: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 9. März 2020

Es sind die kleinen Dinge

Wie schon mal erwähnt, der Übergang meiner Blogs von der FAZ zur Welt vor zwei Jahren war für mich keine gosse Sache: Ich bekam eine längere Mail von der FAZ, und während ich noch nicht einmal wusste, was genau die wollten - die Botschaft war im letzten Absatz verborgen und auch nur so mittelklar in ihrer Intention - hatte ich schon das Angebot, zur Welt zu wechseln. Dort sah ich die Paywall zuerst als drohendes Elend, aber inzwischen erspart sie mir, würde ich sagen, 75% der Shitstorms und jede Menge üble Nachrede.



Mir ist klar, dass das manche ausschliesst, weshalb sich hier jetzt auch wieder ein wenig die Vorhänge heben. Die wichtigen Grundinformationen zu COVID19 bringe ich auch bei Twitter, weil vieles in Deutschland kaum in den Medien steht. Aber nach den zwei Jahren ist es vielleicht ganz interessant zu sehen, wo ich gerade so stehe. Das hier war bei der FAZ der letzte Beitrag, bevor es etwas lauter wurde, und er kam auf über 60.000 Klicks und 645 Kommentare. Er war damit überdurchschnittlich, 40.000 Klicks und 400 Kommentare sind in der Spätphase bei der FAZ normal gewesen. Nach einem Tag bei der Welt sieht ein sehr gut laufender Beitrag jetzt so aus.



Ja, ich weiss, die Kommentarsoftware ist immer noch eine Pest und ich weiss auch, dass in anderen Bereichen der Welt zu rigide eingegriffen wird - letzthin hat mal jemand einen Ausschnitt meines Beitrags im kommentar zitiert und wurde dann gelöscht. Aber ich kümmere mich darum und die Löschquote liegt momentan bei 0,3%. Was man bei der Welt nicht sieht, sind die Klickzahlen, aber ich kann sagen: Obwohl der Beitrag hinter der Paywall liegt, waren es deutlich mehr als bei der FAZ. Und die Verweildauer ist, obwohl die Beiträge deutlich länger sind, so an die 15000-18000 Zeichen, sehr gut. Die Leute lesen das wirklich, und diesmal hat der Beitrag auch sauber Abos verkauft, im Bereich mittlerer Zweistelligkeit: Keiner von den Neuen hat sich beschwert, das hätte sich jetzt nicht gelohnt - was ansonsten immer so eine Urangst ist.



Sieht nicht o aus, als böte ich zu viel Anlass zur Unzufriedenheit auf allen Seiten. Es geht voran. Eventuell überleben Medien doch im Internet, und die kommenden Wochen, wenn hier die Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, werden zeigen, wie es sich ohne Papier so ausgeht. Die FAZ kommuniziert nicht umfassend, wie es bei F+ so läuft, aber man wird sehen, wie sich das entwickelt. Eine Art Ersatz für mich in Sachen Aktivität sehe ich da jedenfalls bislang noch nicht.

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