: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 19. Mai 2013

Und?

Was und? Es ist vorbei.



Man kann das auch nur drei Tage lang machen, dieses Leben auf der Strecke, dabei brennt man regelrecht aus, man geht kurz ins Bett und denkt, man ist gerade erst aufgestanden.



Nächstes Jahr? Sicher. Ja, es kann sein, dass man denkt, irgendwann hat man sie alle gesehen, und vielleicht sollten sie auch mal etwas Abwechslung in die Route bringen, und dennoch. Es ist jedesmal wieder neu. Man hört ja auch nicht auf, mit Frauen zu schlafen, wenn man es aht mal getan hat und toll fand.



Und es gibt immer neue Motive. Dieses Jahr weniger Details, dafür mehr Bewegung, ein klein wenig Raserei und viel Gleiten. Es ist halt ein Ritual. Der eine versteht es und der andere bekommt schon wieder Räder und Kunst und Katzen, keine Sorge.



Diese Erschöpfung ist auch nur eine Phase, nach drei Wochen denkt man sich, Silvretta wäre nett, wenn es dort nicht wie immer regnete, oder Ennstal, aber das ist auch immer schlecht, soweit ich zurück denken kann; spätestens aber zum Gran Premio Nuvolari ist man doch wieder da. Und dann dauert es wieder sehr lang.



Ich habe übrigens mal geschaut und mit der sonnnigen Traum-MM 2007 verglichen. Aufgrund des Wetters sind die Bilder tweilweise nicht überragend geworden, aber was der eigentliche Unterschied ist: Aus diesen alles andere als perfekten Bedingungen ist trotzdem etwas entstanden, was ich im Winter noch oft anschauen werde. Das ist schon toll.



Regen, Wolkenbrüche, egal, es gehört einfach in meinen Jahresablauf. Der Tiefpunkt war 2012 mit diesem geschmierten Promoblog von einem inkompetenten Beifahrersitzhocker, aber da bin ich inzwischen der Meinung, dass es mehr eine Schlappe für den Journalismus denn für meinen Spass gewesen ist. 2013 waren die deutschen Schmierer, seien es nun Konzerne oder Nichtkollegen, wenig anwesend: Gut so. Bleibt mehr Platz für andere.



Und jetzt sind die Strassen leer und still. Das mag ich, einerseits, diese friedlichen Städte der Poebene nach Mitternacht. Und dennoch, man lauscht und hofft und würde sich wünschen, dass jetzt auf einmal wieder der Lärm losbricht und die eisernen Geister der Vergangenheit aus der Schwärze hervorbrechen. Dieses Jahr war enorm wenig Promomaterial zu sehen, es war alles sehr natürlich, man musste nicht um Gestelltes und Werbendes herumknipsen, und deshalb wäre es jetzt nett, gäbe es hier und jetzt nochmal ein Da Capo, einfach so, in dieser menschenleeren, werbefreien Stadt, einfach um der Sache willen.



Also, und? Es war ein Fest. ich habe gefroren und ich bin nass geworden, ich habe Siena gesehen und die Toskana, ich habe Krawatten gekauft und gute Gespräche geführt, ich habe das unheilige Blutöl auf der Strasse gesehen und werde noch wochenlang aufhorchen, wenn im Verkehr etwas anders klingt. Denn bevor man sie sieht, hört man sie. Jetzt gehen sie zurück in die Museen, manche nehmen vielleicht noch den Concorso i n der Villa d'Este mit, aber nächtes Jahr sind wir alle wieder da.

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