: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Eine ganz einfache Gleichung

In der Süddeutschen Zeitung steht ein Kommentar, der die Schulden Europas klein und den Rettungsfondshebel gut redet, weil es ja nicht um die Zahlen gehe, sondern um Psychologie, um Glaube, um die Einbildung der Marktteilnehmer.

Nun, meines Erachtesn geht es um ein verficktes Pyramidensystem, das nicht mehr funktioniert hat, und jetzt durch ein neues Pyramidenspiel in Form eines Rettungsschirms abgelöst wird, an dessen Basis wir alle stehen. Ich mein - es ist doch vollkommen klar, dass wir im Fall eines Kreditausfalls für den Hebel genauso wie für alles andere zahlen werden. Ausser uns gibt es keinen mehr, Und für wen?

Für Berlusconi und 2 Billionen Schulden. Und damit das auch geistig Minderbemittelte, Kleidermotten, Amöben und, ja, sogar SZ-Schmierfinken kapieren, habe ich in der FAZ die Sache mit einem Gleichnis umschrieben.

Gut, es hat mit Kultur zu tun, und das ist natürlich schlecht, wenn es irgendwelche Journalisten kapieren sollen - aber vielleicht hat die Leserschaft hier ja ihren Spass daran.

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Nichtsaison

ist eigentlich auch ganz nett. Erben versuchen überrhastet, rustikale Doppelwohnungen zu verkaufen, deren Nebenkosten sie nicht zahlen können. Eine Metzgerei hat geschlossen, weil sie kein Personal findet. Die Floristinnen sitzen draussen und trinken Kaffee, bevor in den kommenden Tagen der Ansturm auf die Kränze einsetzt. Das Wetter ist zu schlecht für die Auswärtigen und ausreichend für die Hierbleiber. Es ist plötzlich sehr familiär, und wenn erst die Herbstferien vorbei sind, wird es wieder ruhig. Bis Weihnachten. Da hängen schon überall die Plakate, für Konzerte, Schauspiele, Märkte.

In einem Laden hängt eine Rokokodame, die mir sehr gefallen würde, allein, sie ist bei der letzten Versteigerung verschmäht worden, was auf einen hohen Preis hindeutet. Demnächst versuchen sie es mit moderner Kunst; vielleicht gehe ich auf die Vorbesichtugung und frage dann unauffällig. Voll ist es da drinnen, aber gestorben und geerbt wird hier immer, und bevor man es nach Hause schleppt und in einen Schrank pfercht... es ist, das muss man zugeben, nicht die Zeit, um hier etwas unbedingt zu behalten. Es doadelt, wie man in Bayern so schön sagt. Es sind die Wochen, da man vielleicht doch besser in der Stadt aufgehoben ist, bis dann der Schnee kommt und alles einweisst, während die Städte im grauen Schlamm versinken. Dann wiederum sollte man hier sein, und eine Rokokoschönheit an der Wand haben. Oder auch woanders, je nachdem.















Man muss das mögen, wenn es so ist wie jetzt. Aber ich war ja gerade in Frankfurt, da hat es schon seinen Reiz.

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