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Sonntag, 30. Oktober 2011
Menschenverachtendes,
Grundrechte mit Füssen Tretendes und brutal Kalkulierendes, sehr Zynisches habe ich bei der FAZ über menschlichen Müll und Sondermüll geschrieben.
donalphons, 01:57h
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Prinzipiell
mag ich es ja, wenn ich Recht behalte. Recht behalten entbindet einen von der Notwendigkeit, etwas neu zu denken, und ich finde, dass alt gedacht haben ausreichen sollte. Sicher, es ist nicht schwer, sich neu zu orientieren, aber wozu, wenn die lange Linie stimmt. Da, hab ich es nicht gesagt, könnte man sich denken, und natürlich nicht laut sagen. Das schickt sich nicht, selbst wenn andere es nicht mehr hören könnten.
Denn mit diesem Nicht mehr hören können und dem Recht haben kommt etwas zusammen, das nicht wirklich schön ist: Dieses Jahr war es so, dass, wann immer ich aus Italien zurück kam, ein anderer weg war. Nicht allzu nah meistens, aber nach einer Weile fällt das schon unangenehm auf, dieses "aber er war doch erst ca. 40". Ich will nicht sagen, dass mir das zu denken gibt - denken wird in unserer Kultur masslos überschätzt, wie man gerade bei der Hypo Real Estate Nachfolgeorganisation sehen kann - aber es stellt sich schon so ein Gefühl ein. Wie: Was tätest Du blöd schauen, wenn Dir das passierert. Weil, Du hast ja doch noch so viel vor. Don' you call me St. Peter cause I can't go, I ooooown myhyhy so-ho-ho-ho-o-oul to the jeunesse d'or, ba ba ba ba badadadam.
Manche sagen, ich sei etwas sorglos und leichtfüssig, und vielleicht stimmt das sogar: Es macht keinen Sinn, sich vor einer Zukunft zu fürchten, die ohnehin ganz anders kommt. Vor 24 Jahren dachte ich: ich werde mir nie ein Daccordi 50 Anni leisten können. Vor 10 Jahren dachte ich mir: Es gab so wenige davon, die meisten sind bei Sammlern in Japan, ich werde nie eines finden. Vor einem Jahr dachte ich: Immerhin, zwar nicht in meiner Grösse, aber ich habe doch eines. Und nun ist mir noch eines in die Hand gefallen, in meiner Grösse, wie ein reifer Apfel, fast kostenlos, und da ist gar nicht so sehr der Gedanke, dass nach 24 Jahren endlich... was da ist, ist eine angenehme Zufriedenheit. Es wird sich schon fügen. Vielleicht ist es eine gefährliche Illusion, und es tut sich schon der Schlund des Schicksals auf, aber so alles in allem bin ich da. Das ist schon was, relativ betrachtet. Und werde auch noch eine Weile bleiben. Andere dagegen...
Bei den Nachrufen war das immer wieder zu hören. Dass Ungefügte, dass sich eben noch nichts wirklich gesetzt hat, ein gewisses Unwohlsein, weil da nichts ist, auf das man deuten konnte und sagen: So. Hier. Ich gebe gerne zu, dass es in meinem Fall auch nicht leicht wäre, würde man mehr als "hatte jede Menge Spass, nahm alles nicht so ernst und das meiste ist ihm irgendwie zugefallen" sagen wollen. Aber immerhin, das könnte man sagen, und weil recht viel mehr auch in den nächsten 50 Jahren nicht passieren wird, ist es damit auch gut. Aber einige hatten halt auch diesen Wunsch zum Höheren. Ziele. Vorgaben. Positionen. Gerne hätte man gewusst wie. Wie wäre es gewesen wenn, ja wenn. Gebracht hat es letztlich gar nichts. Alles so sinnlos hier. Und nicht mal hübsch.
Ich bekenne mich klar zum Primat des Angenehmen. Das ist vielleicht nur ein kleines Lebensziel, aber wenn ich mich so unschaue, sind die grösseren Ziele meist mit elender Plackerei verbunden. Gerade wünschen sich gewisse Gruppen, dass ein Buch - eines unter Zilliarden Neuerscheinungen - ihre Sache in den Diskurs bringt. Die sitzen da und warten, dass ich es vielleicht aufgreife, damit der Sturm losgeht und man in der Gesellschaft ankommt mit kruden Thesen. Statt dass sie sich freuen, dass sie noch nicht an ihrem schlechten Essen krepiert sind, statt dass sie irgendwas machen, was taugt: Internet. Soziologengewäsch. Netzzeug. Wichtigkeitsblasen. Alles nur kein Leben. Und angenehm wirken sie auch nicht. Weil sie die Sache nicht vom Ende her denken, weil sie nicht so leben, wie es sein soll, dass man 50 Jahre später über sich selbst sagen kann: Oh, es war alles sehr angenehm.
Der beste Nachruf ist der, der noch lange nicht geschrieben wird, meinem Knie geht es schon wieder sehr viel besser, und alles andere wird sich in Irrelevanz und Erfreulichkeit schon finden. Möchte hier einen kleinen Link setzen für alle, die jetzt zu viel rätseln, und schliessen. Ich muss ja auch noch die Bremsen einstellen.
Denn mit diesem Nicht mehr hören können und dem Recht haben kommt etwas zusammen, das nicht wirklich schön ist: Dieses Jahr war es so, dass, wann immer ich aus Italien zurück kam, ein anderer weg war. Nicht allzu nah meistens, aber nach einer Weile fällt das schon unangenehm auf, dieses "aber er war doch erst ca. 40". Ich will nicht sagen, dass mir das zu denken gibt - denken wird in unserer Kultur masslos überschätzt, wie man gerade bei der Hypo Real Estate Nachfolgeorganisation sehen kann - aber es stellt sich schon so ein Gefühl ein. Wie: Was tätest Du blöd schauen, wenn Dir das passierert. Weil, Du hast ja doch noch so viel vor. Don' you call me St. Peter cause I can't go, I ooooown myhyhy so-ho-ho-ho-o-oul to the jeunesse d'or, ba ba ba ba badadadam.
Manche sagen, ich sei etwas sorglos und leichtfüssig, und vielleicht stimmt das sogar: Es macht keinen Sinn, sich vor einer Zukunft zu fürchten, die ohnehin ganz anders kommt. Vor 24 Jahren dachte ich: ich werde mir nie ein Daccordi 50 Anni leisten können. Vor 10 Jahren dachte ich mir: Es gab so wenige davon, die meisten sind bei Sammlern in Japan, ich werde nie eines finden. Vor einem Jahr dachte ich: Immerhin, zwar nicht in meiner Grösse, aber ich habe doch eines. Und nun ist mir noch eines in die Hand gefallen, in meiner Grösse, wie ein reifer Apfel, fast kostenlos, und da ist gar nicht so sehr der Gedanke, dass nach 24 Jahren endlich... was da ist, ist eine angenehme Zufriedenheit. Es wird sich schon fügen. Vielleicht ist es eine gefährliche Illusion, und es tut sich schon der Schlund des Schicksals auf, aber so alles in allem bin ich da. Das ist schon was, relativ betrachtet. Und werde auch noch eine Weile bleiben. Andere dagegen...
Bei den Nachrufen war das immer wieder zu hören. Dass Ungefügte, dass sich eben noch nichts wirklich gesetzt hat, ein gewisses Unwohlsein, weil da nichts ist, auf das man deuten konnte und sagen: So. Hier. Ich gebe gerne zu, dass es in meinem Fall auch nicht leicht wäre, würde man mehr als "hatte jede Menge Spass, nahm alles nicht so ernst und das meiste ist ihm irgendwie zugefallen" sagen wollen. Aber immerhin, das könnte man sagen, und weil recht viel mehr auch in den nächsten 50 Jahren nicht passieren wird, ist es damit auch gut. Aber einige hatten halt auch diesen Wunsch zum Höheren. Ziele. Vorgaben. Positionen. Gerne hätte man gewusst wie. Wie wäre es gewesen wenn, ja wenn. Gebracht hat es letztlich gar nichts. Alles so sinnlos hier. Und nicht mal hübsch.
Ich bekenne mich klar zum Primat des Angenehmen. Das ist vielleicht nur ein kleines Lebensziel, aber wenn ich mich so unschaue, sind die grösseren Ziele meist mit elender Plackerei verbunden. Gerade wünschen sich gewisse Gruppen, dass ein Buch - eines unter Zilliarden Neuerscheinungen - ihre Sache in den Diskurs bringt. Die sitzen da und warten, dass ich es vielleicht aufgreife, damit der Sturm losgeht und man in der Gesellschaft ankommt mit kruden Thesen. Statt dass sie sich freuen, dass sie noch nicht an ihrem schlechten Essen krepiert sind, statt dass sie irgendwas machen, was taugt: Internet. Soziologengewäsch. Netzzeug. Wichtigkeitsblasen. Alles nur kein Leben. Und angenehm wirken sie auch nicht. Weil sie die Sache nicht vom Ende her denken, weil sie nicht so leben, wie es sein soll, dass man 50 Jahre später über sich selbst sagen kann: Oh, es war alles sehr angenehm.
Der beste Nachruf ist der, der noch lange nicht geschrieben wird, meinem Knie geht es schon wieder sehr viel besser, und alles andere wird sich in Irrelevanz und Erfreulichkeit schon finden. Möchte hier einen kleinen Link setzen für alle, die jetzt zu viel rätseln, und schliessen. Ich muss ja auch noch die Bremsen einstellen.
donalphons, 01:55h
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