: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 18. April 2013

BBCensor

Es ist eigentlich ganz einfach: Wer Anhänger und Apologeten braucht, die "Nur Gutes über die Toten" krähen müssen, wenn man dann endlich tot ist, um die Feiern zu diesem Anlass zu verhindern, hat davor schon zu viel falsch gemacht. Und dass die BBC aus "Respekt" vor sowas wie der Thatcher das eigene Programm wegen eines Kinderliedes zensiert, zeigt halt auch, was da eigentlich nach dieser Person noch Demokratie und Unabhängigkeit ist.

Wie auch immer, dieser Spruch da, mit dem man allerorten auch für weltkreisverschönernde Massnahmen noch ein stilles Begräbnis und dreckige Propaganda einfordert, von Nordkorea bis Moskau - dieser Spruch hat eine Vorgeschichte, und die habe ich für die FAZ und das Kommentarblog, gebüldet wie ich bin, einmal mit etwas Sepulchralkultur angereichert, aufgeschrieben.

Man sagt sowas halt schnell, auch wenn der Spruch vom Abschaum der Menschheit stammt.

Edit: Kein Nachruf für mich bitte.



Mir geht es prächtig.

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Mittwoch, 17. April 2013

Nicht so gut

Hier hapert es mit dem Bilderhochladen, egal ob über Mail oder Blog - ich arbeite an einer Lösung, aber es kann dauern.





Edit: Problem gelöst!

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Mittwoch, 17. April 2013

Es kommt immer darauf an, wie man es sieht

Fr Agrigent sollte man neben der kunstgeschichtlichen Ausrichtung auch Erfahrung in Bodendenkmalpflege mitbringen, dann ist das alles gar nicht so schlimm. Es steht ja alles noch. Und wird sicher auch noch stehen. Ja, es wird sogar hin und wieder etwas gemacht. Zu wenig, um den Zerfll aufzuhalten, zu viel Neubau, um das Stadbild zu retten, aber Agrigent ist nicht tot. Nur todkrank.







So todkank dann allerdings wieder, dass der potenzielle Käufer, dem das Klima zusagt und den kein Heuschnupfen plagt, aber auch keinerlei "Habenwill-Gefühl" überkommt. Sowohl der Rokokopalast als auch der gotische Wohnturm sind zu verkaufen, aber es geht nun mal um Lage, Lage, Lage - und Agrigent ist mehr ehrlich denn touristisch. Man könnte auch sagen: Das ist kein Ort, der auf Dauer zumutbar wäre. Selbst mir zu echt.







Kunstgeschichtlich fair ist das natürlich nicht, denn das, was man an Capriccios bewundert, den Zerfall, die gelangweilten Leute, die Ruinen, das Pittoreske des Niedergangs, erlebt man hier in der Version des 21. Jahrhunderts. Vielleicht muss man sich in die Exotik des Ortes eindenken, und in das Leben, das ganz anders ist als in den Hochburgen des Tourismus: Hier gibt es eben keine Cafes und keine Guccihandtaschen an Schülerinnen. Hier ist der Süden. Armut sieht halt wie Armut aus. Man hat hier andere Sorgen als perfekt gestrichene Fensterläden. Man hat noch Plumpsklo auf dem Balkon.







Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit habe ich dann verstanden, wie ich Agrigent packen muss: Als grandiose Kulisse für einen 70er-Jahre Mafiafilm. Als Hintergrund für die Musik von Napoli Violenta. Ich bin da, ASP aus und Drehzahlmesser auf rot, durchgekurvt mit meinem Lancia, mit 70 die Rampen hoch und über Treppen gerannt: Hier passt alles. Jeder Blick eine Einstellung, eine klaustrophobische Kamerafahrt, und dafür reicht es schon, einfach zum geschlossenen Dom zu gehen. So betrachtet ist Agrigent gamz, ganz toll. Die Enge, der Schmutz, überhaupt ist Agrigent wie ein malerisches Berlin mit Sonne und Meerblick. OK, die Leute sind hübscher und freundlicher und es gibt dort keine organisierte Juntakriminaliät unter Donna Merkel. Aber gerade der Dreck könnte Berlinern helfen, sich an eine zivilisierte Gegend zu gewöhnen.







Schade ist es natürlich trotzdem. Manchmal wäre es ja nur eine Kleinigkeit, um eine Ecke wieder schön zu machen. Es gibt hier so eine ganz besondere Fähigkeit zur Verscheusslichung von Bauten; man müsste einfach nur anders damit umgehen. Aber vermutlich fehlt nicht nur das Geld, sondern auch das Verständnis. Und dann diese Allgegenwart des Billigsten: Sizilien hat es einfach mit dem Plastikstuhl, und der kann einem alles, jeden Ort und jedes Restaurant verleiden.







Also, Agrigent ist schon toll, und hinter jeder Ecke ist eine Überraschung, manchmal schön und oft schrecklich. Diese Stadt ist untot, und am Ende des Tages bin ich doch froh, zurück in meinem internationalen Komforthotel zu sein, das mit einem Normannenschloss sizilianisch tut, aber schweizerisch funktioniert. Ich bin gern mitten im normalen Leben, wenn ich in Italien bin, und vielleicht könnte ich mich auch an sizilianische Städte gewöhnen: Aber einen Tag über die Stufen springen und kein einziges Cafe finden reicht auch.

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Macht Euch um mich keine Sorgen

21 Grad am Morgen, keine Wolke, Schmalzgebäck mit Vainille zum Frühstück, der Tee ist auch gut und ich soll schön vom Meer grüssen. Sizilien ist übrigens gerade sehr grün.








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Dienstag, 16. April 2013

Ich sehe keine Unterschiede

zwischen der Alternative für Deutschlanf und der Leg Nord. Das ist keine Partei, sondern eine Parteienkopie, und wie so oft: Es wird der letzte Dreck kopiert.

Und darüber habe ich in der FAZ und im Kommentarblog geschrieben.

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Montag, 15. April 2013

Am Abend wird es dann ruhiger

ud es ist auch genug Luft da, um an de See zu fahren, Und wieder zurück, Morgen um diese Zeit bin ih bereits an der Südküste Europas, wo die Qual dann hoffentlich ein Ende hat.









Schade um diese nette Zeit, aber es geht nicht anders, und Agrigent ist doch auch ganz schön, hört man.

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Sonntag, 14. April 2013

Zwei Täler weiter

Wenn es in diesem unbeständigen Dasein eine Sicherheit gibt, dann lautet sie: Meine Fluglinie nimmt keine Räder one way mit. Und damit ist auch sicher: Ich werde mir in Sizilien kein einzige Rad kaufen. Büsten, Bücher, Replikate, Schuhe, das alles mag sein, aber kein Rad. Ausserdem bin ich zum Radeln im Moment viel zu schlapp. Nachgerade nicht zurechnungsfähig.



In so einer Nacht zwischen Wachen und Schlafen muss es wohl gewesen sein, als ich das Lesezeichen "gebrauchte Räder im radlbaren Umkreis vom Tegernsee" betätigte, was man eigentlich verhindern sollte. Zumal ich ja nicht am Tegernsee war und so eine Landpartie ohnehin das Letzte ist, was ich bei diesem Pollenflug machen sollte. Aber mei, wie es nun mal so ist, man setzt sich ein Limit und es bleibt klar und weit drunter, und so ist man dann doch unterwegs.



In diesem Fall nach Brannenburg im Inntal, nahe der Grenze zu Österreich. Ich bin da seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen, genauer, seit dem Pickerl, denn seitdem ist es für unsereins besser, über den Tegernsee oder Garmisch zu fahren. Hinter Brannenburg lautert kein Zöllner mehr, aber sehr wohl die Kostenpflicht, und so kommt das, dass ich lange nicht mehr kam. Dabei gibt es hier phantastische Ausblicke auf das Kaisergebirge.



Und natürlich auch eine gute Gelegenheit, mit dem 400 mm Ofenrohr ins Gebirge zu schauen und feststellen, was aus 20 Kilometer Entfernung so geht:



Nach Hause an den See geht es dann weder über Österreich noch über die deutsche Autobahn, sondern über das Moorgebiet bei Bad Aibling. Das ist eigentlich ganz hübsch, ein sehr heftiger Bruch: Hier die Berge und gleich davor die vollkommen flachte Moorlandschaft. Wenn es einmal mit dem Rad nicht mehr geht, dann werde ich mich hier im Schlamm einpacken lassen.



Man knnte übrigens auch hinten durch über den Tatzelwurm fahren, auf der deutschen Seite über kleine Bergstrassen, aber das heben wir uns für den Sommer auf. Oben liegt nämlich noch Schnee, und davon hat man dieses Jahr genug gesehen.



Da sind wir dann am Tegernsee. Kein Rad in Italien gekauft. Ich sage es so: Man muss sich an den wesentlichen Dingen orientieren, dann kann man ansonsten flexibel bleiben.Ausserdem ht es eine Geschichte und wird sich darüber amortisieren. Also war es eigentlich umsonst. Dafür kann man schon mal zwei Täler weit fahren.



Danach zu müde, um noch heimzufahren. Letzte Reste im Kühlschrank verkochen, einschlafen und höchst wirres Zeig träumen.

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Samstag, 13. April 2013

55-200mm Brennweite

ist, wenn man es auf die PEN schraubt, 110-400mm, und 400mm wiederum sind schon eine Erfahrung, wenn man es denn scharf stellen und dann auch noch halten kann.



Das geht bei beweglichen Zielen noch nicht wirklich gut, aber ich lerne langsam dazu. Die Scharfstellung ist fitzelig und in einem recht kleinen Bereich, und die Haltug dabei - idealerweise das Objektiv von unten greifen - sieht seltsam aus, geht aber nicht anders. Nachdem ich das aber in Sizilien eher brauchen werde, um endlich mal ordentliche Bilder von Bauplastik zu machen, geht es aber eher um solche Dinge:



Nicht schlecht für ein Teil, das bei Ebay keine 30 Euro kostete: Aus 20 Meter Entfernung sind es immer noch 2200 Pixel in der Breite für dieses Motiv, das kann sich sehen lassen. Dabei übrigens auch die Erkenntnis, dass sich das Original wirklich besser im Stadtmuseum macht: Dieser Ersatz ist jetzt 50 Jahre alt und hat doch schon recht stark gelitten. Im Original hätte es weisser Kalkstein sein sollen, aber unsere Luft, die ist nicht gut.

Man darf eigentlich gar nicht daran denken,, dass wir auch in diesen Abgasen leben. Und wenn das Stein schon so zurichtet, was es aus uns macht.

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Blut und Dreck in Wahlverwandschaft

Google hat in letzter Zeit jede Menge Werbegelder nach Hamburg überwiesen. Da ist es sicher nur Zufall, aber klar, dass man bei SPONschleim jetzt Jürgen Geuter, auch bekannt als "Tante" in der datenschutzkritischen Spackeria, gegen den Big Brother Award mit Kritik an der Preisverleihung für Google Stellung beziehen lässt. Aber wie der Schmierschaum von der Elbe nun mal so ist, man vergisst zu erwähnen, aus welchem ideologischen Loch der Mann gekrochen kommt. Kann sich der Leser dann selbst zusammenrecherchieren. Das sind dann die Momente, in denen ich geneigt bin zu glauben, dass es auch im Netzjournalismus jede Menge angenehmes publizistisches Umfeld für Konzerne wie Google gibt. Nicht nur bei neuen Produkten, sondern auch, wenn es kritisch wird. Der eine will seine Propaganda verbreiten, Google will Gegner diskreditieren und SPON verdient viel mit wenig Inhalt. Alle zufrieden, darf man annehmen.

Disclosure: Ich kenne die Veranstalter des BBA.

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Donnerstag, 11. April 2013

Statt einer Rezension ein Kredit an mich selbst

Ich habe lange nachgedacht, wie ich am besten eine Rezension über das Buch "Hunnen und Rebellen" (Hons and Rebells) von Nancy Mitford schreibe, bin dann aber zum Entschluss gekommen, dass ich es lieber in einen normalen Beitrag verpacke und bei mir selbst verblogge. Nicht dass ich nicht Lust auf Print hätte, aber ich hatte da eine hübsche Idee für eine Einbindung, und an gängige Konventionen halte ich mich ohnehin ungern.



Denn obendrein wollte ich schon länger etwas über die Dispokredite für junge Menschen schreiben; zwischendrin kamen ja aus Berlin ein paar Nachrichten, die noch nicht mal ich mehr irgendwie als "szenetypisch" abtun kann. Meine zweite Reaktion ist dann immer: Wenn es mit den Medien in Berlin wie bei 297.986 anderen nicht läuft, aber Du bist erst 30 und hast eine Ausbildung, die man wirklich brauchen kann, dann heul nicht Leuten die Ohren voll, wie fies das ist, dass Du nicht mehr in die erste Reihe schreiben kannt in einem anderen Bereich, für den man wirklich fit sein muss - tu das, was geht und was in Deinen Möglichkeiten ist.

Weil ich ja weiss, wie man in meiner Stadt jede menge Leute dringend sucht. Meine erste Reaktion ist natürlich dennoch dieses flaue Gefühl, dass man zum Zuschauen verdammt ist, bei einer Geschichte, die nicht gut gehen kann. Das dauert ein paar Minuten, und dann bricht es aus mir heraus, dieser Hinweis, dass es noch was anderes als dieses Submininumverschimmeln im eigenen Elend gibt, dieses beleidigte Dieweltanraunzen, weil sie nicht hier und jetzt sofort bereit ist, das zu liefern, was man vom Leben erwartet. Diese miserablen First-World-first-class-Probleme in einem Land der Vollbeschäftigung, bei dem man es sich immer noch heraussuchen kann, unter welchen Strukturen man unzufrieden sein will. Erzähl das einer mal den jungen Griechen oder Spaniern. Und genau dafür ist dann ja auch der Dispokredit da, um eine verfickte Ausrede zu haben, warum das alles immer so weiterkrebsen muss. Das Minus als Verifizierung des eigenen Unbehagens, das nur sein muss, weil das Ziel die ziemlich radikale Selbstverwirklichung ist.

Und dann ist noch die Wut über mich selbst, dass ich mir solche flauen Gefühle auch nach jetzt fast zehn Jahren immer irgendwie einreden lasse. Als ob ich damals in Berlin nicht gelernt hätte, dass man dabei immer nur der Idiot ist, und wie grenzenlos diese emotionalen Löcher sind, in die man dort buttert, weil sonst keine Bindungen da sind. Das war eine teure Erfahrung, aber immerhin ist es auch wieder ein Thema für die FAZ bzw. für das Kommentarblog. Und die Rezension bekomme ich auch noch unter.

Übrigens, die hier zur Schau getragene Selbstverwirklichung ist auch nur Propaganda, genährt durch mein positives Gemüt, das jede strukturelle Abhängigkeit und jeden realbedingten Zwang irgendwie zu einer lustigen Geschichte umerfindet.

Oder, wenn es nicht geht, anderen damit nicht auf dem Sack geht.

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