: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Der schändliche Bube beschwichtigt.

Dass der neue Herr über das Restaurant K. natürlich nichts verändert hat, aber ganz exzellent kocht, hat sich schnell herumgesprochen. Es ist noch nicht so, dass man jetzt unter der Woche reservieren muss, aber man sollte sich schon überlegen, wann man und mit wie vielen dort erscheint. Das bedeutet für mich: Die Gadanken machen sich andere, ich muss nur rechtzeitig daheim sein, in die Dusche, und zivilisierte Formn ganz ohne den zähen Dreck annehmen, der sich überall festsetzen möchte.



Und dann gehen wir über Umwege zurück und kommen an Orten vorbei, die man nach einem Risotto und einem Zander vielleicht besser meiden sollte, schliesslich will man sich an den Feiertagen präsentieren, und das geht am besten, wenn man sich tagelang vorher keine Sorgen macht. Die Sorgen kommen aber ganz automatisch beim Betrachten enger und engster und sehr schöner Kleidet, für die jede Linie in der Körpermitte nach dem Ideal konkav sein sollte; gerade bei Glitzerzeug und fehlenden Spannvorrichtungen, die zwar brutal, aber effektiv waren.



Nein, auch was, aber bitte, wirklich, beim besten Willen, so jung wie Du bist, aber natürlich, ich rede wie ein Wasserfall und wenn es einen Moment im Leben gibt, da ich meine Formulierungskünste wirklich brauche, dann ist es jetzt und hier. Es sind nur fünf Minuten, aber sie entscheiden über den Fortgang des Abends, selbst wenn, wie verkündet, ohnehin schon bekannt ist, was sie am Festtag tragen wird: Einen alten Bademantel nämlich und einen Schlafanzug, und dann wird sie mit einem Topf Nudeln im Bett sitzen und Sissi anschauen und weinen, weil alle anderen so jung und so schön ist und sie eine alte Hexe... nochmal fünf Minuten gutes Zureden, man tut, was man kann.



Wobei sie natürlich nicht unrecht hat: So ganz einfach ist es mit 40 nicht. Die Jugend hat zwar kein Geld, aber eigene Vorstellungen von Attraktivität, bei denen sie nicht mithalten kann. Das müssen keine Körpermodifikationen sein, da reicht schon die heute Kunst des Nagelbemalens, und die Modebloggerinnenattitüde - das verschämte Hinstellen mit nach innen verdrehten Füssen - wirkt bei einer erwachsenen Frau irgendwie, also - sie versucht es, und wir lachen. Nein, das geht nicht. Also macht sie es anders, damenhaft, so wie wir das gelernt haben. Irgendwie haben damals die Frauen auch Partner gefunden, ohne die Lolita herauszukehren.



Wir einigen uns darauf, dass sie den Baum zur Lamettabombe macht, der alles übestrahlt, vor allem nur die Kerzen brennen lässt. Dunkle Kleidung vor dunklem Hintergrund lässt der Phantasie freien Lauf, und wen dann noch ein paar ablenkende Reflexe gleissen - Perlein, Eiswürfel in Platin und Sektgläser - dann wird das alles überlebbar und so eine gelöcherte Nichte zweiten Grades ist dann halt nur Kanonenfutter für's Casting.

Aber trotzdem, lass es Dir gesagt sein, schändlicher Bube: Keine Pralinen vom See mitbringen!

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Wein-achten

Mit Gutem aus deutschen Weinbaugebieten. In der FAZ - denn eine bessere Beratung bekommt Ihr nirgends.

Und hier noch die irrtümlich verlinkte Beratung zu weniger guten Dingen aus dem Apple-Laden

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