: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 12. Mai 2013

Glücklich wer da froh und heiter über frische

Man kann das kaum als Fortschritt bezeichnen, was ich tue. Es ähnelt schon ziemlich den Herrschaften, die nun schein seit Jahren immer in dieem Hotel sind.



Das schützt einen vor einigen bösen Überraschungen und vor anderen natürlich nicht, aber hier weiss man, was man bekommt, und das ist nicht schlecht. War es noch nie. Nur die Ansprüche haben sich geändert, angesichts der Welt der Wassersomeliers und Gäste, die dumm genug sind, sich schlecht behandeln zu lassen, wenn der angebliche Starkoch andere Vorstllungen vom Leben hat.



Das ist hier noch weitgehend anders, dafür ist es nicht schick genug, noch nicht einmal in den Grand Hotels. Und als wäre es 1990, habe ich auf dem Markt in Lazise Rennfahrerschuhe gefunden. Nicht die allererste Qualität, aber prima geeignet, um weite Strecken zu fahren und danach federnd zu gehen. Zweifarbig natürlich. Alles wie früher.



Ich bin vor genau einem Jahr aus Monte Carlo heimgekommen, und dass ich mit Gardone so fremdle, hat sicher auch etwas mit der Unangemessenheit dieser Stadt am Meer zu tun. Das alles dort, der Luxus, die Angebote, das ist neu und erst in den letzten 20 Jahren so geworden, davor gab es keine Wellnessangbote, Spa war ein Ort in Belgien und es hing keine moderne Kunst auf dem WC. Man wird heute mit Überfluss überschüttet in der Hoffnung, dass dessen Minderwertigkeit nicht so auffällt, und man dafür emphänglich ist, weil man das nicht kennt.



Ich kenne das wirklich nicht, bei uns war und ist das anders, und daran muss sich das messen. In Monaco sagen sie, der Hafen wird zu klein, aber das stimmt nicht: Monaco hat einen schönen und wohlgeformten Hafen. Früher war er idyllisch, soger vor 30 Jahren, als ich das erste Mal dort war. Damals gab es einfach diese riesigen Kähne noch nicht. Damals war das noch nicht so aus dem Ruder gelaufen. Und wenn man die Entwicklung sieht, die andere nicht kennen, weil sie einfach einsteigen und mitnehmen, was geboten wird, fühlt man sich fremd, sehr fremd in dieser Welt, in der man alles bekommt, wenn man zahlt, oder sie etwas von einem wollen, oder eben nichts, wenn man nicht zahlt oder liefert.



Es geht gar nicht darum, dass ich etwas kann oder könnte. Das mag sein, aber es ist nicht so wichtig.

Wichtig ist allein das Nicht müssen. Sich da ausklinken können, niemandem Rechenschaft schuldig sein, ein klares Geschäft, kein Geschäft zu haben, keine Versuchung ausser jener, deren Folgen man selbst trägt. Kenner und sonstiges Peronal, die einen dumm anglotzen, wenn man keine Weinkarte will, gehören erst gar nicht dazu. Überhaupt bin ich der Meinung, dass Köche und sowas nicht in die Medien gehören, sondern in die Küche, und den Mund zu halten haben, bis sie etwas Kluges sagen. Es kann gerne dauern, Herr Schuhbeck.



Ohne das alles wird es angenehm gewöhnlich. Um den Preis natürlich, dass es keine Fremde ist. Und dass man schnell wieder Pläne umwirft, wenn das Vertraute lockt. Frankreich wäre nett, aber auch Tivoli fehlt, und auf dem Weg nach Orvieto und nach Ravenna, und da kenne ich übrigens ein tolles Restaurant in Arezzo, wo sie den Trüffel wie den Mozarella schneiden.... so geht das. Burgund und sein Senf muss vielleicht warten.



Langeweile? Nein, erstaunlicherweise nicht, das ist mehr so wie der Besuch bei alten Freunden, die man länger nicht gesehen hat. Abenteuer? Doch ja, Dresden, Überlebenskampf im Grünen Gewölbe, diesen Sommer. Aber niemals etwas, das sich andere für einen ausdenken. Freiheit,nein zu sagen und mit dem glcüklich zu sein, was man hat, und erreichen kann. Etwas, das zu mir passt. Und neue Schuhe zum Hopsen.

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