davor je vom Käufer, seinem ebenso radunwilligen Bruden und dessen dann doch lieber mofafahrenden Sohn je benutzt wurde. Aber so ist das eben. Und dann werden die Wartungsintervalle eben kürzer.
Eine Stunde dauert es, dann ist der Rahmen wieder schwarz und gelb, und nicht mehr erdbraun. Die Strecken sind so staubig, der Boden ist so ungewöhnlich trocken, dass es nicht lang so bleiben wird, aber Staub kann man einfach wegwischen, und für Feuchtigkeit gibt es den Wasserhahn. Aber die Natur steht seltsam da - normalerweise sollte der Waldboden nass, weich und schwer sein, statt dessen ist er hartgebacken von der Sonne und diesem seltsamen, wasserarmen Winter. Natürlich hat es auch sein Gutes, eine Überschwemmung wie letztes Jahr ist nicht sonderlioch wahrscheinlich, aber normal ist das nicht: Im Hochsommer würde man stöhnen und sich, soweit möglich, an den nächsten Bergsee retten. Und vermutlich kaum radeln.
Ja, es ist gesund. ja, man erlebt die welt und die Natur ganz anders. Ja, aber auch die Natur hat ihre Tücken, etwa in Form eines Dalmatiners, der plötzlich aus dem Busch gesprungen kommt, und der sich bei der Verzögerung der Avid 7 Bremsen bedanken kann. Das wirklich spektakuläre Bild des Tages - Hund und Hinterrad hoch in der Luft, Mensch und Hund bellen sich an - hat nur seine Besitzerin gesehen, die das sagt, was sie immer sagen - der tut nichts. Hätte ich Besitzer, hätten sie sich letzthin andere Sprüche einfallen lassen müssen, denn schön langsam komme ich in einen Zustand, dass ich auch nach 35 Kilometer auf dem Rad und mit japsenden Lungen immer noch etwas tun will - aber dafür bleibe ich noch etwas im Busch.
Anderweitig muss ich raus - wir haben, auch das hat der Winter gezeigt, ein ernstes Kaminproblem mit der Nässe. Schon komisch, wir bekommen bessere Thermen, die weniger heisse Abluft produzieren, und deshalb werden die Kamine feucht und trocknen nicht mehr so schnell. Das wird eine etwas grössere Geschichte und unglücklicherweise findet sie dort statt, wo viele Räder stehen, so viele, dass ich kaum umräumen kann. Sieht so aus, als ob ich auch da bald einen Frühjahrsputz würde machen müssen. Ein Luxusproblem mit De Rosa; Pinarello, Colnago, Klein, Principia, Koga, Daccordi und Denti.
Man kauft diese Dinger aus irgendwelchen Garagen, in denen sie jahrlang unbeachtet ihr Dasein fristeten, um dann mit schlechten Bildern bei Ebay im Winter ausgeräumt zu werden, man beschäftigt sich mit den vielen kleinen, vor allem durch Nichtnutzung entstandenen Problemen, repariert, stellt ein, tauscht ein paar schwere Brocken gegen federgewichtige Alternativen aus, zieht 400 Gramm leichte Reifen auf und poliert das alles - und dann wirft man dieses Ding, das einmal erbrechend teuer war - 3000 DM waren 3000 viel Geld - wieder in den Dreck und fährt es härter, als es die 13 Jahre davor je vom Käufer, seinem ebenso radunwilligen Bruden und dessen dann doch lieber mofafahrenden Sohn je benutzt wurde. Aber so ist das eben. Und dann werden die Wartungsintervalle eben kürzer.
Eine Stunde dauert es, dann ist der Rahmen wieder schwarz und gelb, und nicht mehr erdbraun. Die Strecken sind so staubig, der Boden ist so ungewöhnlich trocken, dass es nicht lang so bleiben wird, aber Staub kann man einfach wegwischen, und für Feuchtigkeit gibt es den Wasserhahn. Aber die Natur steht seltsam da - normalerweise sollte der Waldboden nass, weich und schwer sein, statt dessen ist er hartgebacken von der Sonne und diesem seltsamen, wasserarmen Winter. Natürlich hat es auch sein Gutes, eine Überschwemmung wie letztes Jahr ist nicht sonderlioch wahrscheinlich, aber normal ist das nicht: Im Hochsommer würde man stöhnen und sich, soweit möglich, an den nächsten Bergsee retten. Und vermutlich kaum radeln.
Ja, es ist gesund. ja, man erlebt die welt und die Natur ganz anders. Ja, aber auch die Natur hat ihre Tücken, etwa in Form eines Dalmatiners, der plötzlich aus dem Busch gesprungen kommt, und der sich bei der Verzögerung der Avid 7 Bremsen bedanken kann. Das wirklich spektakuläre Bild des Tages - Hund und Hinterrad hoch in der Luft, Mensch und Hund bellen sich an - hat nur seine Besitzerin gesehen, die das sagt, was sie immer sagen - der tut nichts. Hätte ich Besitzer, hätten sie sich letzthin andere Sprüche einfallen lassen müssen, denn schön langsam komme ich in einen Zustand, dass ich auch nach 35 Kilometer auf dem Rad und mit japsenden Lungen immer noch etwas tun will - aber dafür bleibe ich noch etwas im Busch.
Anderweitig muss ich raus - wir haben, auch das hat der Winter gezeigt, ein ernstes Kaminproblem mit der Nässe. Schon komisch, wir bekommen bessere Thermen, die weniger heisse Abluft produzieren, und deshalb werden die Kamine feucht und trocknen nicht mehr so schnell. Das wird eine etwas grössere Geschichte und unglücklicherweise findet sie dort statt, wo viele Räder stehen, so viele, dass ich kaum umräumen kann. Sieht so aus, als ob ich auch da bald einen Frühjahrsputz würde machen müssen. Ein Luxusproblem mit De Rosa; Pinarello, Colnago, Klein, Principia, Koga, Daccordi und Denti.
donalphons, 20:39h
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Donnerstag, 13. März 2014
Bereit
Als ich im Dezember hier war, wurde es kurz nach vier Uhr stockfinstere Nacht.
Jetzt fliege ich um sechs zur kleinen, steilen Rampe, die den Scheitenpunkt meiner üblichen Runde markiert, und es ist in der Dämmerung noch lange hell.
Der Himmel hat schon dieses delikate Rot des Sommers, wenn die Sonne schwindet, und niemals würde man glauben, wie schnell es immer noch kalt, bitterkalt wird - stets sind am nächsten Morgen die Dächer weissgefroren.
Normalerweise nehme ich den letzten Anstieg mit dem grossen Kettenblatt - es hat schliesslich zwei Jahre gedauert, bis ich hier aus voller Fahrt bei gleicher Geschwindigkeit hochgepeitscht und nicht mehr lahm hochgekrochen bin. Aber das ist diesmal ein Test, ob alles unter voller Last schaltet und gleitet.
Tut es. Sehr gut, sehr leicht. Eigentlich sind wir jetzt langsam bereit, nach Süden zu fahren.
Jetzt fliege ich um sechs zur kleinen, steilen Rampe, die den Scheitenpunkt meiner üblichen Runde markiert, und es ist in der Dämmerung noch lange hell.
Der Himmel hat schon dieses delikate Rot des Sommers, wenn die Sonne schwindet, und niemals würde man glauben, wie schnell es immer noch kalt, bitterkalt wird - stets sind am nächsten Morgen die Dächer weissgefroren.
Normalerweise nehme ich den letzten Anstieg mit dem grossen Kettenblatt - es hat schliesslich zwei Jahre gedauert, bis ich hier aus voller Fahrt bei gleicher Geschwindigkeit hochgepeitscht und nicht mehr lahm hochgekrochen bin. Aber das ist diesmal ein Test, ob alles unter voller Last schaltet und gleitet.
Tut es. Sehr gut, sehr leicht. Eigentlich sind wir jetzt langsam bereit, nach Süden zu fahren.
donalphons, 00:52h
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Montag, 10. März 2014
Unzusammen Hängendes
Drei, vier Tritte, und es rollt dahin, hinein in unverschämt schönes Wetter. Eine Kurve, durch die alte Befestigung, hinaus ins Land. Nach fünf Minuten dann ein schmaler Asphaltweg, die Stadt tritt zurück und jene Dörfer erscheinen, die noch nicht ganz von der unglaublichen Entwicklung überrollt wurden.
2500 neue Stellen allein in der grossen Firma, dazu noch Zulieferer, Geschäfte, Baufirmen, was man halt so braucht, wenn alles richtig gut läuft, auch wenn es woanders schlimm aussieht. Luxus - und das wird hier gebaut - geht wirklich immer. Und auch die Beine gehen immer noch. Der Winter war gar nicht so schlimm, keine Zunahme, mit etwas Anstrengung wären auch 80 Kilo wieder erreichbar, bis etwa Mitte August, wenn die Blüte nicht zu schlimm wird. Manches ist zum Glück schon durch, es kommt nicht, wie in den letzten Jahren, alles auf einen Schlag, und das ist die Gelegenheit, nochmal etwas zu erreichen: Seit letztem Jahr habe ich ja etwas Selbstvertrauen gewonnen, ich weiss, dass ich ohne Herzkaschperl Pässe fahren kann, und diese Fähigkeit, die würde ich mir gern erhalten.
Und auch, wenn ich gern esse und kein Typ für Diäten bin: Mit 80 Kilo geht das nun mal leichter als mit 90. Und ich habe es mir jetzt so zurechtgelegt dass ich sage; Mit den Pässen habe ich mehr Recht auf Essen! ich habe nach dem Jaufenpass schliesslich 1,5 Kilo Apfelstrudel in mich hineingeschoben und nichts davon blieb am Körper. Mehr Pässe, mehr essen. Das ist eigentlich ein faires Geschäft. Hier sind es nur kurze Anstiege und Rampen, die zu bewältigen sind, aber Punkt 6 bin ich am höchsten Punkt, die Glocke dröhnt noch herüber, als ich absteige und schaue, ob ich die Alpen... nein, heute leider nicht. Manchmal geht es, aber heute ist es zu diesig.
Körperliche Gebrechen, das ist mir letzte Woche schlagartig klar geworden, können Menschen verändern. Ich habe da was recherchiert und es gibt tatsächlich bei einem Linksextremisten einen Zusammenhang zwischen körperlichem Zusammenbruch und seinem Abdrehen. es erinnert ein wenig an die Sufragetten, die nach der Menopause plötzlich bei den britischen Faschisten wichtige Rollen übernahmen: Man sollte da also ein wenig vorsichtig sein. Vielleicht ist es ja doch langfristig ein Glück, dass ich gelernt habe, mit meinen Schäden (glatt untauglich, reicht für drei beim Bund) zu leben und sie zu kontrollieren. Und die Phase, da ich dachte, Ideologien könnten irgendwie hilfreich sein, ist zum Glück jetzt auch schon fast 20 Jahre vorbei. Da kommt nichts mehr, nur ab un zu noch Gelächter über jene, die meinen, sie müssten die Welt in ihrem Sinne in Brand stecken.
Tatsächlich passen all diese alten Ideologien, die heute wieder nach vorne drängen, wirklich nicht mehr in ein Zeitalter der unideologischen Raffgier. Ist Putin, die NSA, die Deutsche Bank, der ukrainische Oligarch links oder rechts? Sind die Kugeln in Istanbul rot oder schwarz, rafft der Sohn des Ministerpräsidenten religiöses oder areligiöses Geld zusammen? Die Unterdrückung hat sich in ihrem Kern längst von jeder Ideologie verabschiedet, und alle, die da mit Werkzeugen wie Gender, Antifa, Bibeltreue, Nationalismus, ja und auch Bürgerlichkeit heran gehen, werden sich die Zähne ausbeissen. Eine Art selbstbewusste, aufgeklärte Mitte könnte vielleicht noch am ehesten helfen.
Aber genau die ist das Hauptziel der Extremen. Das ist bedauerlich, aber, im Gegensatz zu dem, was der Körper leisten kann, nicht zu ändern.
2500 neue Stellen allein in der grossen Firma, dazu noch Zulieferer, Geschäfte, Baufirmen, was man halt so braucht, wenn alles richtig gut läuft, auch wenn es woanders schlimm aussieht. Luxus - und das wird hier gebaut - geht wirklich immer. Und auch die Beine gehen immer noch. Der Winter war gar nicht so schlimm, keine Zunahme, mit etwas Anstrengung wären auch 80 Kilo wieder erreichbar, bis etwa Mitte August, wenn die Blüte nicht zu schlimm wird. Manches ist zum Glück schon durch, es kommt nicht, wie in den letzten Jahren, alles auf einen Schlag, und das ist die Gelegenheit, nochmal etwas zu erreichen: Seit letztem Jahr habe ich ja etwas Selbstvertrauen gewonnen, ich weiss, dass ich ohne Herzkaschperl Pässe fahren kann, und diese Fähigkeit, die würde ich mir gern erhalten.
Und auch, wenn ich gern esse und kein Typ für Diäten bin: Mit 80 Kilo geht das nun mal leichter als mit 90. Und ich habe es mir jetzt so zurechtgelegt dass ich sage; Mit den Pässen habe ich mehr Recht auf Essen! ich habe nach dem Jaufenpass schliesslich 1,5 Kilo Apfelstrudel in mich hineingeschoben und nichts davon blieb am Körper. Mehr Pässe, mehr essen. Das ist eigentlich ein faires Geschäft. Hier sind es nur kurze Anstiege und Rampen, die zu bewältigen sind, aber Punkt 6 bin ich am höchsten Punkt, die Glocke dröhnt noch herüber, als ich absteige und schaue, ob ich die Alpen... nein, heute leider nicht. Manchmal geht es, aber heute ist es zu diesig.
Körperliche Gebrechen, das ist mir letzte Woche schlagartig klar geworden, können Menschen verändern. Ich habe da was recherchiert und es gibt tatsächlich bei einem Linksextremisten einen Zusammenhang zwischen körperlichem Zusammenbruch und seinem Abdrehen. es erinnert ein wenig an die Sufragetten, die nach der Menopause plötzlich bei den britischen Faschisten wichtige Rollen übernahmen: Man sollte da also ein wenig vorsichtig sein. Vielleicht ist es ja doch langfristig ein Glück, dass ich gelernt habe, mit meinen Schäden (glatt untauglich, reicht für drei beim Bund) zu leben und sie zu kontrollieren. Und die Phase, da ich dachte, Ideologien könnten irgendwie hilfreich sein, ist zum Glück jetzt auch schon fast 20 Jahre vorbei. Da kommt nichts mehr, nur ab un zu noch Gelächter über jene, die meinen, sie müssten die Welt in ihrem Sinne in Brand stecken.
Tatsächlich passen all diese alten Ideologien, die heute wieder nach vorne drängen, wirklich nicht mehr in ein Zeitalter der unideologischen Raffgier. Ist Putin, die NSA, die Deutsche Bank, der ukrainische Oligarch links oder rechts? Sind die Kugeln in Istanbul rot oder schwarz, rafft der Sohn des Ministerpräsidenten religiöses oder areligiöses Geld zusammen? Die Unterdrückung hat sich in ihrem Kern längst von jeder Ideologie verabschiedet, und alle, die da mit Werkzeugen wie Gender, Antifa, Bibeltreue, Nationalismus, ja und auch Bürgerlichkeit heran gehen, werden sich die Zähne ausbeissen. Eine Art selbstbewusste, aufgeklärte Mitte könnte vielleicht noch am ehesten helfen.
Aber genau die ist das Hauptziel der Extremen. Das ist bedauerlich, aber, im Gegensatz zu dem, was der Körper leisten kann, nicht zu ändern.
donalphons, 22:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 8. März 2014
Klaviersonate h-moll
Am Mittwoch ist dem Bernie sein Buch angekommen, es geht endlich in die bayerische Provinz und dorthin, wo diese Provinz wirklich noch Provinz ist. Die Provinzstadt, in der ich lebe, ist ja längst dieser Provinz entwachsen, in der sie diese Bezeichnung bekam - das war sie um 1880 herum, heute wäre sie mit ihrer Einwohnerzahl die neuntgrösste Stadt des damaligen Deutschen Reiches. Und mit den umliegenden Landkreisen auf Platz 4. So hat sich das alles geändert, so hat es sich vermehrt, aber in der Familienerinnerung ist es halt immer noch so wie damals und auch andere Familien kennen sich und uns noch aus dieser Zeit.
Diese alte Stadt kommt, ergänzt durch all die Zugewanderten, einmal im Monat zusammen und hört zu. Die Regeln sind festgelegt und tradiert, so war es schon in meiner Kindheit , mit der Applausordnung, der Stille und dem Verkauf des Programms plus kostenlose Hustenbonbons im Winter. Angeblich wurden früher, ganz ganz früher, Kinder mit genau diesen Bonbons gelockt, aber das kann auch nur eine Legende sein. Früher konnte man sich eigentlich kaum zu solchen Terminen entziehen, schliesslich erfuhr man dort alles, was wirklich wichtig war im Leben und nicht in der Zeitung stehen durfte.
Heute ist das alles ja nicht mehr so wichtig, es gibt nicht mehr diese alte Form von öffentlichem Leben in klar definierten Zirkeln, in der der Besuch eines Lokals oder einer Brauerei über die politischen Ansichten bestimmte. Es gibt nicht mehr die drei, vier wöchentlichen Pflichttermine, bei denen das Leben ausgemacht und geplant wurde, im Kreise von Freunden und Bekannten, die einen das ganze Leben lang begleiteten. Es gibt nur noch die kulturellen Höhepunkte, zu denen alle kommen und die Tiefgarage zuverlässig verstopfen, und dennoch, dafür wird gekauft, geschenkt, betrachtet und auch sehr genau geschaut, ob beim Partner alles passt. Würde Fernsehen und Internet abgeschafft werden: Das Rüstzeug für die Rückkehr zum Status quo Ante wäre immer noch vorhanden.
Es ist nur weitgehend unsichtbar geworden. Es ist eine Kulturerscheinung, die sich unbemerkt unter der neuen Realität einen Platz gesucht und gefunden hat, mit ihren Regeln und ungeschriebenen Gesetzen. Aber sie hat kein Umfeld mehr, aus dem es sich speisen könnte im Sinne, da schaut man hin und da möchte man dabei sein. Vor 130 Jahren war so ein Konzertbesuch ja noch weitaus mehr, das Versprechen von Bildung, Vermögen und der Sicherheit, dass daheim die Speisekammer voll ist. Das alles gehörte zusammen. Heute bekommt jeder, was er braucht und wir obendrein, als Gratifikation fürs Dasein, die junge Virtuosin, die die Brücken über die Epochen schlägt, wenn das Licht schwindet.
Die einen wollen es verstehen und den anderen ist es egal, weil sie anderes verstehen. Die alte Stadt ist gross geworden, aber in Wirklichkeit sind andere Städte und andere Menschen dazu gekommen, haben sich selbst Räume und Regeln geschaffen und dämmern vor dem Blau der Geräte vor sich hin, froh, zu liegen und etwas Bequemes zu tragen. Ich weiss danach gar nicht, wie ich mich so fühle, ich höre zu und als sie dann sagt, dass es keinen Sinn macht, nach Liszt noch etwas anderes zu spielen, hat sie recht. Die Spannung war da und hat sich gelöst, und alles ist gut, wie es ist.
In zwei Wochen geht es weiter. Wenn es keinen Krieg gibt, denn das Orchester kommt aus Moskau, wenn es kommt.
Diese alte Stadt kommt, ergänzt durch all die Zugewanderten, einmal im Monat zusammen und hört zu. Die Regeln sind festgelegt und tradiert, so war es schon in meiner Kindheit , mit der Applausordnung, der Stille und dem Verkauf des Programms plus kostenlose Hustenbonbons im Winter. Angeblich wurden früher, ganz ganz früher, Kinder mit genau diesen Bonbons gelockt, aber das kann auch nur eine Legende sein. Früher konnte man sich eigentlich kaum zu solchen Terminen entziehen, schliesslich erfuhr man dort alles, was wirklich wichtig war im Leben und nicht in der Zeitung stehen durfte.
Heute ist das alles ja nicht mehr so wichtig, es gibt nicht mehr diese alte Form von öffentlichem Leben in klar definierten Zirkeln, in der der Besuch eines Lokals oder einer Brauerei über die politischen Ansichten bestimmte. Es gibt nicht mehr die drei, vier wöchentlichen Pflichttermine, bei denen das Leben ausgemacht und geplant wurde, im Kreise von Freunden und Bekannten, die einen das ganze Leben lang begleiteten. Es gibt nur noch die kulturellen Höhepunkte, zu denen alle kommen und die Tiefgarage zuverlässig verstopfen, und dennoch, dafür wird gekauft, geschenkt, betrachtet und auch sehr genau geschaut, ob beim Partner alles passt. Würde Fernsehen und Internet abgeschafft werden: Das Rüstzeug für die Rückkehr zum Status quo Ante wäre immer noch vorhanden.
Es ist nur weitgehend unsichtbar geworden. Es ist eine Kulturerscheinung, die sich unbemerkt unter der neuen Realität einen Platz gesucht und gefunden hat, mit ihren Regeln und ungeschriebenen Gesetzen. Aber sie hat kein Umfeld mehr, aus dem es sich speisen könnte im Sinne, da schaut man hin und da möchte man dabei sein. Vor 130 Jahren war so ein Konzertbesuch ja noch weitaus mehr, das Versprechen von Bildung, Vermögen und der Sicherheit, dass daheim die Speisekammer voll ist. Das alles gehörte zusammen. Heute bekommt jeder, was er braucht und wir obendrein, als Gratifikation fürs Dasein, die junge Virtuosin, die die Brücken über die Epochen schlägt, wenn das Licht schwindet.
Die einen wollen es verstehen und den anderen ist es egal, weil sie anderes verstehen. Die alte Stadt ist gross geworden, aber in Wirklichkeit sind andere Städte und andere Menschen dazu gekommen, haben sich selbst Räume und Regeln geschaffen und dämmern vor dem Blau der Geräte vor sich hin, froh, zu liegen und etwas Bequemes zu tragen. Ich weiss danach gar nicht, wie ich mich so fühle, ich höre zu und als sie dann sagt, dass es keinen Sinn macht, nach Liszt noch etwas anderes zu spielen, hat sie recht. Die Spannung war da und hat sich gelöst, und alles ist gut, wie es ist.
In zwei Wochen geht es weiter. Wenn es keinen Krieg gibt, denn das Orchester kommt aus Moskau, wenn es kommt.
donalphons, 00:37h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 21. Februar 2014
Die S. und die B.
Im Nachhinein bin ich um eine Absage für einen Gastbeitrag wirklich dankbar. Wobei man sagen muss, man weiss nie, wie sich Menschen in zwei Jahren entwickeln.
Und im Nachhinein bin ich überhaupt nicht froh, einen bestimmten Gastbeitrag angefragt zu haben. Wobei man sagen muss, man weiss nie, wie sich Menschen in zwei Jahren entwickeln. Inzwischen kann ich darüber aber lachen, denn die Betreffende hat sich mit einem Beitrag über das Frauenbild von H&M interessant gemacht und schreibt jetzt, wie sie sich über die Onlinebestellung von denen ärgert. Es kann also schlichtweg sein, dass sie etwas wankelmütig und ihr aktueller Fanatismus nur eine Phase ist, bis sie dann doch einen Job in der Kosmetikbranche bekommt - und das würde auch zu ihr passen, dieses Überpinseln alter Hässlichkeiten.
Opfer, das sind sie natürlich alle, nur sehen wir das anders. Sie halten sich für Opfer, weil andere politisch nicht von ihnen unterdrückt werden wollen, und deshalb weisen sie darauf hin, dass jetzt wieder Flüchtlingsheime brennen und Frauen vergewaltigt werden und es in der Ukraine kracht, während andere es wagen, jetzt in dieser Not mit Flügelkämpfen und KleinKlein zu kommen. Nach meiner bescheidenen Meinug sind sie dagegen Opfer ihrer eigenen Ideologie, die keinen sauberen Ausweg kennt als das, was immer wieder durchscheint: Verzweiflung, Zusammenbruch ein Einprügeln auf andere. Hochgradig neurotisch, auch wenn das in Einzeltexten von vor zwei Jahren so nicht erkennbar war. Da ist so einiges passiert, in der Zwischenzeit. Wen die Götter vernichten wollen, dem geben sie einen Haufen Chancen.
Es macht mir nichts aus, wenn die eine öffentlich und die andere in geschlossenen Kreisen das, was sie über mich zu wissen meinen, ausbreiten. Vermutlich bleibt ihnen auch nicht viel anderes übrig, beide arbeiten, wenn man das so nennen kann, bei der Konkurrenz an den politischen Rändern, da ist man auf so etwas scharf, und es ist letztlich auch nicht fundierter als das, was beispielsweise eine gewisse Elke Wittich von der Jungle World so treibt. Da greifen sie halt nach jedem Unterscheidungsmerkmal der Nachrede. Ich denke, man erkennt das schnell und kann es zuordnen. Schmale Grate, unsichere Böden, Zukunftsaussicht eventuell mal eine grössere Mietwohnung verbunden mit Hass auf den Vermieter, eine sehr enge politische Ecke mit einem Überangebot von Aktiven, die auch mal wollen - das zwingt zum Äussersten bei der Selbstdarstellung, da wird benutzt, was geht, und ob es was bribgt, weiss ich auch nicht.
Ich weiss nur, dass dieser Bezug auf Opfer zur Vertuschung der eigenen politischen Ferkeleien und der Hasspolitik, die sich in ihrer Intensität in nichts von anderen Extremisten unterscheidet, wenig einbringen wird. Klar, es gibt Solidarität der ewig Gleichen, wenn sie sich bedroht fühlen, aber mittlerweile ist auch da der Lack ab, und nicht jeder glaubt mehr alles, das passiert einfach zu oft und zeitlich zu passend - Bedrohung ist auch etwas, das man sich selbst machen kann; wie das ausgeht, ist dann eben eine andere Frage.
Machtlosigleit ist auch nichts ohne Kontrolle.Wie lange hält man das durch, vielleicht 10 Jahre? Und was bringt es letztlich? Das sind so Fragen, die sie sich beim Hassen natürlich nicht beantworten müssen. Ich werde vorsichtiger, ich lerne dazu, und ich denke, da gibt es auch gewisse Muster, und so ungern ich das sage: Es hat auch oft etwas mit der finanziellen Situation dr Betroffenen zu tun. Je trister das Konto aussieht, desto mehr Nazis, Maskus und Rassisten laufen herum. Oh, und noch etwas: Die familiären Verhältnisse sind auch nicht gerade von Harmonie geprägt.Man könnte auch sagen: Wenn die nicht mal mit den nächsten Verwandten auskommen, sind die Chancen nicht gut, dass sie im Internet so freundlich sind, wie man das für diese Arbeit, die ich hin und wieder bieten kann, sein müsste.
Ich bin da inzwischen sehr vorsichtig, aber auf der anderen Seite: Es lohnt sich. Wegen der anderen.
Und im Nachhinein bin ich überhaupt nicht froh, einen bestimmten Gastbeitrag angefragt zu haben. Wobei man sagen muss, man weiss nie, wie sich Menschen in zwei Jahren entwickeln. Inzwischen kann ich darüber aber lachen, denn die Betreffende hat sich mit einem Beitrag über das Frauenbild von H&M interessant gemacht und schreibt jetzt, wie sie sich über die Onlinebestellung von denen ärgert. Es kann also schlichtweg sein, dass sie etwas wankelmütig und ihr aktueller Fanatismus nur eine Phase ist, bis sie dann doch einen Job in der Kosmetikbranche bekommt - und das würde auch zu ihr passen, dieses Überpinseln alter Hässlichkeiten.
Opfer, das sind sie natürlich alle, nur sehen wir das anders. Sie halten sich für Opfer, weil andere politisch nicht von ihnen unterdrückt werden wollen, und deshalb weisen sie darauf hin, dass jetzt wieder Flüchtlingsheime brennen und Frauen vergewaltigt werden und es in der Ukraine kracht, während andere es wagen, jetzt in dieser Not mit Flügelkämpfen und KleinKlein zu kommen. Nach meiner bescheidenen Meinug sind sie dagegen Opfer ihrer eigenen Ideologie, die keinen sauberen Ausweg kennt als das, was immer wieder durchscheint: Verzweiflung, Zusammenbruch ein Einprügeln auf andere. Hochgradig neurotisch, auch wenn das in Einzeltexten von vor zwei Jahren so nicht erkennbar war. Da ist so einiges passiert, in der Zwischenzeit. Wen die Götter vernichten wollen, dem geben sie einen Haufen Chancen.
Es macht mir nichts aus, wenn die eine öffentlich und die andere in geschlossenen Kreisen das, was sie über mich zu wissen meinen, ausbreiten. Vermutlich bleibt ihnen auch nicht viel anderes übrig, beide arbeiten, wenn man das so nennen kann, bei der Konkurrenz an den politischen Rändern, da ist man auf so etwas scharf, und es ist letztlich auch nicht fundierter als das, was beispielsweise eine gewisse Elke Wittich von der Jungle World so treibt. Da greifen sie halt nach jedem Unterscheidungsmerkmal der Nachrede. Ich denke, man erkennt das schnell und kann es zuordnen. Schmale Grate, unsichere Böden, Zukunftsaussicht eventuell mal eine grössere Mietwohnung verbunden mit Hass auf den Vermieter, eine sehr enge politische Ecke mit einem Überangebot von Aktiven, die auch mal wollen - das zwingt zum Äussersten bei der Selbstdarstellung, da wird benutzt, was geht, und ob es was bribgt, weiss ich auch nicht.
Ich weiss nur, dass dieser Bezug auf Opfer zur Vertuschung der eigenen politischen Ferkeleien und der Hasspolitik, die sich in ihrer Intensität in nichts von anderen Extremisten unterscheidet, wenig einbringen wird. Klar, es gibt Solidarität der ewig Gleichen, wenn sie sich bedroht fühlen, aber mittlerweile ist auch da der Lack ab, und nicht jeder glaubt mehr alles, das passiert einfach zu oft und zeitlich zu passend - Bedrohung ist auch etwas, das man sich selbst machen kann; wie das ausgeht, ist dann eben eine andere Frage.
Machtlosigleit ist auch nichts ohne Kontrolle.Wie lange hält man das durch, vielleicht 10 Jahre? Und was bringt es letztlich? Das sind so Fragen, die sie sich beim Hassen natürlich nicht beantworten müssen. Ich werde vorsichtiger, ich lerne dazu, und ich denke, da gibt es auch gewisse Muster, und so ungern ich das sage: Es hat auch oft etwas mit der finanziellen Situation dr Betroffenen zu tun. Je trister das Konto aussieht, desto mehr Nazis, Maskus und Rassisten laufen herum. Oh, und noch etwas: Die familiären Verhältnisse sind auch nicht gerade von Harmonie geprägt.Man könnte auch sagen: Wenn die nicht mal mit den nächsten Verwandten auskommen, sind die Chancen nicht gut, dass sie im Internet so freundlich sind, wie man das für diese Arbeit, die ich hin und wieder bieten kann, sein müsste.
Ich bin da inzwischen sehr vorsichtig, aber auf der anderen Seite: Es lohnt sich. Wegen der anderen.
donalphons, 17:54h
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Sonntag, 16. Februar 2014
Nun
In Teneriffa bin ich keinen Meter Rad gefahren - als ich wollte, hat mich der Virus niedergestreckt. Es hat mir wirklich etwas gefehlt, immer nur gehen oder Auto oder Bus ist auch etwas langweilig.
Jetzt fahre ich wieder. Bei deutlich weniger als 25 Grad, ohne Meer und weit, weit weg von den nächsten Palmen. Oder Strelizien. Hier hängen nur Würstchen an den Bäumen und entsprechend geht es wieder los, mit dem Heuschnupfen.
Die Kombination aus den richtigen Pollen, dem richtigen Meer, den richtigen Temperaturen und einem Rad wäre schön gewesen, aber so ist es halt, mann kann nicht alles haben.
Jetzt fahre ich wieder. Bei deutlich weniger als 25 Grad, ohne Meer und weit, weit weg von den nächsten Palmen. Oder Strelizien. Hier hängen nur Würstchen an den Bäumen und entsprechend geht es wieder los, mit dem Heuschnupfen.
Die Kombination aus den richtigen Pollen, dem richtigen Meer, den richtigen Temperaturen und einem Rad wäre schön gewesen, aber so ist es halt, mann kann nicht alles haben.
donalphons, 20:06h
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Dienstag, 11. Februar 2014
Pervers
Ich frage mich ja, was sie mir auf die Festplatte schieben könnten, zwecks Empörung.
Texte, in denen ich Menschen, Firmen und Organisationen verächtlich mache? Ohnehin mein täglich Brot.
Klassismus? Mein Beruf.
Mordgedanken? Stehen doch alle hier.
Sexuelle Abweichungen? Aus meinem Hang zu Foodpr0n, Aufklärungssexbüchern von Diderot und Mirabeau, Gemälden und Libertinage habe ich nie einen Hehl gemacht. Hier stehen nackte Kouroi! Aber das war damals Kunst und heute ist es das wieder.
Das hier ist sogar "nur" eheliche Pflichterfüllung:
Es ist gar nicht so einfach mit der sexuellen Abweichung, liebe Leser! Selbst die junge Griechin mit Mandoline, die ich gerade ersteigert habe, kann man nur mit ganz viel Mühe als sexuell aufgeladen betrachten. Ich habe 1 Darstellung mit expliziter Gewalt - von Alfred Hrdlicka.
Fetische? Alte Autos, schöne Häuser, Mahagoni, Perserteppiche, Brillen, Abendkleider, Katzen, Perlenketten, silberne Teekannen, Bücher, Torten... gerne auch mal durcheinander
Ich fürchte, das wird gar nicht so leicht, mit Langweiler glaubhaft etwas Sexuelles zu unterstellen und dann hasse ich ja auch noch Kinder... und auch mit Jüngeren kann ich nicht viel anfangen, siehe die Hegeschramms dieser Welt. BÄH! Wie zum Teufel muss man... na egal.
Sicher, manches ist irgendwie grenzwertig, aber nichts so richtig. Seit Jahren versuchen manche, da was draus zu basteln, es wird nichts. Noch nicht mal den Sexisten will mir die Mehrheit abnehmen, obwohl ich gestern hörte, ich würde Frauen nur schreiben "lassen", um in der Sache meine finsteren Neigungen zu kaschieren.
Nicht mal AfD wähle ich.
Gut, vor 100 Jahren hätte man mich vermutlich noch sonderbehandelt, aber heute... heute wird es komplex, mir irgendwas zuzuweisen, das einerseits passt und andererseits pervers genug wäre, um mich zu diskreditieren. Nicht dass ich normal wäre. Zum Glück sind einfach die normalen Spielräume der Gesellschaft sehr viel weiter geworden. Vielleicht nicht für Politiker, durch deren Fenster Schweine schauen und knipsen. Aber für mich sehr wohl. Zum Glück.
(Vielleicht erfinde ich mal eine Biographie der bislang verborgenen Schweinereien meines Daseins)
Texte, in denen ich Menschen, Firmen und Organisationen verächtlich mache? Ohnehin mein täglich Brot.
Klassismus? Mein Beruf.
Mordgedanken? Stehen doch alle hier.
Sexuelle Abweichungen? Aus meinem Hang zu Foodpr0n, Aufklärungssexbüchern von Diderot und Mirabeau, Gemälden und Libertinage habe ich nie einen Hehl gemacht. Hier stehen nackte Kouroi! Aber das war damals Kunst und heute ist es das wieder.
Das hier ist sogar "nur" eheliche Pflichterfüllung:
Es ist gar nicht so einfach mit der sexuellen Abweichung, liebe Leser! Selbst die junge Griechin mit Mandoline, die ich gerade ersteigert habe, kann man nur mit ganz viel Mühe als sexuell aufgeladen betrachten. Ich habe 1 Darstellung mit expliziter Gewalt - von Alfred Hrdlicka.
Fetische? Alte Autos, schöne Häuser, Mahagoni, Perserteppiche, Brillen, Abendkleider, Katzen, Perlenketten, silberne Teekannen, Bücher, Torten... gerne auch mal durcheinander
Ich fürchte, das wird gar nicht so leicht, mit Langweiler glaubhaft etwas Sexuelles zu unterstellen und dann hasse ich ja auch noch Kinder... und auch mit Jüngeren kann ich nicht viel anfangen, siehe die Hegeschramms dieser Welt. BÄH! Wie zum Teufel muss man... na egal.
Sicher, manches ist irgendwie grenzwertig, aber nichts so richtig. Seit Jahren versuchen manche, da was draus zu basteln, es wird nichts. Noch nicht mal den Sexisten will mir die Mehrheit abnehmen, obwohl ich gestern hörte, ich würde Frauen nur schreiben "lassen", um in der Sache meine finsteren Neigungen zu kaschieren.
Nicht mal AfD wähle ich.
Gut, vor 100 Jahren hätte man mich vermutlich noch sonderbehandelt, aber heute... heute wird es komplex, mir irgendwas zuzuweisen, das einerseits passt und andererseits pervers genug wäre, um mich zu diskreditieren. Nicht dass ich normal wäre. Zum Glück sind einfach die normalen Spielräume der Gesellschaft sehr viel weiter geworden. Vielleicht nicht für Politiker, durch deren Fenster Schweine schauen und knipsen. Aber für mich sehr wohl. Zum Glück.
(Vielleicht erfinde ich mal eine Biographie der bislang verborgenen Schweinereien meines Daseins)
donalphons, 11:27h
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