: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 17. Mai 2012

Es gibt 2 Arten von Journalisten

Die einen machen Schleichwerbung und saufen jede Flasche leer, die man ihnen hinstellt.

Und die anderen zahlen selbst und schreiben daher auch zu ihren Lieblingsthemen durchaus kritische Beiträge. So wie mein Gastweinexperte in der FAZ über das, was ausser Wein so im Wein ist.



Gestern war ich übrigens im selbst besessenen Auto ohne Sponsor und auf eigene Kosten unter anderem auch am Gardasee, weil ich noch zu einem anderen Beitrag recherchiere, und unten am See, zu später Stunde, flog ein Posaunenengel vorbei.



Solvet Saeclum in Favilla. Wir brauchen uns gar nicht zu wundern, wenn wir jedes Jahr Leser und Auflage verlieren.

... link (24 Kommentare)   ... comment


Klarstellung

Ich habe mit diesem FAZ-Blog zur Mille Miglia, in dem sich ein gewisser Holger Appel (man merke ich den Namen, wenn er das nächste Mal über Autos mit dem Stern schreibt) aus der Wirtschaftsredaktion Mercedes auf eine Art und Weise andient, die man sonst eher von der Autobild kennt, von Panegyrikern der Antike oder von den Kofferträgern in der italiensichen Politik, nichts zu tun. Ich bin mindestens so überrascht wie alle anderen, und ich verstehe auch nicht, wie ma so etwas machen kann, mit Ausnahme vielleicht der geschlossenen Kommentare - wenn ich so über Firmen schreiben würde, hätte ich auch Angst, dass die Leser der FAZ mich unzart anfassen würden.





















Autos können nichts für die Menschen, die sie fahren.

Aber immer hin weiss ich jetzt schon, was ich dieses Jahr schreibe: Dass Autos eigentlich nur dann wirklich schön sind, und den ganzen Flair einer untergegangenen Epoche haben, wenn es die Firmen dahinter auch nicht mehr gibt. Oder allenfalls ein paar Witzfiguren aus dem Marketing, der Tradition vor allem Nazi ist und die dann Marken aufkaufen, um sich volksgenösslich zu entbräunen (Bei Mercedes und ihrer Diktatorenkundschaft lohnt sich das nicht).

... link (27 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 16. Mai 2012

Kochtipps

Langweiliger Geschmack von angebratenem Caccioricotta? Das Gas hat keine Note? Wäre es nicht schöner, ihn über einem Holzfeuer zu rösten?

Da gibt es eine Lösung! Die Flamme unter der Pfanne ausschalten und die Flamme unter dem daneben stehenden Schneidebrett einschalten, und für eine Minute schnell den Raum verlassen! Danach erfüllt so viel aromaticher Rauch die Küche, dass auch der Ricotta schmeckt, als bereitete man ihn zusammen mit Partisanen im Wald.

OK, die Wohnung riecht dann noch ein paar Tage danach, aber das reizt den Apetit.

... link (21 Kommentare)   ... comment


Dreck und Müll und Gestank und Lärm

Ach ja. Die Tage, sa leise Nonnenkleider in weissgeglühten Städten auf zwei Rädern raschelten, als nur das Sirren der Speichen die Luft erfüllte, und alles in Eintracht und Harmonie schien -



diese Tage sind vorbei. Es kommen die Brüller und Kreischer, die Aussetzen und Quietscher, es wird schwer, unförmig und laut, es sind zu viele Menschen und einem 300 SL wünsche ich glatt so ziemlich alles, was nicht nach heil ankommen aussieht. Der 300 SL soll ja ein ziemliches Biest sein und Cretins nicht mögen, die nicht fahren können. Kurz, es sind die Tage des Jahres, heiss, abgasgeschwängert und ganz anders als sonst.




















... link (21 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 15. Mai 2012

Zum Abendessen

Es geht erst an Pfingsten los. Und somit verpassen die meisten die schönsten tage - die natürlich nicht mehr schön wären, wenn sie diese Tage nicht verpassen würden. Aus Gründen - das Bue d'Oro hat am Dienstag geschlossen - bin ich dann an den See gefahren.



Der misstrauische deutsche Tourist wird vielleicht denken, dass es direkt am See einen Haken geben muss, und in Torbole würde ich das auch so sehen. Aber nicht hier unten, vor Brenzone. Brenzone ist die Grenze, man kann dort auch sehr schön und frei fahren, und ankommen, und bedenkenlos bestellen.













Irgendwann gehen dann die Lichter an.





Da links, da ist es wirklich angenehm.


... link (1 Kommentar)   ... comment


Au

Mir tun die Knöchel weh. Das kommt zwar vom Schreiben, aber es fühlt sich an, als hätte ich ein paar Leuten die Zähne eingeschlagen (ach ja, die guten, alten Zeiten der New Economy... manche werden sich erinnern... Hands on throat und dann straight consulting... da wird man fast sentimental...). Wo war ich? Ach so. Ich habe über die Aussenwirklung der Leute geschrieben, die man rückblickend vielleicht mal als die Berliner Bande bezeichnen wird, und ihre Aussenwirkung.

... link (10 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 15. Mai 2012

Zona Pedonale

Die Mille Miglia soll jetzt dauerhaft Mitte Mai stattfinden, und nicht mehr wie früher Anfangs des Monats. Angeblich wegen des Wetters in der Monatsmitte. Offensichtlich haben die Initiatoren das Wort "Eisheilige" noch nicht gekannt, als sie die Entscheidung getroffen haben. Nun, sie werden es kennenlernen. Die Wetteraussichten jedenfalls sind grauwolkig durchwachsen. Ich werde mir was einfallen lassen müssen. Ausserdem habe ich zu wenig warme Kleidung dabei. Frieren an der Engelsburg, schnattern in Umbrien, das wird es sein.







Und ansonsten geht es mit Italien langsam dem Ende entgegen. Daheim gibt es viel zu tun, es ist so einiges passiert, man kann nicht immer hier unten sein, also werden die Bilder weniger, und überhaupt. Ich weiss ehrlich gesagt nicht genau, was die nächsten Monate bringen werden, vieles ist unklarer als noch vor ein paar Wochen, und es war auch eine gute Zeit, um etwas gewitzter zu werden. Vielleicht auch etwas weniger altruistisch. Im Nachhinein ärgert man sich, wenn man gegen alle gleich grosszügig ist, das entwertet das Verhalten und bevorzugt die Falschen.







Ich habe mir hier für besondere Anlässe zwei Füller gekauft und damit doch nichts unterschrieben, einfach, weil es sich nicht ergeben hat. Ich habe einigees geschrieben und weiss nicht, ob das so eine gute Idee war. Ich habe auch viel Zeit gehabt, generell ein wenig nachzudenken, und auch zu vergleichen, und bin zum Entschluss gekommen, dass es schon gut so ist, wie es ist, und dass ich keine besondere Karriere im Rest meines Irdendaseins machen möchte: Die Aufwendungen, Investitionen und Ärgernisse sind es einfach nicht wert. Zwischendrin hatte ich ein paar Leute an der Leitung, mit tollen, grossen Ideen: Das alles könnte überzeugender klingen, wenn es in einer derartigen Atmosphäre unterbreitet werden würde. Nicht von Hektikern am Rande des Nervenzusammenbruchs, die ihre Socken verdreht tragen, und deren Hemden zu kurz sind.







Dagegen freue ich mich schon auf die MM und den Benzingeruch, auf das Brüllen der Motoren und prall gefüllte Speicherkarten von den schönsten Tagen des Jahres. Es ist ja immer schön. Das hat mit dem Wetter nichts zu tun, nur mit dem Adrenalin.Immerhin, dieses Jahr geht es früher los, schon um 18,45 fahren sie in Brescia los, und erreichen noch bei Tageslicht Verona. Ich denke, das werden tolle Bilder dieses Jahr von der ersten Nacht des Ausnahmezustandes.




... link (24 Kommentare)   ... comment


Manche werden das schon kennen

Aber angesichts des hasses auf Frau Merkel in Europa (und der teilweisen Schizophrenie zu sagen "So eine wie die Merkel bräcuhten wir auch") hier nochmal ein paar Bilder und Worte aus Cerea in der FAZ. Das sind schliesslich so die Sachen, die immer irgendwie untergehen, wenn man über den Euro und die Auswirkungen auf die Krise spricht.

... link (6 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 13. Mai 2012

Gratuliere

Heute hat man mal wieder gesehen, was man braucht, um mit den Piraten fertig zu werden: Eine komplett diskreditierte Partei der Günstlingswirtschaft und ein mässig aussehender Pleitenmitwirker der New Economy ohne Profil an ihrer Spitze. Das reicht.

"Fünfte politische Kraft hinter der FDP". Was für ein Ergebnis. Wahrscheinlich ärgert sich das FDP-Uboot bei den Piraten schon, auf die falsche Partei gesetzt zu haben.

... link (30 Kommentare)   ... comment


Er ist auch Urheber

Schliesslich meldet sich auch noch der prominenteste der FAZ-Blogger in einem Posting dort zu Wort.



(Ausserdem möchte ich hier noch einmal sagen, dass das Unterschreiben von Manifesten, offenen Briefen, Kampagnen und Aufrufen in Zeiten des Netzes eine ziemlich lächerliche Angelegenheit ist. Und mich eine gewisse extreme Haltung, in etwa auf der Achse Schramm-Seeliger, die beide gern Geld für das Schreiben nehmen, aber ansonsten gern Hetzreden schwingen, doch etwas annervt.)

... link (10 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 13. Mai 2012

Landpartie mit Manu

Cu la tellllllo, sagt Manu. Irgendwie können Italiener das L lellen, wie sie das R rollen können. Ich probiere es, und inwendig lacht Manu. Man sieht es in ihren Augen. Dann sagt sie es noch einmal vor, ich probiere es erneut und ahne: Das wird nichts mehr. Es wird immer nach deutscher Tourist im Schlamm klingen, dessen Italianita nicht ausreicht, vor einer Italienerin, einer echten, im echten Schlamm der Poebene.



Aber immerhin habe ich ihn jetzt gesehen, den legendären Culatello, und zwar nicht nur in dünnen Scheiben, sondern im Gegenwert eines Mittelklassewagens, an Stangen im Stall an der offenen Luft schimmelnd. Cu la telllo. Ich werde es nie schaffen. ich hoffe aber, dass sie es schaffen, das zu bewahren. Es ist nicht ganz leicht mit diesem Schinken, denn er widerspricht mit seinem Pilzbefall vermutlich vielen EU-Verordnungen. Es muss aber so sein, denn der Pilz gibt den richtigen Geschmack. Und er schimmelt dort monatelang. Unter anderen bedingungen wäre das ein Problem. Schwierig. Hier die Tradition, da die EU. Allerdings gibt es auch einen Bestandsschutz für jene, die ihn schon immer gemacht haben. Es ist gar nicht so leicht, das alles zu retten und so zu betreiben, dass man davon leben kann. Selbst wenn der echte, daheim gemachte Cu la telllo weltweit gesucht wird. Ich war jetzt einmal drin. Und ich denke, es gibt Gründe, warum ich die Adresse nicht verraten werde. Ich will nicht wie bei meinem Schuster Follow Ups lesen. Weder zum Schinken, noch zu den Erdbeeren, oder auch zu Manu.
























Meins. Meine Geschichte. Ihr widerlichen Abschreiber von RP und Neon - fahrt selbst nach Italien und sucht Euch eigene Themen, wenn Ihr könnt.

... link (13 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 11. Mai 2012

La C

Italiener wissen, was nach dem C kommt: risi.

La Crisi muss man in Italien nicht erklären. Italien ist das schönste Land der Welt, und so sehen sogar die Krisen üppig, wuchernd, lebendig und lebensfroh aus. Ich habe ja ein wenig den Überblick vom Markt: Die Preise stagnieren oder fallen. Letztes Jahr zum Beispiel kosteten hoer die Schuhe einer Luxusmarke 90 Euro. Jetzt ist das Angebot besser bei 80 Euro. Und diese Polohemden, die angeblich jeder will, wie es mit die Imagebroschüre aus Monte carlo nahelegt, will wohl doch nicht jeder: Anders wären diese Berge hier auf dem Markt nicht zu erklären.

Zu erklären ist allerdings der Vertriebsweg. Diese feinen Läden haben hier ihre 2nd Units am Start, teilweise sogar mit den Firmenlastern. Irgendwie muss man weiterkommen, aber wie es so ist, versteht man erst, wenn man rechnet: 80% Rabatt und am Ende des Marktes ist nur wenig verkauft - irgendwas stimmt da grundlegend nicht mehr. Auch der Umstand, dass die eigenen Läden mit reduzierter Ware inzwischen nicht unhübscher als die ersten Häuser sind, gibt zu denken. Irgendwie löst sich da gerade die Realität es Einkaufs von den alten Markenvorstellungen. Der Fluch der Herstellung in Bangladesch, hier auf dem Markt kann man ihn spüren, globalisiert durch die Krise in Italien. Niemand zahlt mehr für Marken. Die Unterschiede werden untergepflügt. Angebot und Nachfrage.

Leer ist es in den Nobelläden, wenn die Russen und Araber noch nicht da sind.





















Aber schön schaut es aus.

... link (17 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 10. Mai 2012

Ich bin Urheber

Und meine Leser klauen, kopieren, verbreiten und zahlen dafür nicht.



Ich bin Urheber, und ich mache mir darüber wenig Gedanken, solange jemand damit nicht versucht, an Geld zu kommen.



Ich bin Urheber, und alles, was ich bin, habe ich dadurch erreicht, dass ich nicht gefragt habe, wie sich das jetzt total verwerten lässt. Sondern weil ich geschrieben habe. Mit Lust und Liebe und Wut und Leben. Gibt es darauf ein Urheberrecht?



Ich bin Urheber und glaube daran, dass meine Leser, wenn ich sie darum bitten würde, durchaus helfen würden. Sie tun es ja jetzt schon. Ohne Verbreitung im Netz durch Räuber und Raubleser und Verlinker und Ideenübernehmer wäre ich nicht da, wo ich bin.



Ich bin Urheber, aber ich würde lügen, wenn ich nicht zugäbe, dass ich mich in meiner FAZ-Kolumne nicht von Italo Calvino leiten lassen würde, den ich damit verehre. Ich finde das legitim, auch Dante lässt sich von Vergil leiten. Sollte sich jemand von mir leiten lassen, wäre ich glücklich.



Ich bin Urheber. Meine Leser klauen auch manchmal bei meinem Vertrieb, und ich glaube, dass man da auf allen Seiten ein paar Dinge lernen muss. Vor allem: Dass man sich eigentlich mag, auch wenn das Netz uns transformiert und uns fremd scheinen lässt.



Ich bin Urheber, und wenn jemand fragt, ob er etwas haben kann, sage ich fast nie nein. Das meiste, was ich habe, habe ich ja auch irgendwo her. Meine Leistung, das Schreiben, das ist ein Geschenk, eine Gabe. Man sollte, wenn man schon das Glück hat, es nicht zu sehr versuchen.



Die CD mit den Italohits, mit der ich am Gardasee in den Sonnenuntergang gefahren bin, habe ich gekauft, aber Don Camillo und Peppone habe ich auf Youtube gesehen, wie auch, als Vorbereitung für den neuen Beitrag in der FAZ, Über den Dächern von Nizza. Es ging nicht anders.



Ich glaube, die ganze Sache wäre für alle Beteiligten besser, wenn wir netter miteinander wären. Ich glaube, kaum einer will wirklich etwas Böses, und darauf kann man aufbauen.



Es gibt Urheberrechte. Und, wie meine Oma gesagt hätte, wos hod es uns gebrochd? Nixn hod es uns gebrochd!



Ich glaube, man sollte reden. Und lernen. Und verstehen.



Der einzigen echten Profidiebe von FAZ-Texten sassen übrigens in grossen, deutschen Zeitungshäusern. Keiner hat sich je entschuldigt.

(Und so habe ich auch noch die Bilder von der Heimfahrt an der italienischen Riviera untergebracht. Ich habe einfach zu viele Bilder).

... link (149 Kommentare)   ... comment


Europa, gesehen in Ventimiglia

Es gibt keine Villenviertel mehr.



Nur noch die Frage, wie gut eigentlich so die Fundamente sind. Die damals Leute gebaut haben, die man heute nicht mehr fragen kann, und deren Berechnungen auch anders waren.

... link (18 Kommentare)   ... comment