In den Höhen sommerwintert es noch

Es blüht jetzt überall, und das merke ich beim Wochenmarktbesuch: 30 Minuten. Recht viel länger halte ich es dort nicht aus. Allerdings ist dort auch keine Zeit zum Ratschen, weil jetzt Alle und Jeder auf dem Wochenmarkt sind. Es wuselt der Mensch am Stand und die Polle in der Luft.





Das ist der Marillenbaum über meinem Parkplatz am Tegernsee. Gegen Marillen, nehme ich an, bin ich nicht allergisch, und am See bläst der Wind von Westen. Also aus den Hochalpen, wo alles noch unter Schnee und Eis liegt, über 2 Kilometer Wasser hinweg. Das ist also ein guter Ort, an dem man es aushalten kann.





Und weil die Luft so dünn ist, fühlt es sich auch so warm wie Sommer an. Sommer, also die Zeit, in der die Pollengeschichte vorbei ist. Wobei ich mich entgegen meiner grusligen Erwartungen gar nicht beschweren darf: 2014 ist bislang vielleicht das unschlimmste Jahr der Zeit nach 2005, und ganz miese Blüher wie Hasel gehören jetzt schon der Vergangenheit an. (2004/5 war ich ja in Berlin, und obwohl das angeblich eine "grüne Stadt" ist, hatte ich da weniger Probleme als daheim, wo die "Autostadt" komplett von einem immensen Park und Dutzenden Kilometern Auwald an der Donau umgeben ist)





Das ist ein Glück, denn aus anderen Gründen kann ich im Moment nicht nach Italien: Im Kamin klafft ein drei Meter langer Riss. Der ist nicht neu, sondern schon etwas älter - vermutlich noch vor der Tapezierung vor 50 Jahren entstanden - aber so kann man das natürlich nicht lassen. Da ist mein Typ hier gefragt, bis etwa, sagen wir mal, Ende des Monats. Kleine Fluchten, bis wir jemanden haben, der das lösen kann, gehen trotzdem.





Und schön, fast italienisch schön ist es hier auch. Das sind die besten Tage überhaupt: Wenn am See schon Sommer ist und gleich darüber der Schnee noch die Berge in Besitz hält. Und die Luft ist so klar und so rein und was das bedeutet - das versteht nur der, der ab und zu keine Luft mehr bekommt. Man nimmt das nur so lange als selb stverständlich hin, bis man das Gegenteil kennenlernt.





Dann geht die Sonne unter, daheim gilt es, für die letzte Nacht der Winterzeit auszupacken und doch noch einmal die Heizung anzuschalten - denn die Nächte sind klar und immer noch kalt,. der Schnee weiss schon, wie er es hier aushält. Und trotzdem: es ist angenehm hier, und es geht so einigermassen. Das klingt nicht nach viel, aber 2006 war ich um die Zeit auch noch in Berlin, und konnte dem ganzen Elend entgehen - danach, nun, danach ging das mit dem Husten los, und wurde nur selten besser. Dieses jahr ist, so gesehen, famos.

Samstag, 29. März 2014, 22:37, von donalphons | |comment

 
Da kann ich nur möglichst wenig Allergene wünschen.
Mich hat es neulich erwischt, aber jetzt scheint es wieder zu gehen.
In jedem Fall: viel Glück mit der Blüte...

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Die vermutlich schlimmste Zeit (Ostern bis Pfingsten) bin ich zumindest teilweise in Italien, diesmal u.a. in der Toskana, bei Follonica.

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Oh, das klingt ja wunderbar. Das ist aber nicht die Eroica, oder? Die ist doch später im Jahr?
In jedem Fall: Hoffentlich klappt das Timing zur Vermeidung der Hochblütezeit.

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Was schön aussieht macht keine Probleme. Ob Marillen, Rosen oder Kirsche, deren Blüten verbreiten keine Pollen. Das ist den unscheinbaren Vertretern vorbehalten, wie eben Birke oder Haselnuss. Da ist der Wind fest ins Sexualleben eingeplant, und wir dürfen darunter leiden.

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Nachdem ich bei Allergien immer auch eine psychosomatische Komponente vermute, sind verringerte Symptome vielleicht auch Ausdruck einer positiven seelischen Entwicklung.
Anders ausgedrückt: der See, der Berg, das Kaffeehaus, sie wirken, die tun Ihnen gut.

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Danke für das Tortenbild! (Muss mal gesagt werden ;0))

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Yep. Ich bin überhaupt für viel mehr Torte und viel weniger Berliner Elend.

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Der Marillenbaum, so schön! Hoffentlich bekommt er auch viele Marillen! Damit man schöne Marmelade machen kann und Sachertorte...
der Goldregen blüht bei uns auch schon, aber die Obstbäume brauchen noch ein paar Tage.

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