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Freitag, 19. Juni 2009
Die Freuden von Lucas DM2P4
Da fuhren wir also nach Friedberg, bester Dinge und auf der Suche nach einer netten Örtlichkeit für ein Picnic. 20 Kilometer lief alles bestens, auf der A 5 war ohnehin Tempolimit und alle Spuren frei. Dann verabschiedete sich der Overdrive - immer ein schlechtes Zeichen - und dann auch der Vortrieb. Was nicht gerade lustig ist, wenn die LKWs auf der Standspur fahren und daneben eine Leitplanke ist. Immerhin brachte uns Lazy Susan noch den Berg hoch und bei Kilometer 478 hinter das Ende der Leitplanke.
Ein äusserst netter ADAC-Mann nahm sich des Problems - offensichtlich die altbekannte Sache mit der Batterie - an, und nach einer Weile lief Lazy Susan dann auch wieder. Derr ADAC-Mann liess die rechte Spur für uns sperren, möglich dank der Überwachungskameras an deutschen Autobahnen (nur falls jemand glaubt, die Psychopathen der deutschen Bundestages würden keine totalitären Durchgeknallten finden, die hier nicht auch chinesische Verhältnisse einführen würden), wir fuhren los, überholten den ADAC-Mann, und dann ging der Motor wieder aus. Ein wenig Schrauben, diesmal am der Zündverteiler, zeigte dort gewisse Probleme. Abschleifen, anlassen, der wunderbare Krach eines brüllenden 2 1/4 litre Motor, weiter, nach 700 Meter der nächste Zusammenbruch. Neue Witze von Holgi, den vorzustellen ich nicht umhin konnte, und der Mann in Gelb kannte ihn und überhaupt gab es viel zu lachen. Anschliessend Abschleppung runter zu einem Parkplatz, Fehlerdiagnose: Verteilerkondensator im Lucas DM2P4 und/oder Zündspule. Aber ein paar Kilometer läuft er ja, also beschlossen wir - Holgi hatte gerade gegenüber noch Unterwäsche gekauft - einfach von Zusammenbruch zu Zusammenbruch über die Landstrasse heimzuschleichen. 10 Kilometer sollte es schon gehen.

Es ging bis zur nächsten Kreuzung. Dann rief ich den Abschleppwagen, und solange picnicten wir eben in grünem Leder. Es gibt Schlimmeres, als in einem Sunbeam auf den Abschleppdienst zu warten - man stelle sich nur vor, das würde in einem Opel passieren. Kein Leder, keine hübschen Instrumente, kein Porzellan. Natürlich hatten wir auch Torte dabei. So gesehen war es ein angenehmer Nachmittag, und wir hatten viel erlebt und viel Spass.

Ein ebenfalls von Lucas oft im Stuch gelassener Brite hielt an und wollte den Wagen begutachten, in den Motorraum schauen, wir sprachen ein wenig über die Tücken der Produkte aus dem Hause Lucas, nahmen noch einen Tee, die Wolken zogen weg und die Sonne kam durch. Irgendwann zwischen der ersten und zweiten Torte kam auch der Wagen, der uns heim brachte. Immerhin hatte ich so die Gelegenheit zu sehen, wie es wirkt, wenn ich mal bei hoher Geschwindigkeit sehr nah auf einen Opel Astra auffahre.

Dann erreichten wir Griesheim und den Meister der Schraubenschlüssel, lachten und plauderten noch etwas und kamen zum Schluss, dass wir zwar vier mal liegen geblieben waren, wegen eines 2 Euro teuren Kondensators, so gross wie eine Daumenkuppe, aber auch selten so viel Spass hatten.
Trotzdem hoffe ich natürlich, dass es heute Nachmittag nach Bayern besser laufen wird.
Ein äusserst netter ADAC-Mann nahm sich des Problems - offensichtlich die altbekannte Sache mit der Batterie - an, und nach einer Weile lief Lazy Susan dann auch wieder. Derr ADAC-Mann liess die rechte Spur für uns sperren, möglich dank der Überwachungskameras an deutschen Autobahnen (nur falls jemand glaubt, die Psychopathen der deutschen Bundestages würden keine totalitären Durchgeknallten finden, die hier nicht auch chinesische Verhältnisse einführen würden), wir fuhren los, überholten den ADAC-Mann, und dann ging der Motor wieder aus. Ein wenig Schrauben, diesmal am der Zündverteiler, zeigte dort gewisse Probleme. Abschleifen, anlassen, der wunderbare Krach eines brüllenden 2 1/4 litre Motor, weiter, nach 700 Meter der nächste Zusammenbruch. Neue Witze von Holgi, den vorzustellen ich nicht umhin konnte, und der Mann in Gelb kannte ihn und überhaupt gab es viel zu lachen. Anschliessend Abschleppung runter zu einem Parkplatz, Fehlerdiagnose: Verteilerkondensator im Lucas DM2P4 und/oder Zündspule. Aber ein paar Kilometer läuft er ja, also beschlossen wir - Holgi hatte gerade gegenüber noch Unterwäsche gekauft - einfach von Zusammenbruch zu Zusammenbruch über die Landstrasse heimzuschleichen. 10 Kilometer sollte es schon gehen.

Es ging bis zur nächsten Kreuzung. Dann rief ich den Abschleppwagen, und solange picnicten wir eben in grünem Leder. Es gibt Schlimmeres, als in einem Sunbeam auf den Abschleppdienst zu warten - man stelle sich nur vor, das würde in einem Opel passieren. Kein Leder, keine hübschen Instrumente, kein Porzellan. Natürlich hatten wir auch Torte dabei. So gesehen war es ein angenehmer Nachmittag, und wir hatten viel erlebt und viel Spass.

Ein ebenfalls von Lucas oft im Stuch gelassener Brite hielt an und wollte den Wagen begutachten, in den Motorraum schauen, wir sprachen ein wenig über die Tücken der Produkte aus dem Hause Lucas, nahmen noch einen Tee, die Wolken zogen weg und die Sonne kam durch. Irgendwann zwischen der ersten und zweiten Torte kam auch der Wagen, der uns heim brachte. Immerhin hatte ich so die Gelegenheit zu sehen, wie es wirkt, wenn ich mal bei hoher Geschwindigkeit sehr nah auf einen Opel Astra auffahre.

Dann erreichten wir Griesheim und den Meister der Schraubenschlüssel, lachten und plauderten noch etwas und kamen zum Schluss, dass wir zwar vier mal liegen geblieben waren, wegen eines 2 Euro teuren Kondensators, so gross wie eine Daumenkuppe, aber auch selten so viel Spass hatten.
Trotzdem hoffe ich natürlich, dass es heute Nachmittag nach Bayern besser laufen wird.
donalphons, 01:27h
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Männerwelt
Nicht ganz. Auch Kinderwelt. Männer und Kinder sind diejenigen, die am meisten schauen, staunen und sich nicht losreissen dürfen. Der Schrauber fährt sehr, sehr grosse Runden um den Block, wenn er etwas ausprobiert. An drei Eiscafes vorbei.

Wenn ich erst mal am See bin, fahre ich nach Tegernsee und suche mir einen dicken Benz vor einem Cafe raus. Vor dem parke ich dann. Und mache Bilder von den Leuten, die stehenbleiben, um zu gaffen, und vergleiche das mit den Bewunderern des Benzes.
Never in human history was so much awareness owed from so many by so few bucks.

Wenn ich erst mal am See bin, fahre ich nach Tegernsee und suche mir einen dicken Benz vor einem Cafe raus. Vor dem parke ich dann. Und mache Bilder von den Leuten, die stehenbleiben, um zu gaffen, und vergleiche das mit den Bewunderern des Benzes.
Never in human history was so much awareness owed from so many by so few bucks.
donalphons, 11:33h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 17. Juni 2009
Endlich
Ich hatte ja selbst nicht mehr so richtig absolut dran geglaubt:

Aber doch. Jetzt. Endlich. Und ja, auch mit H-Gutachten.

Aber doch. Jetzt. Endlich. Und ja, auch mit H-Gutachten.
donalphons, 20:50h
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Was noch fehlt.
Wir hatten die höheren Töchter. Wir hatten die besseren Söhne. Was jetzt noch fehlte, sind deren Mütter. Das ist hiermit auch erledigt. In der FAZ.
donalphons, 13:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 16. Juni 2009
Nachher
fragt man sich natürlich immer, warum man die Gelegenheit nicht besser genutzt hat. Man sagt zwar, dass sich immer irgendwo neue Chancen auftun, aber das irgendwo bringt wenig, wenn es das Gewünschte nur an speziellen Orten gibt. Tp cut a long story, der britische Peso hat es geschafft, sich zur britischen Lira vorzuarbeiten, und notiert aktuell 10% besser als in jenen Tagen, da ich das billige britische Silber nur so hortete. Immerhin, ein halbes Dutzend Kannen sollten den Bedarf erst einmal decken, und zum Abschied von jenen halcyon days, da die Reste des britischen Empires für kleines Geld zu haben waren, trudelte nun auch mit der typischen britischen Postverspätung der vorläufige Abschluss dieser Phase bei mir ein. London 1827, George IV., über ein Pfund schwer und mit einem Silbergriff versehen. Gewissermassen in die steigende britische Lira hineingekauft, und dadurch trotz einiger Schäden schon wieder so teuer, dass es auch mir etwas weh tat.

Aber wie oft hat man schon die Gelegenheit, eine Silberkanne des Biedermeier zu kaufen. Wie garstig wären deutsche Händler, wie würde ich jetzt erst zahlen, wie hätte ich mich erst geärgert, wenn sie ein anderer erworben hätte. Wie man es macht, man macht es richtig und verkehrt. Langfristig sicher richtig, denn den Schmerz vergisst man, der Nutzen jedoch bleibt.
Und wer weiss schon, ob es je wieder solche Gelegenheiten geben wird. Selbst, wenn es die Insel verdient hätte. Vor dem letztlich erworbenen Sunbeam hatte ich einige andere im Auge, unter anderem einen Mk IIa. Auf einem Bild war auch ein Alvis TA 21 zu sehen, british racing green und natürlich nicht zu verkaufen. Ich mag meinen Sunbeam ungemein, aber bei einem Alvis kommt man natürlich auch ins Nachdenken. Aber er war nicht angeboten. Jetzt ist das alles ganz anders, der Besitzer sucht einen Käufer, weil es mit der Umschichtung seiner Hypotheken nicht funktioniert hat, und die Bank, im de facto Staatsbesitz, keine Gnade kennt. Schön ist das alles nicht. Wirklich nicht.

Aber wie oft hat man schon die Gelegenheit, eine Silberkanne des Biedermeier zu kaufen. Wie garstig wären deutsche Händler, wie würde ich jetzt erst zahlen, wie hätte ich mich erst geärgert, wenn sie ein anderer erworben hätte. Wie man es macht, man macht es richtig und verkehrt. Langfristig sicher richtig, denn den Schmerz vergisst man, der Nutzen jedoch bleibt.
Und wer weiss schon, ob es je wieder solche Gelegenheiten geben wird. Selbst, wenn es die Insel verdient hätte. Vor dem letztlich erworbenen Sunbeam hatte ich einige andere im Auge, unter anderem einen Mk IIa. Auf einem Bild war auch ein Alvis TA 21 zu sehen, british racing green und natürlich nicht zu verkaufen. Ich mag meinen Sunbeam ungemein, aber bei einem Alvis kommt man natürlich auch ins Nachdenken. Aber er war nicht angeboten. Jetzt ist das alles ganz anders, der Besitzer sucht einen Käufer, weil es mit der Umschichtung seiner Hypotheken nicht funktioniert hat, und die Bank, im de facto Staatsbesitz, keine Gnade kennt. Schön ist das alles nicht. Wirklich nicht.
donalphons, 04:09h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. Juni 2009
Meine Kinder können dankbar sein,
dass ich auf sie dankend verzichte: Sonst würden sie nämlich nach altem Herkommen erzogen, um nicht als Elitestudenten zu enden. Es war nicht alles schlecht, unter George III. und Königin Victoria.
donalphons, 17:47h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. Juni 2009
Real Life 14.6.09 - Was wurde eigentlich aus K.?
Und?
Schrecklich. Habe ich schon mal gesagt, dass der Lido in dieser Jahreszeit schrecklich ist?
Nun, vor ungefähr 20 Jahren bis du an Pfingsten zu uns an den Gardasee gefahren, um zu jammern, wie schlimm der Lido ist. Ausserdem hat dein Vater damals keinen Ferrari gemietet, um es dem blöden Protzapotheker aus der Schweiz gleich zu tun. Ich glaube, damals hat dich die Sparsamkeit deines Vaters mehr geärgert als das Klima.
Und dafür war bei euch die blöde K. aus G., und der R.. Wie kamen die überhaupt zu uns, und hast du das damals zwei Wochen nur ausgehalten?
Ich hatte mein Rennrad dabei, und ein paar weniger Vorurteile als heute. Bildung war mir noch nicht so wichtig. Ich ging in die Konzerte, in die man ging, aber Sonntag Mittag wäre ich damals sicher nicht auch noch zu Haydn und Pergolesi gegangen.

Was wurde eigentlich aus K.?
Reicht es, wenn ich sage, Hauptsache sie ist weg?
Aus irgendeinem Grund hat mich Mutter danach gefragt. Bei den meisten weiss ich es, aber K. ist völlig aus meinem Radar verschwunden.
Ich habe sie vor drei Jahren zufällig in München getroffen. Lehrerin an einem Gymnasium. Erstaunlich; eben jene, bei denen man sich immer fragt, was sie werden, weil sie so gar keinen Charakter haben und absolut keine Ausstrahlung und nur ein paar miese Adern - die werden Lehrerinnen. Die v. P. dagegen, die damals ihre beste Freundin war, hat doch noch die Kurve und einen arrangierten Mann bekommen.
Keine Cowboystiefel mehr?
Du musst lächeln. Die Cowboystiefel für v. P.. Als ihr 18 wurdet und jeder aus irgendwelchen Quellen mehr Geld hattet, habt ihr in den nächsten Jahren zusammengelegt und anderen ziemlich tolle Dinge gekauft. Das war eine Spirale der Verschwendung, eine Art Schneeballsystem. Die jüngere der K-Schwestern etwa bekam einen Fiat, entgegen den ausdrücklichen Wünschen ihrer Eltern. Keinen neuen Fiat natürlich, sondern einen älteren Uno, leicht gebeult und gerostet und nun wirklich das Allerletzte, was Herr K. in der Auffahrt sehen wollte. Er kaufte ihr dann doch ein richtiges Auto, und der Fiat wurde verschrottet. Es mag wie Verschwendung aussehen, aber damit hatten alle anderen die Argumentationsbasis, ihren Eltern ebenfalls den Kauf eines Autos nahe zu bringen. Bei den v. P.s war das überflüssig, Autos waren genug da und die Tochter hatte ein Alkoholproblem, weshalb sie keinen Führerschein machen durfte. Aber sie sollte massgeschneiderte Cowboystiefel bekommen. Als du klar sagtest, dass du es nicht als gegeben ansiehst, dieser Wohlstandsverwahllosung beizutragen, gab es Ärger und Streit. G. machte den kleinen Fehler, sich über deine Knickrigkeit zu laut zu beschweren, was mittelfristig dazu führte, dass ihre Eltern auf das lustige Treiben aufmerksam wurden. Dabei kamen noch andere, ebenfalls reichlich irre Ideen auf, und so endete der Tauschring, bevor du Geburtstag hattest und dich für etwas hättest bedanken müssen, was du selbst hättest erwerben können. Deine Beziehung zur G. war damit natürlich am Ende. Kein Schaden, ausser dem Problem, dass der Pfingsturlaub für alle längst geplant war. Ohne Rennrad wäre es noch unerfreulicher geworden. Glücklicherweise stand irgendwann Iris und die zweifarbig blaue S-Klasse vor der Tür. Iris hatte in einem der seltenen Anfällen von Pubertät ihre Eltern am Lido hatte sitzen lassen. In einer Zeit vor dem Mobiltelefon war vieles noch einfacher.
Keine Cowboystiefel mehr. Leitet jetzt einen Franchisemarkt einer gewissen Kette, den ihr die Familie überlassen hat.
Einmarsch der Musiker. Applaus. Verbeugung. Musik. Vergessen.
Schrecklich. Habe ich schon mal gesagt, dass der Lido in dieser Jahreszeit schrecklich ist?
Nun, vor ungefähr 20 Jahren bis du an Pfingsten zu uns an den Gardasee gefahren, um zu jammern, wie schlimm der Lido ist. Ausserdem hat dein Vater damals keinen Ferrari gemietet, um es dem blöden Protzapotheker aus der Schweiz gleich zu tun. Ich glaube, damals hat dich die Sparsamkeit deines Vaters mehr geärgert als das Klima.
Und dafür war bei euch die blöde K. aus G., und der R.. Wie kamen die überhaupt zu uns, und hast du das damals zwei Wochen nur ausgehalten?
Ich hatte mein Rennrad dabei, und ein paar weniger Vorurteile als heute. Bildung war mir noch nicht so wichtig. Ich ging in die Konzerte, in die man ging, aber Sonntag Mittag wäre ich damals sicher nicht auch noch zu Haydn und Pergolesi gegangen.

Was wurde eigentlich aus K.?
Reicht es, wenn ich sage, Hauptsache sie ist weg?
Aus irgendeinem Grund hat mich Mutter danach gefragt. Bei den meisten weiss ich es, aber K. ist völlig aus meinem Radar verschwunden.
Ich habe sie vor drei Jahren zufällig in München getroffen. Lehrerin an einem Gymnasium. Erstaunlich; eben jene, bei denen man sich immer fragt, was sie werden, weil sie so gar keinen Charakter haben und absolut keine Ausstrahlung und nur ein paar miese Adern - die werden Lehrerinnen. Die v. P. dagegen, die damals ihre beste Freundin war, hat doch noch die Kurve und einen arrangierten Mann bekommen.
Keine Cowboystiefel mehr?
Du musst lächeln. Die Cowboystiefel für v. P.. Als ihr 18 wurdet und jeder aus irgendwelchen Quellen mehr Geld hattet, habt ihr in den nächsten Jahren zusammengelegt und anderen ziemlich tolle Dinge gekauft. Das war eine Spirale der Verschwendung, eine Art Schneeballsystem. Die jüngere der K-Schwestern etwa bekam einen Fiat, entgegen den ausdrücklichen Wünschen ihrer Eltern. Keinen neuen Fiat natürlich, sondern einen älteren Uno, leicht gebeult und gerostet und nun wirklich das Allerletzte, was Herr K. in der Auffahrt sehen wollte. Er kaufte ihr dann doch ein richtiges Auto, und der Fiat wurde verschrottet. Es mag wie Verschwendung aussehen, aber damit hatten alle anderen die Argumentationsbasis, ihren Eltern ebenfalls den Kauf eines Autos nahe zu bringen. Bei den v. P.s war das überflüssig, Autos waren genug da und die Tochter hatte ein Alkoholproblem, weshalb sie keinen Führerschein machen durfte. Aber sie sollte massgeschneiderte Cowboystiefel bekommen. Als du klar sagtest, dass du es nicht als gegeben ansiehst, dieser Wohlstandsverwahllosung beizutragen, gab es Ärger und Streit. G. machte den kleinen Fehler, sich über deine Knickrigkeit zu laut zu beschweren, was mittelfristig dazu führte, dass ihre Eltern auf das lustige Treiben aufmerksam wurden. Dabei kamen noch andere, ebenfalls reichlich irre Ideen auf, und so endete der Tauschring, bevor du Geburtstag hattest und dich für etwas hättest bedanken müssen, was du selbst hättest erwerben können. Deine Beziehung zur G. war damit natürlich am Ende. Kein Schaden, ausser dem Problem, dass der Pfingsturlaub für alle längst geplant war. Ohne Rennrad wäre es noch unerfreulicher geworden. Glücklicherweise stand irgendwann Iris und die zweifarbig blaue S-Klasse vor der Tür. Iris hatte in einem der seltenen Anfällen von Pubertät ihre Eltern am Lido hatte sitzen lassen. In einer Zeit vor dem Mobiltelefon war vieles noch einfacher.
Keine Cowboystiefel mehr. Leitet jetzt einen Franchisemarkt einer gewissen Kette, den ihr die Familie überlassen hat.
Einmarsch der Musiker. Applaus. Verbeugung. Musik. Vergessen.
donalphons, 01:15h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 14. Juni 2009
Sommerfrische
Ich denke, das beliebte Miesbacher Fleckvieh ist für die Zwecke dieses Blogs angemessen und ausreichend. Es gäbe Alternativen, aber die wären:

Bleiche Münchner Stadtkinder, die weiter als bis zum Flaucher kommen, Familien, die alle Nachteile der Fortpflanzung generationenübergreifend vermitteln, und sehr viel in Lederhose und Tracht oder was man dafür hält. Manchmal auch alle drei Ersatzprogramme in Kombination. Richtig, in Gmund begeht man das Volksfest. Blasmusik, Anstich, Brilliantfeuerwerk. Immerhin eine Woche später als an der Donau. Das heisst, zuerst bin ich vor dem Problem an den See geflohen, und nun packe ich wieder zusammen, und fahre heim, wo da er Proll hoffentlich was anderes zu tun hat, als vor meiner Tür zu randalieren.
Ebenfalls verzichten möchte ich auf Bilder der Bavaria-Historic, die allein schon als Begriff eine Beleidigung ist und nicht umhin konnte, mein reizendes Bergkaff heimzusuchen. Einerseits, weil es lächerlich ist, einen Pulk von 911ern, Käfern und Mercedes ab Ende der 60er Jahre als historische Fahrzeuge zu bezeichnen. Alles, was meine Eltern noch fuhren, ist kein historischesFahrzeug. Zum anderen, weil es doppelt demütigend ist, das mit anzusehen und nicht die Möglichkeit zu haben, mit echtem historischen Blech zu zeigen, was sonst noch geht. Ein Umstand, dem ich nächste Woche abzuhelfen gedenke. Dann ist auch meine laune wieder so famos wie die einer vollgefressenen, faulen Kuh auf einer Wiese mit See- und Bergblick.
Aus der Heimat vernehme ich, dass die Silberkanne von 1827 angekommen sein soll. Immerhin.

Bleiche Münchner Stadtkinder, die weiter als bis zum Flaucher kommen, Familien, die alle Nachteile der Fortpflanzung generationenübergreifend vermitteln, und sehr viel in Lederhose und Tracht oder was man dafür hält. Manchmal auch alle drei Ersatzprogramme in Kombination. Richtig, in Gmund begeht man das Volksfest. Blasmusik, Anstich, Brilliantfeuerwerk. Immerhin eine Woche später als an der Donau. Das heisst, zuerst bin ich vor dem Problem an den See geflohen, und nun packe ich wieder zusammen, und fahre heim, wo da er Proll hoffentlich was anderes zu tun hat, als vor meiner Tür zu randalieren.
Ebenfalls verzichten möchte ich auf Bilder der Bavaria-Historic, die allein schon als Begriff eine Beleidigung ist und nicht umhin konnte, mein reizendes Bergkaff heimzusuchen. Einerseits, weil es lächerlich ist, einen Pulk von 911ern, Käfern und Mercedes ab Ende der 60er Jahre als historische Fahrzeuge zu bezeichnen. Alles, was meine Eltern noch fuhren, ist kein historischesFahrzeug. Zum anderen, weil es doppelt demütigend ist, das mit anzusehen und nicht die Möglichkeit zu haben, mit echtem historischen Blech zu zeigen, was sonst noch geht. Ein Umstand, dem ich nächste Woche abzuhelfen gedenke. Dann ist auch meine laune wieder so famos wie die einer vollgefressenen, faulen Kuh auf einer Wiese mit See- und Bergblick.
Aus der Heimat vernehme ich, dass die Silberkanne von 1827 angekommen sein soll. Immerhin.
donalphons, 01:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 13. Juni 2009
Aufgeben
Der Wald macht heute so seltsame Geräusche. Er klingt anders, er riecht anders als die Tage davor. Vielleicht, weil ich sehr spät in den Berg gehe, und der Nachtwind anders raunt. Um 21 Uhr, nur ein paar Minuten unter dem Gipfel, lasse ich es sein. Es ist genug, irgendetwas ist heute nicht richtig, weiter gehen wäre falsch, und ein Bild habe ich schon.

Manchmal muss man den Berg in Ruhe lassen. Manchmal will er niemanden sehen. Ich steige in den Wagen ein, lasse ihn an, wundere mich über einen Tropfen, und dann bricht der Regen los.
Es ist gar nicht so dumm, auf den Wald zu hören. Manchmal ist es weise, es sein zu lassen. Dem Berg ist es egal, was aus einem wird. Der Berg übersteht alles. Im Platzregen durch den dunklen Wald zu gehen ist vermutlich weniger amüsant. Immerhin, nach mir war keiner mehr am Berg.

Manchmal muss man den Berg in Ruhe lassen. Manchmal will er niemanden sehen. Ich steige in den Wagen ein, lasse ihn an, wundere mich über einen Tropfen, und dann bricht der Regen los.
Es ist gar nicht so dumm, auf den Wald zu hören. Manchmal ist es weise, es sein zu lassen. Dem Berg ist es egal, was aus einem wird. Der Berg übersteht alles. Im Platzregen durch den dunklen Wald zu gehen ist vermutlich weniger amüsant. Immerhin, nach mir war keiner mehr am Berg.
donalphons, 01:06h
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Reden wir über Millionäre.
Man sagt das ja so oft, Millionär. Als ob es sie wirklich gäbe, als ob da eine Gruppe wäre, ein Block, eine Klasse. Kompletter Blödsinn. Ausser einem Hang zur ausgeprägten Spiessigkeit und Sicherheit kenne ich kaum ein übergreifendes Element, und ich kan mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass aus dieser fraglien Masse mit ihren Konflikten und Begierden irgendwas zu machen ist. Schon gar kein Aufstand gegen den Staat. Mehr als FDP wählen und Gastautoren schmieren werden die nie hinbekommen.
Und ich wähle ohnehin die SPD.
Und ich wähle ohnehin die SPD.
donalphons, 15:21h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 12. Juni 2009
Er war so hässlich
wie ich ihn mir in etwa auch vorgestellt hatte. Nicht, dass ich es darauf angelegt hätte, aber in einem lächerlichen Zusammenhang stolperte ich über das Bild, auf dem er nicht aus konnte. Sehen, verstehen, naja. Es hat nichts zu bedeuten. Digitaler Ballast. Kommen wir zu etwas Erfreulichem:

Erdbeercreme, während draussen der Wind tobt. Sturmhöhe über dem See. Ein amüsantes Buch. Eine gute Tasse Tee. Langsam entschwindende Erinnerungen. Noch ein Tag am See. Ich schiebe sie Abreise seit Dienstag hinaus, packe weder aus noch ein, lebe aus dem Koffer, und morgen soll es schön werden, obwohl ich nach München muss. In Geschäften. Andere hässliche Menschen, die mich auch nicht mögen. Ich sollte sie mit dem hässlichen Kerl aus dem Netz bekannt machen, die würden sich prima verstehen, und ein Thema hätten sie auch, und am Ende könnte der Boss des einen Imagefilme über den Boss der anderen drehen.
So aber: Treffen, Antiquariate, vielleicht auch Museum; die Ausstellung "Kurfürst Johann Wilhelms Bilder" habe ich noch immer nicht gesehen.

Erdbeercreme, während draussen der Wind tobt. Sturmhöhe über dem See. Ein amüsantes Buch. Eine gute Tasse Tee. Langsam entschwindende Erinnerungen. Noch ein Tag am See. Ich schiebe sie Abreise seit Dienstag hinaus, packe weder aus noch ein, lebe aus dem Koffer, und morgen soll es schön werden, obwohl ich nach München muss. In Geschäften. Andere hässliche Menschen, die mich auch nicht mögen. Ich sollte sie mit dem hässlichen Kerl aus dem Netz bekannt machen, die würden sich prima verstehen, und ein Thema hätten sie auch, und am Ende könnte der Boss des einen Imagefilme über den Boss der anderen drehen.
So aber: Treffen, Antiquariate, vielleicht auch Museum; die Ausstellung "Kurfürst Johann Wilhelms Bilder" habe ich noch immer nicht gesehen.
donalphons, 01:41h
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Monogrün
donalphons, 17:01h
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