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Dienstag, 1. April 2008
Sittin' on the dock of the bay
Ganz am Ende werden sie natürlich heiraten und sich lange, sehr lange Zeit nehmen, um die Gästeliste zu streamlinen. Der alte Lover ist zumk Glück in Urlaub, B. ist eine Schlampe und bekommt das alles nicht mit, Tante G. ist leider unvermeidbar, aber die setzt man am besten neben L., da passt sie hin, und kann den zusabbeln, wenn er nicht doch so nett ist und absagt, unter Hinterlassung des Geschenks, das er sich in der Liste im Internet rausgesucht hat. Und dann das Kleid, das Kleid ist natürlich das Wichtigste, und keinen 7er BMW wie die Bauern.
Davor werden sie etwas studiert haben, das man in diesen Kreisen so studiert, und das in vollstger Gewissheit, dass sie immer zurückkönnen an den See, wo die Eltern das Haus haben, wo nichts droht und passiert, man kann immer zurück, schlimmstenfalls, wenn man etwas Blödes gemacht hat, es gibt da den richtigen Anwalt, und Vater kennt auch jemanden, der jemanden kennt. Es ist eine Gnade, so aufzuwachsen, weit entfernt von allen Drohungen des Lebens, sie sich irgendwann doch einstellen, Scheidungskrieg, Börsencrash, Alzheimer, Lungenkrebs, am Ende entgeht keiner seiner Bestimmung, aber so lange kann man ja unten am Wasser sitzen, die Tasche ablegen, die Mama aus München von den Maendlers mitgebracht hat, die Sonnenbrille in die Haare schieben und etwas ausserhalb der Sichtweite der Villa die Wasserpfeife anwerfen, in der Hoffnung, dass kein Bekannter vorbeikommt, und kichern, weil es so verboten aussieht.

Später wird es ein grandioser Sommer, wie immer, es wird immer so weiter gehen, sie werden nie wirklich weg sein und wiederkommen, bis sie, verwitwet und mit Goldreserve Simbabwes behängt, das Endstadium erreichen und gerne wissen wollen, wer da in ihre Region zieht, und in roten Abendmantel mit den weissen Punkten draussen vor der Hecke stehend, vorsichtig reinschauen, und zufrieden feststellen, dass sich der junge Mann offensichtlich anständige Lampen leisten kann. Und später erzählen, dass es den besten Bärlauch hinter dem Friedhof gibt, quasi aus der Asche von Ludwig Erhard und hoch über der Fabrik, in der sie dass Papier machen, auf dem die Inflation derer gedruckt wird, die es weniger gut haben, nicht am See sitzen und den ganzen Tag über der Wasserpfeife den vorbeipaddelnden Enten und Schwänen zusehen.
Davor werden sie etwas studiert haben, das man in diesen Kreisen so studiert, und das in vollstger Gewissheit, dass sie immer zurückkönnen an den See, wo die Eltern das Haus haben, wo nichts droht und passiert, man kann immer zurück, schlimmstenfalls, wenn man etwas Blödes gemacht hat, es gibt da den richtigen Anwalt, und Vater kennt auch jemanden, der jemanden kennt. Es ist eine Gnade, so aufzuwachsen, weit entfernt von allen Drohungen des Lebens, sie sich irgendwann doch einstellen, Scheidungskrieg, Börsencrash, Alzheimer, Lungenkrebs, am Ende entgeht keiner seiner Bestimmung, aber so lange kann man ja unten am Wasser sitzen, die Tasche ablegen, die Mama aus München von den Maendlers mitgebracht hat, die Sonnenbrille in die Haare schieben und etwas ausserhalb der Sichtweite der Villa die Wasserpfeife anwerfen, in der Hoffnung, dass kein Bekannter vorbeikommt, und kichern, weil es so verboten aussieht.

Später wird es ein grandioser Sommer, wie immer, es wird immer so weiter gehen, sie werden nie wirklich weg sein und wiederkommen, bis sie, verwitwet und mit Goldreserve Simbabwes behängt, das Endstadium erreichen und gerne wissen wollen, wer da in ihre Region zieht, und in roten Abendmantel mit den weissen Punkten draussen vor der Hecke stehend, vorsichtig reinschauen, und zufrieden feststellen, dass sich der junge Mann offensichtlich anständige Lampen leisten kann. Und später erzählen, dass es den besten Bärlauch hinter dem Friedhof gibt, quasi aus der Asche von Ludwig Erhard und hoch über der Fabrik, in der sie dass Papier machen, auf dem die Inflation derer gedruckt wird, die es weniger gut haben, nicht am See sitzen und den ganzen Tag über der Wasserpfeife den vorbeipaddelnden Enten und Schwänen zusehen.
donalphons, 01:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 30. März 2008
Sehr zu empfehlen - Stuck und Vorurteil
Es war im Wohnzimmer, eine Kneipe am Helmholtzplatz 2004, als ich, in fester Beschäftigung mit festem Einkommen versehen, spasseshalber zu zwei anderen Bloggern angesichts unser aller soliden Westherkunft spasseshalber sagte, eigentlich könnten wir allesamt vom Geld unserer Eltern leben. Einer der beiden erwiess sich später nicht nur als Opelblogger und Adicalteilnehmer, sondern auch als ziemlich intrigant, hintenrum und mit einer guten Portion Willen gesegnet, aus einem offensichtlichen Witz eine passende Lüge zu machen. Und so kam es dann, dass der Berliner Blogger Felix Schwenzel in einem Interview behauptete, ich würde vom Vermögen meiner Eltern leben, was dann ein anderer wiederum so falsch übernahm, dass es zur Abmahnung reichte.
Leider hat nicht nur meine Anwältin, sondern auch meine Wenigkeit sowas wie berufliche Verpflichtungen zum Gelderwerb. Die Lügen des Schwenzel und anderer haben einen Kern, der eben so falsch wie beneidenswert ist, denn eigentlich, nehme ich an, wäre es gar nicht so schlecht, vom elterlichen Vermögen eine üppige Apanage zu erhalten. Diese Meinung vertrat ich schon während des Studiums, als ich unter anderem als Hafentaucher im Schlamm unter sehr harten bedingungen enorm viel Geld verdiente, und würde man mir das anbieten, ich würde ohne zu zögern zusagen. Allein, ich fürchte, meine Eltern kommen aus mannigfaltigen Gründen nicht von selbst auf derlei Ideen, und somit entgeht der Leserschaft nun der Beitrag, in dem Don Alphonso einen bekannten Münchner Raumausstatter aufsucht, seine Gestaltungspläne für seine von den Eltern bezahlte Strandvilla in Auftrag gibt, die nächsten zwei Wochen in Strapsen hopsende Zimmermädchen auswählt, während ein Heer hilfreicher Geister Eingebungen umsetzen, die ihm und der Lieblingszofe dann doch nicht gefallen, was zu einer zweiten, akzeptierten Fassung knapp unterhalb des Niveaus des Treppenhauses der Residenz Würzburg führt, die abzubilden ihm zum Hohne Berliner Blutkonservenblogger gefallen möchte.
Statt dessen: 24 Stunden Geometrie - ich hasse Mathe! - sägen, vergleichen, messen, Fehler korrigieren, ältere unkorrigierbare Fehler entdecken, verzweifeln, Lösung finden, verwerfen, probieren, wundersam doch zurecht kommen, eine Leiste zwei Stunden nicht mehr finden (wie kam sie in den Küchenschubladen), streichen -





und am Ende feststellen, dass die deutschen Glühbirnen nicht in die italienischen Fassungen passen. Und das alles auf eigene Kosten in der selbst bezahlten Wohnung.
Und ein Zimmermädchen habe ich auch nicht.
Leider hat nicht nur meine Anwältin, sondern auch meine Wenigkeit sowas wie berufliche Verpflichtungen zum Gelderwerb. Die Lügen des Schwenzel und anderer haben einen Kern, der eben so falsch wie beneidenswert ist, denn eigentlich, nehme ich an, wäre es gar nicht so schlecht, vom elterlichen Vermögen eine üppige Apanage zu erhalten. Diese Meinung vertrat ich schon während des Studiums, als ich unter anderem als Hafentaucher im Schlamm unter sehr harten bedingungen enorm viel Geld verdiente, und würde man mir das anbieten, ich würde ohne zu zögern zusagen. Allein, ich fürchte, meine Eltern kommen aus mannigfaltigen Gründen nicht von selbst auf derlei Ideen, und somit entgeht der Leserschaft nun der Beitrag, in dem Don Alphonso einen bekannten Münchner Raumausstatter aufsucht, seine Gestaltungspläne für seine von den Eltern bezahlte Strandvilla in Auftrag gibt, die nächsten zwei Wochen in Strapsen hopsende Zimmermädchen auswählt, während ein Heer hilfreicher Geister Eingebungen umsetzen, die ihm und der Lieblingszofe dann doch nicht gefallen, was zu einer zweiten, akzeptierten Fassung knapp unterhalb des Niveaus des Treppenhauses der Residenz Würzburg führt, die abzubilden ihm zum Hohne Berliner Blutkonservenblogger gefallen möchte.
Statt dessen: 24 Stunden Geometrie - ich hasse Mathe! - sägen, vergleichen, messen, Fehler korrigieren, ältere unkorrigierbare Fehler entdecken, verzweifeln, Lösung finden, verwerfen, probieren, wundersam doch zurecht kommen, eine Leiste zwei Stunden nicht mehr finden (wie kam sie in den Küchenschubladen), streichen -





und am Ende feststellen, dass die deutschen Glühbirnen nicht in die italienischen Fassungen passen. Und das alles auf eigene Kosten in der selbst bezahlten Wohnung.
Und ein Zimmermädchen habe ich auch nicht.
donalphons, 05:11h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 29. März 2008
Journalistenanfragen
sind oft nicht besonders kreativ, und inzwischen zähle ich drei Bitten zu erklären, warum ich vom Berliner Werber- und PR-Kongress re_publica nicht halte.
Zuerst mal: Es ist ein Werber- und PR-Kongress, veranstaltet von ein paar Typen, die letztes Jahr mit dem Thema Vermarktung trotz grosser Sprüche (angeblich sechsstellige Jahresumsätze nach einem halben Jahr) und diverser Lügen auf die Schnauze gefallen sind. Auf den versprochenen Relaunch von Adical warten wir jetzt seit Monaten, statt dessen wollen die Werber, Politikmarketingleute und PRler jetzt whitewashing betreiben. Veranstalter und viele Gäste haben mit "kritischer Masse" exakt so viel zu tun, wie Zumwinkel mit Steuerehrlichkeit. Dass im Programm einige Leute ihre wenig erfreuliche Tätigkeit schönlügen, bringt mich zur Überzeugung, dass Herr Haeusler und Herr Beckedahl bitte andere verarschen mögen. Und bevor ich mir vom Niggemeier Einlassungen zum Qualitätsjournalismus anhöre, würde ich eher zum Online-Chef von Vanity Fair gehen und mir erzählen lassen, wie der real existierende Niggemeier das mit der angeblichen Übernahme von Kress gerichtsverwertbar übergeigt hat.
Nur weil mein Strom aus der Steckdose kommt, muss ich nicht auf einem Kongress der Atomlobby. Nur weil ich zwei Blogs betreibe, muss ich nicht auf einen Kongress mit denen, die das Thema für ihre Belange ausschlachten wollen - übrigens mit weitaus weniger Chancen als die Verlängerung der Reaktorlaufzeiten in Deutschland. Haeusler und Co. sind meines Erachtens scharf darauf, sich als Vorreiter einer bewegung zu zeigen, die glücklicherweise sehr viel grösser als schimmlige Hallen un Berlin-Mitte ist, und die zum Glück keine unkritische Planung von denen nötig hat, um ihnen beizeiten das zu sagen, was sie sich anzuhören haben. Wenn Haeusler und Co. einen Funken Anstand hätten, würden sie mal erzählen, was während der Yahookampagne in unserer netten Blogosphäre alles so hintenrum gelaufen ist - jede Wette, dass sie es nicht tun.
Also: Berlin - ein paar hundert Leute, die eine ähnliche Software benutzen - ein paar hundert Selbstvermarkter, Werber, PR in eigener Sache, Networking und die Häppchen sollen auch scheisse sein. Ich würde noch nicht mal hingehen, um dort Rabbatz zu machen, jede Anwesenheit, jede Kritik würde einem System helfen, das ausserhalb der Kalkscheune längst keiner mehr ernst nimmt. Das keine kritische Masse ist, sondern eine Ansammlung von Leuten, die auf allen Ebenen längst die Initiative, etwas anders und besser zu machen, verloren haben. Re:publica08 ist wie Founders Forum 2001, das Treffen am Bahnsteig des abgefahrenen Zuges.
So:

So sind die drauf. Das Netz und seine Möglichkeit sind ein Geschenk wie das Wetter heute am See, grandios, voller Möglichkeiten und atemberaubend schön, und nächstes Wochenende werden sie bi diesem traumhaften Wetter nichts mitbekommen, statt dessen im Schlamm nach Fressbarem suchen und die Betrachter mit ihren hochgerekten Rektalausgängen indignieren. Die grosse Vermarktungsshow der üblichen Namen, Medienpartner und Freundeskreise. Die einen, wenn man doch aufkreuzt, gerne als kritisches Element vorführen und damit so tun, als wäre der Auflauf noch etwas kontroverser als der Volkskongress der KP China.
Und so:

So möchte ich es haben. Ich denke, dieses Bild drückt alles aus, was hektische Pseudountergrundmessen in Berlin nicht sind, und die Leute auf dem Steg, die tun das, was das Internet ermöglicht. Der Kommunikationskanal, auf den es ankommt, ist trotzdem da. Ich, jeder kann tun und sagen, was wichtig ist. Das hat letztes Jahr ganz famos funktioniert, das wird auch 2008 klappen. Dazu muss ich keinen Eintritt zahlen und meine Intelligenz mit Partnerworkshops der Telekomiker, die wegen Magenta mal die Feinde mancher Organisatoren waren, beleidigen lassen.
Zuerst mal: Es ist ein Werber- und PR-Kongress, veranstaltet von ein paar Typen, die letztes Jahr mit dem Thema Vermarktung trotz grosser Sprüche (angeblich sechsstellige Jahresumsätze nach einem halben Jahr) und diverser Lügen auf die Schnauze gefallen sind. Auf den versprochenen Relaunch von Adical warten wir jetzt seit Monaten, statt dessen wollen die Werber, Politikmarketingleute und PRler jetzt whitewashing betreiben. Veranstalter und viele Gäste haben mit "kritischer Masse" exakt so viel zu tun, wie Zumwinkel mit Steuerehrlichkeit. Dass im Programm einige Leute ihre wenig erfreuliche Tätigkeit schönlügen, bringt mich zur Überzeugung, dass Herr Haeusler und Herr Beckedahl bitte andere verarschen mögen. Und bevor ich mir vom Niggemeier Einlassungen zum Qualitätsjournalismus anhöre, würde ich eher zum Online-Chef von Vanity Fair gehen und mir erzählen lassen, wie der real existierende Niggemeier das mit der angeblichen Übernahme von Kress gerichtsverwertbar übergeigt hat.
Nur weil mein Strom aus der Steckdose kommt, muss ich nicht auf einem Kongress der Atomlobby. Nur weil ich zwei Blogs betreibe, muss ich nicht auf einen Kongress mit denen, die das Thema für ihre Belange ausschlachten wollen - übrigens mit weitaus weniger Chancen als die Verlängerung der Reaktorlaufzeiten in Deutschland. Haeusler und Co. sind meines Erachtens scharf darauf, sich als Vorreiter einer bewegung zu zeigen, die glücklicherweise sehr viel grösser als schimmlige Hallen un Berlin-Mitte ist, und die zum Glück keine unkritische Planung von denen nötig hat, um ihnen beizeiten das zu sagen, was sie sich anzuhören haben. Wenn Haeusler und Co. einen Funken Anstand hätten, würden sie mal erzählen, was während der Yahookampagne in unserer netten Blogosphäre alles so hintenrum gelaufen ist - jede Wette, dass sie es nicht tun.
Also: Berlin - ein paar hundert Leute, die eine ähnliche Software benutzen - ein paar hundert Selbstvermarkter, Werber, PR in eigener Sache, Networking und die Häppchen sollen auch scheisse sein. Ich würde noch nicht mal hingehen, um dort Rabbatz zu machen, jede Anwesenheit, jede Kritik würde einem System helfen, das ausserhalb der Kalkscheune längst keiner mehr ernst nimmt. Das keine kritische Masse ist, sondern eine Ansammlung von Leuten, die auf allen Ebenen längst die Initiative, etwas anders und besser zu machen, verloren haben. Re:publica08 ist wie Founders Forum 2001, das Treffen am Bahnsteig des abgefahrenen Zuges.
So:

So sind die drauf. Das Netz und seine Möglichkeit sind ein Geschenk wie das Wetter heute am See, grandios, voller Möglichkeiten und atemberaubend schön, und nächstes Wochenende werden sie bi diesem traumhaften Wetter nichts mitbekommen, statt dessen im Schlamm nach Fressbarem suchen und die Betrachter mit ihren hochgerekten Rektalausgängen indignieren. Die grosse Vermarktungsshow der üblichen Namen, Medienpartner und Freundeskreise. Die einen, wenn man doch aufkreuzt, gerne als kritisches Element vorführen und damit so tun, als wäre der Auflauf noch etwas kontroverser als der Volkskongress der KP China.
Und so:

So möchte ich es haben. Ich denke, dieses Bild drückt alles aus, was hektische Pseudountergrundmessen in Berlin nicht sind, und die Leute auf dem Steg, die tun das, was das Internet ermöglicht. Der Kommunikationskanal, auf den es ankommt, ist trotzdem da. Ich, jeder kann tun und sagen, was wichtig ist. Das hat letztes Jahr ganz famos funktioniert, das wird auch 2008 klappen. Dazu muss ich keinen Eintritt zahlen und meine Intelligenz mit Partnerworkshops der Telekomiker, die wegen Magenta mal die Feinde mancher Organisatoren waren, beleidigen lassen.
donalphons, 23:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 28. März 2008
Empfehlung heute - Ausnahmsweise
Ich verlinke in aller Regel weder meine eigenen journalistischen Arbeiten, noch Interviews mit oder Beiträge über mich. Ich halte Medien weit weniger spektakulär, als, sagen wir mal, meine Kürbis-Mangold-Tarte. Allerdings geht es hier um ein Thema, das mir wirklich wichtig ist.
donalphons, 13:12h
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Ist die Katze krank
sorgt sich der Mensch. Vorletzte Woche war ich einen bitterkalten Abend auf der Suche nach Katz2, die am Morgen kerngesund, und weniger durchfroren als ich wieder auftauchte, diesmal hat Katz1 Katzenschnupfen.

Aber sie trinkt, sie frisst, und wenn ich sie heute Mittag zum Tierarzt bringe, kratzt sie mich auf dem Weg zum Korb in feine Streifen.

Aber sie trinkt, sie frisst, und wenn ich sie heute Mittag zum Tierarzt bringe, kratzt sie mich auf dem Weg zum Korb in feine Streifen.
donalphons, 02:51h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 27. März 2008
Empfehlung heute 2 - Lehman Brothers
Bilanzen sind extrem langweilig, aber diese Analyse der Bilanzen von Lehman Brothers sollte man lieber heute gelesen haben, als morgen zu staunen über das, was noch kommt: Wie man die Ausfälle einer Krise als Gewinne verbucht.
donalphons, 18:14h
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Empfehlung heute - The Servants kills the Cockroach
Oder zu Deutsch: Andrea Diener beschäftigt sich mit einem stinkenden, spammenden Medienhype.
donalphons, 15:09h
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Sehr zu empfehlen - Das Zeug für die Gäste
Man kann als Gastgeber eher schlecht für Tee die Auswahl unter diversen Kannen haben, und den Gästen ihre braune Plörre dann in der Glaskanne aus der Kaffeemaschine servieren. Manchmal glaube ich, die Höflichkeit und das gute Benehmen wurden vom Verband der Tischbedarfsproduzenten erfunden, so wie der Valentinstag von den Floristen und Weihnachten vom Elektrohandel. Wenn es aber so sein sollte, war es wenigstens etwas, das Menschen zusammenbringt.

Und obwohl es Kaffee ist, ist es immer noch die angenehme Seite des Umzugs. Am Sonntag ist Grosskampftag, und die nächsten Tage geht es um 7 Uhr los. 7 Uhr. Morgens. Drei Stunden, bevor ich normalerweise ins Bett gehe.
Ich hätte dem Verkäufer meiner Wohnung vielleicht doch besser ein paar seiner Ferraris abkaufen sollen.

Und obwohl es Kaffee ist, ist es immer noch die angenehme Seite des Umzugs. Am Sonntag ist Grosskampftag, und die nächsten Tage geht es um 7 Uhr los. 7 Uhr. Morgens. Drei Stunden, bevor ich normalerweise ins Bett gehe.
Ich hätte dem Verkäufer meiner Wohnung vielleicht doch besser ein paar seiner Ferraris abkaufen sollen.
donalphons, 15:02h
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Transäh
Also, meine Damen und Herren von der äh Presse, also, der Freistaat Bayern hat ja äh, immer betont, dass er im Grunde genommen, nicht wahr, den Transrapid schon wollte, äh, aber die Verantwortung von mir als Minister äh gewesenem Ministerpräsidenten a.D. sagt man, äh Ministerpräsidenten a. D. also, das also zwingt mich aus Verantwortung für unser schönes Bayernland, äh, auch zukünftig in der Championsleague mitzuspielen, und deshalb, äh, obwohl es im Grunde genommen exorbitant äh wichtig gewesen wäre, den Hightechstandort Bayern, nicht wahr, mit dem führenden Flughafen der Grossregion München im Grunde genommen schon beim Hauptbahnhof zu einzubetreten, und äh die Industrie am Standort hätte ja auch, und die CSU wird natürlich nur äh ihrer Verantwortung gerecht, wenn wir jetzt was natürlich äh äh mit dem im Grunde genommen grandiosen Sieg der CSU bei den Kommunalwahlen äh zu tun hat, also, sie kennen äh mich und wissen, dass wir niemals nicht weichen und äh auch weiterhin wird es für den Standort äh edenzi äh essenfie äh sakra essenziell sein, äh, also, ich mein im Grunde genommen, also Siemens nein Thyssen nein ach so der Flughafen ja richtig also den Franz Josef Strauss Flughafen so mit der äh Landeshaupthstadt zu verbinden, und für den Herrn Ude ist das natürlich überhaupt kein Sieg, weil äh die wichtigen Entscheidungen der CSU allein zum äh Wohle des Bayernlandes getroffen wurden, die CSU ist der Transrapid äh nein Bayern was ich als Ministerpräsident und Initiator, kann man sagen, nicht dafür verantwortlich war, äh, weil das im Grunde genommen das Innenministerium und das Wirtschaftsministerium gefordert haben äh, und äh so sehe ich mich natürlich nicht in der Verantwortung, wenn jetzt die äh Zukunftstelonoähtechnologie jetzt also mal im globalen äh Vergleich in Bayern am, äh, Kostenfaktor nicht äh so kommt, wie wir uns das wünschen würden, aber äh ich denke, dass der Marktführer Bayern das äh problemlos kondens äh komplett äh komplenz äh kompensieren kann, äh, wenn wir uns auf unsere wirtschaftlichen Stärken wie äh etwa die Atomkraft und im Grunde genommen auch den Export von Verteidigungstechnik ganz äh im Sinne von Kindern meines verehrten äh Lehrmeisters Kais äh Franz Josef Strauss äh äh konzkonzentrieren, damit Bayern auch in Zukunft ganz äh äh vorne mit dabei ist.
donalphons, 13:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 27. März 2008
Die geteilte Frau
Das schöne an den Filmen von Claude Chabrol wie dem oben genannten Werk ist, neben der Unmöglichkeit für Teenager, irgendwas zum blöd kichern zu finden, dass er einem Angehörigen des von ihm beschriebenen Bürgertums das Gefühk zu vermitteln versteht, es würde bei ihm selbst noch hübsch normal zugehen, mit den ausserehelichen Kindern über den Return von Töchterchens Tennislehrer und den alten, mit der Sekretärin durchbrennenden Gockeln und den kleinen Gesetzesverstössen in der grösseren Bekanntschaft. Man verlässt diese Filme immer bestens unterhalten, mochte die intelligenten Dialoge, die Schauspieler sind grandios, man ist gewaschen und der Pelz ist doch nicht nass, so sind wir, aber doch nicht so, wenngleich, wenn wir ehrlich sind, so ein paar zusätzliche chabroleske Momente in diesem Dasein nicht ganz schlecht wären, um die Langeweile der Provinz und die Lähmung des Banalen, die wie ein Bleideckel über allem liegen, etwas anzulupfen. Allein, es ist nett zu sehen, dass gewisse Eigenheiten dieser Schicht international, zumindest aber kontinentaleuropäisch sind. Hübsche Einrichtungsideen gibt es gratis dazu.
Die anderen, nun, die können sich dort in ihren Vorurteilen bestätigt sehen.
Die anderen, nun, die können sich dort in ihren Vorurteilen bestätigt sehen.
donalphons, 00:22h
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Der Durchbruch der mobilen Datendienste
Der wird gerade wieder mal verkündet.
Ich war auch schon dabei, als es 1998 entsprechende Studien gab. Ich war auf einem - einmalig durchgezogenen - Event, auf dem so ein Mobile Marketeer verkündete, dass die Zukunft des Kundencomputers das Handy und always on sei. Die Zeitschrift, die es mitorganisierte, musste bald darauf zugeben, die Auflage gefälscht zu haben - dass ihre Prognosen nicht richtig waren, ist offensichtlich. Ich hatte eines der ersten Hanies, mit dem man spezielle Blogs füllen konnte. Und ich kenne die beiden grossen Visionen - das Fussballtor auf dem Handy und der Berater, der am Flughafen dringend seine geschäftsunterlagen updaten will - noch aus einer Zeit, als man nicht der Dödel war, wenn man eine Internetagentur hatte. Die Durchsetzung der Smartphones lässt weiterhin auf sich warten, daran hat auch das iPhone nichts geändert -
und nach einer Dekade voller Lügen, Fälschungen, Milliardenverlusten durch bescheuerte Lizenzen - erinnert sich noch jemand an Quam? - fallenden Verbindungspreisen und Margen, mehreren Versuchen von Location Based Services - kennt jemand noch "Wireless Vision? - nach einer UMTS-Präsi in Stuttgart, wo man sich per Videohandy erklären lassen konnte, wie man Bauklötze richtig zusammensetzt und einer Systems-Präsi, in der WLAN UMTS simulierte und trotzdem keiner das tolle Geschäftskundenportal von Vodafone sehen wollte, nach einer Werbekampagne für UMTS-versandte Postkartenausdrucke aus dem Urlaub, nach all dem soll der Durchbruch jetzt bevorstehen.
Steht so in der Wirtschaftspresse, abgeschrieben von Leuten, die vielleicht ein klein wenig Ahnung haben sollten. Das Ganze ist wie die geschichte vom Wunderheiler, dem die Patienten seit 10 Jahren schnellstens an Krebs sterben, und der jeden neuen, noch nicht toten Patienten als Beweis für die Richtigkeit seiner Heilungsmethode betrachtet.
Und wieder ist es das Menschenbild dieser Deppen, das die Sache a priori sinnlos macht, dieser Affenglaube an das always on seiende, vollverkabellosete Dauerinfojunkietum, das jenseits von Barcamps und ein paar Kneipen mit drittklassigem Kaffee und viertklassigen Freelancern schon in der Vergangenheit nicht die refinanzierende Klientel war, die sie in Zukunft sein sollen. Bei Strom, Wasser, Telefon und Gas läuft nur das Massengeschäft, aber genau das wird es nicht geben. Internet ist sowieso praktisch überall, und die meisten haben unterwegs zum Glück noch was anderes zu tun, als sich über ihr digital life upzudaten.
an dieser Stelle war eine - gar nicht erst veröffentlichte - Einlassung über Twitter- äh, Nutzer, nennt man das wohl. Selten, seit 2004er RSS-Gesülze der Sickschtusse, habe ich so sehr das Verlangen gehabt, eine Applikation mit einem sozialen Defekt zu verknüpfen. Mach ich wann anders.
Ich war auch schon dabei, als es 1998 entsprechende Studien gab. Ich war auf einem - einmalig durchgezogenen - Event, auf dem so ein Mobile Marketeer verkündete, dass die Zukunft des Kundencomputers das Handy und always on sei. Die Zeitschrift, die es mitorganisierte, musste bald darauf zugeben, die Auflage gefälscht zu haben - dass ihre Prognosen nicht richtig waren, ist offensichtlich. Ich hatte eines der ersten Hanies, mit dem man spezielle Blogs füllen konnte. Und ich kenne die beiden grossen Visionen - das Fussballtor auf dem Handy und der Berater, der am Flughafen dringend seine geschäftsunterlagen updaten will - noch aus einer Zeit, als man nicht der Dödel war, wenn man eine Internetagentur hatte. Die Durchsetzung der Smartphones lässt weiterhin auf sich warten, daran hat auch das iPhone nichts geändert -
und nach einer Dekade voller Lügen, Fälschungen, Milliardenverlusten durch bescheuerte Lizenzen - erinnert sich noch jemand an Quam? - fallenden Verbindungspreisen und Margen, mehreren Versuchen von Location Based Services - kennt jemand noch "Wireless Vision? - nach einer UMTS-Präsi in Stuttgart, wo man sich per Videohandy erklären lassen konnte, wie man Bauklötze richtig zusammensetzt und einer Systems-Präsi, in der WLAN UMTS simulierte und trotzdem keiner das tolle Geschäftskundenportal von Vodafone sehen wollte, nach einer Werbekampagne für UMTS-versandte Postkartenausdrucke aus dem Urlaub, nach all dem soll der Durchbruch jetzt bevorstehen.
Steht so in der Wirtschaftspresse, abgeschrieben von Leuten, die vielleicht ein klein wenig Ahnung haben sollten. Das Ganze ist wie die geschichte vom Wunderheiler, dem die Patienten seit 10 Jahren schnellstens an Krebs sterben, und der jeden neuen, noch nicht toten Patienten als Beweis für die Richtigkeit seiner Heilungsmethode betrachtet.
Und wieder ist es das Menschenbild dieser Deppen, das die Sache a priori sinnlos macht, dieser Affenglaube an das always on seiende, vollverkabellosete Dauerinfojunkietum, das jenseits von Barcamps und ein paar Kneipen mit drittklassigem Kaffee und viertklassigen Freelancern schon in der Vergangenheit nicht die refinanzierende Klientel war, die sie in Zukunft sein sollen. Bei Strom, Wasser, Telefon und Gas läuft nur das Massengeschäft, aber genau das wird es nicht geben. Internet ist sowieso praktisch überall, und die meisten haben unterwegs zum Glück noch was anderes zu tun, als sich über ihr digital life upzudaten.
an dieser Stelle war eine - gar nicht erst veröffentlichte - Einlassung über Twitter- äh, Nutzer, nennt man das wohl. Selten, seit 2004er RSS-Gesülze der Sickschtusse, habe ich so sehr das Verlangen gehabt, eine Applikation mit einem sozialen Defekt zu verknüpfen. Mach ich wann anders.
donalphons, 17:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 26. März 2008
Real Life 24.03.08 - Nicht genug
Natürlich ist da unten irgendwo Rottach, aber es könnte genausogut Davos sein, oder eine aufgelassene Sendeanlage des zweiten Weltkriegs auf Spitzbergen, oder eine arktische Versuchstation im Schneesturm. So wichtig ist das nicht, man kann ohnehin kaum vor die Tür, wenn man nicht muss. Die Grenzen des Grundstücks sind schemenhafte Grauschleier, wenn der Sturm nachlässt, und nicht mehr sichtbar, sobald der Wind wieder neue Massen vorbeitreibt. Hier oben ist es ein wenig so wie auf dem Begräbnis eines Arschlochs, das mitzumachen mir einmal eine obskure Freude bereitete: Etwas Unüberwindliches, sei es eine Glasscheibe oder ein Holzbrett trennt einen von dem Unschönen da draussen, es reicht aus, es ist sicher, aber der Gedanke, dass das Trennende fehlen könnte, ist nicht fern von unerträglich.
In dieser Jahreszeit versteht man, warum die Bauernhäuser so kleine Fenster haben, sagt Frau S. Wissen Sie, wenn es drin eh schon dunkel ist, fällt so ein Sturm gar nicht mehr auf, aber mit den Panoramascheiben kann man sich nicht verstecken. Man ist dem ausgesetzt, manchmal geht das hier oben drei, vier Tage so, wie ein Gruselfilm. Eigentlich müsste etwas passieren, man wartet darauf, es kommt nie, und gerade deshalb.
Dann wendet sie sich wieder anderen Themen zu, die erfreulicher sind, dass das Hannerl in Amerika eine gute Zeit hat und dass dei neues Zuhause wirklich sagenhaft günstig war, und sie, falls es dir doch langweilig werden würde, auch schon einen Mieter wüsste, und Käufer, ach Käufer sowieso. Und von der anderen Seite her brüllt der Sturm der Apokalypse gegen das Fenster, ein undezenter Hinweis auf die Nichtigkeit all dessen, was in diesem kleinen Raum am Hang des grossen Berges stattfindet.
Es ist eine Blase, eine negation des faktischen, dieser Raum und diese Konversation, und fast so etwas wie die Allegorie der Vergeblichkeit aller Zivilisation. Der heisse Tee in deinen Händen würde draussen in kurzer Zeit zu braunem Eis werden, die Einrichtungsfragen sind für die hunderttausende, die in Amerika auf die Zwangsversteigerung warten müssen, vollkommen irrelevant, die Koofmichs von Yahoo und Cisco wenden sich plötzlich antichinesisch im Ansturm der Bilder, anything goes, aber nur solange es passt, Zwang fickt Beliebigkeit und gebiert die Popkultur von den Slums in Shanghai bis zurEchtgoldpraline unten im Tal, Preis je nach Kurs und Krisenszenario und FED-Aktion, und entscheidet so darüber, welche dahergelaufenen Möchtegerngründer in zwei Wochen im hässlichsten Hotel des Tales wieviel Stück zum Protzen vor seinen Mitarbeitern kaufen kann.
Es gibt zu viele Stürme und zu wenig Panoramascheiben in dieser Welt, gerade jetzt, und der Umstand, dass es für dich fast immer das schützende Glas gab, ändert nichts an dem, was da draussen passiert. Aber selbst wenn es anders wäre, gäbe es noch immer zu viele, die glauben, dass es besser ist, wenn man es durch ein kleines Fenster kaum mitbekommt. Alles hängt zusammen, man kann sich nur schlecht abkoppeln, von der Unvernunft der Irren und der Perversen, die das alles mit dem Geld anderer leute, Staaten und Gesellschaften bezahlen. Seit Voltaire ist es vor allem komplexer geworden, man hat mehr und vor allem andere Dreckschweine, als nur Adel, Rentenverprasser, Steuereintreiber, Janseniten und Gesellschaft Jesu, die Methoden haben sich verbessert, und wer weiss, ob die Geschichtsschreibung über diese Tage nicht Urteile fällen wird, die keinem von euch zum Ruhm gereichen werden.
Zu sagen, dass du nichts tun konntest, wegen des Sturmes da draussen, wird sicher nicht genug sein.
In dieser Jahreszeit versteht man, warum die Bauernhäuser so kleine Fenster haben, sagt Frau S. Wissen Sie, wenn es drin eh schon dunkel ist, fällt so ein Sturm gar nicht mehr auf, aber mit den Panoramascheiben kann man sich nicht verstecken. Man ist dem ausgesetzt, manchmal geht das hier oben drei, vier Tage so, wie ein Gruselfilm. Eigentlich müsste etwas passieren, man wartet darauf, es kommt nie, und gerade deshalb.
Dann wendet sie sich wieder anderen Themen zu, die erfreulicher sind, dass das Hannerl in Amerika eine gute Zeit hat und dass dei neues Zuhause wirklich sagenhaft günstig war, und sie, falls es dir doch langweilig werden würde, auch schon einen Mieter wüsste, und Käufer, ach Käufer sowieso. Und von der anderen Seite her brüllt der Sturm der Apokalypse gegen das Fenster, ein undezenter Hinweis auf die Nichtigkeit all dessen, was in diesem kleinen Raum am Hang des grossen Berges stattfindet.
Es ist eine Blase, eine negation des faktischen, dieser Raum und diese Konversation, und fast so etwas wie die Allegorie der Vergeblichkeit aller Zivilisation. Der heisse Tee in deinen Händen würde draussen in kurzer Zeit zu braunem Eis werden, die Einrichtungsfragen sind für die hunderttausende, die in Amerika auf die Zwangsversteigerung warten müssen, vollkommen irrelevant, die Koofmichs von Yahoo und Cisco wenden sich plötzlich antichinesisch im Ansturm der Bilder, anything goes, aber nur solange es passt, Zwang fickt Beliebigkeit und gebiert die Popkultur von den Slums in Shanghai bis zurEchtgoldpraline unten im Tal, Preis je nach Kurs und Krisenszenario und FED-Aktion, und entscheidet so darüber, welche dahergelaufenen Möchtegerngründer in zwei Wochen im hässlichsten Hotel des Tales wieviel Stück zum Protzen vor seinen Mitarbeitern kaufen kann.
Es gibt zu viele Stürme und zu wenig Panoramascheiben in dieser Welt, gerade jetzt, und der Umstand, dass es für dich fast immer das schützende Glas gab, ändert nichts an dem, was da draussen passiert. Aber selbst wenn es anders wäre, gäbe es noch immer zu viele, die glauben, dass es besser ist, wenn man es durch ein kleines Fenster kaum mitbekommt. Alles hängt zusammen, man kann sich nur schlecht abkoppeln, von der Unvernunft der Irren und der Perversen, die das alles mit dem Geld anderer leute, Staaten und Gesellschaften bezahlen. Seit Voltaire ist es vor allem komplexer geworden, man hat mehr und vor allem andere Dreckschweine, als nur Adel, Rentenverprasser, Steuereintreiber, Janseniten und Gesellschaft Jesu, die Methoden haben sich verbessert, und wer weiss, ob die Geschichtsschreibung über diese Tage nicht Urteile fällen wird, die keinem von euch zum Ruhm gereichen werden.
Zu sagen, dass du nichts tun konntest, wegen des Sturmes da draussen, wird sicher nicht genug sein.
donalphons, 00:51h
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Empfehlung heute - Dräunend
Das hier sind dräunende Schneewolken über dem See.

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Und das hier ist dräunender Blödsinn von den bei Oldeurope aufgespiessten Nullcheckern, Faselköpfen und Ignoranten der Neoconpostille, die jetzt auf SPON-Niveau eingetrottelt wird.

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Und das hier ist dräunender Blödsinn von den bei Oldeurope aufgespiessten Nullcheckern, Faselköpfen und Ignoranten der Neoconpostille, die jetzt auf SPON-Niveau eingetrottelt wird.
donalphons, 15:18h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 24. März 2008
Man muss aufpassen
Das ist hier auch nicht anders als in Berlin, beispielsweise. Diese Angebote, doch einfach mitzumachen. Dort gründet man kaputte Firmen, hier macht man im Bräustüberl Geschäfte mit dem Haffenloher. Dort und hier wird es als normal angesehen, unzumutbare Pseudodialekte zu verwenden - und sich dafür nicht zu schämen. Habe ich schon mal erwähnt, dass auf einem Berliner Jugendsender wie Fritz die Anrufer genau die gleichen Artikulationsprobleme haben, die man in Bayern nur noch von Altnazis im Call in Format des Staatsfunks kennt? Anpassung heisst dabeisein, und mehr noch, alles richtig und angemessen finden, heisst Überleben, sein und werden, was man eh schon ist, wenn man sich unterordnet: Ein Stück Aas, ein Berliner, ein Rottacher Affenfelsenbewohner.
Man muss sich in Berlin der bedruckten T-Shirts enthalten und in Wiessee der Trachtenjanker, man sollte hier und dort nicht Komasaufen, nicht den Lügen der Fremdenverkehrten glauben und tun, was man selbst ist. Nur das Grau von Berlin ist so echt wie das Weiss des Schnees hier an den Bergen, und für alle scheint die gleiche Sonne, wenn sie denn scheint, was sie soeben, nach viel Schnee und Grau, zu tun beschlossen hat.

Man muss aufpassen. Besonders, wenn einem das hier nicht ganz so fern ist, wie das andere. Aber falls ich doch mal in einer dieser typischen, in China zusammengenähten Lederhose um die Aufnahme beim lokalen Blasmusikverein ersuche, fände ich es nett, wenn man mich erschiessen könnte, von mir aus auch mit dem Vorderlader. Solange bitte bei denjenigen üben, die im rotkarierldn Hemmad und Schnupftuch um den Hals, aus Norden via München kommen und meinen, das hier sei Oktoberfest mit anderen Mitteln.
Man muss sich in Berlin der bedruckten T-Shirts enthalten und in Wiessee der Trachtenjanker, man sollte hier und dort nicht Komasaufen, nicht den Lügen der Fremdenverkehrten glauben und tun, was man selbst ist. Nur das Grau von Berlin ist so echt wie das Weiss des Schnees hier an den Bergen, und für alle scheint die gleiche Sonne, wenn sie denn scheint, was sie soeben, nach viel Schnee und Grau, zu tun beschlossen hat.

Man muss aufpassen. Besonders, wenn einem das hier nicht ganz so fern ist, wie das andere. Aber falls ich doch mal in einer dieser typischen, in China zusammengenähten Lederhose um die Aufnahme beim lokalen Blasmusikverein ersuche, fände ich es nett, wenn man mich erschiessen könnte, von mir aus auch mit dem Vorderlader. Solange bitte bei denjenigen üben, die im rotkarierldn Hemmad und Schnupftuch um den Hals, aus Norden via München kommen und meinen, das hier sei Oktoberfest mit anderen Mitteln.
donalphons, 16:43h
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