: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 26. Juni 2009

Sommerfrisch

Ich bin wieder am See. München war wie immer schwer zu ertragen, besonders in Schwabing, wo mal wieder ein Antiquitätengeschäft einer Anwaltskanzlei weichen musste.



Am See ist es erheblich kühler, alles andere als warm, und weiter hinten soll wieder Schnee auf den Bergen liegen. Ich könnte ohnehin nicht hoch; ich habe noch einiges zu tun und auszukurieren, in Folge dieser Münchner Sache.



Dummerweise habe ich geglaubt, ich würde nur eine Nacht bleiben und morgen gleich wieder heimfahren. Das ist jetzt Makulatur; mal schaun, was der Kleiderschrank alles hergibt. Badezeug ist da, aber sinnlos. Der See läuft über mit Wasser aus dem Gebirge, klar und bitterkalt.

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Donnerstag, 25. Juni 2009

Empfehlung heute - Vergesst Klagenfurt.

Es gibt nur eine Begründung für den Jahrestag der schreibenden Leimsieder: Die Hinrichtung desselben bei Andrea Diener.

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Donnerstag, 25. Juni 2009

Ich habe es versucht.

Ich wollte Mitleid empfinden.

Ich wollte meinesgleichen sagen, dass es nicht richtig ist.

Dass es stets besser ist, es nicht zu tun.

Aber ich wurde letztlich doch von ihnen und auch von meinem Gefühl überzeugt, nur eine eher lauwarme Absage an das Einkellern von Vermögensverwaltern zu schreiben.

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Die Angst um die englischen Spielzeuge

Es gibt einen neuen Plan: Der Sunbeam wird in FFM so hergerichtet, dass er auch strengsten bayerischen Prüferaugen genügt. Keine Kompromisse mehr, endlich Tabula Rasa, und den Rest klären wir dann, wenn es fertig ist. Kostet, aber ist weniger schmerzvoll als der gegenwärtige Zustand. Der ist so wie Zahnschmerzen, und wird im Übrigen auch nicht besser, wenn die neue Planung bedeutet, mal wieder die Heimreise im ICE "Schandexpress" antreten zu müssen. Wenigstens hatte der Lokführer einen untilgbaren bayerischen Akzent.



Am Bahnhof kaufte ich noch Zeitschriften; neben der World of Interiors etwas, das da rumlag und fragte, ob ich etwas Neuem aus Berlin Mitte nicht eine Chance geben wollte. Ich bin ja nicht so und erwarb "Aufstieg und Fall" aus Interesse. Naja. Wie soll ich sagen. Viel graphisches Nichts und wenig Textsubstanz. Katzen, hochschlafen, Abstürze, Mittekunst, fast wie Bloggen, nur achichweissauchnicht. Englische Artikel und deutsche Übersetzungen. Wir sind hip, cool und Chancenlosigkeit gehört zum Projektzustand. Wir sind "Der Freund" von 2009 und erzählen Euch im Westen mal, wie das mit dem Magazinmachen für Kreative so geht. Oberfläche und Tiefgang wie eine überfahrene Kröte. Zukunft in der Krise wie ein Schneeball in der Hölle.



War das noch nervend - die WoI tut weh. 132 Seiten. Nur noch. Drei Dutzend Seiten Werbung. Im Gegensatz zur Behauptung ist diese Form von Luxus in der Krise. In einer gigantischen und schwer kontrollierbaren Krise, die, dazu muss man kein Hellseher sein, meine Existenz als Bezieher auf brutale Art beenden könnte. Ich hatte so eine Idee, mit dem Sunbeam picknicken an einen Schweizer Bergsee zu fahren, in der WoI zu blättern und glücklich zu sein - es könnte anders kommen. Die Ausgabe ist dennoch famos, frei von protzigen Banksterlöchern und russischen Mafiaoasen, statt dessen Bauernhäuser, ein griechisches Cafe, dezentes Biedermeier und österreichische Ideen, die sehr fein werden könnten. Krisenthemen. Auf der vorletzten Seite dann Werbung für ein Projekt gegen Hausenteignungen. Von wegen, die Krise ist vorbei. Man hat die Ratten davonkommen und wieder feiern lassen. Als ob Aktienkurse etwas über den Zustand der Welt aussagten.

Es sieht nicht schlecht für meine Welt aus, aber auch nicht gut. Um ehrlich zu sein, mir ist es lieber, die Deutsche Bank krepiert, als dass die WoI gestrichen wird.

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Dienstag, 23. Juni 2009

Lalalalalaa

Also. Ich habe einen Wagen Baujahr 55.

Ich habe eine (Erst)Zulassung von 1984, nachdem der Wagen zwischenzeitlich abgemeldet war, so zwischen 80 und 84.

Und natürlich keine Papiere von 55 folgende.

Womit ich keine H-Zulassung bekommen kann, nach Auskunft der diversen angefragten Stellen. Die hätte ich aber gern. Dann kann man auch TÜV machen, und ich kann endlich, endlich heim.

Hat jemand eine Idee, wie ich trotz dieser Tücken im Grossraum FFM an eine dafür nötige Wasauchimmer kommen kann?

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Im Gegensatz

zu der Vermutung, ich hätte nur noch Augen für meinen unwilligen Wagen, möchte ich hier klarstellen, dass es natürlich auch weiterhin in meinem Leben höhere Werte gibt. So ist der Wagen ja auch vorrangig dazu gedacht, Kulturreisen zu unternehmen. Nun, da er liegen geblieben ist, reise ich nicht zur Kultur, sondern besuche eben jene, die dort ist, wo der Wagen liegen blieb: Das Staedel. Mit der FAZ.

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Dienstag, 23. Juni 2009

Ich wollte nur einen Tag bleiben

Aber dann kam einiges dazwischen. Morgen sind es dann sechs Tage in Frankfurt, und wenn ich Glück habe, bleibt es auch dabei. 6 Tage für mich, und 45 Tage für den Sunbeam. Für einen Tag hätte der Akku meines Mobiltelefons ausgereicht. Nun ist es vollkommen leer, und ohne Draht zur Aussenwelt möchte ich mich nicht auf die Heimfahrt begeben. Ich fahre in die Stadt hinein. Mit der S-Bahn. Und muss mich entscheiden, welcher verdreckte Sitz am ehesten zumutbar ist. Frankfurter S-Bahnen sind dreckig und runtergekommen, die Fenster sind zerkratzt, und draussen rumpelt ein urbanes Gebilde vorbei, das überall sein könnte, wo die Welt hässlich ist.



Um mich vom Telefonat des Bildungsfernen abzulenken, der kein Problem mit den Sitzen zu haben scheint, lösche ich ein paar alte Dateien auf der Kamera. Vermutlich sind diese digitalen Nervgeräte überhaupt nur so erfolgreich, weil die Menschen zu viel in S-Bahnen sind. Dabei komme ich im internen Speicher auch zu den Bildern vom Juli des letzten Jahres, und ich denke, wie es wäre, jetzt über dem Tegernsee.



Nun, es soll regnen und stürmen. Alles nur Illusion. Echt sind dagegen die Verkäufer in den Sportgeschäften, die mir unfreundlichst zu verstehen geben, dass sie mir nichts verkaufen können, und selbst, wenn sie das passenden Lenkerband hätten, mit dem man auch Hockeyschläger umwickelt: Sie würden es auch dann nicht verkaufen. Ich mache drei mal die gleiche Erfahrung, erhalte ein unanständig teures Angebot für ein Netzgerät für mein Telefon und kaufe dann ein ganzes Telefon zum gleichen Preis bei einem Türken am Hauptbahnhof. Es hat geregnet. Frankfurt stinkt bestialisch nach Berlin und Urin. Ich gehe zur S-Bahn, erdulde die Werbung und das Warten. Dann kommt der Zug. Die ersten sind noch nicht ausgestiegen, da drängeln auch schon die ersten von aussen hinein. Alles stockt, alles rempelt. Es ist nicht so lang her, da wartete man. Zumindest in München war das letztes Jahr noch so.



Mit einem Schwung dieser manierenlosen Proleten, manche in Anzug und manche in Strassenkleidung, fahre ich zurück. Ich habe auch noch einen Ledergurt gekauft. Unter der Motorhaube sind zwei Bohrungen für Alpenfahrten, an denen man den Gurt befestigen und damit auch mit leicht geöffneter Motorhaube fahren kann. Dadurch kommt mehr Luft in den Motorraum. Keine dumme Idee, wenn der Wagen wegen Hitzeproblemen 10 mal liegen geblieben ist. Selbst wenn heute alles bestens lief, von ein paar unschönen Ablagerungen aus dem Bezintank mal abgesehen:



Es wird Zeit, dass ich heim komme. Zurück nach Bayern, weg aus dieser Stadt und endlich dort hin, wo ich hingehöre. In der S-Bahn hatte ich so ein massives Berliner Gefühl, das nie gut ist.

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Sonntag, 21. Juni 2009

Böse Buben in meinem Motorraum

Gut, es sieht so aus, als hätte ich in meinem Sunbeam (und ich kann mir bei aller Liegenbleiberei nicht helfen, es ist immer noch der Wagen für mich)



etwas gefunden, was das elende Problem des ausgehenden Motors bewirken könnte. Es gibt da eine Verbindung zwischen Ansaugtrakt und Auspuffkrümmer, und die scheint beschädigt und früher mal unsauber rapariert worden zu sein. Siehe unten:

A ist der Ansaugtrakt, oberhalb des Buchstabens sitzt der Vergaser, darunter fliesst das Gemisch in die Brennkammern.

B ist der Krümmer des Auspuffs

C ist am Zusammenfluss der Krümmerrohre montierter, beweglicher und stark verrosteter Eisenhebel, der auf der vom Krümmer weggehenden Achse parallel zum Motor drehbar ist

D ist ein verdrehter Hebel, der unten mit C in Kontakt sein kann, wenn man C dazu hindreht, und oben an einer Schraube im Ansaugtrakt sitzt.

Sieht also aus wie eine sehr urtümliche Regeleinheit im Dieselpunkstil zwischen Ansaug- und Abgastrakt.

Von links unten aus gesehen (Grossbild)



Von der Seite oben aus gesehen (Grossbild)



Fällt jemandem dazu etwas ausser dem Wort "Abwrackprämie" oder "Mit einem Astra wäre das nicht passiert" ein?

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Sonntag, 21. Juni 2009

Ich bin der faulste Mensch der Welt

Ich könnte mich ohne jede Langeweile den Rest meines Lebens an den See setzten und den Booten zuschauen, unterbrochen von Mahlzeiten, Gesprächen und dem Lesevergnügen in den vielen Desideraten, die meine Bildung davon abhalten, auch nur ansatzweise umfassend zu sein. Ich wäre gern ein dicker, fauler Privatgelehrter. Und der Himmel sei mein Zeuge: Ich habe alles versucht.

Dummerweise bin ich zwar faul, aber auch manchmal ganz ekelhaft ehrgeizig. Das passt bei Steckenpferden wie Kochen oder Literatur ganz wunderbar zusammen, und manchmal schaffe ich es sogar, einen modernen deutschen Autor auszulesen oder gar nachzuschauen, was dieser Daniel Kelman eigentlich ist (Eine Art wie heisst dieser korrektor der sonderschulenspongosse nochmal für Menschen mit Realschulabschluss). Weniger passt es bei technischen Dingen.

Mein erstes Rennrad kaufte ich mit von erspartem Geld, radelte los, fand es gut und schnell, fuhr noch ein paar Kilometer durch das reizende Oberbayern, probierte die Schaltung an der ersten Erhebung des Jura, genannt Reisberg aus, und dachte mir, es könnte ein Spass werden, nun auch noch durch Böhmfeld die abschüssige Strasse hinunterzusausen. Diese Strasse wurde gerade aufgerissen, ich beschäftigte mich dazu noch mit dem Umwerfer, und so raste ich ungebremst in eine Schotterfläche hinein, wo letztlich ein Kieshügel sehr zum Gaudium der umstehenden Nazi Dorfjugend meinen Bewegungsdrang nachhaltig beendete: Reifen platt, Räder verbogen und noch ein paar Kleinigkeiten. Ich musste meine Eltern anrufen, die mich einsammelten, und die Rechnung des Radhändlers war ebenso gnädig wie trotzdem saftig.



Ich bin nicht nur faul, sondern auch lernfähig. Und nachdem es in meiner Region viele Käffer gibt, vor deren brauner Jugend man nicht liegen bleiben möchte, kaufte ich mir ein Buch, das alles erklärte. Zentrieren, Schaltungen, Steuersätze, Kettennieten. Anderthalb Jahre später hatte ich Lust auf ein besseres Rad. Ich kaufte es nicht. Ich kaufte einen Berg Teile und baute es von der ersten bis zur letzten Schraube selbst zusammen.

Ich lernte den Unterschied zwischen Kugellagerfett und echtem weissem Campafett, ich lernte das Improvisieren und die Tricks, wie man auch mit drei gebrochenen Speichen noch nach Hause kommt. Das erste eigene Rad war ein elender Kampf gegen Passungenauigkeiten und Gewinde, danach war alles kein Problem mehr. Ich konnte Gewinde schneiden und Drehbänke bedienen, ich hatte geschweisst und gelötet. Es gibt kein Rad, das ich nicht wieder zum laufen bringe. Und als vor ein paar Wochen ein Grieheimer Kid vor meinem Sunbeam mit defekter Schaltung liegen blieb, habe ich das ganze System in ein paar Minuten wieder eingestellt.



Auf der Heimfahrt mit dem Sunbeam gab es ein Keilriemenproblem. Ich werde keines mehr haben, Ein- und Ausbau geht in ein paar Minuten. Ich weiss inzwischen, worauf ich im Verteiler achten muss, ich kann Benzinleitungen montieren und 50 Jahre alte Wischer wieder funktionsfähig machen. Ich weiss, wie ich den Choke einstelle und den Leerlauf. Ich habe den Wasserrschlauch gegen ein Exemplar eines Jaguar erseztzt, und aus dem Müll eines Golfes einen ansonsten nicht mehr beziehbaren Luftschlauch für den Weg vom Einlass zum Luftfilter gebaut. Ich habe kein Buch, aber das Internet ist voll von Seiten mit Klagen über Strombergvergaser und SU-Pumpen. Ich habe gestern geschraubt und bin wieder liegen geblieben. Ich werde weiter schrauben, bis ich nicht mehr liegen bleibe. Ich werde heute den Luftfilter zerlegen und lernen, was es mit diesem verfluchten Ölbad auf sich hat.

Ich bin der faulste Mensch der Welt, aber das bin ich den braunen Dorfjugenden dieser Welt schuldig: Dass sie in ihren verfluchten Käffern in meinen Abgasen zurückbleiben.

Trotzdem: Falls jemand weiss, warum ein Wagen erst 800 Kilometer läuft und nach drei Wochen mit sporadischen Fahrten nach einem Ölwechsel liegen bleibt, weil der Motor ausgeht, sobald er warm ist, darf sich gerne mit Diagnosen melden.

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Zu Besuch bei den anderen.

Ohne wirklich dort zu sein. Manchmal reicht auch der Prospekt eines Möbelhauses aus, um sich zu informieren über das, was in der Welt wirklich passiert. Nachrichten sind nur Oberfläche. Garnelen für 3,99 auf Abwrackprämiensofa dagegen sind die tieferen Strukturen der Gesellschaft. In der FAZ.

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Freitag, 19. Juni 2009

Idstein im Taunus ist schön

Dorthin habe ich heute einen Ausflug gemacht. Bin aber gar nicht ins nassauische Schloss, ungewöhnlich für mich, sondern ins Industriegebiet. Dort gibt es einen Spezialisten für britische Fahrzeuge, der auch diese kleinen Kondensatoren hat, ohne die nichts geht. Immerhin habe ich jetzt eine neue Zünsdpule, einen Kondensator und eine kleine Rundfahrt durch Griesheim nach deren Installation.

Bei der Gelegenheit bin ich liegen geblieben. Und zwar wegen diesem Freund der Blasmusik hier:



Eigentlich wollte ich heute heimfahren, abe am Tegernsee regnet es ohnehin. Ansonsten wollte ich morgen meine Garderobe aufbessern - ich hatte nur für zwei, drei Tage Kleidung dabei. Nun aber werde ich wieder nach Idstein im Taunus fahren, eine neue SU-Benzinpumpe besorgen, ein paar Schläuche und auch noch einen Riemen für den Generator. Immerhin lerne ich dazu. Das Dreckige oben rechts hat sich nach Abkratzen der Dreckschicht als Scheibenwischermotor herausgestellt. Noch 10 mal liegen bleiben, und ich sattle um zum Automechaniker.

Es hätte auch schlimmer kommen können: Hier ist alles noch im Rahmen, hier kann man nach Hause laufen. Auf der Autobahn im Spessart wäre es weniger schön gewesen.

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