Ich habe nicht viel zu sagen.
Nur das: Das Ristorante alle Borsa wurde 1959 von einem Herrn und einer Dame mit den schönen Namen Alceste Pasquali und Albina Stanghellini gegründet und wird heute von deren Kindern Nadia und Mirko demnächst ins 50. Jubiläum geführt. Ich habe dort noch nie eine Speisekarte gesehen, der Patron kommt an den Tisch und sagt, welche Spezialitäten sie haben, und ich unterbreche ihn und bestelle das, was ich wie alle Kundigen immer bestelle, Tris de Pasta, ein Querschnitt durch die Tortellinikünste des Hauses. Drei Sorten mit nichts ausser Butter und Grana Padano, auf vorgewärmten Tellern mit dem Signet des Hauses.
Hinter mir sitzt eine bessere deutsche Familie mit zwei sehr blonden Töchtern, Münchner wahrscheinlich, und der Vater erklärt ihnen, wo sie hier gerade sind, und was zu bestellen ist. Nebenan ist ein italienisches Paar, sie blondiert und er im Stile eines Priaten in Brioni, man könnte aberwitzige Seiten über diese beiden Gruppen schreiben, jede auf ihre Art elitär und vollkommen selbstsicher in ihrem Stilempfinden, aber dann kommt die Pasta, man schliesst Ohren und Augen und konzentriert sich voll und sehr wortkarg auf das Essen.
Ich muss hier keinen verfluchen, der in dieser Region durchkommt und darauf verzichtet, hier zu speisen; zweimal kam ich diesmal selbst hier zu spät an, und die Küche hatte schon geschlossen; ich weiss, wie das ist, hier nicht zu essen und mit leerem Magen von Dannen nach Mantua zu ziehen, und das wünsche ich nur den wenigsten Feinden. Trotzdem wäre es natürlich nett, wenn der Businessdreck von Hamburg bis München weiterhin völlig überteuerten Schlonz an der Arena von Verona fressen könnte und mit seiner Anwesenheit nicht meine innigsten Freuden in der Via Goito 2 in Valeggio sul Mincio schmälern könnte.
Hinter mir sitzt eine bessere deutsche Familie mit zwei sehr blonden Töchtern, Münchner wahrscheinlich, und der Vater erklärt ihnen, wo sie hier gerade sind, und was zu bestellen ist. Nebenan ist ein italienisches Paar, sie blondiert und er im Stile eines Priaten in Brioni, man könnte aberwitzige Seiten über diese beiden Gruppen schreiben, jede auf ihre Art elitär und vollkommen selbstsicher in ihrem Stilempfinden, aber dann kommt die Pasta, man schliesst Ohren und Augen und konzentriert sich voll und sehr wortkarg auf das Essen.
Ich muss hier keinen verfluchen, der in dieser Region durchkommt und darauf verzichtet, hier zu speisen; zweimal kam ich diesmal selbst hier zu spät an, und die Küche hatte schon geschlossen; ich weiss, wie das ist, hier nicht zu essen und mit leerem Magen von Dannen nach Mantua zu ziehen, und das wünsche ich nur den wenigsten Feinden. Trotzdem wäre es natürlich nett, wenn der Businessdreck von Hamburg bis München weiterhin völlig überteuerten Schlonz an der Arena von Verona fressen könnte und mit seiner Anwesenheit nicht meine innigsten Freuden in der Via Goito 2 in Valeggio sul Mincio schmälern könnte.
donalphons, 17:40h
Dienstag, 20. Mai 2008, 17:40, von donalphons |
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manuel_le,
Dienstag, 20. Mai 2008, 18:54
Es sei Dir
herzlich gegönnt.
Guten Appetit :)
Guten Appetit :)
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avision,
Dienstag, 20. Mai 2008, 19:47
Grana Padano
Ich ziehe ja den Parmigiano di Reggiano dem Grana Padano vor. Man kann darüber streiten, gewiss, aber ich finde den Parmigiano di Reggiano doch irgendwie "voller".
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donalphons,
Donnerstag, 22. Mai 2008, 01:40
Richtig. Aber er ist dann gerade für süss schmeckende Pasta doch etwas zu voll. Da braucht man etwas, das ergänzt, und nichts, was etwas fördert, das in diesem Fall nicht da ist, und deshalb irritiert.
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franz.brandtwein,
Mittwoch, 21. Mai 2008, 08:55
.... wenn ich das Stereotyp "bessere Familie" lese kommen mir regelmaessig alle seit meiner Konfirmation gegessenen Teigwaren wieder hoch ...
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larifarimausetot,
Mittwoch, 21. Mai 2008, 10:36
warum gleich die pasta wiederkäuen? ich mag "bessere familien" nicht nur wegen ihrer leckeren "töchter aus besserem hause". im restaurant sind sie meist reichlich komisches belustigungsmaterial für die pausen zwischen den gängen und wenn die mutti beispielweise noch frisch ist und ansehnlich gekleidet: dann ist es mitunter ein schöner spass, mit einigen augenkontakten die ganze kleinidylle am nachbartisch auf ein heimlich-aufgeregtes bis peinlich-formelles beziehungsgeklitter zu reduzieren. und wer die mutti nicht mag, der kann ja auf die töchter hoffen.
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franz.brandtwein,
Mittwoch, 21. Mai 2008, 12:54
... was heisst denn hier wiederkaeuen? Das Zeug muss dann auch gleich raus - und zwar in hohem Bogen auf bessere .... - ach, was solls.
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mcar,
Mittwoch, 21. Mai 2008, 20:43
Blogtheater
Heute streamen wir das Blogtheatre Festival. Interessenten können sich bereits den Link zum Live Stream vormerken und am Abend (ab 19:30) auf streamxxxxxx/event1_live zusehen.
Die Protagonisten:
Facehunter
Helge
Matla
Popnutten
Schimmer schnecke
Die Protagonisten:
Facehunter
Helge
Matla
Popnutten
Schimmer schnecke
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donalphons,
Donnerstag, 22. Mai 2008, 00:39
Was soll diese beschissene Spammerei, Du Wurm? Frag gefälligst, ob ich Deinen Dreck in meinem Blog sehen will.
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