: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 21. Mai 2013

Appuntamento in Modena

Ja, ich habe ein klein wenig wenig in diesem Monat geschrieben, und muss noch enorm viel nachtragen. Ich mein, ich war in Italien, ich bin schon wieder dort und erlebe so viel, da wäre normalerweise das Blog doch voll, oder?

Die Antwort ist: Ich kriege Magenkrämpfe vom Netz; der Blogrelaunch bei der FAZ macht jetzt, weil mit viel Javascript versehen, zum Beispiel das hier:



Nun könnte es mich natürlich freuen, dass meine Beiträge gleich zweimal angezeigt werden und das System vergisst, meine Beiträge nach unten zu schieben, weil momentan schon zwei Neue da sind: Aber ich habe in Sizilien und in Gardone Riviera auch viele Stunden über sich totladenden Seiten verbracht, und das ist wie mir einem kaputten CD-Player: Man kann sich darauf auch das beste Konzert nicht anhören.Ich betrachte den momentanen Zustand als "ausser Konkurrenz", aber bitte: Wird also schon stimmen, so. Nicht das System hat Magengeschwüre, ich bekomme sie. Mein Fehler.

Ausserdem ist gerade Mille Miglia.





Ich habe sehr wenig geschlafen, sehr viel gefroren, ich war lang, sehr lang in diversen Arten von Regen und Habe jetzt vielleicht 3000 Bilder gesichtet - und 500 sind noch auf einer Speicherkarte. So um die 1800 werden es am Ende wohl sein, davon sind vielleicht 300, 400 so, dass man sie wirklich gern zeigt. Und dass es so viele wurden, liegt auch ein wenig an den Möglichkeiten, mit den manuellen Objektiven länger in die Nacht hinein abzulichten. Ein schlechteres Licht als in Modena kann man sich gar nicht vorstellen, und dennoch.





Ich habe diesmal wieder eine extra Serie mit Portaits der Fahrer am Start gemacht und bei der FAZ online gestellt. Das war, ahem, möglich, weil man da mit einem Galerieplugin so einiges tun kann, wenn man weiss, was man tut. Wenn jemand weiss, wie man so etwas für dieses Blog hier machen kann, wäre ich um Hinweise dankbar.





Ich bin auf dem Heimweg nicht ganz zurück nach Brescia, sondern durch den Regen über die Autobahn heim nach Mantua, und da war kurz vor dem Po dieser Maserati mit einer hohen Startnummer, und er klang so richtig schlecht. Das war einer von denen, die beim Start noch so richtig Gas gaben, und jetzt schleppte er sich auf dem direkten Weg zum Ziel, ausserhalb der Wertung, aber vielleicht ankommend; ich weiss es nicht, die Organisation war 2013 offensichtlich ein wenig knapp bei Kasse, um es höflich zu umschreiben, und hat noch keine Liste veröffentlicht. So wie dieser Maserati fühle ich mich jetzt noch immer, es war enorm viel, enorm harte Arbeit, schön, anregend, aber man weiss danach nicht, was man noch sagen soll.





Ich versuche es deshalb mit Bildern. Mit Bildern von den weniger guten Momenten im Regen und in der Kälte, die trotzdem toll wurden, und dann habe ich noch 700 Bilder aus der sonnenüberfluteten Toskana. Ich muss bei Galerien vielleicht noch sowas wie einen eigenen Stil lernen, aber wie das gehen soll, so viel Arbeit und Hektik und dann noch saubere Bildgeschichten - das weiss ich auch nicht. Die Motive sind natürlich prima, aber ich ahne: Das könnte man noch sehr viel besser machen. Und ich hatte Glück, so viel Glück, manchmal kann man das gar nicht fassen:





Das Rennen hatte in Brescia schon begonnen, die Hektik war ausgebrochen, und zwischen ihm und mir, der ich ein paar Meter entfernt mit 140mm Tele wartete, bewegte sich sehr viel. Die Ansagerin kreischte, ich musste mehrmals zur Seite, weil Autos kamen, Leute gingen dazwischen, es dauerte, bis der richtige Moment da war. Er atmete aus, ich atmete aus und dann drückte ich ab. Und es wurde scharf und hat mir sehr, sehr gut gefallen; ich weiss nicht warum, aber es ist das Bild, das mir etwas sagt, und es war mir mehr wert, als 5 vorbeirasende Alfas. Und dann Modena, 50 Stunden und 6 Stunden Schlaf später, wieder schlechtes Wetter, sehr spät, Gegenverkehr, schlechtes Licht, ich hatte gerade das Objektiv gewechselt und einen neuen Akku eingeschoben, da röhrte es, und einer raste heran, man hört das, wenn sie Vollgas geben. Die Blende auf 2, ich habe auf 5 Meter Abstand geschätzt, zu mehr war keine Zeit, dann die Kamera hochgerissen und mitgezogen, was immer da auch kam. 1 Sekunde hat das alles gedauert, und was ich da hatte, sah ich erst daheim; eine runde Sache ist es geworden.

Ich wünsche dem Maserati, dass er angekommen ist. Ich bin es auch, und ich habe diesmal viel gelernt. Was uns nicht umbringt, macht uns älter, vernarbter, klüger und gewitzter.

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