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Freitag, 25. September 2009
Produkttest nach 75 Jahren
Es ist ja nicht so, dass ich hier gerne Kaufempfehlungen abgebe - zu hoch ist die Gefahr, dass meine Vorstellungen nicht denen anderen Menschen entsprechen. Ausserdem sollten Tests kein Wischiwaschi sein, sondern die Dinge an den Rand der Zerstörung bringen. Erst dann weiss man, ob sie gut sind und den Test der Zeit bestehen.

Auf meiner Reise durch Italien hatte ich das Vergnügen, auf dem Gepäckträger einen historischen Koffer der besten Kategorie durch viele Wetterzonen und 1300 Kilometer zu fahren. Volles Risiko für Material und Mensch. Die schlechte Nachricht: Man kann meinen Koffer nicht kaufen. Die gute Nachricht: Ich habe darüber einen netten Beitrag in der FAZ geschrieben.

Auf meiner Reise durch Italien hatte ich das Vergnügen, auf dem Gepäckträger einen historischen Koffer der besten Kategorie durch viele Wetterzonen und 1300 Kilometer zu fahren. Volles Risiko für Material und Mensch. Die schlechte Nachricht: Man kann meinen Koffer nicht kaufen. Die gute Nachricht: Ich habe darüber einen netten Beitrag in der FAZ geschrieben.
donalphons, 14:39h
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Schlechte Laune
Sie putzt sich, fühlt das Sommerfell verschwinden und wird erkennbar unwillig.

Ja, immer, wenn sie so in den Garten schaut, weiss man: es dauert nicht mehr lang.

Ja, immer, wenn sie so in den Garten schaut, weiss man: es dauert nicht mehr lang.
donalphons, 14:30h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 25. September 2009
Vielleicht ist es nicht dumm, nicht zu können
Prinzipiell halte ich Politiker nicht für dumm. Gerade, wenn es um den Machterhalt geht. Und daher halte ich es nicht für ausgemacht, dass es keine Obamastrategie im Internet für die Bundestagswahl gibt, weil sie es nicht könnten. Ich halte es für überlegenswert, dass sie es aus durchaus nachvollziehbaren Gründen einfach nicht wollen, von Westerwelle, der dafür aber zu schleimig ist, und dem Springerkonzern, dem es dafür an Hirn ebenso mangelt, wie er Poschardt und Dieckmann hat, mal abgesehen.

Denn Obama ist erkennbar auf dem absteigenden Ast. Der angebliche Held lässt gerade in Pittsburg Demonstranten mit Tränengas auseinandertreiben, um ungestört nach eigenen Angaben vorstellen zu können, wie weit man sich inzwischen aus der Krise herausgearbeitet habe (meines Erachtens hat man das Problem von den Bank- zu den Staatsbilanzen verschoben und aufgrund der bankkosten nochmal vergrössert, während alle Probleme von der Verbriefung über die Reglementierung bis zu den Konsumenten und Hauskrediten zumindest weiter bestehen). Obama hat die Gesundheitsreform in den USA wieder weitgehend von der Agenda und aus der öffentlichen Debatte genommen - das war ein zentrales Wahlversprechen. Statt sich von der vollversagenden Republikanerkreatur Bernanke zu trennen, erlaubt ihm Obama, weiter die Staatsfinanzen mit einem enormen Geldmengenwachstum zu ruinieren. Und der neueste Beweis dafür, dass "Change" und "Hope" auch nur Phrasen waren, wird bei der Frage sichtbar, ob Banken in Zukunft weiterhin ihre Kreditnehmer austricksen dürfen - sie dürfen natürlich.
Die ganze Messiasshow des Wahlkampfes hat nicht mehr als ein paar nette Reden und extrem fragwürdige Resultate hervorgebracht. Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, dass der Schwung, der Obama ins Amt brachte, inzwischen abgeebbt ist und ausgerechnet den Republikanern wieder auf die Beine hilft. Obama ist ein höchst abschreckendes Beispiel für das, was geschieht, wenn man vollkommen überzogene Hoffnungen auf einen Erlöser weckt, eine ganze Generation für sich entdeckt und anschliessend diese Leute vor den Kopf stösst. Obama ist sowas wie der verbriefte und mit AAA-Rating versehene Subprimekredit der amerikanischen Politik. Entsprechend begrenzt ist inzwischen die Bildchenschunkelei mit dem Präsidenten zu beobachten.

Die übertriebene Selbststilisierung kann in Amerika noch gehen, wo man nur die Wahl zwischen zwei Übeln hat und die Kandidaten auf Teufel komm raus gezwungen ist, Wahlkampfspenden zu sammeln. In Deutschland, wo es zu jeder politischen Richtung mindestens zwei Alternativen gibt und im Kern das Kreuzerl an der richtigen Stelle reicht, würde man eher Gefahr laufen, vergrätzte Wähler zu hoch motivierten Anhängern anderer Kräfte zu machen. Zumal es bei dieser Runde ohnehin nicht ohne sofortigen Wahlbetrug von welcher Partei auch immer gehen wird. Das Wecken vollkommen überzogener Hoffnungen würde da nur schaden; entsprechend wachsweich und nichtssagend sind auch die Parolen.
Und so wichtig ist das Internet nun auch nicht. Im Gegenteil, im Vergleich zu 2005 war diesmal erheblich weniger im Netz los, und die diversen Ideen, die im Angebot waren, wollte niemand haben. Die grosse "Blogger bringen Jungwählern die Politik nahe"-Plattform hat es ebensowenig gegeben wie die brillianten "Lass Dir von Twitter sagen wie Du Deine Politik machen musst"-Geschäftsmodelle. Man hätte massenhaft Leute kaufen können - es geschah nicht. Wahlen werden nichtg mit 10000 Freunden beim sozialen Netzwerk entschieden, sondern mit Millionen Wählern. Dieses Argument wird niemanden abhalten, am Sonntag nach der Wahl den Verlierern einzureden, es hätte mit einer Obamakampagne besser laufen können. Aber ich denke, die Parteien wussten schon, warum sie den Schwerpunkt nicht bei den überhypten Grossmäulern gesetzt und sich vielleicht noch von denen abgeängig gemacht haben.

Denn Obama ist erkennbar auf dem absteigenden Ast. Der angebliche Held lässt gerade in Pittsburg Demonstranten mit Tränengas auseinandertreiben, um ungestört nach eigenen Angaben vorstellen zu können, wie weit man sich inzwischen aus der Krise herausgearbeitet habe (meines Erachtens hat man das Problem von den Bank- zu den Staatsbilanzen verschoben und aufgrund der bankkosten nochmal vergrössert, während alle Probleme von der Verbriefung über die Reglementierung bis zu den Konsumenten und Hauskrediten zumindest weiter bestehen). Obama hat die Gesundheitsreform in den USA wieder weitgehend von der Agenda und aus der öffentlichen Debatte genommen - das war ein zentrales Wahlversprechen. Statt sich von der vollversagenden Republikanerkreatur Bernanke zu trennen, erlaubt ihm Obama, weiter die Staatsfinanzen mit einem enormen Geldmengenwachstum zu ruinieren. Und der neueste Beweis dafür, dass "Change" und "Hope" auch nur Phrasen waren, wird bei der Frage sichtbar, ob Banken in Zukunft weiterhin ihre Kreditnehmer austricksen dürfen - sie dürfen natürlich.
Die ganze Messiasshow des Wahlkampfes hat nicht mehr als ein paar nette Reden und extrem fragwürdige Resultate hervorgebracht. Man muss kein Hellseher sein um zu erkennen, dass der Schwung, der Obama ins Amt brachte, inzwischen abgeebbt ist und ausgerechnet den Republikanern wieder auf die Beine hilft. Obama ist ein höchst abschreckendes Beispiel für das, was geschieht, wenn man vollkommen überzogene Hoffnungen auf einen Erlöser weckt, eine ganze Generation für sich entdeckt und anschliessend diese Leute vor den Kopf stösst. Obama ist sowas wie der verbriefte und mit AAA-Rating versehene Subprimekredit der amerikanischen Politik. Entsprechend begrenzt ist inzwischen die Bildchenschunkelei mit dem Präsidenten zu beobachten.

Die übertriebene Selbststilisierung kann in Amerika noch gehen, wo man nur die Wahl zwischen zwei Übeln hat und die Kandidaten auf Teufel komm raus gezwungen ist, Wahlkampfspenden zu sammeln. In Deutschland, wo es zu jeder politischen Richtung mindestens zwei Alternativen gibt und im Kern das Kreuzerl an der richtigen Stelle reicht, würde man eher Gefahr laufen, vergrätzte Wähler zu hoch motivierten Anhängern anderer Kräfte zu machen. Zumal es bei dieser Runde ohnehin nicht ohne sofortigen Wahlbetrug von welcher Partei auch immer gehen wird. Das Wecken vollkommen überzogener Hoffnungen würde da nur schaden; entsprechend wachsweich und nichtssagend sind auch die Parolen.
Und so wichtig ist das Internet nun auch nicht. Im Gegenteil, im Vergleich zu 2005 war diesmal erheblich weniger im Netz los, und die diversen Ideen, die im Angebot waren, wollte niemand haben. Die grosse "Blogger bringen Jungwählern die Politik nahe"-Plattform hat es ebensowenig gegeben wie die brillianten "Lass Dir von Twitter sagen wie Du Deine Politik machen musst"-Geschäftsmodelle. Man hätte massenhaft Leute kaufen können - es geschah nicht. Wahlen werden nichtg mit 10000 Freunden beim sozialen Netzwerk entschieden, sondern mit Millionen Wählern. Dieses Argument wird niemanden abhalten, am Sonntag nach der Wahl den Verlierern einzureden, es hätte mit einer Obamakampagne besser laufen können. Aber ich denke, die Parteien wussten schon, warum sie den Schwerpunkt nicht bei den überhypten Grossmäulern gesetzt und sich vielleicht noch von denen abgeängig gemacht haben.
donalphons, 01:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 24. September 2009
Visuelles Vergnügen
Ich glaube fast, ich hätte am Sonntag Abend gern einen Fernseher, und ja, ich möchte dann ausnahmsweise auch die Gesichter von Merkel und Westerwelle sehen.
(Aus der Serie: Weites Hinauslehnen aus dem Fenster. Und das ist aus der Serie Vodafail, der Laden, der genauso hübsch wie seine Werbekotzfressen und Bannerlutscher ist.)
(Aus der Serie: Weites Hinauslehnen aus dem Fenster. Und das ist aus der Serie Vodafail, der Laden, der genauso hübsch wie seine Werbekotzfressen und Bannerlutscher ist.)
donalphons, 01:15h
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Sie können das Biest einfach nicht töten
In Bergamo gibt es - neben erstklassiger Küche - auch ein Grabmal von einem, der dumm genug war, die Bankiers seiner Zeit nicht zu schlachten, als er die Möglichkeit dazu hatte.

Folglich haben ihn dann, als er sich nicht mehr wehren konnte, die Banker ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Eine Geschichte, aus der man, wie ich meine, die ein oder andere Lehre ziehen kann. In der FAZ.

Folglich haben ihn dann, als er sich nicht mehr wehren konnte, die Banker ausgenommen wie eine Weihnachtsgans. Eine Geschichte, aus der man, wie ich meine, die ein oder andere Lehre ziehen kann. In der FAZ.
donalphons, 17:11h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 23. September 2009
Prävention
In Amerika fragt die Bankenaufsicht die Banken, ob sie ihr Geld leihen können, um Banken zu retten, die die Verluste nie mehr werden zurückzahlen können. Anders gesagt: Die Bankenaufsicht verkauft sich an die Banken. Und Präsident Obama steht daneben und findet das alles prima. Ich hatte bei dem Herrn und seiner Masche nie ein gutes Gefühl, aber wenn diese Krise vorbei ist, muss man kein Verschwörungstheoretiker sein um zu sagen, dass Amerika nicht von der Politik gesteuert wird, sondern von den Banken zwangsverwaltet ist. Und es regt sich noch nicht mal jemand besonders darüber auf. Es sperrt auch niemand diese Verbrecher ein - die grösste Wirtschaftskrise seit 1929, und ausser zwei extremen Betrügern - Maddof und Stanford - ist noch immer keiner hinter Schloss und Riegel.
Es gibt einige gute Gründe, warum das nicht gut gehen kann, wenn die Staaten kein Geld mehr haben, die Banken und Börsen künstlich zu stützen, und keine Chance haben, das geld wieder einzunehmen. Amerikanische Verbraucher, Anstieg der Arbeitslosigkeit und platzende Hypotheken - das alles ist ja nicht vorbei, das läuft weiter, und es wird nicht besser, nur ein paar Indizes, die alle zitieren, sind am Boden angelangt. Andere, etwa aus dem bereich der Gewerbeimmobilien, finden in den Medien einfach nicht statt, und ich frage mich wirklich, ob die nur zu dumm sind, oder dazu angehalten werden, die Probleme zu ignorieren. Dass Wells Fargo - wir erinnern uns, vor 9 Monaten galt sie während der Wachovia-Rettung als stabilste Bank des Landes - gerade kippelt oder Tiscali vor die Hunde geht, wird einfach kaum mehr gemeldet. Ist doch egal. Schaut da bitte nicht hin und wählt am besten die Liberalen, die wissen wie der Ackermass, was gut für die Wirtschaft und damit auch Euch ist.
Ich sage das angesichts der real existierenden Partei nur sehr ungern, aber anhand meiner Überzeugungen und dessen, was unbedingt und schnellstens getan werden müsste, müsste ich diesmal die Linke wählen. Und ansonsten horten für die Tage, an denen man beschliesst, dass es eine grosse Lösung geben muss.
Ich wage eine Vorhersage; man wird in den kommenden Wochen und Monaten - besonders Mitte 2010, wenn global die Anschlussfinanzierung der Gewerbeimmobilien auf breiter Front ins Stocken gerät - Massnahmen ergreifen, gegen die das bisherige globale Gelddrucken eine lachhafte Stümperei ist. Und auch diesmal wird man die Banken nicht verstaatlichen, sondern erneut den Staat plündern. Danke, Herr Obame. Change. Hope. Palin hätte es nicht schlechter machen können.
Um das mal kurz zu erklären: Gewerbeimmobilien sind als Investitionen dauerhaft weitgehend fremdfinanziert. das gleiche Problem wie bei den normalen Häusern, geringes Eigenkapital, hohe Kredite, grosser Hebel, die Banken haben eine hohe Sicherheit, wenn die Wirtschaft brummt, und die Anleger eine hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital. Bei einem Wertverlust von knapp 40% gibt es de facto kein Eigenkapital mehr in diesem Sektor. Es ist weg. Aus. Vorbei. Nachdem Kapitalanleger schon bei der Einzahlung selbst oft bis zum Anschlag gehebelt sind, wird das eine super Party, wenn die typischen Kredite dieser Branche nächstes Jahr abgelöst werden müssen, das Eigenkapital weg ist, und die Gebäudepreise bei sinkenden Nettomieten weiter absacken.
Nun ja. Noch einmal gut einkaufen, noch einmal gut essen in den Genusstempeln von Verona, was man heute im Magen hat, kann einem morgen kein Bankster mit Hilfe seiner Politikbüttel mehr rauben. Trüffel? Aber immer. Einen habe ich heute noch gekauft, der wartet jetzt im Kühlschrank. Trüffel ist übrigens gerade schön günstig, letztes Jahr kostete ein Kilo noch um die 1500 Euro, jetzt sind es 1000 Euro. Und ansonsten habe ich vorgesorgt, sollte es wirklich eng werden:
Dieses Gemüse ist meistens aus Porzellan und schimmelt nicht. Man kann es nicht essen, aber im Gegensatz zu ebenfalls ungeniessbaren Krediten verschweindet es nicht einfach. Man kann es sich noch lange anschauen und geniessen. Es sind Vorräte für die Augen in schlechten Zeiten, damit man das Gute nicht vergisst.
Und wenn es ganz schlimm kommt, kann ich in drei Tagen immer noch an den Gardasee radeln, und dort essen. Essen in Italien ist inzwischen sogar angesichts bayerischer Provinzpreise äusserst günstig - solange man kein Italiener ist.
Es gibt einige gute Gründe, warum das nicht gut gehen kann, wenn die Staaten kein Geld mehr haben, die Banken und Börsen künstlich zu stützen, und keine Chance haben, das geld wieder einzunehmen. Amerikanische Verbraucher, Anstieg der Arbeitslosigkeit und platzende Hypotheken - das alles ist ja nicht vorbei, das läuft weiter, und es wird nicht besser, nur ein paar Indizes, die alle zitieren, sind am Boden angelangt. Andere, etwa aus dem bereich der Gewerbeimmobilien, finden in den Medien einfach nicht statt, und ich frage mich wirklich, ob die nur zu dumm sind, oder dazu angehalten werden, die Probleme zu ignorieren. Dass Wells Fargo - wir erinnern uns, vor 9 Monaten galt sie während der Wachovia-Rettung als stabilste Bank des Landes - gerade kippelt oder Tiscali vor die Hunde geht, wird einfach kaum mehr gemeldet. Ist doch egal. Schaut da bitte nicht hin und wählt am besten die Liberalen, die wissen wie der Ackermass, was gut für die Wirtschaft und damit auch Euch ist.

Ich sage das angesichts der real existierenden Partei nur sehr ungern, aber anhand meiner Überzeugungen und dessen, was unbedingt und schnellstens getan werden müsste, müsste ich diesmal die Linke wählen. Und ansonsten horten für die Tage, an denen man beschliesst, dass es eine grosse Lösung geben muss.

Ich wage eine Vorhersage; man wird in den kommenden Wochen und Monaten - besonders Mitte 2010, wenn global die Anschlussfinanzierung der Gewerbeimmobilien auf breiter Front ins Stocken gerät - Massnahmen ergreifen, gegen die das bisherige globale Gelddrucken eine lachhafte Stümperei ist. Und auch diesmal wird man die Banken nicht verstaatlichen, sondern erneut den Staat plündern. Danke, Herr Obame. Change. Hope. Palin hätte es nicht schlechter machen können.

Um das mal kurz zu erklären: Gewerbeimmobilien sind als Investitionen dauerhaft weitgehend fremdfinanziert. das gleiche Problem wie bei den normalen Häusern, geringes Eigenkapital, hohe Kredite, grosser Hebel, die Banken haben eine hohe Sicherheit, wenn die Wirtschaft brummt, und die Anleger eine hohe Rendite auf das eingesetzte Kapital. Bei einem Wertverlust von knapp 40% gibt es de facto kein Eigenkapital mehr in diesem Sektor. Es ist weg. Aus. Vorbei. Nachdem Kapitalanleger schon bei der Einzahlung selbst oft bis zum Anschlag gehebelt sind, wird das eine super Party, wenn die typischen Kredite dieser Branche nächstes Jahr abgelöst werden müssen, das Eigenkapital weg ist, und die Gebäudepreise bei sinkenden Nettomieten weiter absacken.

Nun ja. Noch einmal gut einkaufen, noch einmal gut essen in den Genusstempeln von Verona, was man heute im Magen hat, kann einem morgen kein Bankster mit Hilfe seiner Politikbüttel mehr rauben. Trüffel? Aber immer. Einen habe ich heute noch gekauft, der wartet jetzt im Kühlschrank. Trüffel ist übrigens gerade schön günstig, letztes Jahr kostete ein Kilo noch um die 1500 Euro, jetzt sind es 1000 Euro. Und ansonsten habe ich vorgesorgt, sollte es wirklich eng werden:

Dieses Gemüse ist meistens aus Porzellan und schimmelt nicht. Man kann es nicht essen, aber im Gegensatz zu ebenfalls ungeniessbaren Krediten verschweindet es nicht einfach. Man kann es sich noch lange anschauen und geniessen. Es sind Vorräte für die Augen in schlechten Zeiten, damit man das Gute nicht vergisst.

Und wenn es ganz schlimm kommt, kann ich in drei Tagen immer noch an den Gardasee radeln, und dort essen. Essen in Italien ist inzwischen sogar angesichts bayerischer Provinzpreise äusserst günstig - solange man kein Italiener ist.
donalphons, 01:58h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 22. September 2009
Paradigmenwechsel
Früher (Dotcomtod ff.) schrieb ich im Netz, weil es die verfügbare Plattform war, etwas zu schreiben, was andere nicht bringen konnten oder wollten.
Heute schreibe ich im Netz, weil sich dieser publizistische Dreck blogvertrötet und massenkompatibel ausgewalzt auch hier massiv ausgebreitet hat, und ich irgendwie nicht einsehe, dass das Agendasetting der Systeme innerhalb und ausserhalb der Blogs hier so weiter macht, wie sie im Print gerade aufhören müssen.
Dabei gäbe es so viel anderes zu finden, zu erleben und zu zeigen.








Was macht eigentlich die 17er-Bande vom Internet-Manifest?
Heute schreibe ich im Netz, weil sich dieser publizistische Dreck blogvertrötet und massenkompatibel ausgewalzt auch hier massiv ausgebreitet hat, und ich irgendwie nicht einsehe, dass das Agendasetting der Systeme innerhalb und ausserhalb der Blogs hier so weiter macht, wie sie im Print gerade aufhören müssen.
Dabei gäbe es so viel anderes zu finden, zu erleben und zu zeigen.








Was macht eigentlich die 17er-Bande vom Internet-Manifest?
donalphons, 01:50h
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Montag, 21. September 2009
Meine grösste journalistische Schwäche
ist ausgerechnet das, mit dem viele Kollegen nebenbei so manches Brötchen verdienen, das ich mir zum Glück selbst leisten kann: Das Lob. Während gern darüber geschrieben wird, wie es geht - so wie der Werbepartner es wünscht nämlich - schreibe ich lieber darüber, wie es nicht geht, und wenn ich doch mal etwas empfehle, kann man davon ausgehen, dass es nicht mehr hergestellt wird, nur schwer zu beschaffen ist, kaum sinnvoll verwendet werden kann oder einen in den Augen anderer Menschen als etwas verschroben wirken lässt.

Und auch das Hotel du Parc, das ich jetzt lobe, fällt ein wenig in diese Kategorie, denn es schliesst sehr bald im Oktober und macht erst im Frühjahr wieder auf. Nachdem das Internet nach meinen Vorstellungen eine langfristige Angelegenheit ist, kann man schon jetzt bei der FAZ über das lesen, was man nächstes Jahr vielleicht bei der Urlaubsplanung berücksichtigen möchte. Mir wurde es wärmstens empfohlen, und ich möchte das gern weitergeben, denn es gibt zu viele neue Hotels und zu wenig alte Villen, als dass man solche Häuser ignorieren sollte.

Und auch das Hotel du Parc, das ich jetzt lobe, fällt ein wenig in diese Kategorie, denn es schliesst sehr bald im Oktober und macht erst im Frühjahr wieder auf. Nachdem das Internet nach meinen Vorstellungen eine langfristige Angelegenheit ist, kann man schon jetzt bei der FAZ über das lesen, was man nächstes Jahr vielleicht bei der Urlaubsplanung berücksichtigen möchte. Mir wurde es wärmstens empfohlen, und ich möchte das gern weitergeben, denn es gibt zu viele neue Hotels und zu wenig alte Villen, als dass man solche Häuser ignorieren sollte.
donalphons, 01:57h
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Sonntag, 20. September 2009
Im Fabergé-Ei
Es passiert nicht oft, dass ich mir denke: Das ist zu viel. ich bin versuat durch zu viele Schlösser und Klöster, mehr ist nur selten schlecht, und wenn ich wirklich könnte, wie ich wollte... würde ich wie im Ansbacher Schloss einen weissen Raum haben , um dann immer wieder aufs Neue einzutauchen in neue Prunklandschaften. Ich mag Schlösser. Ich mag es, wenn es voll ist. Aber manchmal ist es auch zu voll:

(Grossbild)
Im Dom von Bergamo etwa konnte man nach dem Mittelalter nicht mehr anbauen. Die Stadt breitete sich im Tal aus, auf der Oberstadt war der Platz zu eng. Also stopfte man alles, was man hatte, erwarb und sich leisten konnte, auf die Flächen, die man hatte. Man ging also an die Decken, und wenn manche bayerische Kirche innen wie ein explodierter Punschkrapfen aussieht, dann ist Bergamo ein zu gross geratenes Fabergé-Ei. Eines jener dem russischen geschmack angepassten Dinge, die schon in klein eher gewöhnungsbedürftig sind. Als Dom ist es auf Dauer schwer zu ertragen. Zumal, wenn es darunter anders aussah:

Unter dem Barock das Mittelalter, manchmal, wie hier, gotisch, andernorts romanisch und von recht guter Qualität. Damals jedoch konnte keiner ahnen, was man später an die Decke machen würde.
Wie gesagt: Mir ist es selten zu viel, und an jenem tag dachte ich, der Regen wäre schlimm. Aber der Dom von Bergamo, mein Lieber: Da hätte ich mir wirklich nachher einen weissen Raum gewünscht.

(Grossbild)
Im Dom von Bergamo etwa konnte man nach dem Mittelalter nicht mehr anbauen. Die Stadt breitete sich im Tal aus, auf der Oberstadt war der Platz zu eng. Also stopfte man alles, was man hatte, erwarb und sich leisten konnte, auf die Flächen, die man hatte. Man ging also an die Decken, und wenn manche bayerische Kirche innen wie ein explodierter Punschkrapfen aussieht, dann ist Bergamo ein zu gross geratenes Fabergé-Ei. Eines jener dem russischen geschmack angepassten Dinge, die schon in klein eher gewöhnungsbedürftig sind. Als Dom ist es auf Dauer schwer zu ertragen. Zumal, wenn es darunter anders aussah:

Unter dem Barock das Mittelalter, manchmal, wie hier, gotisch, andernorts romanisch und von recht guter Qualität. Damals jedoch konnte keiner ahnen, was man später an die Decke machen würde.
Wie gesagt: Mir ist es selten zu viel, und an jenem tag dachte ich, der Regen wäre schlimm. Aber der Dom von Bergamo, mein Lieber: Da hätte ich mir wirklich nachher einen weissen Raum gewünscht.
donalphons, 01:20h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 19. September 2009
Vom Nichtdahingehen der Japaner
Wenn man quasi auf der anderen Seite der Alpen mit aufgewachsen ist und eigentlich immerAnfang September dort war, wurde man Zeuge einer schleichenden Invasion: Die Japaner kamen in immer grösseren Gruppen, dann folgten Koreaner und Taiwanesen, schliesslich auch in den letzten Jahren die Chinesen, die zusammen trotteten, während ihre Vorgänger längst alle Bande gelöst hatten und - als Frauen - kieksend auf frisch gekauften, viel zu hohen Schuhen durch höllisches Kopfsteinplaster schaukelten und sich an ihren LV-Täschchen festhielten, als wären sie Rettungsringe.
Es wird einem ja von Politik und Medien viel in Sachen "Ende der Krise" und "Aufschwung" vorgelogen, was gar nicht sein kann, wenn man sich den Goldpreis, die Arbeitslosenzahlen, die eingebrochenen Exporte und den immer noch auf dem Niveau der Lehmankernschmelze verharrenden Schweizer Franken anschaut. Aber das sind Indikatoren für Spezialisten, von denen die Lügnerbande des politisch-ökonomischen Systems nichts verstehen will - deutlich wird das Problem hieran:

Das ist eine von 3 Japanerinnen, die ich in diesem Urlaub gesehen habe - und sie trägt nicht LV, sondern interessiert sich für Kultur. Und das durchaus in jenen touristischen Zentren, in denen man Japaner stets antrifft. Deren Abwesenheit fällt 2009 ziemlich auf. Nun spielen Gäste aus Fernost keine besonders wichtige Rolle bei den restlichen Massen, die jeden Sommer nach Italien fahren - aber es zeigt deutlich, wie nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Asiaten auf der Konsumbremse stehen. Man hört, dass die Zeiten, wo deren Reisegesellschaften ganze Stockwerke in den Hotels buchten, erst mal vorüber sind.
Vorüber dürften damit auch die grandiosen Zeiten der italienschen Modeindustrie sein; reichlich verloren glänzt ein weisses Koffersystem im Stil der 50er durch Schaufenster, vor denen keine japanischen Studentinnenhorden, wie sonst üblich, mit dem Handy Bilder nach Hause schickten.

Die sind gar nicht so dumm, die Asiaten. Schade um das gepäck, aber gut für deren Heimat. In China fordert das Mörderregime übrigens die Menschen auf, Gold zu kaufen. Nur die Deutschen, die rennen weiterhin in die Elektromärkte und kaufen billigen chinesischen Dreck, und in England schaltet man massiv Werbung für Strategien zur Verbesserung des Kreditratings, um neue Kredite zu bekommen.
Es wird einem ja von Politik und Medien viel in Sachen "Ende der Krise" und "Aufschwung" vorgelogen, was gar nicht sein kann, wenn man sich den Goldpreis, die Arbeitslosenzahlen, die eingebrochenen Exporte und den immer noch auf dem Niveau der Lehmankernschmelze verharrenden Schweizer Franken anschaut. Aber das sind Indikatoren für Spezialisten, von denen die Lügnerbande des politisch-ökonomischen Systems nichts verstehen will - deutlich wird das Problem hieran:

Das ist eine von 3 Japanerinnen, die ich in diesem Urlaub gesehen habe - und sie trägt nicht LV, sondern interessiert sich für Kultur. Und das durchaus in jenen touristischen Zentren, in denen man Japaner stets antrifft. Deren Abwesenheit fällt 2009 ziemlich auf. Nun spielen Gäste aus Fernost keine besonders wichtige Rolle bei den restlichen Massen, die jeden Sommer nach Italien fahren - aber es zeigt deutlich, wie nicht nur die Amerikaner, sondern auch die Asiaten auf der Konsumbremse stehen. Man hört, dass die Zeiten, wo deren Reisegesellschaften ganze Stockwerke in den Hotels buchten, erst mal vorüber sind.
Vorüber dürften damit auch die grandiosen Zeiten der italienschen Modeindustrie sein; reichlich verloren glänzt ein weisses Koffersystem im Stil der 50er durch Schaufenster, vor denen keine japanischen Studentinnenhorden, wie sonst üblich, mit dem Handy Bilder nach Hause schickten.

Die sind gar nicht so dumm, die Asiaten. Schade um das gepäck, aber gut für deren Heimat. In China fordert das Mörderregime übrigens die Menschen auf, Gold zu kaufen. Nur die Deutschen, die rennen weiterhin in die Elektromärkte und kaufen billigen chinesischen Dreck, und in England schaltet man massiv Werbung für Strategien zur Verbesserung des Kreditratings, um neue Kredite zu bekommen.
donalphons, 01:41h
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