: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 25. Juni 2011

Stresstest

Wenn ich mir die Deutsche Bahn so anschaue, kommen mir etliche Dreckskonzerne aus den Sektoren organisierter Bankenbetrug, Staatsterrorismus und Petrolmafia gar nicht mehr so schlimm vor.

... link (26 Kommentare)   ... comment


Zurück in die schlechte Zukunft anderer Leute

Ich habe übrigens noch ein paar kleine Anmerkungen zu Restbeständen der kreativen Eliten, die nach 10 Jahren des Nichtweiterkommens unerfreut merken, dass der von ihnen einmal selbst gepredigte Neoliberalismus auf Dauer auch keine Rentenversicherung und kein Urlaubsgeld ist. Will damit nicht sagen, dass Festangstellte nicht auch hinterhältig und dreifachmoralisch-scheinheilig sein können, aber es wird ein jeder bedient, in der FAZ.

... link (2 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 25. Juni 2011

Goldblau

Ich bin nicht schreibfaul. Nur gerade anderweitig verpflichtet. Ich mag es auch nicht, wenn ich noch schnell um 23 Uhr einen Platzhalter abschicke im Wissen, dass ich erst ein, zwei Tage später dazu komme, mich um das Bloggen zu kümmern. So ist das eben, in diesem meist verregneten Sommer. Ich habe schmale Zeitfenster, in denen ich auch noch etwas anderes tun kann (und um das gleich dazu zu sagen: Nein, ich arbeite nicht für Wired Deutschland), und in diesen Zeitfenstern ist es entweder Nacht oder regnerisch. Normalerweise starte ich dann im Regen und komme in der Finsternis auf dem Rad wieder heim. Heute (also eigentlich gestern zum Zeitpunkt des Schreibens) war es zum Glück anders.



Es war sehr spät, und es war sehr schön. Fast italienisches Licht. Und erst in solchen Momenten versteht man, warum Italiener Rennräder so farbenfroh und optisch laut lackieren, wie sie es tun, oder früher mal getan haben, als die Räder noch nicht aus Plastik waren.



Man macht sich da so seine Gedanken, etwa, wenn man das gleiche Rad bei Ebay, 8 Jahre nach seiner Entstehung, schon als "vintage" und "Klassiker" findet. Aber eigentlich geht es um ganz andere Gedanken. Es sieht anders aus, wenn man so einen Radler sieht, aber für mich ist das wie das Kochen: Zeit, mir Gedanken zu machen. Man wird nicht von Konkurrenten oder Zielankünften abgelenkt, man strampelt durch die Landschaft in einer Art, die sich richtig anfühlt, auch an Tagen, da irgendwie so gar nichts richtig gelaufen ist.



Zum ersten Mal hat man dann den Eindruck, dass sich wieder alles so zusammenfügt, wie es sich gehört. Ich muss beispielsweise Emails schreiben, die ich lieber nicht schreiben will, und die für mich - gerade, weil es um Dinge geht, die so ganz anders sind als ich selbst - belastend sind. Da spielt bei mir schnell der Umstand hinein, dass ich manches dieser Probleme durchaus vermeiden könnte; mein Dasein ist zum Glück nur begrenzt durch Zwänge definiert, und gemeinhin kann ich es mir heraussuchen, wie ich mein persönliches Umfeld gestalte. Warum, frage ich mich dann, tun sie das, warum soll ich mir das antun, was hat das in meinem Leben eigentlich verloren?



Normalerweise öffnet das Radfahren sie Seele, gerade in einem Land wie diesem, von dem ich mir manchmal denke, dass es wirklich ein Traum, wirklich gesegnet ist. Es wird alles sehr viel leichter, der Geist hüpft dann beschwingt über Formulierungshürden und Konzeptsperren, das Angenehme hilft dem Angenehmen, aber so, wie es ist, verharrt alles nur in einer Balance streitender Gewalten, man müht sich ab, bis der Gegenwind einen einbremst, das System scheint stabil, aber nur ein Schlenker, und die Kräfte, die auf das System wirken, würden es zerreissen. So ein Rennrad ist genau auf Belastungen hin berechnet, sonst könnte es nicht so leicht und so flink sein, und ich bin auch ein wenig so: Ich mache eine Menge mit, wenn es das ist, was meinen Einstellungen entspricht. Ich mache vielleicht auch noch mehr mit, wenn ich etwas dazu lerne. Nur, und die Frage stellt sich dann im späten Tageslicht, wäre ich dann noch das, was ich selbst für wünschenswert halte?



Und - würde sich dann alles wieder selbst stabilisieren? Vermutlich schon. Ob es dann eine schöne, geschlossene und laufruhige Sache wäre - wer weiss. Andere schaffen es, ihr ganzes Dasein auf solche Umstände einzurichten. Ich bin privat in einer Art und Weise von Journalisten auch in wichtigen Fragen angelogen worden, dass ich lieber nichts mehr von denen lesen will. Ich kannte mal einen, der dann als Serienfälscher aufflog: Der kam jahrelang damit durch, dass er alle und jeden hintergangen hat. Was waren dessen Leitartikel wert? Und was war seine Existenz, nach aussen hin rund laufend und ehrbar, für ihn selbst? Vermutlich stimmig, so stimmig, wie für mich dieser Abend unstimmig ist.



In diesen Mittsommerabenden geht die Sonne sehr flach unter, man kann Kilometer em Kilometer abspulen, und es ist immer noch genug Helligkeit da. Genug, um weit hinaus zu fahren, immer noch genug, um mit dem Rückenwind zurück zu fliegen. Der Tag will nicht enden, er macht nur widerwillig einer kurzen Nacht Platz, die eine prima Ausrede ist, noch nicht zu schreiben, zu warten, zu kochen und dann ins Bett zu gehen. Morgen ist auch noch ein Tag, dann ist immer noch Zeit genug, und in dieser Welt der Auflösung muss man auch keine Bürozeiten einhalten. Langsam setzt sich alles zum Grund, die aufgeschüttelteten Gedanken und Zweifel, die bösen Erinnerungen und die fragwürdigen Perspektiven, vielleicht geht es gut, warum daran denken, wenn man auf einem italienischen Traum in Gold und Blau durch die Sommerlüfte fliegt.



Und ich summe leicht falsch im Abendwind über dem Baasso Continuo der Reifen: Viva Sarastro, Sarastro lebe, Sarastro war ein braver Mann.

... link (4 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 24. Juni 2011

AAA-Lage

Gut, da kam dieses Gewitter. Ich drehte um und fuhr heim, und als es schnell näher kam, wurde es richtig sportlich. Eigentlich war ich schon trockenen Fusses daheim, aber da war der alte Mann mit seiner Frau im Rollstuhl auf der Strasse, als es gerade richtig losbrach - also rannte ich noch einmal hinaus und bat ihnen einen Platz im Hausgang an, denn das, was folgte, war schon nicht gerade wenig Wasser. Solange zeigte ich ihnen triefend die Stiche, die hier hängen, und als es nachgelassen hatte, lieh ich ihnen einen Schirm - sie hatten es nicht mehr weit. Dann ging ich nach oben, machte eine Tee, arbeitete ein wenig, der Regen hörte auf, draussen lärmten ein paar Betrunkene, und dann kam noch ein Gewitter, aber da schlief ich schon.

Am Morgen ging ich hinunter und musste einen Ast vom Weinstock wieder hochhängen. Ich frühstückte, kochte Pilze ein, arbeitete noch ein wenig, und dann rief meine Mutter an und fragte nach den Schäden. Welche Schäden? Hier war alles normal. Ach so, der Regen gestern. Nein, kein Problem. Sowas ist bei der dichten Stadtbebauung nie sonderlich schlimm, auch der Wind wird vom Nachbarhaus gut abgeschirmt. Bäume sollen umgestürzt sein? Hier ist nur ein Ast vom Weinstock lose. Und dann ging ich radfahren.



Oha.



Das hier ist mein Lieblingsklauapfelbaum. Die Ernte wird wohl weniger gut.



Und so weiter, immer weiter, Bäume, Äste, Blätter, umgedrückte Felder. Im nächsten Dorf erzählte mir dann einer in der Kapelle, in die ich mich vor dem nächsten Gewitter geflüchtet hatte, dass man am Morgen mit dem Auto nicht durchgekommen ist. Ich mag das Land gerne, ich fahre gerne hinaus.



Aber ich weiss auch, warum ich lieber in der Stadt wohnen bleibe, mit vielen Nachbarn in hohen Häusern gen Westen. Gerade in Zeiten des Klimawandels.

... link (7 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 23. Juni 2011

Danke, Frau Doktor Nichmehrin

Danke.

Ich fand es im ersten Moment natürlich auch unter aller Sau, dass da jemand seinen Titel so zusammengeklaut hat wie Koch-Mehrin, und dann noch nicht mal mit virtuellen Knüppeln und Peitschen aus dem Parlament getrieben wird. Aber dann ging ich Radlfahren.



Und was soll ich sagen? Ich dachte nach. Die Lösung, so, wie sie ist, ist perferkt.

1. Die Frau bleibt im Parlament und bekommt dort das Geld, das ansonsten ein anderer, eventuell nicht weniger unehrlicher Zeitgenosse bekäme. Wer sagt uns denn, dass der besser wäre? So sitzt da jetzt eine, der die Medien im Nacken hängen. Die traut sich so schnell nichts allzu Grobes mehr.

2. Wenn sie draussen wäre, wäre sie einen Tag später vielleicht bei einer schmierenden und korrupten Lobbyorganisation, die versuchen würde, ihre Vorhaben durchzudrücken. Mit den Kontakten, die sie hat, würde sie vermutlich sogar einen passablen Job machen, zur Abwechslung. Dann würden wir sie nicht mehr direkt bezahlen, aber indirekt über ihre Auftraggeber. Wollen wir das? Zusätzlich zu dem, dem sie Platz macht?

3. Ich denke, man sieht an ihr sehr gut, was an den Sprüchen der FDP zu Leistung und Belohnung zu halten ist. Diese Frau steht wirklich für diese Partei und ihre Mitglieder: Nicht Mehrleister, sondern Besserverdiener, Nicht Belohner, sondern Mitnehmer. Nicht die anständigen Leute, sondern angebende Vortäuscher. Keine Elite, sondern Absahner. Nemand könnte die Partei besser als diese Frau verkörpern.

4. Die anderen, die oft auch nicht besser sind, sollen anhand dieser wandelnden Politikleiche ab und zu sehen, dass nicht jeder immer ohne Prügel davonkommt. Das ist gut für die Politik.



Wenn das alles so kommt, dann ist es dirchaus in Ordnung, wenn diese Person weiterhin das Volk in Europa vertritt. Seien wir ehrlich und nett zu ihr: Sie ist nicht der Abschaum ihrer Klasse, sie ist das, was ihre Klasse ausmacht.

... link (18 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 22. Juni 2011

Jetzt mal im Max Ernst

Und gerade in den letzten Minuten des längsten Tages des Jahres, flog an der Grenze zur kürzesten Nacht der Vogel Loplop über den mittelbayerisch-surrealistischen Himmel.



(Grossbild)

Als ich in Vicenza war, an der Autobahnmautstelle Ovest, sah ich auch einen mir durchaus bekannten, aber nicht übermässig geschätzten Herrn in der Kassiererstelle. Er war es nicht, denn er war damals nachweislich noch woanders, und er war es doch, und da ahnte ich: Es würde nicht gut für ihn ausgehen. Das Surreale hatte ihn schon vorverpflanzt, die Realität würde nachziehen müssen. Wie ich dann vor kurzem erfahren habe, war es auch so.

Betet, dass ich so schnell nicht mehr italienische Autobahnen befahre, sonst sehe ich Euch, und dann holt Euch der Vogel Loplop.

... link (11 Kommentare)   ... comment


8 Verlage, die es nicht können. Ausser juristisch

Es gibt so Tage, da hält mich nichts vor dem Rechner. Heute war so ein Tag, denn einerseits war das Wetter entgegen aller Erwartungen sehr schön. Dazu hatte ich auch noch Verpflichtungen, und die drei Stunden, die ich andererseits frei hatte, nutzte ich zum Radtourismus. Ich überlege ernsthaft, im Herbst wieder die l'Eroica zu bestreiten, habe mich so halbwegs mit einer Bekannten auch schon auf 2/3 des Weges in Mantua verabredet, und muss in einem Monat zur Vorbereitung schon die erste 75-Kilometerrunde in den Bergen absolvieren, Da kommt so eine verschärfte 65-Kilometer-Strecke mit viel Gegenwind gerade recht. Dazu nahm ich auch jeden Hügel, der auf dem Weg lag, doppelt. Radfahren ist eine prima Sache, wenn man eine Stinkwut im Bauch hat. Besichtigungen lenken vorzüglich ab.



(Grossbild)

Ärger also, diverser Natur. Eine Ursache ist die heute in die Öffentlichkeit getrötete Entscheidung von 8 grossen deutschen Verlagen, in Köln gegen die ARD und namentlich die App der Tagesschau zu klagen. Ich muss offen sagen, dass ich noch nicht mal beim Rennradeln ein Handy dabei habe, und nach dessen Entstromung nun auch schon eine Woche zu faul bin, das Ladekabel herzusuchen. Ein iPhone oder iPad habe ich wie jeden anderen Apfelmüll auch noch nicht. Es könnte mir also wurscht sein, was ein paar Verlage wegen so einer App mit einem öffentlich-rechtlichen Sender mache, den ich auch nicht nutze - ich habe TV und Radio abgeschafft.

Ungeachtet dessen weiss ich, dass die Tagesschau-App sowas wie ein Marktführer ist. Und während sich die Verlage hinstellen und darin eine Bedrohung des freien Wettbewerbs durch Gebührengelder sehen, geht ein anderer Wettbewerb bei der Geschichte vor die Hunde: Der Wettbewerb um das beste Produkt. Bei dem schaut es für die Verlage grottig aus, weil das ganze Sinnen und Streben die Apps als virtuellen Kiosk begreift, über den die Zeitung digital und idealerweise auch noch mit grösseren Margen verkauft werden soll. Die ARD tat einfach etwas für die Nutzer. Und ich wage zu behaupten, dass, wenn die Verlage auch erst mal was für die Nutzer tun würden, und dann fragen, ob sie dafür vielleicht zahlen würden, mehr Erfolg hätten. Wenn die Apps gegenüber der Zeitung einen Mehrwert böten, jenseits des Umstandes, dass es nicht mehr so umständliche Blätterei ist.

Aber genau hier bringen die besagten Verlage nur Krimskrams. Ob Springer einem erzählen will, dass sie eine Kompetenz für Luxusprodukte haben, ob da ein paar Bildergalerien mehr sind oder Artikel sogar abspeicherbar - nein wirklich? - das alles zieht nicht, weil es in den gleichen vernagelten Hirnkästen entstand, die jetzt keine andere Antwort auf den Überflieger als die Klage kennen. Die Idee: Wenn sie die App gerichtlich verbieten lassen, werden die Nutzer schon angekrochen kommen. Aber wieso sollten sie? Ausgerechnet zu den Prozesshanseln, die ihre ganze Kraft in Juristerei stecken, und gar nicht bereit sind, den Kampf um die Nutzer über dessen Wünsche und Begierden zu führen? Was denken die eigentlich? Dass sie Barone des Mittelalters und die Leser ihre Leibeigenen sind?

Wir sind Dienstleister. Wir verkaufen Texte für Geld, für Aufmerksamkeit, für Leserbindung und Werbeschaltung. Das Abo ist nicht mehr das Modell der Leserbindung im Internet, man muss andere Mittel und Wege finden. Der für Journalisten ekligste Weg ist der, den ich gehe, Aufbau einer Marke, eines Merkmals, etwas, das gezielt gesucht und gewollt wird. Jemand, den man lesen möchte. Weg von den Ränkespielen der Redaktionen und dem devoten Kriechen vor Professoren, Unternehmen und Politikern, hin zu den Lesern, die es schätzen, wenn man auf sie eingeht. Das erreiche ich durch einen gewissen Stil und viel Arbeit, aber nicht, indem ich Nachts mit dem Baseballschläger andere Kolumnisten zusammenknüpple in der Hoffnung, dass deren Leser dann zu mir kommen.

Was die Verlage konkret versuchen, ist die Zerstörung von gelungener Nutzerbindung, um sie durch Nutzerankettung zu ersetzen. Und ich frage mich wirklich, wie blind man sein muss, wie wenig man vom Internet verstanden haben muss, wenn man nach all den Niederlagen und dem weitgehenden Bedeutungsverlust gerade bei den besseren Angeboten immer noch glauben kann, man könnte im Netz irgendwem irgendwas befehlen und dann eine Mauer darum ziehen. Es ist mir dabei vollkommen egal, ob das Treiben der ARD legal ist: Wenn Medien nicht in der Lage sind, dagegen selbst zu bestehen, wird das auch ohne Tagesschau-App nicht anders. Dann kommt eben die Huffington Post. Oder Springer mit irgendwas besonders Obszönen. Irgendwas wird schon auf die Geräte geladen. Aber dazu braucht es Ideen. Nach meiner Erfahrung ist es ohnehin so, dass der grosse Schwung, die Zeit der grossen Euphorie mit schlechten Ideen verplempert wurde. Und das wird auch nicht besser, wenn sich nach einem Ende der Tagesschau-App die gleichen teuren Prozessmanagementleute Gedanken machen, mit welchen minimalen Kosten man nun den von Qualität bereinigten Markt erobern kann: Was momentan da ist, ist das, was sie können. Irgend sowas wird es bleiben. Hier ein Gimmick, da ein Speicherordner, und überall ein Bezahlknopf.

Und nirgendwo einer, der draufdrückt.

Disclosure: Einer der acht Verlage gibt die Zeitung heraus, bei deren Onlineableger meistens meine bezahlten Texte zu finden sind.

... link (37 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 21. Juni 2011

Hm was?

Die Enten im Teich?

Ja, sicher, die Enten sind im Teich. Ja, ich weiss auch, dass die gerade Minkas Trinkwasser versauen, aber Minka hat heute morgen doch schon den Kaffee... ach, ihr habt das gar nicht mitbekommen? Jedenfalls ist Minka so aktiv jetzt, die braucht kein Entenbadewasser.

Ausserdem sind Tommy und Jerry wirklich grosse Enten. Nichts gegen grosse Vögel, aber das Problem mit so einer Ente ist, dass sie sehr viel Vogel auf einmal ist. Und wie ihr wisst, bevorzuge ich es, ab und zu zu kommen, die Möbel zu zerkratzen, dann springt jemand auf, bringt mir etwas zu essen - so gut 15 mal am Tag - und dann schnuppere ich und lasse es nach zwei Bissen bleiben. So soll man essen. Aber so eine Ente? Mit all den Federn? Die müsstet ihr mir erst mal rupfen und dann in Knuspertaschen verpacken.



Und runter von meinem Stuhl und von meiner Decke? Sollen sie doch schwimmen und eure Terrasse verschmutzen, dann gehe ich halt zu den Nachbarn, bei denen ist die Terrasse sauber. Ausserdem ist jetzt Mittag, und ich hatte eine ausgesprochen anstrengende Nacht. Ihr könnt mich ja ein wenig kraulen.

Oh, die Enten gehen sowieso grad wieder. Na also. Streicheln bitte, aber plötzlich.

... link (5 Kommentare)   ... comment


Kinderzubehörlistenpreise

In letzter Zeit wird die Blogbar von seltsamen Leuten gespamt, es geht nicht mehr um Viagra und Rolexnachbauten, sondern um Zeug für Leute, die das alles nicht mehr brauchen. Und weil ich noch Bilder aus Italien hatte - unter anderem mit einem Zombiebaby - dachte ich mir, ich schreibe mal etwas über solche teuren Familienausstattungen, wie man sie heute hat, wenn man auch Kinder hat. In der FAZ.

... link (6 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 20. Juni 2011

Es ist Sommer

Im Sommer kann man radfahren.



Und es ist im Sommer auch nicht kalt, und ein Sommerregen ist ausgesprochen erfrischend. Wie man durch den warmen regen auf dem gekochten Asphalt flitzt, wenn die Sonne wieder scheint!



Oh, sagte Sarah, Du würdest im Hochsommer nicht hier sein wollen. All die Moskitos! Mantua ist nichts für den Sommer.

Moskitos kann man totschlagen. Aber dieses Wetter bringt mich und meine Planungen zum Ausgleichssport um.

... link (16 Kommentare)   ... comment


Man nennt es Nation Building

Das sind so die Nachrichten, bei denen auch kälteste Krieger mal einen Moment zum Nachdenken kommen sollten - bevor sie dann merken, dass das Hirn fehlt: Irgendwie scheinen da 18 Milliarden Dollar, die die Amerikaner nach Bagdad brachten, in einem System verschwunden zu sein, das eben jene Amerikaner installierten.

Und das, ohne dass Goldman Sachs oder die Bank of America beteiligt waren! Aber wie heisst es nicht so schön? Des einen Mannes Verlust ist des anderen Mannes Gewinn, und irgendwie wird das Geld schon im Irak verwendet worden sein. Vielleicht sogar sinnvoller als die bayerischen Milliarden bei der Hypo Alpe Adria,

... link (1 Kommentar)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 19. Juni 2011

100% Luftfeuchtigkeit i. Tr.

Es ist uni, und ich wische mit dem Finger Gucklöcher in die Käseauslage auf dem Wochenmarkt. Man kann nur ahnen, was noch da ist.



Und weil es so kalt ist, gibt es danach italienische Restpasta mit sehr viel Gorgonzola.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Geld auf der Flucht

So, es soll also eine neue Internetblase geben... und man kann es ja auch nicht bestreiten, schliesslich scheint es, als sie die Zeit der Zurückhaltung während der Bankenkrise vorbei, und nun werde wieder sauber geholzt. Für StgudiVZ (ist da noch wer= ist es natürlich zu spät, aber Linkedin, Pandora, Bitcoins, Groupon, Twitter und Facebook soll es wieder toll aussehen. Melden die üblichen Hypeschwachköpfe, denen man leider noch immer kein lebenslanges Berufsgebot in den Steinbrüchen hat zukommen lassen.

Und natürlich sind da auch Warnsignale: Die Geschäftsmodelle sind genauso irre und krank wie in den Zeiten der New Economy. Entweder vertraut man auf Werbung, was sich schon früher als wenig sinnvoll erwiesen hat, schliesslich ist das ein anfälliges Geschäft. Oder man setzt auf Freunde von kostenlosen Angeboten oder Verramschungen. Facebook ist vielleicht noch eine Ausnahme, da denkt eventuell mancher, dass dort noch jede Menge anderer dreckiger Deals mit den Daten möglich sind. Aber insgesamt ist es bislang nichts, was wirklich werthaltig wäre, was man nicht kopieren und dazu in Konkurrenz setzen könnte, was dann regelmässig auch bei Marktführern übelst die Bilanz verhagelt. Kurz, mit dem Wissen der alten New Economy versteht man auch recht gut, was in der neuen Blase los ist.

Ich denke, ich ahne aber, dass der Hintergrund ein anderer ist - und das sieht man auch ein wenig an den zwischenzeitlich hochgeschriebenen Bitcoins, die durch eine begrenzte Menge und kommende Verknappung fast so etwas wie unvermeidliche Gewinne versprechen, selbst wenn eigentlich nichts und niemand den Wert garantieren kann: Das ist die Sehnsucht, vom Realgeld und der realen Wirtschaft und ihren Unwägbarkeiten wegzukommen. Auf der einen Seite ist die Finanzkrise immer noch voll da, die irren Papiere sind immer noch vorhanden, es wird immer noch Geld gedruckt, um das System nicht stürzen zu lassen, oder es passiert sowas wie Griechenland. Auf der anderen Seite sind wir bei allen auch nur halbwegs gut erscheinenenden Anlageklassen, die sich irgendwie als von der Normalwirtschaft abgekoppelt verkaufen, längst über dem Limit des Vernünftigen. Das geht von ökologischen Waldinvestments in der Dritten Welt über Edelmetalle bishin zu Preis- und Mietexplosionen in den verbliebenen, sicheren Boomregionen.

Der Schock sitzt noch tief bei jenen, die zwischenzeitlich grosse Teile ihres Papiervermögens verloren haben, und die Frage der Anleger ist dann heute auch: Was kann ich kaufen, das Zukunft hat, und keines der alten Probleme. Es ist der Wunsch, die alten Pleiten vergessen zu können, und zu neuen Ufern aufzubrechen. Dafür decken sich Banken und andere mit Aktien und Beteiligungen ein, dafür wird Johurnaille geschmiert, dafür findet man immer einen Käufer. Sicher, die Startups sind Dreck, Müll und voll mit Risiken menschlicher und finanzieller Natur, es ist nur ein neues Pyramidenspiel, aber eines, das nicht so offensichtlich wie griechische Staatsanleihen und amerikanische Immobilien ausgereizt ist. Dort geht es übrigens gerade voll in Richtung Double Dip, die Hauspreise fallen wieder und die Arbeitslosigkeit stagniert im Sommer.

Man muss an die Gesamtlage denken, wenn man von "Hype" spricht. Alle hätten jetzt gern eine Rettung, und dafür nimmt man eben alles in Kauf, auch windigste Geschichten und Geschäftsmodelle. Die nächste kleine Blase, die der Markt zur Abwechslung braucht, der nächste Schuss der Geldjunkies, ein, zwei Jahre wird das schon halten, oder wenigstens zwei Wochen. Ist das kurz? Nun, das kommt immer darauf an, wie lange vorher das Elend war.

Es gubt da diesen Witz, in dem Stalin in die Hölle kommt und der Teufel ihn fragt, wo er sein möchte. Er zeigt ihm ein russisches Arbeitslager und ein Becken mit Leuten, die bis zum Hals in der Scheisse stehen und Kaffe trinken. Na, sagt Stalin, ich nehme den Kaffee. Er geht in die Scheisse, lässt sich eine Tasse reichen, und dann sagt der Teufelswärter: OK, Leute, die Kaffeepause ist vorbei, stellt Euch wieder auf den Kopf!

Auf der Tasse häte das Logo von Facebook sein können.

... link (12 Kommentare)   ... comment