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Donnerstag, 19. Dezember 2013
Heimat
ist dort, wo man das, was man braucht und kennt , überall und ohne Aufwand haben kann. Wo es einfach da ist und ist, wie es ist. Man macht sich darüber gar keine Gedanken.

Fremde ist, wo es das alles vielleicht auch gibt, aber nur mit Aufwand, Verrenkungen und nie in der natürlichen Absolutheit, die man von daheim kennt. Fremde heisst nicht, dass es etwas nicht gibt, Fremde heisst, dass man es schon kriegen kann, wenn man dafür vieles in Kauf nimmt.
Zwischen mir und meiner Bäckerei liegt ein Dutzend Baudenkmäler zwischen 1380 und 1800. In Berlin und Frankfurt läge dazwischen Berlin und Frankfurt.
Und deshalb ist das hier Heimat.

Fremde ist, wo es das alles vielleicht auch gibt, aber nur mit Aufwand, Verrenkungen und nie in der natürlichen Absolutheit, die man von daheim kennt. Fremde heisst nicht, dass es etwas nicht gibt, Fremde heisst, dass man es schon kriegen kann, wenn man dafür vieles in Kauf nimmt.
Zwischen mir und meiner Bäckerei liegt ein Dutzend Baudenkmäler zwischen 1380 und 1800. In Berlin und Frankfurt läge dazwischen Berlin und Frankfurt.
Und deshalb ist das hier Heimat.
donalphons, 00:40h
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Mein Biedermeiergemälde und Dein Überleben als PR
Was ich ja auf den Tod nicht ab kann zutiefst verachte am liebsten mit einem Stromkabel an den E schon immer schwierig fand, ist Distanzlosigkeit. Man hat das im Internet öfters bei Stalkern, dieses "Ey schaut mal wir sind echt gute Kumpel wa"-Getue. Normalerweise lasse ich das über mich ergehen, reagiere nicht und denke mir, es sollte Nacht werden und dann hätte ich gern ein Bleirohr und ein gutes Alibi.
Aber das habe ich nie und dann ärgere ich mich. Ich ärgere mich, weil der damit durch kommt und es wieder tun wird, und vielleicht wird er auch nie mit seinen Beinen so gegen ein Bleirohr rennen, dass er eine Weile die Freuden des Hüpfens geniesst. Und ich frage mich, ob ich nicht auch eine Mitschuld an der Ungerechtigkeit des Daseins trage. Weil ich zu nett bin. Der liebe Don vom Dotcomtodstreicheln, so kennt man mich.
Aber dann gibt es so Tage, da sitze ich mit schwer erträglichen Leuten in einem Zug, der aus Frankfurt kommt. Ich habe schlecht gegessen und zu wenig Tee getrunken. Am Bahnhof stehe ich dann 20 Minuten in der Kälte und erlebe, wie mich jemand zur Seite hupt, weil er seine Karre halb auf dem Behindertenparkplatz abstellt, nur weil er mal eben einen Brief einwerfen und keine 25 Meter gehen will. Und wenn ich daheim bin, finde ich eine Karte vor, dass das Biedermeiergemälde unzustellbar war. Es. ist. einfach. nicht. da.
Und dann gehe ich in meine Wohnung, mache einen Tee, aber er hat noch nicht fertig gezogen, da lese ich nicht nur vom neuen Internetausschuss der GroKo, nein, ich lese auch, wie so ein distanzloser PRler, dem andere PRler viel zu oft den Eindruck gaben, dass seinesgleichen das Antlitz der Welt nicht entstellt, da kommt also so ein Berliner PRler daher und schmeisst sich an den Lars Klingbeil ran. Wahrscheinlich weil Google ihn dafür bezahlt. Oder aus Prinzip? Ich weiss es nicht. Aber es ist ein ganz besonderer Abend und es ist Vollmond.
Jeder zivilisierte Mensch wird mir deshalb zugestehen, dass ich dann gar keine andere Wahl habe, als in den dreckigen Sumpf zu stechen, den Google, ein gewisser Herr und andere Mitspieler in Berlin aus Gründen der politischen Einflussnanhme angemischt haben. Das ist natürlich alles legal, aber legal ist es auch, den unmöglichen Typen einmal in der FAZ und einmal im Kommentarblog vorzuführen und Google mal darauf hinzuweisen, mit was sie sich da abgeben.
Und dass das erst der Anfang ist.
ES DAUERT NÄMLICH VERDAMMT LANG, BIS MEINE SÜDTIROLERIN AUS WIEN WIEDER HIERHER KOMMT UND DIE LEUTE, DIE MIT SOWAS IM VEREIN STECKEN KNÖPFE ICH MIR AUCH NOCH VOR.
Die sollen ruhig mal merken, wie die Öffentlichkeit zu PR-Mauscheleien via Twitter steht.
Also. Wenn Ihr zufälligerweise PRler sein solltet. Und dazu neigt, etwas Blödes auf Twitter zu machen und zwar so, dass ich es mitbekomme. Überlegt Euch gut: Hat der Postbote das Biedermeiergemälde beim Nachbarn abgegeben oder wieder mitgenommen?
Das kann über den nächsten naturprallen Pitch hinaus von grosser Bedeutung sein. Ich meine es Euch nur gut. Denn wie wir alle hier wissen. Ich bin der liebe Don und der höflichste Mensch von der Welt.
Aber das habe ich nie und dann ärgere ich mich. Ich ärgere mich, weil der damit durch kommt und es wieder tun wird, und vielleicht wird er auch nie mit seinen Beinen so gegen ein Bleirohr rennen, dass er eine Weile die Freuden des Hüpfens geniesst. Und ich frage mich, ob ich nicht auch eine Mitschuld an der Ungerechtigkeit des Daseins trage. Weil ich zu nett bin. Der liebe Don vom Dotcomtodstreicheln, so kennt man mich.
Aber dann gibt es so Tage, da sitze ich mit schwer erträglichen Leuten in einem Zug, der aus Frankfurt kommt. Ich habe schlecht gegessen und zu wenig Tee getrunken. Am Bahnhof stehe ich dann 20 Minuten in der Kälte und erlebe, wie mich jemand zur Seite hupt, weil er seine Karre halb auf dem Behindertenparkplatz abstellt, nur weil er mal eben einen Brief einwerfen und keine 25 Meter gehen will. Und wenn ich daheim bin, finde ich eine Karte vor, dass das Biedermeiergemälde unzustellbar war. Es. ist. einfach. nicht. da.
Und dann gehe ich in meine Wohnung, mache einen Tee, aber er hat noch nicht fertig gezogen, da lese ich nicht nur vom neuen Internetausschuss der GroKo, nein, ich lese auch, wie so ein distanzloser PRler, dem andere PRler viel zu oft den Eindruck gaben, dass seinesgleichen das Antlitz der Welt nicht entstellt, da kommt also so ein Berliner PRler daher und schmeisst sich an den Lars Klingbeil ran. Wahrscheinlich weil Google ihn dafür bezahlt. Oder aus Prinzip? Ich weiss es nicht. Aber es ist ein ganz besonderer Abend und es ist Vollmond.
Jeder zivilisierte Mensch wird mir deshalb zugestehen, dass ich dann gar keine andere Wahl habe, als in den dreckigen Sumpf zu stechen, den Google, ein gewisser Herr und andere Mitspieler in Berlin aus Gründen der politischen Einflussnanhme angemischt haben. Das ist natürlich alles legal, aber legal ist es auch, den unmöglichen Typen einmal in der FAZ und einmal im Kommentarblog vorzuführen und Google mal darauf hinzuweisen, mit was sie sich da abgeben.
Und dass das erst der Anfang ist.
ES DAUERT NÄMLICH VERDAMMT LANG, BIS MEINE SÜDTIROLERIN AUS WIEN WIEDER HIERHER KOMMT UND DIE LEUTE, DIE MIT SOWAS IM VEREIN STECKEN KNÖPFE ICH MIR AUCH NOCH VOR.
Die sollen ruhig mal merken, wie die Öffentlichkeit zu PR-Mauscheleien via Twitter steht.
Also. Wenn Ihr zufälligerweise PRler sein solltet. Und dazu neigt, etwas Blödes auf Twitter zu machen und zwar so, dass ich es mitbekomme. Überlegt Euch gut: Hat der Postbote das Biedermeiergemälde beim Nachbarn abgegeben oder wieder mitgenommen?
Das kann über den nächsten naturprallen Pitch hinaus von grosser Bedeutung sein. Ich meine es Euch nur gut. Denn wie wir alle hier wissen. Ich bin der liebe Don und der höflichste Mensch von der Welt.
donalphons, 16:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 17. Dezember 2013
Zurück Marsch Marsch
Die Favelas und ihre Zeichen.

Man könnte auch bleiben.

Meide nicht die ird'schen Schätze.

Die ausgesetzten Brüder.

Hic sunt Mobilgeräte für wenig Geld.

Zum Abschied winkt die Stadt.

Ich habe einen Zug ohne Zwischenhalt. Als ich ankomme, ist es sehr kalt, aber alles fügt sich wieder.

Man könnte auch bleiben.

Meide nicht die ird'schen Schätze.

Die ausgesetzten Brüder.

Hic sunt Mobilgeräte für wenig Geld.

Zum Abschied winkt die Stadt.

Ich habe einen Zug ohne Zwischenhalt. Als ich ankomme, ist es sehr kalt, aber alles fügt sich wieder.
donalphons, 16:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 17. Dezember 2013
Freerider unter der Erde
Bei uns sind Freerider irgendwo zwischen Schädling und Pest anzusiedeln. Der Tegernsee ist über weite Strecken ein aufgelassenes Skigebiet, am Wallberg sind keine grösseren Pisten mehr, und auch in den Blaubergen ist über Monate kaum jemand zu sehen. Das ist gut für die Natur und das Wild, das die Winterruhe braucht. Kommt dann doch mal ein verirrter Freerider und heizt durch den Wald, ist das nicht gerade erfreulich. Es sind generell zu viele Menschen am Berg und es gibt genug Alternativen für diejenigen, die wirklich rasen wollen, gleich nebenan, am Spitzingsee zum Beispiel.
Nun ist es aber so, dass im Moment die Inversionswetterlage dafür sorgt, dass in den Bergen der Schnee schon etwas leidet, und Freerider sich im Moment vermutlich eher in der Schweiz amüsieren. Und ich selbst bin auch nicht auf dem Berg, sondern in der Mainebene oder sogar noch drunter, und das länger als geplant, weil ich dachte, alle S-Bahnen gehen zur Galluswarte. Tun sie nicht, manche fahren auch nach Griesheim an den Bahnhof, der oben zu sehen ist. Deshalb muss ich wieder zurück zum Hauptbahnhof, und dort sind dann wieder diese "Infoscreens". Und auf denen spielt man Freeridervideos. Verschneite Berge, Sportler im Helikopter, und das alles nur, damit hier in der Frankfurtes U-Bahn auf die Screens geschaut wird - sonst schauen die Menschen ja auf ihre Mobilgeräte. Es ist ein Kampf um Aufmerksamkeit in einer Gegend, die nicht gerade geeignet ist, dem Menschen als angenehm zu erscheinen.
Ich persönlich, der ich schon den Flughafenbus als klaustrophobisches Erlebnis in Erinnerung habe, ich, der ich freie Sicht gewöhnt bin und sonst jeden Meter Bewegung als Erholung erlebe - ich sehe das anders. Ich finde das spannend. Da haben wir also Räume und Bereiche, die wir so scheusslich und unfreundlich machen, dass jeder, der einen anspricht, entweder Geld oder die Fahrkarte sehen will. Ich weiss, viele finden es absurd, dass sich ein jeder am Berg grüsst, aber bittschön, das hier ist die Alternative. Die vielgerühmte Anonymität der grossen Stadt. Jeder verkrümelt sich in seine digitale Welt, und das merken nur die NSA und die Werbeanbieter. Manche haben ein Buch dabei, das finde ich lobenswert. Aber niemand ist hier gerne. Nichts ist hier erfreulich. Aber es macht sich auch keiner Gedanken. Das ist halt so, man drückt sich weg und lenkt sich ab. Dabei sind das wirklich interessante Phänomene, die hier geboten werden. Wie der Gegensatz zwischen dem Freerider und den Zwangsfahrern hier unten. Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Menschen in der U-Bahn und der Kuh, der man zur Milchleistungssteigerung und Stimmungsaufhellung im Stall Musik vorspielt?
Wann die da drüben vor der Tafel das letzte Mal auf so einem Berg gewesen sind? Wann sie diese silbrig kalte Luft geatmet haben? Erinnern sie sich überhaupt? Wissen sie, wie es ist, das zu leben?
Einer meiner alten Freunde hat hier ein Büro in einem der Türme. Oben, wegen der guten Aussicht. Bei der Süddeutschen Zeitung haben sie ein Tumblr eingerichtet, wegen der Aussicht von ihrem Turm draussen am Rangierbahnhof. Da sieht man die Berge so schön. Sicher, man sieht das. Man sieht auch den Freerider auf dem Infoscreen.
Wenn man hinabsteigt in die Unterwelten oder in die Feierabendstaus, und denkt, man kommt voran. Es gibt Chancen. Da geht sicher was. Den Winter powert man durch. So wie der Freerider. Dabei will das Wild in den Bergen seine Ruhe, und ich auch. Einmal auf den Berg gehen, hinunterfahren, kochen und dann endlich wieder die Finsternis geniessen.


Nun ist es aber so, dass im Moment die Inversionswetterlage dafür sorgt, dass in den Bergen der Schnee schon etwas leidet, und Freerider sich im Moment vermutlich eher in der Schweiz amüsieren. Und ich selbst bin auch nicht auf dem Berg, sondern in der Mainebene oder sogar noch drunter, und das länger als geplant, weil ich dachte, alle S-Bahnen gehen zur Galluswarte. Tun sie nicht, manche fahren auch nach Griesheim an den Bahnhof, der oben zu sehen ist. Deshalb muss ich wieder zurück zum Hauptbahnhof, und dort sind dann wieder diese "Infoscreens". Und auf denen spielt man Freeridervideos. Verschneite Berge, Sportler im Helikopter, und das alles nur, damit hier in der Frankfurtes U-Bahn auf die Screens geschaut wird - sonst schauen die Menschen ja auf ihre Mobilgeräte. Es ist ein Kampf um Aufmerksamkeit in einer Gegend, die nicht gerade geeignet ist, dem Menschen als angenehm zu erscheinen.


Ich persönlich, der ich schon den Flughafenbus als klaustrophobisches Erlebnis in Erinnerung habe, ich, der ich freie Sicht gewöhnt bin und sonst jeden Meter Bewegung als Erholung erlebe - ich sehe das anders. Ich finde das spannend. Da haben wir also Räume und Bereiche, die wir so scheusslich und unfreundlich machen, dass jeder, der einen anspricht, entweder Geld oder die Fahrkarte sehen will. Ich weiss, viele finden es absurd, dass sich ein jeder am Berg grüsst, aber bittschön, das hier ist die Alternative. Die vielgerühmte Anonymität der grossen Stadt. Jeder verkrümelt sich in seine digitale Welt, und das merken nur die NSA und die Werbeanbieter. Manche haben ein Buch dabei, das finde ich lobenswert. Aber niemand ist hier gerne. Nichts ist hier erfreulich. Aber es macht sich auch keiner Gedanken. Das ist halt so, man drückt sich weg und lenkt sich ab. Dabei sind das wirklich interessante Phänomene, die hier geboten werden. Wie der Gegensatz zwischen dem Freerider und den Zwangsfahrern hier unten. Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen dem Menschen in der U-Bahn und der Kuh, der man zur Milchleistungssteigerung und Stimmungsaufhellung im Stall Musik vorspielt?


Wann die da drüben vor der Tafel das letzte Mal auf so einem Berg gewesen sind? Wann sie diese silbrig kalte Luft geatmet haben? Erinnern sie sich überhaupt? Wissen sie, wie es ist, das zu leben?
Einer meiner alten Freunde hat hier ein Büro in einem der Türme. Oben, wegen der guten Aussicht. Bei der Süddeutschen Zeitung haben sie ein Tumblr eingerichtet, wegen der Aussicht von ihrem Turm draussen am Rangierbahnhof. Da sieht man die Berge so schön. Sicher, man sieht das. Man sieht auch den Freerider auf dem Infoscreen.
Wenn man hinabsteigt in die Unterwelten oder in die Feierabendstaus, und denkt, man kommt voran. Es gibt Chancen. Da geht sicher was. Den Winter powert man durch. So wie der Freerider. Dabei will das Wild in den Bergen seine Ruhe, und ich auch. Einmal auf den Berg gehen, hinunterfahren, kochen und dann endlich wieder die Finsternis geniessen.
donalphons, 00:40h
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Mal was anderes
Normalerweise geht es bei mir in der FAZ ja nur um Bürgertum,. bessere Kreise und Tegernseeanwohner, aber ich hatte auf dem Weg zwischen Tegel und Friedrichstrasse einen sehr netten Taxifahrer, der mal erzählt hat, was ihn ans Steuer brachte. Die Geschichte ist nicht wirklich schön, sondern mehr so eine ERklärung für Abstiegsängste im Zeitalter der Oligarchie, die mehr und mehr auf Menschen verzichten kann. In der FAZ und im Kommentarblog.
donalphons, 16:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 16. Dezember 2013
Lichter ausblasen
Am Freitag, Samstag und Sonntag war das Licht am Bahnhof kaputt.
Aber in der gleichen Zeitspanne war es auch bei der Accountingfirma kaputt.
Man weiss auch, wie zuverlässig die Verkehrsmittel in Berlin so sind.
Der Rest ist eine einfach Gleichung, und ich traue meinen Silberstempeln mehr als Firmenabschlüssen, die unterschrieben wurden von anderen Firmen, die nicht mal in der Lage sind, ihr Firmenschild zu reparieren.
Wie lange dauert es eigentlich, bis sich in einer Lampe schwarze Ablagerungen finden? Selbst in der schlechten Luft Berlins geht das sicher nicht von heute auf morgen. Ich frage, weil ich auch, um, etwas Ruhe zu haben, Ruhe vor dem Trubel im Hotel und Ruhe vor den Menschenmassen in der Oranienburger Strasse, dorthin gegangen bin, wo kein Berliner je seine Schritte hinlenkt, weil, das riecht ja schon nach Bildung, und das braucht man noch weniger als der Münchner seine Figuren vom Agaia-Tempel:
Es gibt nicht so schrecklich viel, was in Berlin wirklich an Paris erinnert, ausser vielleicht unabsichtlich diese Centre-Pompidou-Rohre entlang der Strasse, die bei Tag wirklich scheusslich aussehen, und eben diese Kugellampen. Man muss sie nicht mögen, Tucholsky hat sich über diese Tortenaufsätze bitterlich beklagt, aber da hat Berlin dann doch so eine genz besondere Fin-de-Siecle-Stimmung. Aber die muss jemand eingeworfen haben, jedenfalls ist das Glas zerschlagen, und jetzt sammelt sich drinnen schwarze Brühe.
Einmal sieht man etwas Hübsches. Und dann ist es kaputt und fällt dem Desinteresse zum Opfer. Als ob man unbegrenzt viel davon in dieser Kulissenstadt hätte.
Das Wiener Cafe ist eine Fälschung und echte Wiener Cafes zerfallen anders; aber immerhin, ein Kronleuchter, und dort bin ich dann am nächsten Tag. Fast alle Kronleuchter, die am Tegernsee hängen, kommen aus Berlin, dazu noch alle im Hausgang und der funkelnde Korbleuchter im Schlafzimmer, von dem ich sogar zwei Stück entdeckt habe, einen im Wedding an der Grenze zu Pankow und den anderen in einer Kiste in Kreuzberg, auf einem Flohmarkt. Ich bin gesättigt, so gesättigt, dass ich diesmal nicht auf die Flohmärkte schaue. Ich habe einen Termin, da komme ich an der Strasse des 17. Juni vorbei, aber ich lasse das Taxi nicht anhalten. Es wäre sicher heute anders, ein paar Leute kenne ich dort sicher noch, aber es ist zu lange her und ausserdem, so viel ist weg... irgendwann wird auch das Cafe schliessen und andere Menschen werden aus dem Süden kommen, und das holen, was hier nicht mehr hell entflammt.
Es ist vieles anders geworden und dennoch gleich geblieben. Als ich dann gerade noch einen Flug erwische, habe ich nicht mal Zeit, mir Gedanken über meine Apathie zu machen, dann bin ich auich schon in Frankfurt, wo alle Lichter leuchten.
Aber in der gleichen Zeitspanne war es auch bei der Accountingfirma kaputt.
Man weiss auch, wie zuverlässig die Verkehrsmittel in Berlin so sind.
Der Rest ist eine einfach Gleichung, und ich traue meinen Silberstempeln mehr als Firmenabschlüssen, die unterschrieben wurden von anderen Firmen, die nicht mal in der Lage sind, ihr Firmenschild zu reparieren.


Wie lange dauert es eigentlich, bis sich in einer Lampe schwarze Ablagerungen finden? Selbst in der schlechten Luft Berlins geht das sicher nicht von heute auf morgen. Ich frage, weil ich auch, um, etwas Ruhe zu haben, Ruhe vor dem Trubel im Hotel und Ruhe vor den Menschenmassen in der Oranienburger Strasse, dorthin gegangen bin, wo kein Berliner je seine Schritte hinlenkt, weil, das riecht ja schon nach Bildung, und das braucht man noch weniger als der Münchner seine Figuren vom Agaia-Tempel:


Es gibt nicht so schrecklich viel, was in Berlin wirklich an Paris erinnert, ausser vielleicht unabsichtlich diese Centre-Pompidou-Rohre entlang der Strasse, die bei Tag wirklich scheusslich aussehen, und eben diese Kugellampen. Man muss sie nicht mögen, Tucholsky hat sich über diese Tortenaufsätze bitterlich beklagt, aber da hat Berlin dann doch so eine genz besondere Fin-de-Siecle-Stimmung. Aber die muss jemand eingeworfen haben, jedenfalls ist das Glas zerschlagen, und jetzt sammelt sich drinnen schwarze Brühe.
Einmal sieht man etwas Hübsches. Und dann ist es kaputt und fällt dem Desinteresse zum Opfer. Als ob man unbegrenzt viel davon in dieser Kulissenstadt hätte.


Das Wiener Cafe ist eine Fälschung und echte Wiener Cafes zerfallen anders; aber immerhin, ein Kronleuchter, und dort bin ich dann am nächsten Tag. Fast alle Kronleuchter, die am Tegernsee hängen, kommen aus Berlin, dazu noch alle im Hausgang und der funkelnde Korbleuchter im Schlafzimmer, von dem ich sogar zwei Stück entdeckt habe, einen im Wedding an der Grenze zu Pankow und den anderen in einer Kiste in Kreuzberg, auf einem Flohmarkt. Ich bin gesättigt, so gesättigt, dass ich diesmal nicht auf die Flohmärkte schaue. Ich habe einen Termin, da komme ich an der Strasse des 17. Juni vorbei, aber ich lasse das Taxi nicht anhalten. Es wäre sicher heute anders, ein paar Leute kenne ich dort sicher noch, aber es ist zu lange her und ausserdem, so viel ist weg... irgendwann wird auch das Cafe schliessen und andere Menschen werden aus dem Süden kommen, und das holen, was hier nicht mehr hell entflammt.
Es ist vieles anders geworden und dennoch gleich geblieben. Als ich dann gerade noch einen Flug erwische, habe ich nicht mal Zeit, mir Gedanken über meine Apathie zu machen, dann bin ich auich schon in Frankfurt, wo alle Lichter leuchten.
donalphons, 00:10h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 14. Dezember 2013
Lebensbedingungen
Zur Spree hin gibt es immer noch die Einschusslöcher, die mich schon faszinierten, als ich vor über 25 Jahren noch die DDR kennenlernte. Davor steht aber schon das Schild des Kommenden, das vielleicht sogar wirklich kommt, wenn, ja wenn der Boom in Berlin so lange anhält. Es steht ja auch so in den Zeitungen. Nur ich stoöpere über kaputte Gehwege und habe meine Zweifel. Vielleicht ändert sich irgendwann die Jugend und ihre Ansprüche, und dann ist es halt nicht mehr Berlin, sondern eine andere Stadt, in der man sein muss.
Es gehört nicht viel dazu, die fundamentalen Unterschiede zu erkennen; in München würde ich mit einem Kaschmirmantel nicht auffallen, weil den jeder trägt, und in Berlin falle ich nicht auf, weil es das weit und breit nicht gibt. Im Hotal ist zwar Weihnachtsball einer Tanzschule für ältere Herrschaften, aber die alle sehen so aus, als kämen sie gerade aus einem Geschäft, das vielleicht "Hollywood" heisst, und wirken in ihren Jacken und Kleidern so fremd, wie ich vielleicht mit 16 im Tanzkurs ausgesehen habe. Es ist eine Inszenierung drinnen, und es ist eine Inszenierung des Nachlässigen draussen. Es ist sehr viel Licht, die Wolken sind auch entsprechend grau wie angelaufenes Silber, ein Farbmatsch in der Luft und pardon, aber ich merke es beim Atmen: Eine schlechte Luft.
Ich bin eigentlich gesund, aber ich atme, als hätte ich eine abklingende Grippe. Im gleichen Jahr, als ich in Berlin war, war ich auch in Grasse. Dort besuchte ich eine Fabrik für Essenzen. Der Geruch in so einer Fabrik ist schwer zu ertragen, als ob man flüssige Seife inhalieren würde. Es dauert etwas, bis man den Würgreiz unter Kontrolle hat. Der eigentliche Schock kommt aber erst, wenn man die Schleusen wieder hinter sich lässt und in die scheinbar reine Luft der Provence, nur hier aber in einer französischen Kleinstadt tritt: Da treffen einen dann die Abgase mit voller Wucht. Man kann sich ein paar Minuten, bis sich der Körper wieder eingestellt hat, gar nicht vorstellen, dass man darin leben kann. Man müsste das mal als Versuch machen: Jemanden aus Berlin an den Tegernsee einladen. Und ihm dann einen Kubukmeter Luft von Daheim vorsetzen. Das Gefühl, das ihn dann überkommt, das fliesst hier immer durch meine Adern. Es ist falsch, es ist nicht gut, und sie haben sich hier nur an das Unannehmliche gewöhnt, weshalb sie dann auch bereit sind, zu viel zu zahlen.
Es geht nicht um Heidiromantik, es geht einfach um die Frage, was der Mensch braucht. Gäste in meinem Zimmer im 10. Stock finden, die Aussicht sei gut, von der Charitee über einen alten Flakhügel bis ins Brandenburgische, aber ich sehe nur Grau, Grau, Grau. Keinen Berg. Keine Rokokokirche. Da drüben mag ein Penthaus sein, aber wie viele Berliner leben im echten Altbau, also vor 1800?
In der Decke sind Halogenspots. Ich bin für Berliner Verhältnisse ausgezeichnet untergebracht. Ich halte es hier ein paar Tage aus. Aber wie ich hier anderthalb Jahre leben komnte, keine Ahnung.


Es gehört nicht viel dazu, die fundamentalen Unterschiede zu erkennen; in München würde ich mit einem Kaschmirmantel nicht auffallen, weil den jeder trägt, und in Berlin falle ich nicht auf, weil es das weit und breit nicht gibt. Im Hotal ist zwar Weihnachtsball einer Tanzschule für ältere Herrschaften, aber die alle sehen so aus, als kämen sie gerade aus einem Geschäft, das vielleicht "Hollywood" heisst, und wirken in ihren Jacken und Kleidern so fremd, wie ich vielleicht mit 16 im Tanzkurs ausgesehen habe. Es ist eine Inszenierung drinnen, und es ist eine Inszenierung des Nachlässigen draussen. Es ist sehr viel Licht, die Wolken sind auch entsprechend grau wie angelaufenes Silber, ein Farbmatsch in der Luft und pardon, aber ich merke es beim Atmen: Eine schlechte Luft.


Ich bin eigentlich gesund, aber ich atme, als hätte ich eine abklingende Grippe. Im gleichen Jahr, als ich in Berlin war, war ich auch in Grasse. Dort besuchte ich eine Fabrik für Essenzen. Der Geruch in so einer Fabrik ist schwer zu ertragen, als ob man flüssige Seife inhalieren würde. Es dauert etwas, bis man den Würgreiz unter Kontrolle hat. Der eigentliche Schock kommt aber erst, wenn man die Schleusen wieder hinter sich lässt und in die scheinbar reine Luft der Provence, nur hier aber in einer französischen Kleinstadt tritt: Da treffen einen dann die Abgase mit voller Wucht. Man kann sich ein paar Minuten, bis sich der Körper wieder eingestellt hat, gar nicht vorstellen, dass man darin leben kann. Man müsste das mal als Versuch machen: Jemanden aus Berlin an den Tegernsee einladen. Und ihm dann einen Kubukmeter Luft von Daheim vorsetzen. Das Gefühl, das ihn dann überkommt, das fliesst hier immer durch meine Adern. Es ist falsch, es ist nicht gut, und sie haben sich hier nur an das Unannehmliche gewöhnt, weshalb sie dann auch bereit sind, zu viel zu zahlen.


Es geht nicht um Heidiromantik, es geht einfach um die Frage, was der Mensch braucht. Gäste in meinem Zimmer im 10. Stock finden, die Aussicht sei gut, von der Charitee über einen alten Flakhügel bis ins Brandenburgische, aber ich sehe nur Grau, Grau, Grau. Keinen Berg. Keine Rokokokirche. Da drüben mag ein Penthaus sein, aber wie viele Berliner leben im echten Altbau, also vor 1800?
In der Decke sind Halogenspots. Ich bin für Berliner Verhältnisse ausgezeichnet untergebracht. Ich halte es hier ein paar Tage aus. Aber wie ich hier anderthalb Jahre leben komnte, keine Ahnung.
donalphons, 20:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 14. Dezember 2013
Dirt Picture Contest - Kartoffelchips
"Tacoed the wheel" ist im Englischen eine Umschreibung für einen Achter im Laufrad, der so deutlich ausfällt, dass das Laufrad nicht mehr durch den Rahmen passt. Es hat dann eine Verformung, die an einen Kartoffelchip erinnert, Taco auf Englisch. Tacoing passiert, wenn zum Beispiel ein Auto einen Radler an der Kreuzung missachtet und beim Abbiegen ins Vorderrad kracht.
Oder jemand mit voller Wucht seitlich auf ein Laufrad tritt.

Ich bin in Mitte untergebracht, direkt an der Freidrichstrasse und nach Vorstellungen des Reichshauptslums damit nicht in einer schlechten Gegend. Aber hier stehen viele Velos herum, gar nicht schlechte Exemplare übrigens mitunter, sicher früher in einer Provinz gut gepflegt und dem Kinde im guten Glauben mitgegeben, die eingetretene Vorderräder haben. Vielleicht scheiterte ein Dieb am Schloss und hat sich abreagiert, vielleicht war es einfach auch nur ein Randalierer - dann ist es eben kaputt. Zugegeben, nicht leicht reparierbar. Dann bleibt es eben vor Ort und wird aufgegeben. Aber wie gesagt, es ist direkt an einer viel befahrenen Hauptverkehrsader der Stadt mit gehobenen Geschäften und Kultureinrichtungen. Rechts die Museumsinsel, links das Berliner Ensemble und dazwischen immer wieder, in hoher Zahl, solche Ensembles.

Ich greife in den Niedergang nicht ein, das Rad sollte aber auch 48 Stunden später noch immer so da liegen. Wegfahren kann man damit nicht, es stört auch neben dem Verteilerkasten nicht, und wenn am kommenden Wochenende weitere Feiernde darauf herumtrampeln, können sie sagen, das sei schon so gewesen. Und es stört sich ja auch keiner dran. Wie gesagt, das ist kein Hinterhof, das ist vorne in der guten Stube der Stadt. Eine, die bei den einen als gentrifiziert und bei den anderen als beruhigt gilt.
Und es zeigt ein wenig, wie man hier schon mit dem Eigentum anderer Leute, ihren Bedürfnissen und generell dem Erscheinungsbild umgeht.
Manche Räder sind auch zum Tacoen abgestellt, etwa als Werbeträger angekettet. Um sie herum entstehen dann Müllhalden, denn sie machen einen Teil der Strasse schlecht zugänglich, wo sich dann der Dreck sammelt. Ist irgenwo ein Rad mit Korb, so wirft der Berliner dort seinen Junkfoofdreck hinein. Es ist übrigens fast immer Junkfooddreck. Ausrottbar dürfte das vermutlich nicht sein, denn man ist in Berlin der Meinung, dass hier viel billiges Essen sein muss, und dann folgt eben auch der entsprechende Dreck. Man tut sich etwas Billiges an und der Stadt auch. Alkohol ist auch billig. Das hier beworbene Restaurant ist zwar etwas teurer, aber ob so eine Müllkippe als Werbemassnahme taugt, weiss ich auch nicht.

In Italien gibt es für Körbe Blumengirlanden und bei uns sind Weidenkörbe in alter Manier im Kommen; ich kann mich nicht erinnern, je ein Rad gesehen zu haben, das zum Abfalleimer gemacht wurde, wenn obendrein der nächste echte Abfalleimer, wie an der Friedrichstrasse, nur 10 Meter entfernt ist. So etwas gibt es nur hier. Das ist spezifisch. Zumindest in meiner erlebten Welt. Und nein, auch die schlechten Viettel meiner Heimat haben so etwas nicht-
Ich will nicht in der Umgebung von Menschen leben, die sich das recht herausnehmen, einfach so Räder zusammenzutreten. Ich will auch nicht in der Umgebung vin Vermüllern leben, und ich finde es auch nicht ironisch, einen Gegenstand dann einer neuen Bestimmung zuzuführen. Es sind nur ein paar Räder an der guten Strasse mit den guten Geschäften, aber diese Stadt ist nicht so gut wie die Ketten, die hier investieren, sondern so schlecht wie das Pack, das so etwas tut und dem man offensichtlich nichts, noch nicht mal eine Strassenreinigung entgegen setzen kann.
Die Stadt hat sich nicht geändert und ich habe mich nicht geändert. Sie sind, wie sie waren und ich finde, man sollte den Bundesfinanzausgleich aussetzen. Damit diese Berlinnormalität nicht als Normalität des Landes gehandhabt wird.
Oder jemand mit voller Wucht seitlich auf ein Laufrad tritt.

Ich bin in Mitte untergebracht, direkt an der Freidrichstrasse und nach Vorstellungen des Reichshauptslums damit nicht in einer schlechten Gegend. Aber hier stehen viele Velos herum, gar nicht schlechte Exemplare übrigens mitunter, sicher früher in einer Provinz gut gepflegt und dem Kinde im guten Glauben mitgegeben, die eingetretene Vorderräder haben. Vielleicht scheiterte ein Dieb am Schloss und hat sich abreagiert, vielleicht war es einfach auch nur ein Randalierer - dann ist es eben kaputt. Zugegeben, nicht leicht reparierbar. Dann bleibt es eben vor Ort und wird aufgegeben. Aber wie gesagt, es ist direkt an einer viel befahrenen Hauptverkehrsader der Stadt mit gehobenen Geschäften und Kultureinrichtungen. Rechts die Museumsinsel, links das Berliner Ensemble und dazwischen immer wieder, in hoher Zahl, solche Ensembles.

Ich greife in den Niedergang nicht ein, das Rad sollte aber auch 48 Stunden später noch immer so da liegen. Wegfahren kann man damit nicht, es stört auch neben dem Verteilerkasten nicht, und wenn am kommenden Wochenende weitere Feiernde darauf herumtrampeln, können sie sagen, das sei schon so gewesen. Und es stört sich ja auch keiner dran. Wie gesagt, das ist kein Hinterhof, das ist vorne in der guten Stube der Stadt. Eine, die bei den einen als gentrifiziert und bei den anderen als beruhigt gilt.
Und es zeigt ein wenig, wie man hier schon mit dem Eigentum anderer Leute, ihren Bedürfnissen und generell dem Erscheinungsbild umgeht.
Manche Räder sind auch zum Tacoen abgestellt, etwa als Werbeträger angekettet. Um sie herum entstehen dann Müllhalden, denn sie machen einen Teil der Strasse schlecht zugänglich, wo sich dann der Dreck sammelt. Ist irgenwo ein Rad mit Korb, so wirft der Berliner dort seinen Junkfoofdreck hinein. Es ist übrigens fast immer Junkfooddreck. Ausrottbar dürfte das vermutlich nicht sein, denn man ist in Berlin der Meinung, dass hier viel billiges Essen sein muss, und dann folgt eben auch der entsprechende Dreck. Man tut sich etwas Billiges an und der Stadt auch. Alkohol ist auch billig. Das hier beworbene Restaurant ist zwar etwas teurer, aber ob so eine Müllkippe als Werbemassnahme taugt, weiss ich auch nicht.

In Italien gibt es für Körbe Blumengirlanden und bei uns sind Weidenkörbe in alter Manier im Kommen; ich kann mich nicht erinnern, je ein Rad gesehen zu haben, das zum Abfalleimer gemacht wurde, wenn obendrein der nächste echte Abfalleimer, wie an der Friedrichstrasse, nur 10 Meter entfernt ist. So etwas gibt es nur hier. Das ist spezifisch. Zumindest in meiner erlebten Welt. Und nein, auch die schlechten Viettel meiner Heimat haben so etwas nicht-
Ich will nicht in der Umgebung von Menschen leben, die sich das recht herausnehmen, einfach so Räder zusammenzutreten. Ich will auch nicht in der Umgebung vin Vermüllern leben, und ich finde es auch nicht ironisch, einen Gegenstand dann einer neuen Bestimmung zuzuführen. Es sind nur ein paar Räder an der guten Strasse mit den guten Geschäften, aber diese Stadt ist nicht so gut wie die Ketten, die hier investieren, sondern so schlecht wie das Pack, das so etwas tut und dem man offensichtlich nichts, noch nicht mal eine Strassenreinigung entgegen setzen kann.
Die Stadt hat sich nicht geändert und ich habe mich nicht geändert. Sie sind, wie sie waren und ich finde, man sollte den Bundesfinanzausgleich aussetzen. Damit diese Berlinnormalität nicht als Normalität des Landes gehandhabt wird.
donalphons, 00:30h
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Selten so übel gelaunt
In den Bergen: Sonne.
In Berlin: Nebel. Und Berliner. Viele davon.
Entsprechend ist meine Laune, und das Wissen, nahe dem Loch zu sein, in dem sich die rotlackierten Stiefelknechte der Merkel vor ihrer Schande verstecken, bessert auch nicht gerade die Stimmung.
Deshalb sind im Beitrag zum Thema Mitgliederentscheid der SPD in der FAZ und im Kommentarblog auch ein paar mehr Deutlichkeiten als ohnehin schon üblich. Das liegt nicht an mir, ich bin der netteste Mensch von der Welt, es liegt an den Umständen, der Stadt und der Partei. Genossen. Mei Liaba.
In Berlin: Nebel. Und Berliner. Viele davon.
Entsprechend ist meine Laune, und das Wissen, nahe dem Loch zu sein, in dem sich die rotlackierten Stiefelknechte der Merkel vor ihrer Schande verstecken, bessert auch nicht gerade die Stimmung.
Deshalb sind im Beitrag zum Thema Mitgliederentscheid der SPD in der FAZ und im Kommentarblog auch ein paar mehr Deutlichkeiten als ohnehin schon üblich. Das liegt nicht an mir, ich bin der netteste Mensch von der Welt, es liegt an den Umständen, der Stadt und der Partei. Genossen. Mei Liaba.
donalphons, 20:04h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 13. Dezember 2013
Adieu
Das andere Flugzeug kommt zeitgleich über den Wolken an, wackelt nur etwas mit den Flügeln und dreht dann nach Südwesten ab, vielleicht nach Teneriffa? Wenn ich das nächste Mal hier im Flugzeug sitze, wird es auch diesen Schwenk in wärmere Gegenden machen. Aber diesmal ziehen mich die Triebwerke nach Nord-Nord-Ost, hinweg über die knapp wolkenfreien Höhen des bayerischen Waldes hinein in den Nebel über Berlin.
Vielleidcht ein letztes Mal? Die Abstände zwischen den Besuchen wurden grösser und grösser.

Beinahe - und erwartungsgemäss - wäre es auch dieses Mal gescheitert. Aber ich habe auch so einiges zu tun, und die dortigen Weihnachtsmärkte werde ich meiden. U-Bahnen werde ich meiden. Ich werde überhaupt viel meiden, vermutlich reicht schon leichtes Kratzen an der Oberfläche, und alles wir sein wie gewohnt.
Auch Mantua ist immer alt, und dennoch eine Sensation, wann immer ich dort ankomme. Es kommt nicht auf die Beständigkeit an, sondern darauf, worin die Beständigkeit begründet ist. So wie bei den Bergen, die ich hinter mir lasse. Sie werden noch sehr, sehr lang so grandios sein, wenn Berlin nicht mehr als eine Fussnote in gespeicherten Dokumenten ist, und all das, was wir tun und fühlen, längst vergessen sein wird.
Vielleidcht ein letztes Mal? Die Abstände zwischen den Besuchen wurden grösser und grösser.

Beinahe - und erwartungsgemäss - wäre es auch dieses Mal gescheitert. Aber ich habe auch so einiges zu tun, und die dortigen Weihnachtsmärkte werde ich meiden. U-Bahnen werde ich meiden. Ich werde überhaupt viel meiden, vermutlich reicht schon leichtes Kratzen an der Oberfläche, und alles wir sein wie gewohnt.
Auch Mantua ist immer alt, und dennoch eine Sensation, wann immer ich dort ankomme. Es kommt nicht auf die Beständigkeit an, sondern darauf, worin die Beständigkeit begründet ist. So wie bei den Bergen, die ich hinter mir lasse. Sie werden noch sehr, sehr lang so grandios sein, wenn Berlin nicht mehr als eine Fussnote in gespeicherten Dokumenten ist, und all das, was wir tun und fühlen, längst vergessen sein wird.
donalphons, 00:13h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 12. Dezember 2013
Die nackte, hässliche Wahrheit wird entdeckt
Kurz, sage ich. Militärisch kurz. Stahlhelmkurz, gasmaskenkurz, dschungelkriegkurz.

Israel, fragt sie, weil sie Teile meiner Geschichte kennt, die weit, weit vor diesem Blog liegen.
Schlimmer, sage ich. Berlinersbahnkurz.
Veteranenausflug in die alte Besatzungszone. Mal schauen, ob die da inzwischen gelernt haben, ihre Matratzen wegzuräumen, den Hundekot zu beseitigen und anders auszuschauen als der Seemann.
Berliner, Ihr habt ein paar Tage Zeit, die Sache in Ordnung zu bringen. Geht, so vorhanden, in die Dusche, beseitigt ein paar Schlaglöcher und räumt diese Küchenreste vom Bürgersteig, auf dem ich mit meiner 85-mm-Kanone von Pentax entlang rolle. Ich schiesse das gnadenlos ab. Ich werde Euch Mores beibringen. Ihr hattet 10 Jahre Zeit. Jetzt kommt die Abrechung des Dirt Picture Contests.

Israel, fragt sie, weil sie Teile meiner Geschichte kennt, die weit, weit vor diesem Blog liegen.
Schlimmer, sage ich. Berlinersbahnkurz.
Veteranenausflug in die alte Besatzungszone. Mal schauen, ob die da inzwischen gelernt haben, ihre Matratzen wegzuräumen, den Hundekot zu beseitigen und anders auszuschauen als der Seemann.
Berliner, Ihr habt ein paar Tage Zeit, die Sache in Ordnung zu bringen. Geht, so vorhanden, in die Dusche, beseitigt ein paar Schlaglöcher und räumt diese Küchenreste vom Bürgersteig, auf dem ich mit meiner 85-mm-Kanone von Pentax entlang rolle. Ich schiesse das gnadenlos ab. Ich werde Euch Mores beibringen. Ihr hattet 10 Jahre Zeit. Jetzt kommt die Abrechung des Dirt Picture Contests.
donalphons, 00:40h
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Wo sich Arztfrauen und Lehrlinge mittelgute Nacht sagen
Isabella Donnerhall, die letzthin auch mit einem durchdachten Beitrag zum Thema Feminismus aufgefallen ist, war so freundlich, auch bei den Stützen der Gesellschaft einen Beitrag über das Pendeln in der allertiefsten bayerischen Provinz zu schreiben.
donalphons, 00:12h
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