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Montag, 10. Dezember 2012
Anderweitig umschauen
Es sind diese Tage wie dieser, an denen ich daheim erklären kann, warum ich so viele Bilder mache. Meine Mutter, die das filmbasierte Verhalten meines Vaters gewöhnt ist - diese "3 36er reichen für den Urlaub"-Mentalität - etwa findet, dass diese unterbrochenen Tätigkeiten und Gespräche alle 2, 3 Minuten eher seltsam sind. Photo war früher: Bewusst anhalten, überlegen, Standort suchen, Belcihtsungsmesser und Kamera einstellen, abdrücken und dann war eine Stunde Ruhe. Fairerweise muss ich sagen, dass ich schon früh auch auf Film davon abgekommen bin; gerade auf Exkursionen hatte ich schon mal 12 oder 20 Filme dabei. Heute liegt mein Schnitt bei 10 Bildern am Tag, wenn ich wenig tue, und 5o, wenn ich normal unterwegs bin. Bei der Mille Miglia oder beim Erdbeben bis zu 800. Mein eigentliches Blog ist nicht das hier, sondern mein Bilderspeicher. Und natürlich unterbricht das Anfertigen das Leben.
An eher unphotogenen Tagen wie diesem - noch nicht mal 1 Meter in Richtung Frankfurt gefahren, und schon ist alles grau und unschön - gehe ich dann zurück und schaue alte Ordner durch, so wie den der letzten Monate, und denke zurück an Meran. In Meran selbst hatte ich nicht wirklich viel Zeit, mich darum zu kommern, also habe ich lediglich den Ordner anschwellen lassen, und mir gesagt: Dezember ist auch noch ein Monat. Draussen ist es scheusslich, aber drinnen glimmt mich das Gold und das Grün der Weinberge an. Ich bin da genauso sentimental wie ein alter Mann, der sich durch sein Album blättert. Oh, das Bild von Algund von oben könnte ich noch zeigen und das von der vergessenen Rebe noch und hier, schaut mal, das ist ein Portal in Obermais.
Und das da, das war mal die SPD.
Nein, das ist jetzt gemein, aber inzwischen bin ich bei den Sozis auf dem Standpunkt, den ich auch bei den Medien habe: Die wollen auf die Fresse fallen, die wollen mit dem Kopf durch die Wand der Zielgruppen, und dem Gegreine, egal ob für Paywall oder Paysteinbrückt, für Leistungsschutzrecht und Bestandsgarntie, anders gehe es halt nicht und man habe keine Alternative, sollte man entgegenschreien.
WEIL IHR FAULEN SÄCKE EUCH NICHT GENUG ABGEARBEITET HABT UND GLAUBT, DASS WIR MIT DEM AM WENIGSTEN SCHLECHTEN ZUFRIEDEN SIND!
Das sind so Dinge, die man wird lernen müssen, oder auch nicht, so richtig schade finde ich es auch nicht, sterben gehört dazu. Oder wie es so schön auf meinem Specialized steht: Innovate or die. Die Zeit für Lampedusa - Es muss sich alles ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist - ist jedenfalls vorbei.
Es ist nämlich schon längst nicht mehr so, wie es ist. Amüsanterweise haben vermutlich viele Leser dieses Satzes nicht weitergelesen; die Gesellschaft, die Lampedusa beschreibt, reagiert viel zu spät und zu verhalten, und geht unter, ja sie ist schon untergegangen, als der Satz gesprochen wird. Der Satz beschreibt keine Strategie, sondern eine verhängnisvolle Fehleinschätzung. Und weder der SPD noch den Verbreitern von Inhalten bringe ich die Verehrung entgegen, die ich bei einer guten, alten Kamera empfinde.
Auch die deutsche Kameraindustrie ist nicht mehr so ganz weltweit führend, ja, es ist schon so, dass mein japanischer Hersteller auf seine eigene Geschichte zurückgreift, statt noch die Deutschen zu kopieren. Es hat sich nicht genug geändert, deshalb ist alles anders geworden und bleibt weg. Weil früher die Zwänge des Beharrens in einer fest gefügten Gesellschaft ganz anders waren. Weil man früher geglaubt hat, für das Wohl eines wichtigen Systems unterzugehen. Und man fragt sich schon, wieso man in Zeitungen und bei der SPD meint, anderen gute Ratschläge zu Wandel und Überleben geben zu müssen, wenn die eigene Antwort politisch garantierte Pfründe und die Hoffnung sind, dass es anderen noch schlechter ergeht. So lapprig und unengagiert will ich nicht informiert und beherrscht werden. Ich mag durchaus die gute, alte Zeit mit Urlaub in Meran und Blick auf den Passeier, und ich mag auch soziale Gerechtigkeit und ehrliche Information. Und ich mag es, wenn die Repräsentanten des Systems sich dabei nicht weniger als ein Hochofenarbeiter von Krupp oder eine Regaleinräumerin von Schlecker anstrengen. Und dafür gibt es jede Menge Gelegenheit.
An eher unphotogenen Tagen wie diesem - noch nicht mal 1 Meter in Richtung Frankfurt gefahren, und schon ist alles grau und unschön - gehe ich dann zurück und schaue alte Ordner durch, so wie den der letzten Monate, und denke zurück an Meran. In Meran selbst hatte ich nicht wirklich viel Zeit, mich darum zu kommern, also habe ich lediglich den Ordner anschwellen lassen, und mir gesagt: Dezember ist auch noch ein Monat. Draussen ist es scheusslich, aber drinnen glimmt mich das Gold und das Grün der Weinberge an. Ich bin da genauso sentimental wie ein alter Mann, der sich durch sein Album blättert. Oh, das Bild von Algund von oben könnte ich noch zeigen und das von der vergessenen Rebe noch und hier, schaut mal, das ist ein Portal in Obermais.
Und das da, das war mal die SPD.
Nein, das ist jetzt gemein, aber inzwischen bin ich bei den Sozis auf dem Standpunkt, den ich auch bei den Medien habe: Die wollen auf die Fresse fallen, die wollen mit dem Kopf durch die Wand der Zielgruppen, und dem Gegreine, egal ob für Paywall oder Paysteinbrückt, für Leistungsschutzrecht und Bestandsgarntie, anders gehe es halt nicht und man habe keine Alternative, sollte man entgegenschreien.
WEIL IHR FAULEN SÄCKE EUCH NICHT GENUG ABGEARBEITET HABT UND GLAUBT, DASS WIR MIT DEM AM WENIGSTEN SCHLECHTEN ZUFRIEDEN SIND!
Das sind so Dinge, die man wird lernen müssen, oder auch nicht, so richtig schade finde ich es auch nicht, sterben gehört dazu. Oder wie es so schön auf meinem Specialized steht: Innovate or die. Die Zeit für Lampedusa - Es muss sich alles ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist - ist jedenfalls vorbei.
Es ist nämlich schon längst nicht mehr so, wie es ist. Amüsanterweise haben vermutlich viele Leser dieses Satzes nicht weitergelesen; die Gesellschaft, die Lampedusa beschreibt, reagiert viel zu spät und zu verhalten, und geht unter, ja sie ist schon untergegangen, als der Satz gesprochen wird. Der Satz beschreibt keine Strategie, sondern eine verhängnisvolle Fehleinschätzung. Und weder der SPD noch den Verbreitern von Inhalten bringe ich die Verehrung entgegen, die ich bei einer guten, alten Kamera empfinde.
Auch die deutsche Kameraindustrie ist nicht mehr so ganz weltweit führend, ja, es ist schon so, dass mein japanischer Hersteller auf seine eigene Geschichte zurückgreift, statt noch die Deutschen zu kopieren. Es hat sich nicht genug geändert, deshalb ist alles anders geworden und bleibt weg. Weil früher die Zwänge des Beharrens in einer fest gefügten Gesellschaft ganz anders waren. Weil man früher geglaubt hat, für das Wohl eines wichtigen Systems unterzugehen. Und man fragt sich schon, wieso man in Zeitungen und bei der SPD meint, anderen gute Ratschläge zu Wandel und Überleben geben zu müssen, wenn die eigene Antwort politisch garantierte Pfründe und die Hoffnung sind, dass es anderen noch schlechter ergeht. So lapprig und unengagiert will ich nicht informiert und beherrscht werden. Ich mag durchaus die gute, alte Zeit mit Urlaub in Meran und Blick auf den Passeier, und ich mag auch soziale Gerechtigkeit und ehrliche Information. Und ich mag es, wenn die Repräsentanten des Systems sich dabei nicht weniger als ein Hochofenarbeiter von Krupp oder eine Regaleinräumerin von Schlecker anstrengen. Und dafür gibt es jede Menge Gelegenheit.
donalphons, 20:19h
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