: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 27. März 2004

Verloren haben beide

Die Punks unten in den Wägen werden noch geduldet, weil niemand den Platz braucht. Weiter hinten kommt eine Ruine, dann noch eine, eine Brachfläche, und dann erst ein altes Lagerhaus. Die letzten Autonomen des früher berüchtigten schwarzen Blocks stören hier nicht weiter, und die Stadt ist so pleite, dass sie sich noch nicht mal den Polizeieinsatz zur Räumung leisten kann.



Also können sie in ihren kalten Wägen weiterhin von der Autonomie und vom gewaltsamen Umsturz träumen. Niemand wird sie dabei stören, denn der Nachwuchs bleibt aus.

Über ihnen sind die Relikte eines anderen Traumes. Exorbitante Wertsteigerung, hohe Mieten, gute Rendite bei hoher Verlustzuweisung, erzählten die Projektmanager. Die Revolution bei den Immoblilienanlagen, hiess es in den 90ern über Berlin. Leerstand, Kosten, insolvente Fonds, sagt das Plakat.

Zum Überarbeiten der Werbestrategie bleibt viel Zeit, denn Kunden sind, man mag es im Kapitalismus kaum glauben, Mangelware. Und wenn, wollen sie erst mal so mietfrei wohnen wie die letzten verschimmelten Autonomen.

Den Autonomen und den Miethaien fehlt schlichtweg der Markt für die Revolution, an die sie geglaubt haben.

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Real life 27.03.04 - Grund für Absage

"Ich kann heute Abend nicht, ich muss auf eine Hochzeit."

Sowas tut weh, wenn man die Person und das Umfeld kennt. Ist aber im Moment eine Modeerscheinung, wie das Studium des Kommunikationsdesigns Anfang der 90er. Oder die Ausbildung an der Hauswirtschaftsschule in den 50ern.

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