: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 28. März 2015

Sie können mich nicht locken

Wir können Sie wirklich nicht locken?

Wenn ein Er so eine Frage stellt, frage ich mich ja immer, warum sie keine Frau schicken. Vermutlich, weil das Wegkaufen von Autoren oben im Machtgefüge der Verlage entschieden wird, und das machen sie dann auch selbst. Wenn die wüssten, wie marzipanweich ich werde wenn mich der richtige Typ Frau anspricht.

Nein, bedaure.



Ich mein, ich kann direkt unter Blumencron arbeiten. Dafür allein müsste man ja fast schon zahlen.

Ausserdem, Medien sind gerade kein Geschäft, in dem man den Schalmeienklängen anderer Häuser trauen sollte, und die bieten das schöne Geld ja nicht umsonst. Die erwarten auch eine Gegenleistung. Verfügbarkeit und Einbindung in Strukturen. Man bekommt mehr Geld und eine Leine. In letzterem Punkt hat mich Schirrmacher total versaut. Ich weiss gar nicht mehr, wie das ist, auf Bestellung zu schreiben.



"Aber da könnte man doch individuelle Regelungen finden."

In einer grossen Stadt, die weiter nördlich liegt. Alles liegt in diesem Lande weiter nördlich, denn hinter Kreuth ist das Land zuende. Und das ist der andere Punkt, und ich erlebe es jedes Mal, wenn ich mit der Bahn nach Hause fahre, statt mit dem Auto: Dann bin ich nicht auf dem Ring, dann geht es erst ins Umland und dann in die Stadt.



Zugfahren mit der BOB nach München ist gar nicht wie andernorts - die Sitze sind bequem, die Aussicht ist schön, und man nähert sich München über hübsche Dörfer, bevor man über Grünwald und Höllriegelskreuth auch noch die besten Teile der Stadt zu sehen bekommt. Und auch die Siemenswerke sind für einen Arbeitsplatz vorbildlich. Überall wird restauriert, die Stadt ist auch entlang der Bahnlinie sauber und wohlhabend. Die Bürogebäude haben viele Steckdosen, das ist nicht so wie bei mir daheim, und sie sind luftig und es gibt eine IT, die sich um die Rechner kümmert. Um mich aber nicht und dort würde ich eingehen.

Ich halte die grossen Städte nicht mehr aus. Das ist so in etwa wie mit dem Autofahren in der Nacht und dem Durchmachen. Es geht, aber auf Dauer würde es mich ruinieren.



Und dann noch diese monströse Scheusslichkeit.

Nein, man kann da nicht wie auf einen Berg einfach draufhalten und schön ist es. Es ist scheusslich und muss passend beleuchtet und geschnitten werden. Selbst bei schlimmstem Wetter stehen bei uns Leute auf dem Brüclerl und schauen auf den See. Daheim wohne ich in einem Haus, das jedes Jahr tausende Male abgelichtet wird. Hier sind es diese Freakgebäude, die das Stadtbild prägen, und die Menschen darin. Das halte ich nicht aus.



Meinen Perserteppich unter den Füssen will ich, mein Sofa zum Nachdenken, meine Anlage für meine Musik, meine Bücher, meinen Tee, und meine feine Kanne. Keine Flurgespräche. Und gehen, wann es mir passt, und zwar irgendwo hin, wo ich nach maximal zehn minuten irgendwo bin, wo es schön ist, und die Menschen gut mit mir umgehen.

Für solche Leute würde ich auch in grosse Städte fahren, aber lieber wäre es mir, sie zögen zu mir. In die FAZ-Aussenstelle am Tegernsee.

... link (34 Kommentare)   ... comment