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Sonntag, 30. Dezember 2012

Rot

Rot und geschenkt:



Rot und schnell:



Rot und warm:


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Die ganze Wahrheit

über uns und das Essen und die Geschmack-Manager und das Nobel vor dem Resaurant in der FAZ.

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Freitag, 28. Dezember 2012

Frage an die Spezialisten und andere

Ist das Motorola Milestone 2 praktisch, veraltet und unkühl (so in Richtung Thinkpad) genug, dass ich auf Reisen damit zurechtkomme und nicht wie ein trotteliger Hipster wirke, und was wären Alternativen mit echter Tastatur, die gebraucht unter 100 Euro kosten?

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"Reiche Väter gehen natürlich, alternativ zum Job, auch."

Frau Modeste stützelt die nachwachsende Gesellschaft.

Das ist sehr viel unterhaltsamer als die inhaltegeraffte Geschichte des letzten Jahres der Frau Schramm, die lieber Tweets verarbeitet, statt mal mit den Wahrheiten rüberzukommen. Zum Beispiel, wie sie auf den allerletzten Drücker gewählt wurde, wie das mit dem Baum wirklich war und welche Vorgänge eigentlich das Buch wirklich haben zur Nebensache werden lassen, und was das letztlich mit der Finanzierung des Vorstandsamtes zu tun hat. Aber irgendwie ist es wohl ergiebiger, mich und andere nochmal zu bemäkeln, als mal die ganze Geschichte aufzuschreiben, vielleicht mit dem Titel "Krass überfordert". Oder so.

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Donnerstag, 27. Dezember 2012

Licht

Viel mehr Licht.









Das hat 2012 klar gefehlt. Es hat Wochen gedauert, bis ich mit dem Fondriest zum ersten Mal im Sonnenschein fahren konnte. Und irgendwie passt das auch gut zu diesem Jahr und seinem Ende. Finster, aber gegen Ende hin besser.









Und ich bin wieder daheim, ohne besonderen Grund, aber das muss auch sein. Es kommen verspätete Pakete an, und damit ist das Rad jetzt fast komplett. Andere Bremsen kommen noch hin, die hier gehen an ein weiteres Projekt, aber so ist es schon ganz gut - und trotzdem billig. Nicht so gut wie das Colnago CX1, das eindeutig eine Offenbahrung und viel zu gut für mich ist, nicht so gut wie das Specialized, das auch zu gut ist, aber gerade gut und passend für mich ist eben dieses Luxster. Das ist das Blöde beim Altwerden: Man kann sich Dinge leistem, mit denen man nichts mehr anfangen kann.









Wie das erst mal mit 80 ist, wenn man das Vermögen hätte, um jede Reise zu machen und jeden Unsinn anzustellen, vermag ich mir gar nicht vorstellen - wenn dann der Körper und das Hirn nicht mehr mitspielen. Vielleicht rennt man dann doch in die Kirche und bittet Gott, Pech und Schwefel auf all die Lässigen und Sorglosen herabregnen zu lassen. Obwohl ich vermutlich dann zu den alten Deppen gehören werde, die das mit dem Spass trotzdem versuchen, und entsprechnd blöd rüberkommen. Trotzdem, Drogen, Bordelle und Spielhallen wird es auch dann nicht geben. Da bin ich konservativ. (Ölige Callgirls mit Leinwand dagegen sind eine andere Sache.)









Ich habe es zwar rechtzeitig - mit Mitte 30 - geschafft, dem Habitus der Berufsjugendlichen zu entgehen, ich habe ein paar Sachen beendet, weil es gut war, wie es ist, und alles andere nur streddig, bemühter und weniger gut werden würde. Aber wer weiss, ob ich dieses Decorum vor dem Alter behalten werde. Mit der Hilfe von anderen mag das gelingen; ich schaue mir die Berliner an und denke mir, wie die in 10 Jahren - und dann weiss ich schon mal, was ich ganz sicher nicht tun werde. Trotzdem kann Gesundheit nicht schaden, und dafür muss man etwas tun, egal was man später so macht. Nächstes Jahr gibt es sicher wieder mehr Berg im Sommer. Aber dieses Fondriest Luxster mit weissem Carbon, aufgebaut aus überzähligen Teilen mit einer kleinen Kurbel - das geht an den Tegernsee. Das ist für die Alpen, wo man so gut alt werden kann, wie man in den grossen Städten besser jung bleiben sollte, um zu überleben.

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Mittwoch, 26. Dezember 2012

Liebe Ausrufezeichen

Ich weiss natürlich, dass nicht jedeR meinen Umgang mit dem schätzt, was sich als Feminismus bezeichnet. Ich habe, das gebe ich zu, ein massives Problem mit dem wissenschaftlichen Feminismus, und das, obwohl ich früher dachte: Oh. Gender, das ist mal ein etwas anderer Ansatz, Identität, Rollen und so, Freiheit statt Unterdrückung, Ausleben, Spass, Lebenslust.





Heute würde ich nicht unbedingt nochmal ein Blog vorschlagen, in dem das Thema Gender einen speziellen Raum hätte. Das bietet sich beim Internet natürlich an, weil man hier Gender leichter ausleben kann. Aber auch so manches andere. und inzwischen kann man da auch gar nicht mehr lässig sein. Das Thema erinnert mich, wenn ich mal über meine eigene Randgruppe sprechen darf, wie eine Ansammlung von 20 überidentifizierten evangelischen Religionslehrerinnen im Vorruhestand im Alter von 57 (wir nannten sie scherzhaft ERIV57), die mit heftigen Defiziten aus der Schule ausschieden und ihren Hass auf die Welt jetzt damit kompensierten, die armen Nichtarier vor den Nachstellungen des allgegenwärtigen Antisemitismus zu schützen.





Ich mein, diese ganzen Debatten, die gerade laufen, gerade unter dem Aspekt der Sprache: Das hatte ich alles schon. Ich war mal auf einem Kongress, da erklärte mir so ein Professor, welche deutschen Ausdrücke aus der Wehrmacht stammten, und wie die Verwendung uns auch heute noch determiniert. Du sagst 0815 und bist innerlich schon am Abzug in Babi Jar. Darunter waren auch ein paar von mir sehr geschätzte Kraftausdrücke. Das sagte ich, und dann hatte ich so eine Frau an der Backe. Es gibt in diesem Bereich auch ein paar männliche Überidentifizierte, so wie sich der Stefanowitsch halt auch an den Kegelklub ranmacht, aber die wirklich Unlässigen sind nach meiner Beobachtung Frauen. Keine Ahnung warum, gerade bei uns müsste das gar nicht sein. Jedenfalls kann das einem trefflich Abende versauen. Es gab mal einen Kongress auf Schwanenwerder, da bin sogar ich vor solchen Leuten nach Berlin geflohen.





Wie gesagt: Das hat im Bereich der nichtarischen Herkunft mit biologischem Geschlecht nichts zu tun, nur mit angeblichen genetischen Besonderheiten, an die ich nach meinen Beobachtungen in diesem Umfeld nicht im Mindesten glaube. Es hat vor allem mit Rollen und Identifikation zu tun. Vielleicht ist es das zentrale Problem, dass da letztlich so wenige Besonderheiten sind, dass diese Leute dann so ausrasten und überkritisch werden lässt. Man sucht halt so lange, bis man was hat, und geilt sich an den kleinsten Dingen auf. Und dann gibt es grossen Jubel oder eben, und das ist der Normalfall, weil das Schlechte einfacher zu finden ist, grosse Empörungswellen. Und es ist extrem unangenehm. von solchen Gruppen vereinnahmt zu werden: Sie finden doch sicher auch, oder, Sie wollen doch, dass wir diesen Frechling für Sie schlachten, oder... ekelhaft. Sauunsympathisch. Wenn es eigentlich darum ginge, gemocht und geschätzt zu werden. Liebe!





Aber nichts da, Hass, interne Grabenkämpfe und immer schlimmere Diskriminierung; andere schlitzen sich, die fühlen sich halt gesellschaftlich ausgegrenzt von der Rape Culture, deren Vorbild das Gequatsche von der exterminatorischen Gesellschaft ist. Na, dann reden wir also nochmal über die Fortsetzung solcher Verhaltensweisen unter dem Vorzeichen von Binnen-I (darf man Jude sagen?), verbaler Diskriminierung (Wehe, Du machst einen Beschnittetenwitz), Safe Spaces (Wiedererstehen einer jüdischen Infrastruktur, zuerst mal ohne Juden) und was es da sonst noch gibt. Vor allem das Machtgefühl: Ich und meine 30 Freundinnen und drei Hilfseichhörnchen, wir zeigen Dir jetzt, dass Du ein Sexist bist weil.





Und ich danke an die verbitterten, alten Schachteln im Keller des Kultuszentrums zurück und sage mir: Boah. Ja klar, ich kenne die Verlockung, das wäre bei uns nochmal viel besser gegangen, weil, wer ist denn noch diskriminierter und moralischer überlegen als wir, also, bitte, kniet nieder und bittet um Vergebung. Das machen manche, Ätzwiderling Broder und andere Schanden für die anderen. Und es ist so dumm und peinlich und daneben und bringt die ganze verdammte Sache exakt überhaupt nicht weiter. Ich fand das damals schon völlig bescheuert, als es mich betraf, und ich aus sowas Sendungen bauen musste. Ich bin da intolerant geworden. Ich finde das ganze Thema und die Mehrheit der Protagonistinnen verzichtbar. Ich kriege von den dauerbeleidigten Fressen schlchte Laune. Manche meiner besten Freunde sind gleichberechtigt.

Ich habe nur was gegen berufsintolerante Empörungströten, die einen Dreh zur Sinnstiftung für ihre verkorkste Existenz als Berliner Suffschreiberin gefunden haben, und Gender mit dem Ziel Gleichstellungsbeauftragte studieren. Und zwar jede Menge.

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Dienstag, 25. Dezember 2012

Selbstverständlichkeiten

gibt es auf dieser Welt nicht. Ich war im Juni in einem - an sich abgesperrten - Haus, war über die flatternden Bänder gestiegen, und unter meinen Füssen knirschte der von der Wand herabgefallene Putz. Nur so habe ich dann mal versucht, den Wasserhahn aufzudrehen: Da kam natürlich nichts. Draussen, im Feld, waren die Pakistaner ohne Aufenthaltsgenehmigung. Da gibt es auch eine Klassengesellschaft. Die einen bekommen einen Platz im Flüchtlingslager, und die Botschaft kommt mit dem Mercedes. Und die anderen sitzen eben im Feld, wo man sie von der Strasse aus nicht sieht, und das Geld wird knapp. Aber es ist in der Poebene, und da fliesst Wasser in einem der vielen Gräben.



Die echten Geschenke haben wir hier immer: Ich muss nicht an etwas glauben, an das ich nicht glauben möchte, und wenn es dem einen sein Gott ist, kann es trotzdem mein Witz sein. Wir können das alle so machen, wenn wir wollen.



Wir haben die Kälte des Winters besiegt. Vor hundert Jahren, in der sogenannten guten, alten Zeit, war es noch vollkommen normal, dass jeden Winter Zigtausende erfroren oder an den Folgen der Kälte gestorben sind. Man musste nur krank und zu schwach werden, um Holz zu holen.



Wir haben Freizeit. Wir aben so viel davon, dass viele gar nicht wissen, wohin mit diesen Möglichkeiten. Wir haben ein System, das so viel davon zur Verfügung stellt, dass manche schon meinen, das mit BGE belohnen zu müssen. Ich mag Freizeit. Und ich hasse Leute wie den Ponader, die, offen gesagt, mit ihrer Haltung dieser Welt und den sonstigen Zuständen ins Gesicht...



Wir haben einen Klimawandel. Gut, wir haben vielleicht etwas viel davon, aber historisch betrachtet und mit anderen Warmzeiten verglichen, ist es halt so, dass in den Kältephasen wenig und in den Warmphasen viel gegangen ist. So ein klein wenig Klimawandel ist nicht schlecht, und das Einsehen, dass wir zu viel haben und etwas tun müssen, ist schon mal ein Fortschritt im Vergleich zu sonstigen Vorkommnissen der Geschichte. Wenn man bedenkt, wie viele Jahrhunderte der Mensch Arsenbronze hergestellt hat, zum Beispiel. Oder Wein mit Bleipulver konservierte. Oder Frauenhaut mit Gift bleichte.



Die ungeschriebenen Gesetze gelten nicht mehr, die persönlichen Freiheiten und Möglichkeiten sind grandios. Natürlich muss man sich Tag um Tag darum kümmern, und man muss aufpassen, dass man sich nicht von Firmen versklaven lässt, wo einen die Gesellschaft in die Freiheit entlassen hat. Das Netz ist eine Sensation, wie es keine in der Geschichte der Menschheit je gab. Wenn man es auch mal ausschalten und was anderes tun kann.



Wir können tragen, was wir wollen, und aussehen, wie wir möchten. Wir können rosa Stepphandtaschen und Bommelmützen tragen, wenn uns danach ist, und wenn es eine Blase Münchner Schwuler ins Cafe am See treibt, dann ist das eben so. Vor 50 Jahren wäre die Polizei angerückt. Im Osteuropa kämen die Nazis, noch heute.



Oh, und natürlich können wir unsere Sexualität vergleichsweise frei ausleben. Das mag in den Ohren all der Singles in grossen Städten ein wenig wie Hohn klingen, aber es liegt nicht an den Gesetzen und auch nicht an der Gesellschaft. Wenn es nicht geht, ist es vor alleim ein Problem der Lebensgestaltung, aber prinzipiell können wir es treiben wie die Karnickel, und wenn wir dabei an Pille und Kondom denken - UND ZWAR IMMER - dann bleibt das Spass ohne Folgen.



Wir können überall hin. Klar, es gibt ein paar Privatstrassen, und manche meiner Mitbewohner hier am See möchten das Öffentliche privatisieren, aber es liegt auch an uns, die FDP nächstes Jahr zu verjagen und eine Regierung zu installieren, die diese Bande mitsamt ihren Handlangern und Auftraggebern so verfolgt, wie das gerade mit der Deutschen Bank passiert, und hoffentlich auch noch bei den "Versorgern" kommen wird.



Wir bekommen eher eine medizinische Versorgung als eine Schnellfeuerwaffe. Es gibt im sog. "Westen" Länder, da ist das genau andersrum. Ich mag es, in einer Zivil- und Bürgergesellschaft zu leben, die sich nicht als Bürgermiliz begreift, und das Gewaltmonopol des Staates als solches auch funktioniert. Mehr Überwachung muss dafür nicht sein, wir haben uns so als Gesellschaft doch recht wacker geschlagen, und wie man letzthin so sah, sind die echten Probleme mehr dort, wo man die Marktwirtschaft zum totalitären Koloss werden lässt. Auch da können wir mit unserer Realwirtschaft raus; bei den Schusswaffenfreunden sieht das nicht so gut aus.



Wir können die Familie als Freude begreifen. Früher hätten sich solche Fragen gar nicht gestellt, da war die Familie alles und der Staat hat nichts getan. In Italien ist das heute oft noch so, weshalb ich Probleme habe, die beiden Gesellschaften zu vergleichen. Vielleicht gehen wir deshalb so oft so verächtlich mit der Familie um - weil wir es uns leisten können. Vielleicht ist das, wenn der Staat sich ändert, keine allzu gute Idee. Ich finde Familie eigentlich gut.



Wir haben den Hunger weitgehend besiegt. Es gibt jede Menge falscher Ernährung und Exzesse und warum Menschen, die es ohnehin schon nicht allzu gut haben, sich auch noch mit Kettenrauchen und Drogen weiter in die Misere treiben, verstehe ich nicht wirklich. Aber Hunger ist heute nur noch das, was man vor dem Essen hat. Und nicht mehr ein Grund für den Tod.



Es sind, egal in welche Zeit man schaut, und ich welche Region der Gegenwart, goldene Zeiten. Wir leben heute als Gesellschaft in jeder Hinsicht besser und vielfach auch luxuriöser als der in unseren Augen dekadente Adel des 18. Jahrhunderts.

Und wie immer gibt es keine Garantie dafür, dass es so bleibt.

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Die Säulenheilige

In der FAZ erkläre ich, wieso es in Zeiten wie diesen nur ein Weihnachtslied geben kann; und das muss von Eartha Kitt gesungen werden.

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Dienstag, 25. Dezember 2012

Ach naja

Die Dinge sind weniger spektakulär, wenn man sie erlebt und kennt. Zum Beispiel das Wetter, es ist gut, aber nicht das, was die Medien daraus machen, es ist typisch für Sizilien. Aber was soll man schon von Leuten erwarten, die einen plündernden Mob als Bundesregierung und einen Raubzug als Energiewende bezeichnen. Woanders nennt man das Mafia, nur hier in Sizilien tun alle so, als müsste das sein.







Und die Bankster versprechen natürlich einen Kulturwandel, wie sonst in Sizilien viele überführte Verbrecher die Justiz zu belügen versuchen. Man will wieder legal arbeiten und Werte beachten und ein Partner sein, und nicht mehr die Städte und Kommunen brandschatzen, weil es mit Derivaten noch leichter als bei der Müllbeseitigung geht. Nur muss man auch sagen: wenn die früher so eine dreckige Bande waren, dann sollte man ihnen dafür erst mal die Rechnung püräsentieren und sie dann gesellschaftlich sonderbehandeln. Immerhin, in Mailand hat man sie jetzt verurteilt. Mailand ist halt was anderes als Sizilien.







Ich wünsche jeder Einsamen einen höchst effektiven Mistelzweig über dem Kopf und allen Unsicheren einen besseren Tritt im Leben, ich wünsche manchem Journalisten nicht das Schlechteste und es gibt sicher auch den ein oder anderen Politiker, den die Pest bitte verschonen möchte, und wenn es so warm bleibt und das Wasser bis Berlin steigt, kette man die Regiernden bitte im Keller fest. Unterkante Oberlippe sollte doch auch mal das Motte der Mächtigen sein, nicht nur immer der Betroffenen. Ich wünsche mit Feuer und Schwert und einen flammenden Abgrund, in den man den ganzen Dreck werfen kann, und das ein oder andere Grab als Tanzboden.







Allen Lesern und Kommentatoren wünsche ich alles Gute und ein schönes Fest und obendrein wenig Dünkel: Es sind die einfachen Sachen und die Gesundheit, die das Leben gut und schön machen. Jagt ein wenig mehr dem eigenen Glück als dem der anderen nach, nehmt Euch eine Sache weniger vor und rechnet mehr Zeitpolster ein: Ihr habt gar nichts davon, wenn ihr das Rattenrad der Mafia zu sehr betreibt. Sagt auch mal Nein und überlegt Euch, was sonst noch so möglich wäre.







Das Leben ist eine Sache der Möglichkeiten und des Lernens aus Fehlern. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und wer nett ist, muss nicht immer einsam sein. So einfach, eigentlich.

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Sonntag, 23. Dezember 2012

Falsche Zuweisung der Einsamkeit

Der Ordner, in dem die Bilder ab Mitte Dezember sind, heisst bei mir seit 2008 traditionell "Bergwinter20xx". Die Beschreibung war mal mehr und mal weniger richtig. Mehr bei der letzten kleinen Tour auf den Berg. Sehr wenig dagegen heute.





So, wie der Regen und der Föhn hier dem Winter schnell wieder das Genick gebrochen haben, habe ich mit ein paar anderen Traditionen gebrochen. Früher war um diese Zeit die Bude voll, und ausserdem war besagte Bude daheim an der Donau. Dieses Jahr also zum ersten Mal am Tegernsee. Da ist die Bude so klein, dass sie nicht so sehr gefüllt werden kann, in Ermangelung einer Gästewohnung.





Ausserdem ist hier auch sonst nicht gerade Winterzauber: 2008, 2009, 2010 und 2011 konnte man hier um die Zeit stets rodeln, vielleicht manchmal nicht ideal, aber immer mit einem Finger Schnee unter den Kufen. Diesmal sollte man die Räder mitbringen, und die Picnicdecken wären auch nicht ganz falsch, und eine Flasche Sprizz. Ein, alles in allem, schönes Wetter für nicht zu viel Trubel.





Überhaupt, Bergeinsamkeit ist in unseren Zeiten ein wirklich unterschätztes Asset für moderne Menschen im Stream der Dauerkommunikation. Irgendwie habe ich es vergessen, meine Telephonnummer weit zu verbreiten, und der morgen fraglos drohende Dauerstress reicht eigentlich. Schon die Frage, ob ich denn genug Krawatten im Koffer habe, und ob dem Anlass ein dunkelgraues Sacco gerecht wird, überfordert mich leicht. Ich hätte hier gerne meine Ruhe, so einfach, eigentlich.





Zumal das Kommende auch schon am Horizont wartet. Dieser Berg. der Kampen, dort ist noch eine der angenehmsten Herausforderungen. Es werden Wahlen in Italien kommen, bald, sehr bald, es werden hässliche Nachrichten zu lesen sein, und das Gerede, die Krise sei vorbei - das hatte man auch schon die letzten Jahre um diese Zeit herum. Hier schon. Solange man nicht nach Spanien schaut. Die Krise mag öde sein, aber sie ist da.





Am späten Abend verfärbt sich der Himmel dann Blau und Rot, und der Föhn setzt mit aller Macht ein, und bläst den Himmel sauber. Wer jetzt keine Kopfschmwerztabletten hat, könnte morgen eine Überraschung erleben, und wer daran gewöhnt ist, freut sich auf den Frühling. Vorerst bleiben die Rodel im Keller und die Räder in der Wohnung.





Es ist gut so, wie es ist. Daheim friert keine Leitung zu, und hier...

sagen wir mal so, ein wenig Rücksichtslosigkeit gegenüber den Interessen anderer, die gar nicht hier sind und aus vielen Gründen nicht da sein können, ist auch nicht ganz schlecht. Arbeiten tue ich trotzdem weniger, dafür mehr nachdenken. Muss auch mal sein.

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Samstag, 22. Dezember 2012

Die Verliesse von Solln

Ich habe da so eine Theorie zum Thema Inflation, Preisentwicklung und Wert, und die sieht in etwa so aus: Alles wird Jahr für Jahr teurer und schneller ersetzbar, also Unterhaltungselektronik, Kleidung, Sportgeräte, Bücher. Nur das, was nicht schnell und einfach ersetzbar ist, wird erheblich schneller teurer. Häuser und Wohnungen in guten Lagen, zum Beispiel. Ist logisch, denn das Geld aus dem ersten Satz muss ja irgendwo hin, und da bieten sich jene Dinge an, die nicht dem dritten Satz entsprechen, der da lautet: Alles Ausgetauschte wird dafür spottbillig. Und im Ergebnis, weil wir alle Mischkäufer sind, merken wir das gar nicht so.





Weil es langsam im "Winter" zu rutschig für den Crosser wird und ich ohnehin mit jemandem in München essen gehen wollte, kam mir diese Idee im schönen Solln. In Solln nämlich bot jemand ein komplett überholtes Sunn Bergrad an. Mit erschien es billig, aber weil ich der einzige Bieter war, mit einem Preis, in etwa doppelt so teuer wie die Kurbel allein, war es wohl immer nicht ganz günstig, obgleich die meisten Teile frisch angeschraubt worden waren, bei 1/10 des Neupreises fangen für mich die Schnäppchen an, aber das reichtals Grenzwert zumindest im Winter nicht mehr. Danach ging ich noch in Solln essen - Empfehlung Da Noi, endlich ein Italiener mit Kronleuchtern und ein Buchgeschäft daneben - und weiter zur Bank, um mir die Immobilienpreise anzuschauen.





Ich mein, man ist ja so einiges gewohnt. Ein Duplexstellplatz für 15000 in Solln, wo es jede Menge Parkplätze gibt - hart, aber irgendwie nachvollziehbar, vielleicht will man seine S-Klasse nicht draussen stehen lassen. Man kann das verstehen. Wie auch die 3500 Euro pro restaurierungbedürftigem Altbauquadratmeter 10 Kilometer vor der Stadt; gut, ich würde dann gleich an den Tegernsee ziehen, aber das muss jeder selbst wissen.

Aber. Zusätzlich.

10.000 Euro

20.000 Mark

für einen modrigen Keller???????





Pardon, aber da hat sich wohl beim Sturz die Kellertreppe hinunter die Gehirnaufhängung gelockert.

Natürlich kann man sagen dass das eine irgendwann platzende Blase ist; vermutlich jedoch wird es so sein, dass bis zu diesem Zeitpunkt erst mal viele Hoffungen platzen, wie die vom bezahlbaren Eigenheim. Bezahlbar ist da nämlich nicht mal der Keller. Und es erklärt vielleicht, warum jeder Münchner versucht, sich am Kaufroulette zu beteiligen: Von hinten kommen die Luussanierer und drohen einen auf die Strasse zu setzen. Und oben - oder hier auch nur zur Seite - sind dann solche Fear by Obscurity Angebote, die zeigen, wo die Reise hingeht.





Interessant wäre es nun zu wissen, ob es denn die dann hoffentlich halbwegs glücklichen Käufer auf Pump auch so machen wie ich, und beim Irrsinn des sonstigen Preisverfalls nicht mitgehen. Es gibt ja noch Irreres als 40 Räder: Man kaufe sich neue Skischuhe und höre sich Sprüche an, dass unter 500 Euro die Selbstverstümmelung beginnt. Man lese "Tests" von unverzichtbaren Skiern, die auch keine andere Erdbeschleunigung als alte Völkl Renntiger und Dynamik VR27 mit Holzkern haben, wenn sie dann mal nicht neben der Jausenstation in den wegschmelzenden Schnee gerammt werden. Oder was sonst noch so ein muss, wenn man in Solln - IN SOLLN! ich wusste gar nicht, dass es das wirklich gibt und etwas anderes als Neuperlach ist - zwangsluxuriös residiert.





Auf einem Keller für 10.000 Euro. Das ist dann die andere Seite vom Einkauf bei Aldi mit dem SUV. Und sie ist elend, denn sie zeigt, dass wir bei der ganzen kapitalistischen Produktion, der Preisgestaltung und der Kultur des Verschrottens in die nächste Krise rauschen werden, fast ohne Banken diesmal. Die Kellerblase ist nur eine Seitenblase der Entwicklung, die unter uns grummelt. Wohl dem, der dann ein rad hat.

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