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Sonntag, 23. Dezember 2012
Falsche Zuweisung der Einsamkeit
Der Ordner, in dem die Bilder ab Mitte Dezember sind, heisst bei mir seit 2008 traditionell "Bergwinter20xx". Die Beschreibung war mal mehr und mal weniger richtig. Mehr bei der letzten kleinen Tour auf den Berg. Sehr wenig dagegen heute.
So, wie der Regen und der Föhn hier dem Winter schnell wieder das Genick gebrochen haben, habe ich mit ein paar anderen Traditionen gebrochen. Früher war um diese Zeit die Bude voll, und ausserdem war besagte Bude daheim an der Donau. Dieses Jahr also zum ersten Mal am Tegernsee. Da ist die Bude so klein, dass sie nicht so sehr gefüllt werden kann, in Ermangelung einer Gästewohnung.
Ausserdem ist hier auch sonst nicht gerade Winterzauber: 2008, 2009, 2010 und 2011 konnte man hier um die Zeit stets rodeln, vielleicht manchmal nicht ideal, aber immer mit einem Finger Schnee unter den Kufen. Diesmal sollte man die Räder mitbringen, und die Picnicdecken wären auch nicht ganz falsch, und eine Flasche Sprizz. Ein, alles in allem, schönes Wetter für nicht zu viel Trubel.
Überhaupt, Bergeinsamkeit ist in unseren Zeiten ein wirklich unterschätztes Asset für moderne Menschen im Stream der Dauerkommunikation. Irgendwie habe ich es vergessen, meine Telephonnummer weit zu verbreiten, und der morgen fraglos drohende Dauerstress reicht eigentlich. Schon die Frage, ob ich denn genug Krawatten im Koffer habe, und ob dem Anlass ein dunkelgraues Sacco gerecht wird, überfordert mich leicht. Ich hätte hier gerne meine Ruhe, so einfach, eigentlich.
Zumal das Kommende auch schon am Horizont wartet. Dieser Berg. der Kampen, dort ist noch eine der angenehmsten Herausforderungen. Es werden Wahlen in Italien kommen, bald, sehr bald, es werden hässliche Nachrichten zu lesen sein, und das Gerede, die Krise sei vorbei - das hatte man auch schon die letzten Jahre um diese Zeit herum. Hier schon. Solange man nicht nach Spanien schaut. Die Krise mag öde sein, aber sie ist da.
Am späten Abend verfärbt sich der Himmel dann Blau und Rot, und der Föhn setzt mit aller Macht ein, und bläst den Himmel sauber. Wer jetzt keine Kopfschmwerztabletten hat, könnte morgen eine Überraschung erleben, und wer daran gewöhnt ist, freut sich auf den Frühling. Vorerst bleiben die Rodel im Keller und die Räder in der Wohnung.
Es ist gut so, wie es ist. Daheim friert keine Leitung zu, und hier...
sagen wir mal so, ein wenig Rücksichtslosigkeit gegenüber den Interessen anderer, die gar nicht hier sind und aus vielen Gründen nicht da sein können, ist auch nicht ganz schlecht. Arbeiten tue ich trotzdem weniger, dafür mehr nachdenken. Muss auch mal sein.
So, wie der Regen und der Föhn hier dem Winter schnell wieder das Genick gebrochen haben, habe ich mit ein paar anderen Traditionen gebrochen. Früher war um diese Zeit die Bude voll, und ausserdem war besagte Bude daheim an der Donau. Dieses Jahr also zum ersten Mal am Tegernsee. Da ist die Bude so klein, dass sie nicht so sehr gefüllt werden kann, in Ermangelung einer Gästewohnung.
Ausserdem ist hier auch sonst nicht gerade Winterzauber: 2008, 2009, 2010 und 2011 konnte man hier um die Zeit stets rodeln, vielleicht manchmal nicht ideal, aber immer mit einem Finger Schnee unter den Kufen. Diesmal sollte man die Räder mitbringen, und die Picnicdecken wären auch nicht ganz falsch, und eine Flasche Sprizz. Ein, alles in allem, schönes Wetter für nicht zu viel Trubel.
Überhaupt, Bergeinsamkeit ist in unseren Zeiten ein wirklich unterschätztes Asset für moderne Menschen im Stream der Dauerkommunikation. Irgendwie habe ich es vergessen, meine Telephonnummer weit zu verbreiten, und der morgen fraglos drohende Dauerstress reicht eigentlich. Schon die Frage, ob ich denn genug Krawatten im Koffer habe, und ob dem Anlass ein dunkelgraues Sacco gerecht wird, überfordert mich leicht. Ich hätte hier gerne meine Ruhe, so einfach, eigentlich.
Zumal das Kommende auch schon am Horizont wartet. Dieser Berg. der Kampen, dort ist noch eine der angenehmsten Herausforderungen. Es werden Wahlen in Italien kommen, bald, sehr bald, es werden hässliche Nachrichten zu lesen sein, und das Gerede, die Krise sei vorbei - das hatte man auch schon die letzten Jahre um diese Zeit herum. Hier schon. Solange man nicht nach Spanien schaut. Die Krise mag öde sein, aber sie ist da.
Am späten Abend verfärbt sich der Himmel dann Blau und Rot, und der Föhn setzt mit aller Macht ein, und bläst den Himmel sauber. Wer jetzt keine Kopfschmwerztabletten hat, könnte morgen eine Überraschung erleben, und wer daran gewöhnt ist, freut sich auf den Frühling. Vorerst bleiben die Rodel im Keller und die Räder in der Wohnung.
Es ist gut so, wie es ist. Daheim friert keine Leitung zu, und hier...
sagen wir mal so, ein wenig Rücksichtslosigkeit gegenüber den Interessen anderer, die gar nicht hier sind und aus vielen Gründen nicht da sein können, ist auch nicht ganz schlecht. Arbeiten tue ich trotzdem weniger, dafür mehr nachdenken. Muss auch mal sein.
donalphons, 14:44h
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