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Freitag, 6. März 2020
Dinge, die der Geschichte egal sein werden
Ich habe das studiert: In 500 Jahren kommt niemand und sagt, ah, schön, sie haben sich zurückgehalten und immer nur das Schlichte genommen, sie warteten geduldig auf das Ende und richteten ihre Gedanken auf die Ordnung ihrer Dinge - Quatsch! In 500 Jahren kommen die Archäologen, die meisten sind jung und werden von der Arbeit schlank und sexy, und wenn sie die Überreste der Leichen im blauen Müllsack oder in der Obstkiste in den Bauwagen getragen haben, grillen sie davor und denken gar nicht mehr an das Tagwerk in der Leichengrube. sondern an ganz andere Dinge. So ist das Leben, wenn die Knochen im Bauwagen liegen.
Wenn ich irgendwas im Studium gelernt habe, neben Grabfeldanalysen, etwas Allgemeinbildung und Sterbetabellen auswerten und einer längeren Arbeit über historische Seuchen, dann ist es das: Niemand interessiert sich wirklich dafür, wie man gelebt hat. Mit ein paar Jahren abstand gibt es für den Prasser nicht weniger Schulterzucken als für den Sparsamen, der Sexbesessene wird genauso apathisch betrachtet wie der Beichtbruder. Ruf ist nur das, was die Leute sagen, die selbst noch nicht unter der Erde sind, und wenn sie es sind, hat sich das auch mit dem Ruf.
Sicher, mitunter kommen einem selbst auch Zweifel, ob es das Stückerl Strudel noch sein muss, und ob man diese eine verschnörkelte und jetzt nicht absolut geschmackvolle Kanne wirklich braucht. Aber es tut keinem weh, die Kalorien gleichen sich zwischen Null beim Tee und Vielen beim Strudel aus, und ein wenig Fett ist auch nur Preppern am eigenen Körper. Also nicht darüber nachdenken, was an Giftspritzen in diesen Moraltagen der Seuche aus den Löchern kriechen mag. Nehmen, was man kriegen kann.
Es gibt einem sonst keiner.
Wenn ich irgendwas im Studium gelernt habe, neben Grabfeldanalysen, etwas Allgemeinbildung und Sterbetabellen auswerten und einer längeren Arbeit über historische Seuchen, dann ist es das: Niemand interessiert sich wirklich dafür, wie man gelebt hat. Mit ein paar Jahren abstand gibt es für den Prasser nicht weniger Schulterzucken als für den Sparsamen, der Sexbesessene wird genauso apathisch betrachtet wie der Beichtbruder. Ruf ist nur das, was die Leute sagen, die selbst noch nicht unter der Erde sind, und wenn sie es sind, hat sich das auch mit dem Ruf.
Sicher, mitunter kommen einem selbst auch Zweifel, ob es das Stückerl Strudel noch sein muss, und ob man diese eine verschnörkelte und jetzt nicht absolut geschmackvolle Kanne wirklich braucht. Aber es tut keinem weh, die Kalorien gleichen sich zwischen Null beim Tee und Vielen beim Strudel aus, und ein wenig Fett ist auch nur Preppern am eigenen Körper. Also nicht darüber nachdenken, was an Giftspritzen in diesen Moraltagen der Seuche aus den Löchern kriechen mag. Nehmen, was man kriegen kann.
Es gibt einem sonst keiner.
donalphons, 20:23h
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