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Donnerstag, 20. Dezember 2012
Santessa kommt in die Stadt
Wenn ich einmal alt bin, werde ich ein Buch über die absurdesten österreichischen Verpackungen für Gemälde machen, die gemeinhin stets von Geiz, Schlendrian und grenzenlosem Zynismus geprägt ist; die neuste, heissblütige Erwerbung in Öl kam daher wohl in einer Kiste eines Ölofens an.
Gleichzeitig ist es schon wieder so ein Fall einer Verschleppten; das Bild stammt höchstwahrscheinlich aus Italien, was eine österreichische Spezialität ist. Nach den napoleonischen Kriegen wurde das ehemalige Venetien und Teile der Lombardei den Österreichern zugeschlagen, und weil bei der Gelegenheit auch viel bislang italienischer Besitz verteilt wurde, bereicherte man sich in Wien gerne an dem. was diese reiche, überreiche Region hergegeben hat. Italien, man weiss es aus Büchern wie dem Husar auf dem Dach, war damals eher Besatzungszone denn Landesteil, und entsprechend rüde wurde für das neu aufsteigende Habsburgerreich konfisziert und abtransportiert.
Raubkunst, würde man vielleiczt sagen. Oder vielleicht auch nur für ein paar Münzen irgendwo erworben; fairerweise muss man sagen, dass gerade das Rokoko in Italien in allen nachfolgenden Epochen einen ganz schweren Stand hatte, war es doch die Epoche, da das Land nicht mehr die Wiege der Kultur, sondern zu einer zersplitterten, zweitklassigen Randregion Europas herabgesunken war. Man kennt die Zustände aus der Karthause von Parma, und wer weiss - vielleicht hat man die Dame auch gern gehen lassen, weil man sich lieber der grossen Zeiten erinnerte.
Warum das so ist, nun, ganz einfach: Am Wiener Hof sieht um 1750 herum niemand so aus. Da gelten ganz andere Konventionen,namentlich der weisse Puder für die Haare nach französischem Vorbild. Der ganze Typus ist einfach italienisch, und wenn ich einmal Zeit habe, werde ich mich genauer mit dem Perlendiadem beschäftigen... irgendwo habe ich das vor zwei Jahren doch mal... wenn ich nur wüsste... so grob geht es in die Richtung all derer, die Pompeo Batoni nacheiferten, und vermutlich wusste der Restaurator, der sehr sauber gearbeitet hat, genau, was er tat. Nun muss ich das Rätsel neu lösen, aber stünde hinten mehr an Informationen drauf, hätte man es nicht als Biedermeiser (WFT?) angeboten. Und dann hätten mich wieder die Zahnärzte plattgemacht
Jedenfalls, pünktlich vor dem Fest ist sie gekommen. Ich glaube übrigens an den Nikolaus liebend gern, wenn er nicht nur rot, sondern obenrum auch frei ist, wenn die Nikolausine in Sachen Genus genderdebattenmässig modern denkt, und so ein Lächeln hat. Und ganz ehrlich, mit diesem aufgemachten Oberkörper ist das ein eintüriger, immer ofener Adventskalender, und das reicht mir persönlich vollkommen.
Gleichzeitig ist es schon wieder so ein Fall einer Verschleppten; das Bild stammt höchstwahrscheinlich aus Italien, was eine österreichische Spezialität ist. Nach den napoleonischen Kriegen wurde das ehemalige Venetien und Teile der Lombardei den Österreichern zugeschlagen, und weil bei der Gelegenheit auch viel bislang italienischer Besitz verteilt wurde, bereicherte man sich in Wien gerne an dem. was diese reiche, überreiche Region hergegeben hat. Italien, man weiss es aus Büchern wie dem Husar auf dem Dach, war damals eher Besatzungszone denn Landesteil, und entsprechend rüde wurde für das neu aufsteigende Habsburgerreich konfisziert und abtransportiert.
Raubkunst, würde man vielleiczt sagen. Oder vielleicht auch nur für ein paar Münzen irgendwo erworben; fairerweise muss man sagen, dass gerade das Rokoko in Italien in allen nachfolgenden Epochen einen ganz schweren Stand hatte, war es doch die Epoche, da das Land nicht mehr die Wiege der Kultur, sondern zu einer zersplitterten, zweitklassigen Randregion Europas herabgesunken war. Man kennt die Zustände aus der Karthause von Parma, und wer weiss - vielleicht hat man die Dame auch gern gehen lassen, weil man sich lieber der grossen Zeiten erinnerte.
Warum das so ist, nun, ganz einfach: Am Wiener Hof sieht um 1750 herum niemand so aus. Da gelten ganz andere Konventionen,namentlich der weisse Puder für die Haare nach französischem Vorbild. Der ganze Typus ist einfach italienisch, und wenn ich einmal Zeit habe, werde ich mich genauer mit dem Perlendiadem beschäftigen... irgendwo habe ich das vor zwei Jahren doch mal... wenn ich nur wüsste... so grob geht es in die Richtung all derer, die Pompeo Batoni nacheiferten, und vermutlich wusste der Restaurator, der sehr sauber gearbeitet hat, genau, was er tat. Nun muss ich das Rätsel neu lösen, aber stünde hinten mehr an Informationen drauf, hätte man es nicht als Biedermeiser (WFT?) angeboten. Und dann hätten mich wieder die Zahnärzte plattgemacht
Jedenfalls, pünktlich vor dem Fest ist sie gekommen. Ich glaube übrigens an den Nikolaus liebend gern, wenn er nicht nur rot, sondern obenrum auch frei ist, wenn die Nikolausine in Sachen Genus genderdebattenmässig modern denkt, und so ein Lächeln hat. Und ganz ehrlich, mit diesem aufgemachten Oberkörper ist das ein eintüriger, immer ofener Adventskalender, und das reicht mir persönlich vollkommen.
donalphons, 13:01h
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