: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 11. Januar 2014

Die Pollen fliegen auch schon

ich merke das erst in der Lunge, bevor ich es sehe. Das Frühjahr bricht sich mit aller Macht Bahn.





Die ist trotzdem - ich habe vorher die erste Hismanal des Jahres geschluckt - die erste grössere Tour mit dem Chesini. Denn grosses haben wir damit vor.





Moderne Räder dieser absoluten Spitzenkategorie sind gut 4 Kilo leichter, aus Carbon und nichts ist mehr auf Glanz und Schönheit hin optimiert, aber das macht nichts. Wenn man erst mal fährt, ist der Unterschied nicht so gross.





Es komt aus Verona und es geht nach Veroma. Das wird eine schöne, runde Geschichte, und sie beginnt hoffentlich bald. Nicht nur die Pollen fliegen, ich will auch fliegen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Nach dem Massenmord von Qibya

hält sich mein Bedauern für den Chef der Einheit 101 Ariel Sharon sehr deutlich in den israelischen Grenzen von 1967.

... link (26 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 10. Januar 2014

Weltunbildung.

Ich habe es natürlich nicht probiert, aber ich bin mir sicher; Es gibt irgendwo auch Krapfen, die ein Drittel kosten und dann in einer Plastikverpackung kommen. Vermutlich wurden sie auch auf eine Art herausgebacken, die nur wenig mit Schmalz zu tuin hat, Das ist vermutlich gesund und obendrein tun sie aus Kostengründen weniger Zucker darauf und weniger, genauer gar keine Hagebuttenmarmelade hinein. Man bekäme also neinmal klebrigen Baaz in Plastik mit Schmalzanmutung für den Preis vion drei luftig weichen Krapfen.



Ja, also, Weltbild ist pleite. Wer Augsburg kennt, der weiss, dass man es besser 955 den Ungarn überlassen hätte. Die haben sich in meiner Heimat genau zwischen dem alteigesessenen Standardramschladen, den Kotzbrocken Thalia und meinem - dem einzigen - Buchladen der Stadt gesetzt. Zur Buchmesse habe ich ja schon lobend geschrieben,wieso mein Buchhändler diese und alle anderen Versuche überleben wird. Thalia ist krisenbedingt mitsamt dem Klimbim weg, und jetzt verschwindet auch Weltbild aus der Toplage, Deshalb wird kein einziges gutes Buch in dieser Stadt weniger verkauft. Das muss man auch mal schaffen: 200 m² Geschäftsfläche für Bedrucktes aufgeben und für die Literatur macht es keinen Unterschied.



Ja, es geht mir gut mit meinen Büchern. Demnächst lee ich "Der Zentaur im Garten" von Moacyr Scliar und ich hoffe, es wird so gut wie der Husar auf dem Dach. Natürlich finde ich auch in meinem Buchladen wenig erbauliches und greife schwer daneben. "Predigt auf den Untergang" von Jerome Ferrari ist hübsch aufgemacht und allein schon aufgrund des Fehlens der Absätze unlesbar. Aber ich bin selbst schuld, der Buchhändler hatte es noch nicht gelesen und konnte dazu nichts sagen. Die Franzosen, sagte ich jüngst, eerscheinen mir von der deutschen Krankheit angesteckt; halte ich mich eben an die Südamerikaner, die haben noch Druck im Blut und keine Zeit für allzu kange, elegische Betrachtungen, die wollen am Ende eine Vereinigung und kein Ekzem oder eine gute Besprechung irgendwo, die man auf Büchern abdruckt, damit ich weiss, was ich gar nicht lesen darf. Pardon, aber es gint Kollegen, da ist jedes Lob eine Pfiole Gift für meine Leselust. Lieber Hingabe als Hirnfick, so mein Motto.



Arbeitsfrei von Kurz und Rieger hatte er übrigens einfach da. Das Buch beschäftigt sich mit Automatisierung und nun ja, damit habe ich es nicht so, weil, wie soll ich sagen, also, natürlich kann man das machen, alles perfektionieren, und am Ende essen wir alle klebrigen Baaz aus Plastik. Mit ein paar bedeutenden Ausnahmen: Am Mittwoch war ich auf dem Wochenmarkt, um französische Meersalzbutter zu kaufen. Nun wurde die alte Firma wegen ihres Erfolges an einen Multi - ähnlich wie Müller Milch - verkauft, und weil damit die Garantie wegfällt, dass die Milch nur von Weidekühen der Bretagne kommt, gibt es diese Butter hier nicht mehr. Dafür bestellt er woanders, wo er die Garantie hat, aber das dauert noch ein paar Wochen. Solange Bergbauernbutter, das geht auch. Und Bestellen geht bei meinem Buchhändler auch. Es gibt so viel, was ich nicht kenne und brauche, das kann bleiben oder sterben, es ist mir egal. Ich bekomme, was ich brauche, und man geht freundlich mit mir um, egal ob beim teuren Käse oder beim preisgebundenen Buch. Es geht mir gut. Ich fühle mich wohl.

... link (2 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 10. Januar 2014

Nun denn

Es hat übrigens nur eine halbe Stunde gedauert, bis ich für diesen Beitrag über die Petition zum Sexualkundeunterricht in BaWü eine Beschwerde bei Twitter bekam. Von der Frau, die das Thema bisher massgeblich auf Seiten der Gegner geprägt hat, und zwar mit der Anrede "Don Albern" und ob ich in einem Dorf in Schwaben leben würde, selbst schwul, Trans, Bi sei und wisse, wie das ist.

Ich finde so etwas extrem unerfreulich. Mal abgesehen davon, dass ich selbst jede Menge über Diskriminierung von Minderheiten erzählen könnte, kann ich auch viel darüber sagen, wie man das durchbricht. Ausserdem denke ich, dass die Erfahrungen jetzt auch nicht so gross anders als beim Thema Sex sind, und generell hat sich in den letzten 50 Jahren enorm viel zum Besseren gewandelt. Selbst die Petition ist, formal betrachtet, nur der Versuch, eine weitere Erziehung in der Sache zu bremsen, vermutlich, weil den Initiatoren klar ist, dass sie zu mehr keine Kraft haben und keine Unterstützung finden. Weil: Es ist kein Geheimnis am Tegernsee, dass die Tochter einer Prominenz nach einer missglückten Beziehung mit einer Frau zusammenlebt und der Vater, wenngleich politisch sicher nicht progressiv, steht zu ihr.

In meiner Heimatstadt war es 1960 ein Skandal, dass meine Grossmutter nicht nur an schwule Schauspieler vermietete, sondern auch extra ausbauen liess. Dass wir hier heute nur eine schwullesbische Kneipe haben, liegt daran, dass sich diese Szene ansonsten immer dort getroffen hat, wo man hier eigentlich immer ist. Das war und ist kein Drama und als ich letzthin an einen Schwulen vermietet habe, hatte der auch keine erkennbaren Bedenken, dass ich im bayerischen Trachtenmantel und Jägerhut erschien. Das kann jeder selbst entscheiden und auch, wenn es sicher noch finstere Ecken gibt, die Erleuchtung brauchen: Der grosse Konsens diesr Gesellschaft ist, dass es keinen was angeht und man einfach andere Themen hat, über die man reden kann.

Es ist nicht so, dass ich mit schwulen Codes spiele. Die Umwelt neigt manchmal dazu, sich Gedanken um Codes zu machen, die sie für schwul halten kann. Das letzte Mal, dass ich mir so dumme Fragen gehäuft anhören musste, war in der Uni zwecks meiner Neigung, das Parkcafe zu besuchen, und das Morizz und bei Holy's einzukaufen. Da gab es fast unausrottbae Vorurteile und der Wortführer hat es erst eingesehen, als seine Freundin ihn wegen mir verlassen hat. Vorher war die Wahrheit nicht in seinen Kopf zu bringen. Umgekehrt war es so, dass der damals vorherrschende Kleidungsstil in dieser Szene ein dunkler Anzug war, was wiederum auf Studentinnen einen guten Eindruck machte, die überhaupt keine Ahnung von den angeblichen Codes hatten, sprich, das "schwule" Aussehen kam in der linksliberalen Mitte schlechter als bei den konservativen Opernbesucherinnen an. Danach war lange Ruhe, aber jetzt kommt das wieder, dieses "Sag mir, wo Du stehst". Diese Gesinnungsschnüffelei. Die gleiche Ansage hätte ich mir auch von der Gegenseite der Frau mit ihrem idpet-Triggerwarnungsgeschrei erwartet, in deren Schema ich sicher auch nicht passe.

LAUTER DEPPEN!



Ich bin nun wirklich nicht mehr in einem Alter, da man jede sexuelle Option sofort ausprobiert. Ich bin insgesamt eher langweilig und spiessig, aber das hat mich nicht davon abgehalten, bei Radio Uferlos die Nachrichten zu machen und bei denen viel über freie, kluge Medien zu lernen. Es kommt halt meinem eigenen, zersetzenden Witz entgegen. Was bin ich, was sind meine Texte? Charakter. Aber was ich sonst treibe, geht keinen was an.

Das ist meine Freiheit. Aber diese Freiheit, das merke ich im Moment, wird eingeschränkt von den Extremisten, besonders im Netz. Und momentan auch in der Zeitung, in der ich schreibe, denn da ist einerseits ein homophober Kommentar, der einfach nur bescheuert und eine Beleidigung für jeden angeblich "klugen Kopf" ist, und der Femimimi-Sülzverein. der es nicht lassen konnte und einen Shitstorm gegen die Betreiber von Openpetition angezettelt hat. Da stand, dass die Petition weg "muss". Leicht verbrämte Safe Place Gendertröterei, volle Namensnennung der Betreiber, mit Anlauf hineingetreten in das ohnehin schon wütende Hornissennest. Wer sich etwas umschaut sieht, wo die FAZ jetzt ihre neuen Leser her hat. Das hätte man genauso bei Kreuz.net oder PI haben können. Und natürlich reagieren die mit "Jetzt erst recht", "Wir lassen uns nicht unterdrücken" und "Wir haben es ja immer gesagt, die wollen uns nur zum Schweigen bringen". Ja, sie haben auch den Beweis. Jeder Schwule kann sich im Eindruck bestätigt sehen, dass bei der FAZ die Homophobie grassiert und jeder Homophobe sieht, dass bei der FAZ die Gendertröten Meinungsverbote durchdrücken wollen. Das ist kein schönes Bild.

Sehe mich hier also gezwungen klarzustellen, dass ich von Herrn Altenbockun genauso Lichtjahre entfernt bin, wie von Frau Lohaus. Man könnte da über den ganzen Irren und Durchgeknallten einen wunderbar zivilisierten Dialog machen, die Gespräche der Klugen und Aufgeklärten mit schönen Gedanken, wohltemperierend wirken - statt dessen kracht jetzt die Petition durch die Decke, weil bundesweit jeder Sarrazinfan, jeder Frauenverachter, jeder Ultrakatholik, jede Landfrau den Eindruck hat, dass man JETZT etwas tun muss - und unterschreibt. Dazu kommt noch ein bescheuert gemachtes Papier der Regierung, das man so tatsächlich auch kritisch sehen kann, Sarrazins neues Buch und für jeden Versuch, nett und charmant zu sagen; Hey, locker bleiben, schaut mal, lasst uns reden - für jeden derartigen Versuch ist es zu spät.

Die Debatte ist längst voll aus dem Ruder gelaufen, weil man sie den Extremisten überlassen hat. Und das wird alles noch sehr, sehr bitter, weil die einen eine verständliche, verkürzte Botschaft haben. Und auf der anderen Seite einfach die inhaltlich schwache, verquaste Genderquasselei steht. Aber davon jede Menge. Und der Rest, weil es halt um Sex geht, in die Schweigespirale rutscht. Und dann ist es nur ein kleiner Schritt, bis man sich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigt: Pornofillter im Internet. Da kann jede dieser Kotztütenfraktionen sicher zustimmen. Ist ja auch in ihnen angelegt, das Verbieten. das kann dann jeder als Triumpf vorzeigen. Der eine will ,keine Schwulen und die andere generell kein Porno und die Dritte hat es mit den Safe Spaces und ihrer Definition von sexismusfreier Einvernehmlichkeit und ich hätte es mit einem Moment der Tee ist fertig.

Zurück zur Macherin der Kampagne und der Autorin in der FAZ. Die Zuwachsraten der Petition sind enorm, und die Frau, die das alles ausgegraben und wochenlang bei Twitter erregt verbreitet hat, regt sich darüber auf, dass momentan nur Männer, vulgo also nicht sie dazu befragt wird. Das ist jetzt ihr grosses Problem. Dafür kriegt sie im eigenen Projekt der FAZ-Autorin ein ausführliches <3<3<3<3-Gefälligkeitsinterview. Ja, und wir alle stehen am Anfang eines wirklich langen und hässlichen Kulturkampfes, in dem sicher auch noch Frau Schwarzer nochmal ihre Prostitutionsvorschläge einbringen wird, jetzt, wo man sieht, wie viele Empörungsbürger man mit Sex auf die Palme bringt. Überall naturptalle Moralpinscher, deren Gott und Ideologie sagt, dass sie ihre Fordrungen zum Besten der Welt durchsetzen müssen.

Grün Rot in BaWü kann einpacken. Die ganze Sache entwickelt sich von einer Ansammlung einiger krasser Spinner hin zum Narrativ einer Besatzung durch eine Ideologie, die man genauso wenig will wie unsichere Kernkraftweke auf Landeskosten. Und wir brauchen ein paar Wutbürger der allgemeinen Toleranz, die denen durchaus ihre Meinungsfreiheit lassen - damit sie alle zeigen, wes Ungeistes Kind sie sind, und wir sie hohnlachend vorführen können. Bevor CDU und CSU mit den Steinbachs dieser Welt aus den Löchern gekrochen sind. Dabei sollte man nicht warten, bis andere vielleicht mal aus ihren liberalen Filterbubbles in Berlin gekrochen kommen: Da ist das tatsächlich ohne Bedeutung. Aber die Frau fragte: ich lebe tatsächlich hier in Finsterbayern. Mich und meine Freunde geht das was an.



Ach so, ja, die anderen. Die sind ja bekanntlich in der Piratenpartei, die gerade von der Antifa in eine Bedrohungslage terrorisiert wird, Das ganze Programm, Fahnen, Absprachen, Mobs, externe Helfer. Und da habe ich mir gedacht, das mache ich jetzt. In der FAZ und im Kommentarblog. Wo man hinschaut, möchte man randalieren. Habe heute viele Leute ganz hart getrollt, um auf as Wutniveau abzukühlen, um das hier schreiben zu können

Bevor es nächste Woche richtig blutig wird. Jeder kann mich einmal nach meiner secxuellen Orientierung blöd anquatschen.

Aber dann bin ich dran.

... link (121 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 8. Januar 2014

Open Petition, eine Nonmention und die Meinungsfreiheit

Nehmen wir mal an, es gibt da etwas im Netz, das uns nicht gefällt. Sagen wir mal, da ist so eine Gruppe, die hat etwas gegen reiche Menschen mit Vorlieben für Silber.

Und weil das natürlich nicht zu verhindern ist - wir leben in einem Rechtsstaat mit Eigentumsgarantie, der uns allerdings nicht vor Auslachen schützt - wollen sie, dass an der Schule wenigstens nicht darüber gesprochen wird, dass reiche Menschen mit Vorlieben für Silber ganz normal sind.

Weil das aber Thema an der Schule ist, wollen sie ein Gesetz dagegen.

Ja, das ist natürlich lächerlich, so lächerlich wie ihre Kommentare. Alle machen mit, die Antifa, die katholishen Landfrauen, die Migrantenbewegung und überhaupt, schreiben sie, wie pervers ist das denn.



Was soll man tun?

Nun, ich würde sagen: Nichts. Oder halt nein, nicht nichts, sondern eben dafür werben, wie schön es sein kann, Silber zu besitzen. Es hat ja verifizierbare Vorteile.

Ich kann sie auch auslachen, oder noch mehr Silber kaufen.

Etwas anderes ist es, wenn ich, sagen wir mal, 100 Freunde dazu bringe, sich im Netz dafür einzusetzen, dass die Petition ersatzlos gestrichen wird, weil sie natürlich irgendwie gegen mein Wohlbefinden verstösst. Das wäre schon mal ein Versuch, die Meinungsfreiheit der anderen zu erschweren. Legitim, aber man weiss ja von der anderen Seite, wie schnell so etwas in einen Shitstorm umschlagen kann.

Nochmal etwas anderes wäre es, wenn meine Freunde dann anfangen würden, alle, die sagen, so sei das halt in einer Demokratie, blocken würden, in der Hoffnung, dass Twitter ihre Accounts löscht. Das wäre dann noch ein Schritt weiter, denn so ein suspendierter Account macht es nicht so leicht, sich zu äussern. Und es betrifft ja auch noch andere. Die ich für Helfer der Gegenseite halte, die es aber vielleicht gar nicht so meinen. Egal! Weg mit denen. Wer nicht mein Silberfreund ist, soll das Maul halten.

Dann geht das schief, denn natürlich sind viele nicht erbaut, wenn ich Leute, die nur für die Freiheit der Meinung eintreten, mit meinem freidrehenden Mob zum Schweigen bringe. Es kommt einer daher und schreibt in der Zeitung darüber, wie ich das mache und wer da alles dahinter steckt. Irgendwie sehe ich gerade nicht mehr so gut aus.

Meine 100 Terrorfreunde giften aber nicht nur die Petition an, sondern auch die Plattform, auf der sie steht. Das ist eine nette, freundliche und bislang unauffällige Orga, die sich an die Gesetze hält und auch in diesem Fall, auch wenn es mir nicht gefällt.

Und das passt mir alles überhaupt nicht. Ich hätte es einfach gern weg, ich fühle mich da im Recht und reden will ich auch nicht. WEG DAMIT!!!!11!!1 Scheiss auf die Gesetze und die Meinungsfreiheit, die müssen einfach weg.

Das könnte ich lang fordern. Es würde nichts passieren. Weil man mich nach der ganzen Vorgeschichte nicht mehr als den netten Silberfreund sieht, sondern als Teil eines Mobs, der rücksichtslos Eigeninteressen durchsetzt.

Ich bin an dieser Stelle in einer extrem unguten Lage. Ich bin ziemlich isoliert, und jetzt merke ich, dass ich irgendwie exakt jene Mitte erreichen müsste, die meine Freunde in letzter Zeit zum Feinden erklärt hat, weil, wer nicht mit uns ist, ist gegen uns.

Da bieten sind zwei Strategien an. Die eine - und sinnvolle - wäre, der Mitte klar zu machen, dass man da wohl ein wenig zu weit ging und das so nicht meinte. Natürlich ist es nicht leicht, sich zu entschuldigen, wenn man die ganze Welt als Blechnapfgrattler bezeichnete, aber man kann es wenigstens versuchen. Versuchen lassen. Sich eine Mehrheit organisieren, Verständnis aufbauen. dazu lernen und zumindest mal eine Weile die eigene Theorie des Silbrbesitzen hintan zu stellen. Dann kann es sein, dass es sich einrenkt und die Mehrheit die Idioten da mit der Petition auch auslacht.

Die andere Methode ist es, sich zu verstellen,dorthin zu gehen, wo noch keiner begriffen hat, dass man zur Silbernen Armee Fraktion gehört und alles hasst, was anders ist, und so zu tun, als wäre man ein besorgter Bürger - und dann gar nicht gross auf die Petition eingehen, sondern auf die Betreiber der Plattform als schwächstes Glied in der Kette. Und denen als Scheinneutraler die Hölle heiss zu machen. Ihren Ruf zu ruinieren, sie vorzuführen.

......................

Ich mag die Petition, die gerade in Baden-Württemberg gegen die Gleichbehandlung sexueller Orientierungen im Unterricht läuft, nicht. Ich finde das Ding in allerhöchstem Masse unerfreulich. Es ist nicht schön, dass es im Rahmen des Grundgesetzes ist, das zu fordern, aber es ist auf der anderen Seite auch der Grund, dass ich die gleiche Freiheit habe. Überhaupt, Meinungsfreiheit wird eigentlich immer erst dann spannend, wenn es keine Meinungsgleichheit ist. Und so mies es mir erscheint, so sieht man doch, wie es teilweise zugeht, und was noch zu tun ist.

Nehmen wir mal an, der Shitstorm, der momentan vor allem durch Vertreterinnen des extremen Feminismus getragen wird, hätte Erfolg. Nehmen wir an, es gelänge denen, Open Petition zum Rückzug zu bewegen. Gern auch mit dem besagten Verführen, die unter falschen Flaggen segeln. Was würde sich dann ändern?

Unter den 58.000 Unterzeichnern ist sicher einer, der sowas an einem Nachmittag nochmal neu programmiert. Die Leute würden wieder unterschreiben und zwar mit dem Gefühl, dass eine Lobby der anderen Seite wirklich ihre Freiheit einschränkt - und es wäre nicht mal falsch. Sie würden es allen erzählen und sie hätten leider recht. Im Prinzip würde man 58.000 nur weiter in ihrem Hass und kruden Weltbild bestärken. Und die andere Seite wäre bestärkt in der Erfahrung, dass es geht. Dass sie mit solchen Methoden durchkommen.

Und würde ich mich als Libertin dann hinstellen und sagen: Hey, ich will, dass auch das Tragen von Abendkleidern, schicker Brillen, Perlenketten und hemmungslo-wildes Treiben in historischer Verkleidung auf Schlössern erklärt wird, und dieses noch und jenes noch, und man kann das doch auich fürstlich entlohnen, wenn man mal eben 20 Damen braucht und es ist prima., wenn sie das nicht erst Mitte 20 mühsam herausfinden und Mätressen sind Teil des Alten Europa

Dann hätte ich beide Gruppen aber sowas von an meinem Allerwertesten, wie ich das eigentlich gar nicht verdiene. Ich mein, es geht um Sex. Das soll jeder so machen, wie er will. Aus. Fertig. Ich will da keinen Pastor an meinem Bett und keine Zeitschriftentante. Die Sexualpraktik, gegen die nicht irgendjemand auf der Welt etwas hat, die gibt es nicht, und auch ich finde das alles nicht gerade begehrenswert. Das darf auch jeder sehen, wie er will. Wenn man für den anderen ansatzweise ein klein wenig Verständnis übrig hat, ist das schon mal ein guter Anfang. Da kann man vielelicht irgendwie zusammenleben.

Aber genau das wollen die Zündler auf beiden Seiten nicht. Beide leben prima, wenn die einen weiterhin sich von Schwulen und Lesben gstört zeigen können, und die anderen ihre Rape Culture basteln. Die einen können dann ihre Moral hochhalten und die anderen Beiträge schreiben, wie doof sie küssende Heten finden. FINDE ICH JA AUCH wenn ich eine Abfuhr bekam, an der Kreuzung stehe und auf der anderen Seite knutscht eine zweite Romy irgendeinen Idioten, den ich hasse hasse hasse.

Aber der Kampf um die Akzeptanz läuft nun mal nur dann gut, wenn man die Mehrheiten dazu bringt, den Standpunkt zu verstehen. Auf diese Art und Weise haben Schwule in den USA nicht Dr. Laura zum Verschwinden gebracht, aber ihren Wirkungskreis eingegrenzt. Natürlich könnte man jede schwule Radioshow auch eine Stunde lang nur einen auf Mädchenmannschaft und marginalisiert machen, aber das machen die nicht. Die haben begriffen, dass es darum geht, Mehrheiten zu finden, selbst um den Preis eines Hamburger OBs und eines FDP-Vorsitzenden. Idioten links liegen lassen und zum Rest sehr charmant sein - das geht.

Aber damit man sie links liegen lassen kann, müssen sie irgendwo ihren hässlichen, abschreckenden Sumpf haben. Bei Open Petition kann man wunderbar zeigen, was das für Leute sind, dann überlegt sich der Rest, ob er wirklich mit sowas ins Bett steigen will, die sind nämlich ein paar Nummern zu krass drauf. Man muss dankbar sein, dass die so vernagelt sind. Das macht es einfacher, zum Rest zu sagen: Komm schau, also...

Und man darf selbst nicht selbst genauso vernagelt sein. Die Meinungsfreiheit, die die in ihrem finsteren Loch nutzen, macht für die Klugen und Gewitzten so viele Räume und Freiheiten auf. Das sollte man nutzen, und sich fern, weltenfern von denen halten, die denken, sie machen mit Tricks und Mobs die Plattform platt. Das ist nicht die gleiche Front. Das sind die, die man bei nächster Gelegenheit, bei der kleinsten Abweichung ihrer Norm, wieder an der Gurgel hat.

Am Rande, das habe ich selbst auf die harte Tour bei Politically Incorret gelernt. Wir haben die letztlich damals von Myblog vertrieben. Toller Sieg, dachten wir.



Wir hätten besser lustige Katzenbilder für unsere Sache posten sollen.

... link (115 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 7. Januar 2014

Die Radsaison 2014 ist eröffnet!

Nach dem Gesetz der Wetterkapriolen durch den Klimawandel kommt ohnehin kein Winter mehr.



Das ist schlecht für das Rodeln, das dieses Jahr eindeutig nicht mehr geht, aber andererseits waren die letzten beiden Winter hart genug.



Und weil es auch nicht nett ist, wenn ich nach Teneriffa fahre und der rest hier friert, ist es aucg gut für das Zusammenleben.



Man muss der Lage nur die guten Seiten abgewinnen; zwei Stunden jedenfalls hält man es schon auf dem Rad aus.



Man darf halt nicht gar so schnell rasen, man darf statt dessen etwas trödeln, und ausserdem ist es ja wirklich schön, man kann auch einfach in die Landschaft blicken.



Das ist noch nicht viel, aber vielleicht beginnen dann auch die grossen Touren früher. Letztes Jahr etwa dachten wir daran, im Februar eine Alpenüberquerung zu machen - die ersoff dann im Schnee. Dieses Jahr - man sieht von hier aus die Berge - ist es nicht undenkbar.



Schnee und Eis kamen auf dieser Welt noch nie zu früh wieder. Man muss nehmen, was man kriegen kann, und es könnte dieses Jahr recht viel werden.

... link (13 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 6. Januar 2014

Trennung

Letztes Jahr meinte N., dass es ja Verschwendung wäre, was bei mir alles in Rädern steckt. Vermutlich hat er Recht. Das Problem war lange Zeit, dass es sehr, sehr günstige Gelegenheiten gab, wie sie inzwischen längst nicht mehr zu bekommen sind. Besonders bei MTBs hat die Qualität so nachgelassen. dass heute die Traumräder meiner Jugend und hochwertige Gruppen gebraucht teurer als neu sind. Das wird vermutlich auch mittelfristig bei den letzten Vollaluminiumgruppen für Rennräder so werden, weil dieser Markt nicht mehr befriedigt wird. Von den teilweise absurden Preisen für hochwertiger Stahlrahmen will ich erst gar nicht reden.



Und inzwischen habe ich so viele, dass ich durch den Speicher gehe und mich einen Moment frage, Oh, was ist denn das? Und dann fällt es mir wieder ein, und dass ich darauf nicht mehr als 30 Kilometer gefahren bin. Ich habe ja noch andere. Und dann muss man aufräumen und vergisst es und es fällt einem erst wieder auf, wenn man denkt - in Piratenfarben??? Das ist eigentlich kein Zustand und durch das Herumstehen werden sie auch nicht besser. Das bezieht sich jetzt nicht auf das Quintana Roo, das ist eher unverkäuflich, weil der Markt für Alurahmen noch nicht bereit ist - aber da ist zum Beispiel ein Kogy Miyata, das ich einfach gern restauriert habe, und das mir zu gross ist.



Angefangen hat das ja schon länger, zum Beispiel habe ich meiner Mieterin ein Cannondale zur Verfügung gestellt. Ich kann schon einige Räder brauchen, aber am Tegernsee sind so viele, dass auch 5 Leute kommen könnten und man könnte überlegen, ob man nun mit MTB oder Rennrad eine Ausfahrt macht und welches das Ersatzrad ist. Und darunter ist halt auch ein Pinarello, mit dem ich nie warm wurde, obwohl es passt. Gleichzeitig ist hier auch noch ein De Rosa, das mir zu gross ist, und eines, das zu klein ist - beide werde ich behalten. Weil die Erinnerungen gut sind. Beide kommen aus Italien, beide geben mir etwas, ein gutes Gefühl und ein Lächeln, wenn ich sie sehe. Aber dann ich da noch ein Fehlkauf-Daccordi. Und ein wahnsinnig aufregendes, aber mir zu kleines Vitus. Das steht nur rum, weil es keinen Druck gibt, es loszuwerden. Und dann ist da noch ein zu kleiner Overmax von Grandis. Wunderschön.. Nie fertig genaut, wegen eines kleinen Problems. Der Overmax ist einer der schönsten Rahmen, den man sich vorstellen kann, aber er ist mir zu klein, und er gehört nicht in den Speicher.



Das Geld für das letzte, verkaufte Rad habe ich indirekt gleich wieder gespendet, für etwas, das mir wichtig ist. Das Problem beim Verkaufen ist ja, dass das Geld irgendwo hin muss, und ich traue ihm nicht. Nie. Auf keinen Fall. Es gibt auch keinen Grund, warum ich das jetzt machen sollte, denn der Winter ist nicht gut für die Preise. Daher warte ich auch noch. Aber dann werde ich es tun und die Käufer bekommen feinste, restaurierte Klassiker und woanders auf der Welt - wie soll ich sagen - ich habe nichts von Rädern auf dem Speicher, das ändert nichts, aber die Welt ändert sich dann ganz sicher. Ein ganz klein wenig. Zumindest in meinem Hirn, das dann nicht überrascht ist, wenn ihm im Speicher ein ladenneues Bass0 in die Hände fällt, das ich genauso wenig gefahren habe wie sein Käufer im Jahre 1987.

... link (19 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 6. Januar 2014

Antifaschismus oder Antifa

Ich glaube, der Gauweiler hatte gar nicht begriffen, was er da tat, als er so massiv die Wehrmachtsausstellung in München bekämpfte. Als dann der Jakobsplatz vor dem Stadtmuseum - wo heute die jüdische Gemeinde daheim ist - sich mit immer mehr Neonazis füllte, muss auch er begriffen haben, dass da etwas anderes als alte Soldaten mit Dackel und Krückstock aufmarschierten, oder die Reste von den Republikanern oder was man sonst so kannte. Das war der braune Mob. Hier sollte er losziehen, zum Marienplatz, über den Rindermarkt und den Altstadtring.

Es war von Beginn an klar, dass es nichts werden würde. Der Marienplatz war gesteckt voll mit Gegendemonstranten, und die Neonazis marschierten viel zu spät los, mit Rufen wie "Hier-- marschiert -- der nationale Widerstand! Und wir, am Rand der Strecke riefen zurück: 6. Armee nach Sta-lin-grad! Das war recht laut an diesem Tag.

Ich war mit dem Rennrad unterwegs, man wollte ja wissen, was unterwegs so los war, und damals waren Handies noch nicht so verbreitet. Ich flog durch Seitenstrassen, wischte an Absperrungen vorbei. überholte den Zug und tauchte vor ihm wieder auf. Das machten damals so einige, und so war immer jemand nicht nur seitlich von ihnen, sondern auch davor in den langen, eigentlich gesperrten Räumen, und sang ihnen wenig nette Dinge entgegen. Auf keinem Fussbreit sollten sie glauben, sie könnten hier unbeleidugt marschieren.

Die Nazis marschierten weiter, zwischen drin ihr Lautsprecherwagen, gross, schwarz, laut, durchaus in ihrer Masse nicht gerade ungefährlich wirkend. Vorne hatten sie ein Transparent, das hinderte sie daran, auszubrechen und uns zu jagen. Und natürlich die Polizei, die etwas genervt von uns und sehr genervt von den Nazis auf ihrer genehmigten, rechtmässigen Route war: Es war die grösste Nazidemonstration in München seit 1945. Das ist nicht gerade lustig gewesem, für niemanden, ausser für die Nazis. Ich vermute, das hat sogar die CSU verstanden: Werbung für Bayern war das nicht.

Irgendwie ergab es sich dann, dass beim Einmarsch der Nazis ins Tal hin zum alten Rathaus auch Menschen unter dem Alten Rathaus aufs Tal strömten. Wir waren vorne bei den Nazis, von hinten kamen welche, der Platz wurde weniger, und irgendwann ging es für uns nicht weiter zurück und für die Nazis nicht weiter vor. Und so standen sie dann da mit ihrem Plakat und wir mit den Rädern und hinter uns 20000, die sich langsam, aber unerbittlich in Bewegung setzten. Zwischen uns ein paar Meter Platz und die Polizei. Wer vorne stand, hatte eindeutig schon vorher gestört und stand jetzt hier und hielt eine genehmigte Demonstration auf. Rein rechtlich hätte uns die Polizei wegprügeln können, denn wir behinderten Bürger dieses Landes beim Ausüben ihres Demonstrationsrechtes.

Man denkt komischerweise nicht viel, wenn man da so steht, vor einem die Einsatzkräfte der Polizei in voller Montur und ein paar Tausend Nazis und hinter einem eine Masse, die jetzt besser nichts falsch machen sollte. Man ist in solchen Momenten nicht mehr Herr seiner Entscheidungen, man kann auch nicht gehen, denn es ist eng. Und in der ersten Reihe war niemand darauf vorbereitet, dass er plötzlich an diesem Ort stehen würde. Wir waren ja ganz normale Bürger und keine Helden und keine Strassenkämpfer. Nicht weit von mir entfernt stand der alte P. mit seiner Frau, er hat in Ungarn überlebt und war nun hier, klein, gebrechlich und vor uns stand etwas wirklich nicht Schönes, laut, braun und wollte weiter, idealerweise, das sagten sie, auch über uns hinweg. Da standen wir nun, wir und der natioanle Widerstand und die Polizei.

Die Polizei war klug genug, den Kordon zu verstärken, uns ein paar Meter zurückzudrängen, und den Nazis aufzuerlegen, ihre Abschlusskundgebung jetzt, im Tal zu machen. Hinten am Isartor warteten dann schon die Busse auf die 6. Armee.

Das ist Antifaschismus. Sich den Nazis auf eigenes Risiko in den Weg stellen und dafür notfalls auch zu bezahlen. Komischerweise machte ich mir mehr Sorgen um mein Rennrad als um mich.

Der Ausgang war natürlich vorher niemandem klar gewesen, das alles fand in einer überfüllten Einkaufsstrasse statt, rechts und links standen eingekeilte Autos. Der Abstand war gross genug, um die Nazis laut zu stören, aber nicht gross genug, um wirklich effektiv schwerere Gegenstände zu werfen.

Und damit kommen wir zur Antifa. Die Antifa wusste, dass vorne ganz normale Menschen standen. Sie wusste auch, dass dieses Gleichgewicht extrem fragil war. Und sie wusste, dass da die grösste Zusammenrottung brauner Gewaltbereiter seit 1945 auf Münchner Boden stand. Wir haben sie aufgehalten, das war eine gute Sache und mehr war nicht drin, wir haben sie gestoppt und gehindert und es ist nichts passiert, das ist eigentlich der Sieg und das Wichtigste, aber es reichte der Antifa nicht.

Die Antifa stieg vermummt auf die Autos und begann. von dort oben Mitgebrachtes in Richtung Nazis, Polizei und erste Reihe zu werfen. Mit ganz viel Schmackes konnte man vielleicht uns voll, die Polizei mittel und die Nazis so leicht treffen, dass sie vielleicht mit dieser Ausrede mit einem Frontalangriff auf die erste Reihe reagieren würden. Wenn hinten tausend anfangen, loszulaufen....

#dankepolizei. Das hätte ich nach Wackersdorf nicht gedacht.

Die Polizei hat am Ende das Unglück verhindert. Die Antifa hat auf den Autos herumrandaliert und getobt, bis sie Haufen von Schrott waren. Sie haben geworfen, was geht, und irgendwann hat einer von einem hinteren Auto ein Mädchen auf einem Auto weiter vorn mit einer Flasche getroffen. Sie konnten das tun, weil um sie herum genug normale Bürger waren, durch die die viel zu schwachen Polizeikräfte nicht gekommen wären, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Sie konnten das tun, weil sie im Ernstfall schnell zur Seite hätten ausweichen können. Und sie konnten das tun, weil sie auf Gewalt aus waren und das jetzt einfach ohne Rücksicht auf Verluste machten. Deutsche Polizisten schützen die Faschisten, brüllten sie, auch wenn hier eigentlich deutsche Polizisten den alten Herrn P., der hier nichts verloren hatte, schützte.

Das ist Antifa.

Die Antifa ist der Krebs im Fleisch des Antifaschismus. Von den 20.000 auf dem Marienplatz hätte kaum einer gesagt: Ey da hinten, die Nazis, die sind Folge der Ungleichbehandlung des Kapitalismus und des Eigentums in Deutschland, Kapitalismus erzwingt geradezu die Nazis, und wer den Kapitalismus bekämpft, bekämpft die Wurzeln der Nazis, und deshalb ist es auch in Orndung, einen Mercedes zu zertrümmern, wenn man an die Nazis nicht herankommt. Oder an wen auch immer, in Hamburg sah man ja gerade, wie sich der Mob dann an Autos abreagiert. Kaum einer hätte in München Lust gehabt, es wirklich auf eine Strassenschlacht ankommen zu lassen. Dafür waren die zu viele und bei uns war die halbe IKG - wer die Altersstruktur kennt weiss, das wäre entsetzlich geworden.

Hier marschiert der Natiolnale Widerstand. 6. Arme nach Stalingrad. Und das Mädchen, das vom Auto gefallen ist, und das die Antifa später als Schwerverletzte eines Gewalteinsatzes der Nazis verkaufte. Die Nazis waren übrigens auch auf den Autos ihrer Seite und haben sie nicht minder demoliert.

Ich war dazwischen. Ich hatte sehr viel Glück an diesem Tag, kein Haar und keine Speiche wurde mir gekrümmt. Man nennt das wohl "Äquidistanz" und darin bin ich auch geblieben.

Ich bin dankbar, bis heute dankbar für alle auf dem Marienplatz ausser der Antifa, und ich bin dankbar für die besonnene Polizei. Und ich bin froh, dass die Fahne dieser Antifa-Leute nicht unwidersprochen bei den Piraten hing. Trotzdem, dass sie dort hängen blieb, sagt eigentlich alles über den Zustand der Partei aus und wie sie sich vorführen lässt. Von Oliver Höfinghoff, dem bei Twitter mithetzenden Harry Liebs, ihren Hilfsmobbern und Helfern bei der Leitung und in den Strukturen, ihrer Propagandistin Anne Helm und all denen, die denken, so ein wenig Randale macht doch nichts, die Polizei prügelt nur und mit einem angezündeten Mülleimer werden die Mieten billiger und Frontex wird aufgelöst.

Oh, einer von denen bezeichnete mich gestern übrigens als #Antisemit. Das ist halt auch immer Antifa: Arier entscheiden, wer Antisemit ist, und ob der Betreffende dann für die IKG aktiv ist, die jetzt auf dem Jakobsplatz steht, ist dann auch egal. Wer Jude ist, bestimmen sie. 15 Idioten, die das retweeten, finden sich bei den linken Piraten immer.

Das ist Antifa. Und ich wünsche ihr viel Spass auf den Spuren der 6. Armee nach Stalingrad. Wenn die Piraten mit denen nicht fertig werden, wenn sie den Unterschied zwischen Kampf gegen Faschismus und Randale und Einschüchterung linksextremer Feinde unseres gemeinsamen Staates und der gewaltfreien Demokratie nicht erkennen, die sie eigentlich neu booten wollten: Dann haben sie halt einen Virus, und sind eine Schadsoftware, die dringend ein Update braucht.

Oh, das mit dem Update hat übrigens auch ein Parteimitglied geschrieben, und wurde bei Twitter dafür verhauen. Das Update sollte, mit Verlaub, grosszügig ausfallen. Denn in dem Moment, da ich dies schreibe, versuchen Piraten aus dem linken Umfeld übrigens, meinen Twitteraccount mit Massenblocken suspendieren zu lassen. Partei der Meinungsfreiheit.

... link (26 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 4. Januar 2014

Am Fluss

Nach dem letzten Jahr und seinen Fluten bleibt ein komisches Gefühl, wenn man hinausfährt zum grossen, braunen Strom, der hier nie so schön wie bei Dürnstein ist, wo der Frauenmörder von Bidlabuh seine Adelheid hineingeworfen hat.



Überhaupt ist Bidlabuh eine Sammlung schöner, alter Frauennamen, und dass Dorothee fehlt, ist nicht so schlimm, denn der Name ist CSU-verbrannt. Jedenfalls, ruhig liegt der Fluss da und man denkt sich so: Was wird er dieses Jahr machen?



In Amerika frieren sie unter einer Wetterlage, die atypisch ist wie jene, die uns letztes Jahr dieses Hochwasser brachte. Was damals gesagt wurde - in unseren Breiten nehmen solche Erscheinungen zu - scheint sich zu bewahrheiten, und wenn das hier so weiter geht, bekommen wir auch noch einen der wärmsten Winter seit langem.



Und keine flutbringende Schneeschmelze im Frühjahr, mangels Schnee, aber wer weiss schon, was dann kommt. Am Tegernsee haben sie Angst vor einem Stauwehr und dass sie zur Rettung von Rosenheim abgesäuft werden, hier bleibt eine gewisse Anspannung. Das Vertrauen in die Beherrschbarkeit ist einfach weg. Auch wenn sich in Flussnähe wieder Häuser gut verkaufen lassen an die, die nichts wissen.



Die Natur kennt das, was wir als "Katastrophen" bezeichnen nicht. Etwas passiert, etwas verändert sich, die Natur macht da beste daraus, nach 10, 200 Jahren ist das weg. Mit Ausnahme von Fukushima natürlich, diesem Irrsinn, den man uns vergessen machen möchte. Das strahlt noch etwas länger. Da brauchen wir und gar nicht über einen Fluss beschweren. Die Hölle, das sind wir selbst.

... link (6 Kommentare)   ... comment