: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 8. Juni 2013

NStAsi

Ich denke, man kann schon jetzt die Regentschaft Obamas so zusammenfassen: Statt Giantanamo zu schliessen, hat er die ganze Welt ein klein wenig zu Guantanamo werden lassen. Und wenn so ein Präsident glaubt, dass man mit einem System wie Prism die Lage gut unter Kontrolle hat, dann ist er ebenso paranoid wie die Kranken, die sich das ausgedacht und mitgewirkt haben. Mein persönliches Gefühl ist, dass jene Informationen, die jetzt kursieren, eine interne Propaganda für dieses Projekt sind und man vielleicht den ein oder anderen Komplex formschön dazuerfunden hat, um die Sache besser aussehen zu lassen. Wäre diese Welt spionagethrillergerecht, könnte man jetzt zur Bestätigung abwarten, bis der Chef der NSA zufällig tot in seiner Wohnung gefunden wird, aber auch das kann man vermutlich ausschliessen. Und was unser eigenes Regime angeht, so wette ich erkleckliche Summen darauf, dass man es mit der Zusage, es an den Informationen zu beteiligen, für denn Gegenwert eines benutzten Kondoms kaufen kann.







Wenn ich solche Verbündete habe, brauche ich eigentlich keine Feinde mehr. Und vielleicht finden diese Verbündeten beim Schnorcheln in Deutschland ja auch das ein oder andere, mit dem man hier einen Politikdarsteller noch mehr zum Zäpfchen machen kann, und dann ist da nichts mit der Kohl'schen Methode, mit der er seine Stasi-Unterlagen hat verschwinden lassen, damit wir hier nicht alles über die langen Jahre seiner Schwarzgeldherrschaft erfahren. Warum sollte eine Weltsupermacht, die finanziell und ökonomisch zum Schwellenland herabgesunken ist, zur Beeinflussung nicht die Mittel nützen, die sie noch haben - zumal wir ja von Wikileaks wissen, wie informationsgeil sie in Sachen Politik sind?







Die "Nationale Sicherheit" ist der "jüdische Mitbürger" des neuen Jahrtausends - der Offenbahrungseid der braunschwarzen Ohnebürger, die verbale Fassade vor dem Immer weiter mit dem Rassismus und den totalitären Vorstellungen des Regimes, aus dem sie sich gerettet haben. Natürlich ist eine totalüberwachte Nation total sicher, aber auch der Grund, warum man nach der Verfassung das Recht hat, aufzustehen und sich dagegen zu wehren. Und wenn so etwas einfach an die Staatsverbrecher in den USA outgesourced wird, ändert das gar nichts an den generellen Möglichkeiten dieser Drecksbande, die - nachdem das Programm zwar nach aussen gerichtet wird, aber auch in den USA eingesetzt wird - einfach keine Hemmungen haben. Solange es nicht um heimische Schusswaffen und Amokläufer geht, natürlich. Die lauwarme Reaktion unseres Regimes, dessn Volk datenschutzrechtich ein zweites Loch in den Hintern gemacht wird, spricht Bände über die transatlantische Kumpanei der Unterdrücker und Überwachungsfreaks. Man findet, Google weicht etwas aus? Der eigentliche Skandal ist dieses Regime in Berlin.







Wenn Russland oder China (wobei eher Russland, in China sind die ökonomischen Interessen viel zu gross) so etwas tun und damit auffliegen würde, wäre sicher mehr los, und gegen Nordkorea oder den Iran könnte man damit vielleicht sogar einen Krieg anzetteln. Aber wenn man einen Freund erwischt, der seit Jahren die Postfächer ausräumt, dann war das eben ein Freund und in Zukunft kann er schauen, wo er bleibt. Man kann nur hoffen, dass andere europäische Länder - England nehme ich da aus, bei jeder Sauerei ganz vorne mit dabei und so vermutlich auch hier - über die EU mehr Druck machen, wenn, wie zu hoffen ist, der Guardian weiterhin seinem Namen alle Ehre macht und das Dreckspack ausräuchert. Eine Freiheit von der StaSi ist wenig wert, wenn sie durch die Unfreiheit der NStAsi ersetzt wird.







Jetzt wäre eigentlich die Stunde der deutschen Telcos, und der Chavez lacht sicher im Grab. Nutzen wird es den Piraten vermutlich weniger, die ihre Sexgeschichten familiär in Berlin im Amt halten, dort einen weiteren psychisch eher fragwürdigen Obermobber als Fraktionschef wählen können, der ja auch vorbeischlafmitarbeiterbelastet ist, und die die faule Ratte Frederick Ponader ganz wie die Grossen jetzt auf Staatskosten in einem Parlament alimentieren, nach all dem, was er angerichtet hat. Bei solchen Gegnern braucht man sich über die Dreistigkeit der Amerikaner nicht zu wundern. Opposition, das ist der Guardian, da braucht man keine Piraten.

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Donnerstag, 6. Juni 2013

Bedaure, Passau

Während noch der neueste Beitrag über Flutgaffer in der diesmal wieder javascripttoten FAilZ und an einem Ort grösster Codefreuden online steht, ist es hier - unter Auslassung des sog. Frühjahrs - endlich Sommer. Und weil es so viel geregnet hat, sind auch die Pollen weg. Kurz: Das Leben geht weiter!







Aber, werden die Helfer in Passau fragen, so schnell geht das wieder? Sachsen, Thüringen und Ostbayern kämpfen noch, und hier wird wieder entlang des Flusses geradelt, als sei nie etwas passiert? Kein Innehalten und Begreifen, dass es vorbei ist und man noch einmal davon kam? Die Antwort ist wohl eher: Nein. Überhaupt nicht. Man kann nichts tun, es ist vorbei, und jeden Tag, den man sinnlos mit Grübeln vergeudet, hilft niemandem. Die Lust ist nicht pietätlos, sie ist einfach da, und die Vorstellung, dass die Menschen danach wie wild einkaufen, Urlaube buchen und sich paaren, ist auch nicht falsch. Es ist vorbei. Es geht weiter. Und die Sonne scheint.







An Tagen wie diesen habe ich auch Achtung vor CSU-Wählern, die Semmeln machen und helfen, Läden auszuräumen, so dumm ihre sonstigen Einlassungen auch sein mögen. Aber ich habe mein Packerl in Italien getragen und diesmal drunten bei den Kirchen am Fluss, ich bin durch die Sumpfwege so nah ran, wie man konnte und nicht durfte, ich habe es auch gerochen und gesehen, und nun möchte ich wieder mein Privileg in Anspruch nehmen, und einfach nur sein. Über Wiesen und Felder zu gleiten, das Sirren der Speichen zu hören und die warme Luft zu spüren. Es war ja icht nur nass, es war auch kalt, und man muss nehmen, was man kriegen kann. Es fäht einem keiner mehr Freude frei Haus vor die Tür. Der Sommer ist kurz genug. Daheim habe ich dann gleich wieder ein Gemälde gekauft. Wer weiss schon, was nächste Woche sein wird.







Das Wasser ist weg. Was bleibt, sind zu hoch liegende Badeplattformen, der Schlamm im See, und viele, viele Mücken über den sumpfigen Wiesen. da nicht hin! Auf die Anhöhen, wo der Fluss nie war, und das Vergessen neben dem Getreide gedeiht, das ist der Weg. Man sollte sich jetzt freuen, die nächste Flut kommt noch früh genug.

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Es gibt natürlich auch bei mir so Tage,

wie etwa gestern, als ich hier zufällig wieder auf die alte Opeldebatte stiess, die vermutlich der Urgrund ist, warum kommerzielles Bloggen in Deutschland für die Werbeindustrie nicht attraktiv wirkt: War es wirklich richtig, so auf die draufzugehen? Wäre es anders nicht besser gewesen?

Aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es da nicht die Falschen getroffen hat. Und wenn jetzt manche Autotester als, grosse modo, Randfiguren und Kleingeldabgreifer erzählen, wie sie früher andere drangsaliert haben, dann kann ich nur sagen:

Tja.

Die Hölle, das sind die anderen.

Wir hattem ein paar wirklich kranke Sadisten als Lehrer, deshalb sind bei mir die Erinnerungen an die Gegenschüler vielleicht relativ nicht ganz so schlecht, aber durchaus so und von denen gab es noch mehr - nur wurden die später oft ordentliche Leute. Das erstaunliche ist, dass jene beiden, um die es hier geht, so im persönlichen Umgang eher wie Leute wirken, die es selbst nicht leicht haben, sich irgendwo einzufügen. Aber das kennt man ja auch aus Mad Max Teil 1, wo der Bandenführer ausgerechnet den Schwächsten seiner Gruppe dazu bringt, das Schlimmste zu tun. Aussenseiter, die plötzlich dabei sein wollen und sich beweisen müssen, sind die Schlimmsten - und später sind sie auch dankbar, wenn ihnen jemand einen Opel hinstellt, oder einen Kübelwagen.

Ich habe aus der Schulzeit bis zum glücklichen Klassenwechsel in der 10. mitgenommen, dass ich halt ein wenig anders bin als die Masse, ich kann damit umgehen, und einen hat bei mir jeder frei.

Dann bin ich dran.

Und die anderen werden den Rest ihrer Blogtage damit zubringen, unter den Tischen der Autofirmen nach Krümeln zu suchen.

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Donnerstag, 6. Juni 2013

Katastrophen im Vergleich

Dass das Erdbeben schlimmer als die Flut ist, erkennt man schon daran, dass sich Menschen in der Flut weigern, die Häuser zu verlassen. Das macht beim Erdbeben niemand, es überkommt einen ab Richterstärke 4 ein derartig heftiges Übelkeitsgefühl angesichts von schwankender Architektur, dass man sofort rausrennt.

In San Benedetto war das so, plötzlich bildeten sich auf den Kaffeetassen kleine Wellen, und alle schwiegen und hielten die Luft an, bereit, nach draussen zu stürzen. In einem Ort - ich erzähle das erst jetzt, es ist ein Jahr her und damit verjährt - habe ich gesehen, wie Orangensaftkartons aus den Regalen gefallen sind, und dann sind alle raus raus raus man denkt da gar nichts anderes mehr, und der Geruch von aufgeplatztem Orangensaft bleibt im Kopf wie der Umstand, dass ich nicht vergesse, welche Schuhe es waren, die dann so geklebt haben.



Nun ist es ein Jahr später, ich sitze auf dem an sich sicheren Hochufer der Altstadt, und dennoch ist hier so viel Wasser im Boden, dass die Mauern im Erdgeschoss feucht sind. Die eigentliche Front ist aber draussen im Westviertel, wo der Fluss den grossen See einfach aufgefressen hat, und die Karpfen auf den Wiesen schwimmen, und damit das Eck, über das ich beu der FAZ so oft schreibe. Aber das alles weiss man, man kann damit rechnen, und die Flut lässt einem Zeit, das Richtige zu tun und nur Kämpfe zu führen, die man gewinnt. Verliert man ein Auto oder ein Haus, so behält man doch das Leben. Es geht nur um ein paar Meter Höhenunterschied, und man hat genug Zeit, sie zu überwinden, wenn man klug ist. Die Flut ist sowas wie eine Horde Besoffener nach dem Fussballspiel, man weiss, dass sie kommen und Schäden anrichten, und kann vorher unten die Tür ganz sicher zusperren und das Telefon aufladen, um die Polizei zu rufen. Es gibt eine Phase der Verunsicherung davor und eine Phase des Aufräumens danach.

Beim Erdbeben gibt es keine Vorwarnung. Auf dem Weg nach Mirandola dachte ich mir, na, da ist die Strasse aber schlecht, bis ich begriff; Die Strasse ist glatt. Unter mir bricht eine Scholle an der Naht zwischen den Kontinenten weg, Man ahnt es vorher einfach nicht. Ich habe die Sandgeysiere gesehen, die in Kellern und Garagen Hügel hinterliessen, und die man für unvorstellbar hält - so ein friedliches Land, wie soll da aus der Erde Sand spritzen? Man kann sich das alles nicht vorstellen, bis man es gesehen hat, und dann hofft man eben, dass es nicht gerade passiert, wenn man durch die Theaterruine von Quingentole steigt. Man gewöhnt sich an ein gewisses Grundrütteln und dennoch, die Wochen in Italien sind von der Erinnerung her so frisch, als wäre es heute gewesen. Ich würde das nicht als "Kick" bezeichnen und man sieht zu viel Schlimmes, als dass man es irgendwie als "positiv" empfinden könnte. Man geht rein und tut, was zu tun ist, aber es dauert Wochen und Monate, bis man damit wirklich fertig ist. Ich habe danach monatelang keine Konzerte mehr besuchen können. Das ist kein Treffen mit einem grölenden Mob, das ist das Wissen, dass da draussen ein Serienmörder herumläuft, und niemand kann sagen, wo und wie er zuschlägt, und wen es trifft.



Man kann eine Flut rationalisieren, man kann Ursachen suchen und Lehren ziehen. Eine Flut ist begreiflich. Sie gibt einem einen Eindruck von der arg begrenzten Grösse des Menschen. Sie ist ein Knacks für das Selbstbewusstsein und eine Aufforderung, sich nicht zu überschätzen.

Das Erdbeben ist nichts davon. Es ist masslos, es hat keine Relation, man kann nichts tun oder lernen oder verhindern oder begreiten. Es setzt einen auf Null.Man hat dort nicht umsonst ein Jahr abgewartet, ein ganzes Jahr, bis man mit den grossen Restaurierungen begonnen hat. Die Flut wird man längst vergessen habem, wenn das Erdbeben immer noch Folgen hat.

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Dienstag, 4. Juni 2013

135mm f8

Wäre nicht der Härtetest des Hochwassers - nach 2012 und Terremoto geht es dieses Jahr bald nach Niederaltaich als Krisenreporter - würde ich schon lang an meinem Beitrag über "mit der Micro4/3 für 200 Euro wirklich gute Bilder machen" schreiben. Weil, für 200 Euro bekommt man schon eine gebrauchte Kamera wie die Panasonic G1 oder Olympus E-P2 und einen Adapter und 3 Festbrennweiten, mit denen man ganz hübsche Dinge tun kann. Das hier ist - wenn man draufklickt - ein 1:1 Ausschnitt des Bildes einer Schülergruppe aus 7 Meter Entfernung,



Die Kamera ist eine E-P2 mit ISO 400, auf 135mm eingestellten Verwacklungsschutz, und einem 17-Euro-Makinon-Festbrennweitenobjektiv mit Blende 8, und alles aus der freien Hand, das ganze Bild wäre 12 MP gross. Und dieses Objektiv gilt als "untere Mittelklasse". Schon ganz ordentlich für die Distanz, würde ich sagen.

Ach so, und was wir natürlich aus der New Economy, deren Nemax heute vor 10 Jahren seinen letzten Tag hatte, wissen: Mail an einen ist wie Mail an alle. Wichtiges nur unter 4 Augen. Sont endet man wie da oben. Junge, jetzt wissen alle, dass Du auf sie scharf bist.

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Geschenke der Natur

So sah es gestern Nacht unter der steinernen Brücke aus, als es noch schüttete und der Pegel seinen Höchststand erreichte - manche fanden das ja doof:



Aber jetzt ist die Sonna da, es wird warm, man kann baden, und es gibt einen nagelneuen Danube Beach Club (DBC13) mit vollen Becken, Brandungsschwimmen, Fangokur, Südsee-Mangroven und sogar einem Nichtschwimmerbecken:



Und Frau Merkel war auch nicht hier, einem schönen Sommer in Bayern steht also nichts mehr im Wege.

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Dienstag, 4. Juni 2013

Der Fluss und anderes, was nicht unwichtig ist

Ich habe, wie der Fluss, ja auch so meine Grenzen, und dann laufe ich über: Zum Beispiel, wenn jemand ernsthaft versucht, vor dem Hintergrund des teilweise sehr geringen Vermögens der Deutschen Aktienpropaganda zu machen. Das ist der gleiche Trick, mit dem man früher gegen Immigration und heute andere Länder gehetzt hat, und wenn das jetzt auch noch für diese Kriminellen und Bankster verwendet wird, ist es auch nicht besser. Man muss einfach darüber reden, dass das Vermögen in Deutschland so krass verteilt ist, dass die einen alle Möglichkeiten haben, und die Hälfte, manchmal schön übertüncht und manchmal nicht, überhaupt keine, grössere Vermögen zu bilden. Das heisst nicht, dass ich einen Berliner Hipster ohne Geld bedauern würde - aber die Ursachen für das Auseinanderbrechen der Gesellschaft auch noch zu nutzen, um Hass gegen Europa zu schüren und Werbung für riskante Anlagen zu machen, ist schon stark. Und weil ich verblendete K-Gruppen nicht mag, weder mit Mao noch mit Kapitalismus, habe ich etwas über Verteilung geschrieben- und darüber, warum ich froh bin, wenn sich so ein Schreibvolk gerade mal ein Zimmer zur Miete leisten kann: Dann kommen sie mir nicht in die Quere.





Das ist die Flut - ein Wort, das ja auch von widerlichen Personen für Menschen missbraucht wird, die kommen, und die man nach meiner Meinung zusammen mit ihren Propagandisten auch in München im NSU-Prozess besprechen sollte; wer immer damals für den sog. Asylkompromiss die Hand oder die Stimme erhoben hat, wer immer sich von Mördern und Brandstiftern die Agenda hat diktieren lassen, steht in meinen Augen dort auch vor Gericht, die ganze Kohlzeit mit ihren Widerlingen und Kanisterhaltern. Aber hier ist es eben eine Flut und sie ist gut.





Diese Flut hier - bei SPONschleim vom gleichen Pack hysterisch vertickert, das sonst Busen-OPs zum Thema macht - ist eine vollkommen gerechte und richtige Sache, Diese Flut an der Donau hat ihre guten Seiten, denn was hier gerade absäuft, ist der Auwald. Das war früher jedes Jahr so, und meist mehrfach, und das hat die Vegetation und Fauna so werden lassen, wie sie ist. Ohne regelmässige Überschwemmungen trocknet der Auwald aus, und verliert seine besonderen Eigenarten. Der Fluss nimmt sich, was ihm gehört, und was er braucht, und was ihn sehnsüchtig erwartet - das ist eigentlich alles.





Medien ziehen, wie hessische Innenministerien, die Armee und Schlagerwettbewerbe leider nun mal den Bodensatz der Gesellschaft an, und weil der in seiner Unbildung auch keinen Begriff von der Wahrheit hat, wird natürlich schnell als der Kälberschütt und dem Roten Gries ein Ortsteil der Stadt. Auch wenn da nur Schrebergärten mit Wochenendhäusern stehen, die vielleicht, aber wirklich nur vielleicht ein wenig feucht werden, aber "Evakuierung" klingt so schön für diesen Abschaum. Gries, Schütt, wer nicht aus schlechten Vierteln kommt, der weiss, dass damit jene Landschaft gemeint ist, die zwischen Bauernland und Fluss liegt, eine Zone, die nur teilweise bewirtschaftet werden kann, in der die Vorfahren dieser Leute Schweine und Kühe gehütet haben, statt sich mit Werbegeschenken schmieren zu lassen.





Natürlich sieht es drastisch aus wenn so ein Fluss sich den Auwand zurückerobert. Zwischen den beiden Bildern oben liegt nicht viel Zeit, eine Stunde vielleicht. Das Wasser steigt hoch genug, und dann kommt es eben, und nichts kann es aufhalten. Danach sollte man nicht mehr vor den Dämmen sein. So ist das eben. So muss das sein. Und es ist gut so, weil es den Fluss bremst. Was immer jetzt in den Wald läuft, hilft nicht mit, flussabwärts Regensburg oder Passau zu fluten. Allein der See, eigentlich ein Altarm des Flusses, fasst jetzt 1 Million Kubikmeter Wasser mehr. Das bleibt jetzt hier und kommt dann später nach unten, wenn es keine Gefahr mehr ist.





Der ganze Talkessel südlich des Flusses war früher Überschwemmungsgebiet, das man im 19. Jahrhundert trockengelegt hat. Das wären nochmal 400 Quadratkilometer Auslauffläche gewesen. Aber man hat das Moor zerstört, und statt dessen die Donau reguliert. Mit den Staustufen waren Hochwasser dann wissenschaftlich ausgeschlossen, und man konnte noch ein Stück weiter an den Fluss rücken. Dachte man in den 60er Jahren, als man nicht an die Folgen von Abgasen dachte. Jedenfalls, mit der Klimaerwärmung kommt es seit 1999 mit schöner Regelmässig- und Nässigkeit zu Jahrhunderthochwassern, denen man mit neuen Dämmen zu begegnen sucht. Zumindest den Auwald lässt man jetzt dem Fluss.





Ja, es ist nicht schön, und es liegt am Wetter und der Seehofer, haha, der hat ein Kaff weiter auch im Hochwassergebiet gebaut, der kennt das also aus dem eigenen Keller und trägt jetzt die Modelleisenbahn hoch. Und denkt sich vielleicht, dass man die Donau vielleicht doch besser nicht zu sehr in ein Bett zwängt, in dem man sie nicht halten kann. Die Alten, die hatten einen Mordsrespekt vor dem Fluss. Der lässt sich nicht rumscheuchen. Der nimmt, was er braucht. Ja, es ist eine Überflutung bei uns im Auwald und ja, die Feuerwehr ist im Einsatz. Man kann das spektakulär ablichten und reisserisch darüber schreiben.

Es ist gut so. Es ist keine Katastrophe, die Katastrophe ist das, was man mit der Donau machen wollte, und was sie sich nicht gefallen lässt. Vielleicht schwappt sie heute noch das Übel aus der Uckermark rüber nach Österreich, dann könnte man zufrieden sein.

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Sonntag, 2. Juni 2013

Wegen Überfüllung geöffnet

Der Moment der Depression und der Erkenntnis ist gekommen, wenn man bei einem Sammler zu Besuch ist und ihn fragt, wie er das alles zusammengetragen hat, weil es doch unglaublich lang gedauert haben muss,. das alles zu finden. Und er dann antwortet, dass er einmal eine ganze Sammlung gekauft hat und das damit refinanzierte, dass er einen Teil verkaufte. Da sieht man dann den Schinken und geht von dannen, um weiterhin einzelne Scheiben zu ergattern. Manchmal hat man Glück.



Meistens bleibt einem der Schnabel sauber, will man nicht als Preistreiber in die Geschichte eingehen. Es ist zum Beipiel so, dass es für Italiener ein Leichtes wäre, Wände mit Moorlandschaften aus Deutschland zu bepflastern, denn 1. will die keiner und 2. malten Deutsche das im Überfluss. Umgekehrt jedoch malten die Italiener mehr Heilige denn Ruinenlandschaften, und Deutsche kamen in jener, mich ansprechenden Epoche nicht alle drei Wochen hin. Und wenn, nahmen sie auch nicht zwingend italienische Landschaften mit und falls doch, schätzten sie die Erben vielleicht mehr als die Moorlandschaften. Würde mich also jemand fragen, ob ich eine Präferenz für französische Pastoralgemälde habe, würde ich das glatt verneinen: Nur reichen meine Mittel für Ruinen nicht aus. Und dass sie jetzt, jetzt! kommen, macht die Sache auch nicht besser, denn ich habe kaum mehr Platz. Aber gekauft habe ich sie natürlich trotzdem, denn ich scheitere gross vor dem Schicksal und nicht klein in Demut, um mir statt dessen eine kapitalgedeckte Rente zu besorgen.



Aber wie es un mal so ist, ich habe hier so viel rumstehen, dass sogar ein CD-Player und ein grosser Röhrenverstärker nicht auffallen, und ausserdem in Kunstgeschichte gelernt, dass es nie zu volle Wohnungen gibt, sondern immer nur Flächen, die man nutzen kann. Nachdem ich aber nicht schon wieder umhängen will - etwas, das ich gerade erst vor einer Woche mit viel Grübeln gemacht habe - und die Bilder auch nicht sonderlich gross sind, kam ich auf eine Idee:



Es gibt in meinen Fächern ja durchaus wichtige Fachbücher, die von der Gestaltung her nicht gerade optimal, oder gar scheusslich sind. Man braucht sie, aber man fragt sich jeden mal, warum da nicht etwas mehr acht gegeben wurde. Hätte man doch ein wenig vom Inhalt gelernt, ach, das wäre fein gewesen...wichtig sind sie, aber das Auge stört sich jedes mal daran: Kleine Führer durch wichtige Bauten, hingeschluderte Ausstellungen, die ohne Nachfolger blieben, Dissertationen, die nur für wenige Bibliotheken gedacht waren, Bücher aus Ungarn, und all das Elend des frühen Desk Top Publishings. Warum also sollte man nicht einfach etwas davor stellen?



Sicher, eine Hängung ist das nicht, aber das Bild ist, wo es hingehört, und sollte sich doch mal eine Neuhängung ergebem, kann man das ja ganz leicht ändern.

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Sonntag, 2. Juni 2013

Stadt- Auto und Unwettervergleich

Das ist Brescia. Oh was habe ich gefroren und mich geärgert und warum ist es nicht schöner und wieso ich und hier und jetzt und überhaupt, ertrunken an den Fluten wäre ich kaum aber an meinem Selbstmitleid schon. Wie schrecklich war Brescia!



Nun ja. Und jetzt bin ich wieder daheim, schleppe mich durch den Regen zum Wochenmarkt und höre es, das typische Geknatter, ich kann gar nicht anders, ich greife zur Kamera, drücke ab und dann kommt das hier:



Das ist eine Verhöhnung von einem, dessen Wehleidigkeit ihn selbst verhöhnt, undd auch, wenn sie in Italien am Po schon die Fluten hatten, die wir an der Donau bekommen werden: Es ist gut, es ist gigantisch, ich bin heilfroh, dass ich keine Immobilienzeitung aus Italien mitgenommen habe, Denn in Mantua, da sagte ich mir: Kakteenzüchter möchte ich sein.



In einem Land, in dem man nie giessen muss und sie auch nie gegossen werden, wie ihr Herr. Oder wenn doch, dann halt nur so ein paar Tropfen wie in Brescia. Und bunt muss es sein, alles bunt, noch viel bunter als daheim.

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Montag, 27. Mai 2013

Über-, Nach- und Weiterträge

Übertrag:

Ich habe in der FAZ darüber geschrieben, dass es eigentlich gar keine so dumme Idee ist, die eigene Vermögensverwalterin zu heiraten; zumindest ist so das Sentiment des hisigen Partnerschaftsmarktes. Siehe auch Kommentarblog (dem etwas ruhigeres Fahrwasser nach einem 800+x-Kommetarrekord auch nicht schadet).

Nachtrag:

Ich habe hier sehr viel nicht gemacht und muss das jetzt unten und hinten nachtragen, der Reihe nach: Über eine unschöne, aber noch erträgliche Veränderung in Verona hier.



Ich hoffe, das wirkt alles nicht zu negativ, aber mein Leben und meine Urlaube haben sich im Moment etwas verändert, und damit komme ich noch nicht so ganz zurecht, zumal vor dem Hintergrund dessen, was mir heute als Luxus angedreht wird.



Unvermeidlich in Italien sind auch Bilder von Menschen auf Fahrrädern, die ich nach all den Menschen in Autos als sehr entspannend einschätze, als leise, abgasfrei und überhaupt, Menschen auf Rädern mag man gern, wenn man viel auf deutschen Autobahnen unterwegs gewesen ist.



Und dann ist natürlich auch Kafkas Feriendomizil immer Besuch wert, und es übt auf mich einen ganz eigenen Reiz aus, wie vielleicht nur noch fünf , sechs andere verfallende Häuser in Italien. Eines davon, ein Landgut bei Seravalle del Po, habe ich übrigens auch in der gedruckten FAZ in meinem Beitrag über ein Jahr Terremoto beschrieben.



(Diese Nachtragerei von Beiträgen ist elend, aber ganz ehrlich, ich habe nach fast 10 Jahren ein klein wenig Blogurlaub gebraucht. Nicht wegen dem hier, sondern wegen der FAZ-Blogs, die immer noch magengeschwürverursachend sind.)

Weitertrag:

Während ich zweimal in Italien war, ohne mir auch nur ein einziges kleines Rad zu kaufen, ist in Deutschland etwas Unschönes passiert: Sir Walter des Blogkollegen Mark793 ist mit einem drastischen Steuerrohrbruch in die ewigen Autojagdgrümde eingegangen, wo er jeden Tag Ferraris scheuchen darf. Mark793 hat es zum Glück dabei nicht derbröselt, aber da steht er nun und bräuchte einen neuen Rahmen, um wieder ein robustes Alltagsgefährt zu habem. Und das hier ist Guiseppe:



Das im Vordergrund, das im Hintergrund, das ist etwas anderes und ich war ja gleich nochmal in Italien, aber wie gesagt, Guiseppe Olmo kommt auch aus Italien, war eine Dreingabe bei einem anderen Kauf, weil er quasi auch nur ohne Teile im Hof lag und ich fand das etwas schade. Ich finde ja diese Lackierung lustig und das Leben ist dunkel genug, also habe ich ihn über die Alpen getragen. Hier habe ich dann gemekrt, dass es mir gute 4 Zentimeter zu gross ist, aber ich habe ja Platz und eine Gelegenheit findet sich immer und hat sich nun ja mit Sir Walter auch gefunden, denn für Mark793, ein wuchtiger Treter vor dem Herrn, ist dieses rubuste, grosse Modell genau das richtige.

Nur: Es steht an der Donau, und muss an den Rhein, genauer ungefähr nach Düsseldorf. Sollte also ein Leser einmal demnächst diese Strecke sowieso fahren, und dabei Platz haben, wäre es eine feine Sache, wenn der Rahmen mit nach oben und dort Italianita verbreiten könnte. Guiseppe ist anspruchslos, kommt sauber daher, übergibt sich auch nicht bei radikaler Fahrweise (ich habe das auf dem Penser Joch selbst getestet) und natürlich könnte ich damit auch zur Post, aber hübscher ist es natürlich, wenn ein Postillion d'Cycle diesen Freundschaftsdienst übernehmen könnte.

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