Wegen Überfüllung geöffnet

Der Moment der Depression und der Erkenntnis ist gekommen, wenn man bei einem Sammler zu Besuch ist und ihn fragt, wie er das alles zusammengetragen hat, weil es doch unglaublich lang gedauert haben muss,. das alles zu finden. Und er dann antwortet, dass er einmal eine ganze Sammlung gekauft hat und das damit refinanzierte, dass er einen Teil verkaufte. Da sieht man dann den Schinken und geht von dannen, um weiterhin einzelne Scheiben zu ergattern. Manchmal hat man Glück.



Meistens bleibt einem der Schnabel sauber, will man nicht als Preistreiber in die Geschichte eingehen. Es ist zum Beipiel so, dass es für Italiener ein Leichtes wäre, Wände mit Moorlandschaften aus Deutschland zu bepflastern, denn 1. will die keiner und 2. malten Deutsche das im Überfluss. Umgekehrt jedoch malten die Italiener mehr Heilige denn Ruinenlandschaften, und Deutsche kamen in jener, mich ansprechenden Epoche nicht alle drei Wochen hin. Und wenn, nahmen sie auch nicht zwingend italienische Landschaften mit und falls doch, schätzten sie die Erben vielleicht mehr als die Moorlandschaften. Würde mich also jemand fragen, ob ich eine Präferenz für französische Pastoralgemälde habe, würde ich das glatt verneinen: Nur reichen meine Mittel für Ruinen nicht aus. Und dass sie jetzt, jetzt! kommen, macht die Sache auch nicht besser, denn ich habe kaum mehr Platz. Aber gekauft habe ich sie natürlich trotzdem, denn ich scheitere gross vor dem Schicksal und nicht klein in Demut, um mir statt dessen eine kapitalgedeckte Rente zu besorgen.



Aber wie es un mal so ist, ich habe hier so viel rumstehen, dass sogar ein CD-Player und ein grosser Röhrenverstärker nicht auffallen, und ausserdem in Kunstgeschichte gelernt, dass es nie zu volle Wohnungen gibt, sondern immer nur Flächen, die man nutzen kann. Nachdem ich aber nicht schon wieder umhängen will - etwas, das ich gerade erst vor einer Woche mit viel Grübeln gemacht habe - und die Bilder auch nicht sonderlich gross sind, kam ich auf eine Idee:



Es gibt in meinen Fächern ja durchaus wichtige Fachbücher, die von der Gestaltung her nicht gerade optimal, oder gar scheusslich sind. Man braucht sie, aber man fragt sich jeden mal, warum da nicht etwas mehr acht gegeben wurde. Hätte man doch ein wenig vom Inhalt gelernt, ach, das wäre fein gewesen...wichtig sind sie, aber das Auge stört sich jedes mal daran: Kleine Führer durch wichtige Bauten, hingeschluderte Ausstellungen, die ohne Nachfolger blieben, Dissertationen, die nur für wenige Bibliotheken gedacht waren, Bücher aus Ungarn, und all das Elend des frühen Desk Top Publishings. Warum also sollte man nicht einfach etwas davor stellen?



Sicher, eine Hängung ist das nicht, aber das Bild ist, wo es hingehört, und sollte sich doch mal eine Neuhängung ergebem, kann man das ja ganz leicht ändern.

Sonntag, 2. Juni 2013, 20:55, von donalphons | |comment

 
Die Lösung ist zwar nicht ideal aber praktisch.

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Das Blöde beim Umhängen an farbigen Wänden ist, dass man auch die alten Nagellöcher bedecken muss, Das ist ein echtes Puzzle.Und deshalb warte ich lieber, bis sich das richtig lohnt und dann mache ich es.

Und nachdem ich hier seit 2006 wohne, sollte ich mich langsam damt anfreunden, in ein paar Jahren neu zu streichen... wobei, andererseits, erst jetzt schaut das alles nicht mehr wie aus der Retorte aus.

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Was macht denn das Hinterhaus?
Ist das nicht eine Alternative, dort fertig zu werden und zu vermieten und im Palazzo für sich selbt mehr Platz zu schaffen?

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Die Wandfarbe ist tatsächlich Geschmacksache. Bleiben Sie bei dem Farbton?

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Angesichts des Wetters war hinten nichts zu machen. Momentan sind Gäste da, nächste Woche geht es ganz hoch her, um den 20, kommt Besuch und davor wollte ich nochmal nach Meran...

Die Wandfarbe wollte ich genau so haben weil sie schon früher (19 JH?) einmal verwendet wurde und weiul sie so schön warm ist. ich pendle immer, im Winter bin ich in der Bibliothek und im Sommer im grossen Raum.

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Kennen Sie schon die "chinesische Bibliothek", pade?

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Nein, die kannte ich bislang noch nicht. Danke!

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Es gibt Menschen, die von meiner Wohnung überfordert sind, aber das ist m.E. nur Gewöhnungssache.

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Ja, da gibt es wohl welche, die das überfordert, aber das braucht Dich ja nicht zu jucken.

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Wer hier erst einmal eine Woche überstanden hat, wird sich fragen, wie man eigentlich ohne Kronleuchter existieren kann. Gehirnwäsche schadet nicht!

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