Der Fluss und anderes, was nicht unwichtig ist

Ich habe, wie der Fluss, ja auch so meine Grenzen, und dann laufe ich über: Zum Beispiel, wenn jemand ernsthaft versucht, vor dem Hintergrund des teilweise sehr geringen Vermögens der Deutschen Aktienpropaganda zu machen. Das ist der gleiche Trick, mit dem man früher gegen Immigration und heute andere Länder gehetzt hat, und wenn das jetzt auch noch für diese Kriminellen und Bankster verwendet wird, ist es auch nicht besser. Man muss einfach darüber reden, dass das Vermögen in Deutschland so krass verteilt ist, dass die einen alle Möglichkeiten haben, und die Hälfte, manchmal schön übertüncht und manchmal nicht, überhaupt keine, grössere Vermögen zu bilden. Das heisst nicht, dass ich einen Berliner Hipster ohne Geld bedauern würde - aber die Ursachen für das Auseinanderbrechen der Gesellschaft auch noch zu nutzen, um Hass gegen Europa zu schüren und Werbung für riskante Anlagen zu machen, ist schon stark. Und weil ich verblendete K-Gruppen nicht mag, weder mit Mao noch mit Kapitalismus, habe ich etwas über Verteilung geschrieben- und darüber, warum ich froh bin, wenn sich so ein Schreibvolk gerade mal ein Zimmer zur Miete leisten kann: Dann kommen sie mir nicht in die Quere.





Das ist die Flut - ein Wort, das ja auch von widerlichen Personen für Menschen missbraucht wird, die kommen, und die man nach meiner Meinung zusammen mit ihren Propagandisten auch in München im NSU-Prozess besprechen sollte; wer immer damals für den sog. Asylkompromiss die Hand oder die Stimme erhoben hat, wer immer sich von Mördern und Brandstiftern die Agenda hat diktieren lassen, steht in meinen Augen dort auch vor Gericht, die ganze Kohlzeit mit ihren Widerlingen und Kanisterhaltern. Aber hier ist es eben eine Flut und sie ist gut.





Diese Flut hier - bei SPONschleim vom gleichen Pack hysterisch vertickert, das sonst Busen-OPs zum Thema macht - ist eine vollkommen gerechte und richtige Sache, Diese Flut an der Donau hat ihre guten Seiten, denn was hier gerade absäuft, ist der Auwald. Das war früher jedes Jahr so, und meist mehrfach, und das hat die Vegetation und Fauna so werden lassen, wie sie ist. Ohne regelmässige Überschwemmungen trocknet der Auwald aus, und verliert seine besonderen Eigenarten. Der Fluss nimmt sich, was ihm gehört, und was er braucht, und was ihn sehnsüchtig erwartet - das ist eigentlich alles.





Medien ziehen, wie hessische Innenministerien, die Armee und Schlagerwettbewerbe leider nun mal den Bodensatz der Gesellschaft an, und weil der in seiner Unbildung auch keinen Begriff von der Wahrheit hat, wird natürlich schnell als der Kälberschütt und dem Roten Gries ein Ortsteil der Stadt. Auch wenn da nur Schrebergärten mit Wochenendhäusern stehen, die vielleicht, aber wirklich nur vielleicht ein wenig feucht werden, aber "Evakuierung" klingt so schön für diesen Abschaum. Gries, Schütt, wer nicht aus schlechten Vierteln kommt, der weiss, dass damit jene Landschaft gemeint ist, die zwischen Bauernland und Fluss liegt, eine Zone, die nur teilweise bewirtschaftet werden kann, in der die Vorfahren dieser Leute Schweine und Kühe gehütet haben, statt sich mit Werbegeschenken schmieren zu lassen.





Natürlich sieht es drastisch aus wenn so ein Fluss sich den Auwand zurückerobert. Zwischen den beiden Bildern oben liegt nicht viel Zeit, eine Stunde vielleicht. Das Wasser steigt hoch genug, und dann kommt es eben, und nichts kann es aufhalten. Danach sollte man nicht mehr vor den Dämmen sein. So ist das eben. So muss das sein. Und es ist gut so, weil es den Fluss bremst. Was immer jetzt in den Wald läuft, hilft nicht mit, flussabwärts Regensburg oder Passau zu fluten. Allein der See, eigentlich ein Altarm des Flusses, fasst jetzt 1 Million Kubikmeter Wasser mehr. Das bleibt jetzt hier und kommt dann später nach unten, wenn es keine Gefahr mehr ist.





Der ganze Talkessel südlich des Flusses war früher Überschwemmungsgebiet, das man im 19. Jahrhundert trockengelegt hat. Das wären nochmal 400 Quadratkilometer Auslauffläche gewesen. Aber man hat das Moor zerstört, und statt dessen die Donau reguliert. Mit den Staustufen waren Hochwasser dann wissenschaftlich ausgeschlossen, und man konnte noch ein Stück weiter an den Fluss rücken. Dachte man in den 60er Jahren, als man nicht an die Folgen von Abgasen dachte. Jedenfalls, mit der Klimaerwärmung kommt es seit 1999 mit schöner Regelmässig- und Nässigkeit zu Jahrhunderthochwassern, denen man mit neuen Dämmen zu begegnen sucht. Zumindest den Auwald lässt man jetzt dem Fluss.





Ja, es ist nicht schön, und es liegt am Wetter und der Seehofer, haha, der hat ein Kaff weiter auch im Hochwassergebiet gebaut, der kennt das also aus dem eigenen Keller und trägt jetzt die Modelleisenbahn hoch. Und denkt sich vielleicht, dass man die Donau vielleicht doch besser nicht zu sehr in ein Bett zwängt, in dem man sie nicht halten kann. Die Alten, die hatten einen Mordsrespekt vor dem Fluss. Der lässt sich nicht rumscheuchen. Der nimmt, was er braucht. Ja, es ist eine Überflutung bei uns im Auwald und ja, die Feuerwehr ist im Einsatz. Man kann das spektakulär ablichten und reisserisch darüber schreiben.

Es ist gut so. Es ist keine Katastrophe, die Katastrophe ist das, was man mit der Donau machen wollte, und was sie sich nicht gefallen lässt. Vielleicht schwappt sie heute noch das Übel aus der Uckermark rüber nach Österreich, dann könnte man zufrieden sein.

Dienstag, 4. Juni 2013, 00:59, von donalphons | |comment

 
Es ist eine Katastrophe. Für sehr viele Menschen, die gerade alles verlieren.

Für die, die es verursacht haben ist es keine Katastrophe. Die sitzen warm und trocken und verdienen weiter am Leid, das die anderen gerade wieder erfahren.

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Wer neben einen Vulkan zieht, muss mit Ausbrüchen rechnen. Wer neben einen Journalisten zieht, muss mit Lügen rechnen. Und wer an den Fluss zieht, muss mit Hochwasser rechnen.

Und ich sage das im vollen Bewusstseon, dass das hau meiner Eltern keine 200 Meter von diesen Bildern entfernt ist. Flussbau ist so ein Nerdthema, dass es kaum einen interessiert, und die Fehler, die damals gemacht wurden, haben alle gemeinsam verbrochen.

Es wird Zeit für eine Ausfarbeitung der Technikgläubigkeit. Technik an sich ist super, aber diese dauernden Versuche, ans Limit damit zu gehen, schaden.

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Viele haben gar keine andere Möglichkeit, als neben einen Vulkan zu ziehen.

Full ack, was die Technikgläubigkeit angeht. Das genau so große Thema bei den Hochwassern ist die massiv voran schreitende Versiegelung von Flächen. An der nur einige wenige verdienen.

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In der FAZ stand, dass die Dämme nicht gereicht haben. Leider stand dort nicht, dass man enorme Fehler nicht dadurch behebt, dass man sie mit kleinen Fehlern ergänzt.

In Münchsmünster steht auf so einem Altwasserbereich übrigens die Petrochemie, aber die wird bald aufgegeben - was da gemacht wird, würde beim Austritt von Neustadt bis Passau mehr Schäden als alle Fluten der letzten 100 Jahre anrichten. Aber so irre war man in den 60ern: Ein Giftwerk in die Flussauen bauen.

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@usedomer
Sie haben bestimmt teilweise recht. mit den fruchtbaren Böden am Vesuv, wie mit den traditionell unbebaubaren Flächen in Überschwemmungsgebieten von Haiti bis Naabtal. Aber oft ist es, neben der Gier von Bauträgern, auch die Begierde der Käufer, sich die gaaaanz bevorzugte Lage mit unverberbaubarem Blick zu sichern.

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Grundwasser hat mit Flussnähe nur bedingt was zu tun; ich wohne jetzt kilometerweit entfernt auf'm Berg und das Grundwasser drückt durch die Mauern.
Die Vorfahren meines ehemaligen Vermieters haben "sein" Mietshaus im 19. Jhd. errichtet. Den ersten Flutschaden gab es 2002.
Flächenversiegelung hin, Flächenversiegelung her - es ist momentan mehr Wasser, als der Boden aufnehmen kann.

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In den ehemaligen Tagebaugebieten um Leipzig ist das Grundwasser auch für manche Überraschung gut. Mit der Flutung der Tagebaulöcher kommt es wieder zurück - und plötzlich gibt es feuchte Keller.

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Das wird hier im rheinischen Revier auch noch kommen. Sowohl Garzweiler als auch Hambach sollen nach der Auskohlung zu großen Binnengewässern werden, damit man die Sophien- und die Vollrather Höhe nicht wieder abtragen muss.

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Nerdthema
Nun, Flussbau war in den frühen 80ern mal ein Thema bei mir, 6. oder 7. Klasse, Sachkunde, Geo oder Erdkunde, oder wie das damals hiess. Soll keiner sagen, dass man auf einem alterhwürdigen Gymnasium in NRW nichts lernen würde

(Als eine Zeitlang im Raum stand, dass die Familie nach Bayern ziehen könnte, wollten die Schulbehörden meine Geschwister und mich dann aber allesamt ein Jahr zurückstufen, weil wir aus dem "falschen" Land kamen. FLUSSBAU hätten wir aber dann offensichtlich besser gekonnt...)

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Flussbau ion Bayern heisst webgetonieren umleiten abkanalisieren für jeden blöden Acker an Stellen, wo kein Acker sein sollte.

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...und genau dazu haben wir 1982 im Pott gelernt, dass das keine gute Idee war, mit dem Flüsse begradigen und so.

Und man konnte auch damals schon davon profitieren. Zu meinen schöneren Kindheitserinnerungen gehören lange Radfahrten auf den Treidelpfaden entlang der Ruhr - die zumindest bei uns von Wiesen umsäumt waren, die nicht umsonst "Überflutungsbereich" genannt wurden.

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Aber vorher baggern die da noch ein paar Dörfer weg - sofern das Bundesverfassungsgericht nicht doch noch hinsichtlich der Zwangsenteignungen anders entscheidet.

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"Flussbau in Bayern"

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Danke, sehr schön auf den Punkt gebracht.

Und:
"Medien ziehen, wie hessische Innenministerien, die Armee und Schlagerwettbewerbe leider nun mal den Bodensatz der Gesellschaft an..."
Wunderbar!

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SPON Panorama war schon immer schlimm, aber seitdem MMvB da weg ist, werden täglich unter dem neuen Chef Höchstmarken für Schleim und Dreck gesetzt. Das ist wirklich unglaublich, was da läuft.

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na der chefkoch vonne blöd wurde ja repatriiert. das geniale mastermind zündet bestimmt bald die große kommerzielle Bombe deren Druckwelle dann spon vom onlienthron blasen wird. oder so

in jedem fall muss man da schonmal schanzarbeiten starten um den anrückenden feder-horden aus berlin die übernahme der spitzenposition nicht zu einfach zu machen ;)

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Es gibt bei Spon noch keinen neuen Chef. Bis jetzt steht noch nicht fest, wann W. Büchner seinen Chefposten antritt. Derzeit wird der Laden interimistisch von Rüdiger Ditz geleitet.

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Ja, der ist genau der Typ für das, was da läuft.

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so mna nix zu tun hat ... das beste aus der situation machen und sich ein hartschalen böötchen bersorgen und nen auwald "spaziergang" machen.

es gibt in unseren breiten kaum etwas so märchenhaftes wie einen abgesoffenen auwald.

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Doch, die rotsandige Besamungsstelle für untergeordneten Filzballaustausch, zu deren Wassergrab ich jetzt fahre.

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ich gehe recht in der annahme, dass wir davon bilder bekommen ... ?

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Unfreiwillige Komik in den Yahoo-Überschriften:

Alarm in Meißen und Regensburg
Merkel besucht Flutregion

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Ein Unglück kommt selten allein.

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Bei Yahoo hat man es mittlerweile gemerkt und geändert.

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fokus
Ich hab' eine Zeitlang versucht die Bilder zu den Tegernsee Zu- und Abflüssen zu matchen...

Der Text erklärt's dann.

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Die Frage ist aber nicht dumm. War da nicht neulich was mit Uferweg oder Ufersteg, Häusern direkt am Wasser und dem Strom der Touristen der sich zukünftig bitte nicht mehr durch die vielbefahrende Ortsdurchfahrt wälzen soll?
Den Hausherren mag es weniger betreffen, aber die Leute am Ufer vielleicht schon?

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Man vergisst schnell, eas der Tegernsee ist: Nicht eine Pfütze vor den Bergen, sondern Teil eines Gebirges und damit klimatisch von Extremen geprägt, die man so weiter nördlich kaum kennt. Entweder wählt man seinen Wohnort sorgfältig aus, so wie es die Alten taten, die keine Versicherung hatten, oder man hat dabei die Risiken. Für viele muss es einfach das Grundstück direkt am See sein, für viele muss es der Leeberg sein, der tektonisch ein Problem ist, und die Alten wussten auch, warum sie die Häuser nicht direkt unten an der Mangfall gebaut haben, selbst wenn da noch genug Platz gewesen wäre.

Es gibt kein Seeproblem, wie es auch kein Softwareproblem gibt. Die FAZ-Blogs sind Schrott, weil man Schrott gebaut hat und wer jetzt unter Wasseer steht, hat zu nah am Wasser gebautr. Da muss eine andere Softwarelösung her und man muss Lehren ziehen.

Aber die Flut ist die Flut und die Folgen für die Menschen sind von den Menschen.

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Oder anders gesagt: Wer in der Stadt vom Unwetter überrascht wird, der glaubt, das Wetter macht ihn nass.

Wer mal am Berg von einem Unwetter überrascht wurde, der weiss, er hat einen schweren Fehler gemacht.

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Erstaunlicherweise wurden die Menschen einst durch Erfahrung klüger, die dann teilweise erfolgreich "vererbt" werden konnten.

Das Wissen der Menschheit soll sich ja wöchentlich verdoppeln, warum aber bleibt davon nichts übrig für "Wie macht man eine Gemüsesuppe", "Welche Schuhe eignen sich zum Bergwandern" oder eben "Wo baue ich besser kein Haus".

Was das uckermärker Übel betrifft: die Donau tut doch, was sie kann. Das Wasser kommt so lange in Jahren mit Bundestagswahlen, bis wir das mit dem Wählen kapiert haben.

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wobei mir irgendwie deucht der gummistiefel effekt verdunstst deutlich schneller als der anlass für eben jenes schuhwerk.

als der brionianzug auf mal durch den schlick stiefelte war die euphorie irgendwie größer meine ich mich zu erinnern.

muddi zieht sich doch noch ihren hosenanzug mit der kneifzange an. der nimmt man die "macherpose" wohl nicht ab. (ob sie sich auch mit dem hammer kämmt kann ich von hier nicht beurteilen)

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zum Thema: Für manche muss es ein Grundstück am See sein ...

Eins der wenigen Häuser die sofort bei Hochwasser im verlängerten See stehen ist das Rathaus.

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auch ne möglichkeit den "paper trail" der eigenen missetaten alle paar jahre zu reseten. das archiv liegt sicherlich im keller ;)

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Für das echte Elend kam das Grauen zu spät.

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"bis wir das mit dem Wählen kapiert haben."

I wo! Jede Art zu wählen ist falsch, und Nichtwählen ist auch falsch.

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"das mit dem Wählen kapiert haben" heisst ja nicht, dass man hingeht.

Aber ich fürchte, dass dem Wasser unsere Spitzfindigkeiten egal sind.

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dem wasser ist diesertage so einiges egal ;)

das macht einfach gewohnheitsrecht geltend.

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Ich warte, dass mal einer sagt: wählt mich, denn ich bin das kleinere Übel.

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Die Choreographie stimmt jedenfalls...

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ich kenne einen Teil dieses Auwaldes und habe schon einigen Bärlauch dort gepflückt. Es ist ein selteneres und artenreicheres Gebiet als ein Bergwald. Den Pflanzenliebhaber freut es, wenn ein Wald, eine Wiese naß ist. Und die Biotope, die nur Teile des Jahres naß sind, sind besonders interessant.
Nachteil 1: dicke Schnaken
Besonderheit dort: der Landbesitz des wittelsbacher Fonds.

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Wie heissen Jahrhunderthochwasser ...
... wenn sie im Abstand von 10 Jahren kommen?

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Dekadensintflut.

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"Dummes Geschwalle von journalistischem Niederwild".

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Im Ernst, so etwas kann man sagen, wenn ein Jahrhundet vorbei ist, alles andere ist historisch inkorrekt und aus fachlicher Sicht spricht nichts dagegen, solche Schwallköpfe in die Flut zu kippen.

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Aber ... der Tierschutz ... es sind doch auch Geschöpfe jenes höheren Wesens, das wir alle verehren.

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