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Sonntag, 19. Januar 2014

14 Grad auf den Bergen

Oben läuft der Schnee, unten bleibt die Katze stehen und der Wagen fliegt entfesselt den Achenpass hinauf.





Für die Leute, die zu Weihnachten neue Ski bekommen haben, mag es bitter sein, weil auf den Pisten so wenig geht. Aber es ginge sehr viel auf dem Radweg nach Italien, alles ist frei.





Im Sommer habe ich mich auf dem Weg nach Meran in dieser Kirche eteas abgekühlt - das wäre heute keine gute Idee, denn sie ist eisig kalt. Davor, im Gasthaus, kann man draussen sitzen.





Dafür scheint gemeinerweise - im deutschen Flachland herrscht längst Väterchen Nebel über tristen Farben - die Sonne in Kufstein. Im Süden ist schlechtes Wetter, hier ist Föhn und was im Norden ist, schafft es nicht ins Oberland.





Theoritisch kennt man Kufstein, hier hat sich eigentlich seit den 70er Jahren nichts geändert, immer noch die alte Schmugglerburg - aber dann doch. Ein neues Cafe in einem sehr alten, sehr nett restaurierten Haus. Die Bohne Titols. Nett. Mit Kaffeerösterei.





Zurück in den Abend entlang der drei Seen: Thiersee, dann vorbei am Wendelstein, der auch schön schneefrei ist, zum Schliersee und dann zum Tegernsee.





Es war nicht nur ein Tag, sondern ein geschenkter Tag und man sollte daran denken, wenn man andere sinnlos verschwendet.

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Samstag, 18. Januar 2014

Schneefrei

Der Wintersport hat verloren, aber was für einen eine Tragödie ist, weil er doch die schöne Ausrüstung gekauft hat und jetzt auf der grünen Wiese steht, ist für den anderen gut: Freie Bahn an den See, auch wenn es Samstag ist, also der Tag, an dem es sich normalerweise von Holzkirchen bis Achenkirch staut.





Dabei ist es hier immer noch -angesichts der Begleitumstände - schön. Man kann schon etwas unternehmen, auch wenn keine Lifte rattern und keine Rodelabfahrt möglich ist, bis hinüber auf die andere Seite des Inntals. Es ist nicht kalt genig für den Schnee und deshalb warm genug, um ein paar Stunden draussen zu sein.





Gut, der Föhn - der Föhn hat nicht ganz gewonnen. Nicht genug Anlauf, nicht genug Kraft, zu viele Wolken auch im Norden, sonst wäre es ein Traumtag geworden, zumal es inzwischen ja auch etwas länger hell ist. Was sollen wir tun, um besser als die Karibik zu sein, fragen verzweifelte Wirte. Wenig. Das Gute sehen. Überall sonstwo ist es noch weniger schön Man muss nehmen, was man kriegen kann.





Und ausserdem setzten jetzt vor einem Jahr Schneefälle ein - mit wirklich schlimmen Folgen für alle, die hier waren. Ich weiss das, ich musste nach München und bin mehr gerutscht als gefahren. In dieser Jahreszeit gibt es immer etwas, was npch Übler sein kann. Es ist warm, man kann sich draussen aufhalten, die Aussicht ist schön und man bricht sich keine Knochen.





Und es gibt Trüffel in Raviolitarnung.

Man kann mehr wollen, aber man kriegt halt nicht mehr. Und die nächste weisse Pracht kann mir nach den letzten beiden Jahren auch noch eine Weile gestohlen bleiben.

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Samstag, 18. Januar 2014

Es sind dies

Tage, an denen man froh um den weichen, warmen Klang eines Röhrenverstärkers ist, und um Musik aus einer ganz anderen Region, in der es jetzt - zumindest in meiner Vorstellung - warm und sonnig ist, und die Menschen draussen sitzen.



Ich darf mich nicht beschweren, der Klimawandel hat gründlich ausgeräumt mit den Wochen voller Nebel, der früher aus der Donau drang. Das ist kein Problem und kein Schaden für die Welt, deshalb untersucht es vermutlich auch niemand. Aber die schweren, grauen Wochen mit der besonders schlechten Luft sind auf ein paar Tage zusammengeschrumpft, so wie heute.



Ihren schlechten Ruf als Nebelloch verdankt meine Heimat einer Geschichte, die für mich nur noch ferne Erinnerung ist, als die Stadt eher grau und nicht so herausgeputzt wie heute war. Petrochemisches Zentrum, das sollten wir werden, geworden ist es statt dessen ein führender Hersteller für Abgasprobleme anderer Länder, ud manchmal schon sehr italienisch und gar nicht mehr der bayerische Sumpf am Fluss. Regensburg und Passau sind schlimmer dran.



Schlecht ist das für's planetare Klima und gut für das Wohlgefühl, denn niemand trauert diesen zähen Zeiten der bleiernen Leichendecke hinterher. Als ich aus München zurück kam, habe ich die Bibliothek vor allem wegen des Nebels so bunt gestrichen und bunte Bilder aufgehängt, und erst die langfristige Beobachtung machte mir klar, dass ich nun doch keinen Vorhang brauche, um das Grau draussen zu halten: Es ist nicht mehr wie früher. Und wenn er dann doch durch alle Strassen kriecht, ist es meist schon spät, und am Tag ist das alles wieder vorbei.



Das ist wie mit den alten Nazis, die Republikaner wählten und den Sadisten in der Schule, der Lieblosigkeit beim Umgang mit der Bausubstanz und dem hier besonders tumben, alles in Kauf nehmenden Fortschrittsglauben: es hat nachgelassen, man kann es einigermassen ingorieren und wenn es zu viel ist, schnell fliehen, für ein paar Tage. Vielleicht fühlen die sich alle hier inzwischen auch weitaus unwohler als ich. Sie mögen keine blendende Laune und den Aufbau einer Gegenkultur und das, was ich in der FAZ schreibe.Gewinner sehen anders aus, auch wenn sie manchmal wieder angekrochen kommen und das Atmen erschweren.

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5 Jahre Stützen der Gesellschaft

Hier stand soeben noch ein Entwurf über die Top 50 unerfreulichsten Personen, die ich in den letzten 5 Jahren bei der Arbeit für die FAZ erleben und überleben durfte - man macht sowas wie die SdG nicht, ohne dass es nicht auch öfters knirscht. So eine Art Ranking entlang der Zeiteiste, für jene, die glauben, das sei alles so leicht und fluffig, wie es sich liest. Mal kam das von innen (man erinnert sich an einen durch "Kollegen" in klar rauskeglerischer Absicht gelöschten Beitrag über Fukushima) und mal von Aussen (huhu, Michael Seemann) und im Moment habe ich es da mit einem sehr vielschichtigen und gut verschränkten Netzwerk zu tun, eine Mischung aus Antifa, Piraten, Femimimi und einer kranken Stalkerin. man glaubt gar nicht, was es alles gibt, bis man es erlebt hat. Aber gut, davon sollte man sich nicht die 5 Jahre kaputt machen lassen, schliesslich gab es da auch unendlich viel Zuspruch und Lob und Freundlichkeiten und Komplimente, und deshalb nehme ich mir die Minderklugen von der Antifa jetzt, im letzten Beitrag dieses Blogjahres noch einmal vor, bevor es dann unbeschwert mit dem neuen Jahr weiter geht - oder auch nicht, den in Teneriffa mache ich eine Karriere als Heiratsschwindler Projektentwicklung für die Huffiungton Post RICHTIG Urlaub.

Aber morgen bin ich am Tegernsee und habe dazu die Antifa eingeladen. Soll sie diesmal doch bitte an der richtigen Stelle ihre Probleme vortragen, empfehle ich ihnen in dieser liebevollen "Sollen sie doch Torte essen wennn sie sich keinen Döner leisten können"-Haltung, die sowohl in der FAZ als auch im Kommentarblog so beliebt ist.

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Freitag, 17. Januar 2014

Blauschimmel

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mund, Junge.

Halt den Mu

Diese Linienführung ist ja ganz erstaunlich.

Ja.

Hat das nicht sehr weh getan?

Überhaupt nicht.

Tapfer!

Es ist wirklich nicht so schlimm.

Also bei mir hat es weh getan.

....

Sehr sogar.

Du hast sowas???? Du warst doch immer voll dagegen?

Ja. Seit diesem Sommer.

In Deinem Alter noch? Wow.

Ich habe es in Ostin am Tegernsee machen lassen.

Da gibt es doch keinen, der sowas macht?!?

Doch, aber der Stacheldraht da auf der Weide hatte nur normale Stacheln und deshalb sieht das nicht so wie ein gestanztes Bild wie bei Dir aus. Wie geht das eigentlich, wie knallt man so in einen Drahtverhau, dass es nur den Oberarm erwicht? Und heilt das wieder?





Ich schäme mich ja auch etwas dafür, dass ich mit Frauen so umgehe. Aber wie soll ich sagen: Das ist für mich ein wenig so wie mit einer entwerteten Fahrkarte. Bitte einschieben, Razong, für mich entwertet. Sie wollen anders sein, sie wollen anders wahrgenommen werden, daa kriegen sie. Ich kann da nicht freundlich sein. Nicht dass es mich provoziert, es kitzelt nur den Schalk in mir heraus. Vermutlich ist das auch der Grund, warum Unsitten wie Rauchen, Saufen, Tattoos und Piecings bei Patnerportalen angegeben werden: Sieht aus wie die Exfrau vom Exbuprä oder sonstwas, wer's mag. Da bin ich einfach so, wie ich bin, da kann ich nicht aus meiner weitgehend unbeschädigten Haut (die bis auf einen ganz langen Striemen abgeheilt ist und in zwei Jahren sieht man da auch nichts mehr). Würde ich es beziffern müssen, was es für mich bedeutet, dann würde ich sagen:

Lieber nicht. Trinken ist in Ordnung, Rauchen von mir aus, aber auch schon mit etwas Druck zum Aufhören, beim Essen habe ich, wenn es um Billigfrass geht, die zarte Bestimmtheit eines nordkoranischen Umerziehungslagers, alles andere: Nein.





Das seltsame ist: ich bin bei sonstigen "Macken" und "Makeln" vollkommen unempfindlich. Echte Narben sind mitunter gar nicht mal so uninteressant. Alterungsprozesse gehören dazu, das entwertet keinen. Und wenn ich bei einer jungen Katze OOOOOOh die will ich haben sage, dann tue ich es im Bewusstsein, dass daheim schon eine nicht mehr ganz so junge und wunderbare Katze auf der Ofenbank liegt. Aber diese Blauschimmelfarbe - wirklich nicht. Und das, was da als künstlerischer Ausdruck angeboten wird, ist in etwa auf dem Niveau einer Wandschblonenmalerei. Elefanten ziehen durch die Steppe in den Sonnenuntergang. Delphine hüpfen. Sowas. Nichts was ich mir an eine Wand hängen würde. Und schon gar nicht an en Körper.

Eine Wand kann man wenigstens noch übertünchen, habe ich nicht gesagt, die Stimmung war ohnehin schon im Keller und da wird sie auch noch lange bleiben. Van Laack macht tolle Hemden! habe ich auch nicht gesagt.





Es war auch gar nocht mehr die Zeit dazu da.

Es gibt so Tage, da kotzt mich die Moderne so richtig an. Die völlige Nichtnotwendigkeit, an eine Bedeutung für die Zukunft zu denken. Verunstaltung als Ausdruck einer Laune, die Jungs sprayen und die Mädchen machen sowas. "Interessantmachen für die Arschlöcher, die sie mies behandeln" nannte das mal eine Bekannte.

Wir haben uns also sauber gefetzt, und am Ende verhöhnt. Ich bin dann viermal statt dreimal um den See und habe überlegt, ob ich wirklich ein Rad will, das auch in diesem Tramp Stamp Linienstil verziert ist. Das ist nicht tolerant. Aber Toleranz ist in dem Fall auch eher was für Leute, die nicht oiffen sind, sondern nur wahllos und wurschtig. Es impioniert nicht und es provoiziert nicht. Es macht nur so uninteressant wie Fachwissen über TV und was die Bild schreibt.

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Mittwoch, 15. Januar 2014

Ärgern. Schwarzärgern. Schreiben

Es gibt so Beiträge, da weiss ich von Anfang an:

Egal, also, es gibt so Beiträge, die sind einfach

Alldiweil und sintemalen ein Quadrat kein Kreis ist, wie Leporello das so schön sagt, ist hier also meine Abrechnung mit einem gewissen Vatertum, von dem ich glaube, dass es weit verbreitet ist und von dem ich ja auch schon mehrfach lesen durfte. Ich finde den Beitrag ja brüllend komisch und bissig, aber ich denke auch, dass er ziemlich die Grenze dessen definiert, was

Naja, jedenfalls, er ist in der FAZ und im Kommentarblog. Da hätte schon lang mal jemand was dazu machen sollen, aber sowas tut natürlich kein Papa, weil es ach egal, steht ja alles im Beitrag.

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Der späte Vogel fängt die schönste Stimmung

Und das auch an Tagen, da die Konsistenz des Bodens zunehmend an die Kommunikation einer an Inkompetenz und Politik erstickenden Behördenfirma erinnert.



Kalt, braun, matschig, tumb und obendrein auch noch glitschig in den Kurven, und es hat schon so seinen Reiz, wenn man genau weiss: Es muss nicht sein. Und noch besser: bald ist es ganz anders.



Vermutlich werden mir solche Bilder dann ein wenig schal erscheinen, dabei sind sie doch das Beste, was dieser Winter hier zu bieten hat. Es ist wie auf dem Berg, ich in ganz allein hier, niemand möchte da noch raus, aber ehrlich, sie versäumen etwas.



Man muss halt nehmen, was man kriegen kann, selbst wenn es erst knallblau wird, wenn alles fast schon schwarz wird. Im Mondschein ziehe ich meine Kreise um den See und am Fluss entlang, bis es zu nass und zu kalt wird.



Seitdem ich in Berlin und in Frankfurt war, weiss ich einfach wieder, was ich jier habe. Einfach, sich auf das rad setzen zu können und ohne Autoverkehr hier heraus fahren - nicht schlecht. Und den Glibber kann man abwaschen, der ist weg und bestimmt dann nicht das Leben. Was bleibt, sind die rosigen Perspektiven hinüber zur anderen Seite des Flusses.

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Dienstag, 14. Januar 2014

Evil am Mic

DAS KANNST DU NICHT MACHEN, sagt sie, die sind doch voll evil!

Die sind vor allem eine gigantische Behörde, bei der keiner weiss, was der andere macht und es auch gar nicht wissen will, weshalb die eine Sektion Aufträge vergibt, die die andere gar nicht haben möchte und ausserdem ist noch jemand zwischengeschaltet, insofern wäre es nicht für "die" sondern für jemanden, der etwas für die Schubladen von Leuten macht, die Geld verbrennen. Aber ich mache es ja sowieso nicht.

Evil, sagt sie nochmal.

Evil... man braucht mir nichts mehr von evil erzählen. Drei der evilsten Dinge, die ich je erlebt habe, waren eine öffentlich-rechtliche Anstalt, eine wie ein Sklavendorf geführte Einrichtung einer anderen öffentlichen Struktur mit Bildungszielen, und ein linkes Radioprojekt.Wenn die evile Firma ihre Ziele so verfolgen würde wie die drei ihre angeblichen Wohltaten, wären wir wirklich schlecht dran.



Das hat mir auch die Lust am Radio versaut, und zwar gründlich. Ich war da nicht ganz schlecht, und der Ur-Don-Alphonso war, bevor er ins Netz entschlüpfte, zuerst mal nur eine Radiofigur, die anfing, PR für eine Sendung zu machen. Aber für das Senden braucht man eine Lizenz und um diese Lizenz schart sich dann meist ein Pack, neben dem die linke Fraktion der Berliner Piratenfraktion wie ein Haufen Kosacken-Chorknaben erscheint. Als ich einen Jingle mit dem Claim "Radio macht glücklich" aufnahm, stimmte das für mich schon lang nicht mehr. Und wenn ich heute erlebe, wie das Radio wegbröckelt, dann tut es mir nicht weh.

Ich sage nur DAB. Die verdienen den Tod. Mehr als jede Zeitung.

Ich dagegen ziehe immer mal wieder weiter, wenn es mir zu blöd wird, mit zunehmend leichtem Herzen, denn mein Leben ist schön, ich kann aufgrund der guten Basis auch mit wenig leben und einen wie mich wird man immer brauchen. Mir reicht ein Sofa, ein billiger Rechner und Internet. Ich muss nur einen Moment an Radio denken und ich weiss wieder, was ich mit dem Netz habe. Etwas, mit dem ich Radio machen kann, ohne Fremdbestimmung, und deshalb habe ich mal vor zwei Jahren ein USB-Micro gekauft, weil der ganze Plunder von früher gut verstaut und vergessen war.



Jetzt habe ich mir das Ding aber mal genauer angeschaut. Früher war ein Micro ein Schallwandler, vorne ging der Ton rein und hinten gingen elektrische Impulse hinaus. Micros hatten Bändchen, Tauchspulen,. Kondensatoren oder Röhren, aber keine ICs oder DSPs, wie sie jetzt in meinem USB-Micro sind. Klar, das braucht einen A/D-Wandler. Und natürlich auch ein paar Effekte wie einen Kompressor oder Limiter. Das waren früher teure 19-Zoll-Geräte, die man im Mischult einschleifen und justieren musste. Heute ist da so ein Analyseprogramm eingebaut, das dem Kompressionsprogramm sagt, was gerade kommt und was es tun soll. Theoretisch könnte es wohl auch meine Sprache zu Text umarbeiten, zumal ich ja am Micro deutlich rede. Man kennt das vom Handy.

Und meine Worte dann via USB an den Rechner schicken und, weil es ja installiertes Teil ist, meine Äusserungen rausschicken zu jemandem, der mich beobachten will. Wir denken immer in Trojanern, wenn wir über die NSA sprehen, aber was wäre leichter als ein softwarebasierter, fest eingeschmolzener Wanzennachbau direkt nach der Schallwandlung? Wie evil ist evil?



Wir planen ja einen Podcast, und irgendwie habe ich keine Lust, mehr Verbindung als irgendwie möglich zu haben. Handy ist alt (9 Jahre) und aus, Musik kommt von der CD und nicht vom Streamingserver, am Netz hängt ein Rechner und dann gibt es noch einen anderen, der kein WLAN und kein LAN besitzt, sondern etwas, das wirklich alt ist. Hardware. Meine Überweiungen mache ich mit Papier. Und was weiss ich schon, was man mit so einem vermutlich ungesicherten Chip in einem Mikro machen kann? Die NSA denkt sicher in diese Richtung.

Deshalb habe ich jetzt meine alte Radiogeschichte ausgegraben. RFT Mikrofontechnik Gefell zum Beispiel, mit Netzgerät 691, das ein PM 750 und ein PM 860 spreist. Die DDR sparte nicht bei der Propaganda und hat wirklich gute Dinge gebaut. Früher für den Staatsrat, heute für den Bundestag, keine Pointe. Ein sogenannter Elefantenpimmel, Electrovoice RE 20. Die Kleinkondensatoren von AKG. Und ich fand unschöne Überraschungen wie den zu einer klebrigen Substanz zerfallenen Schaumstoff in der Schachtel der Sennheiser-Keule. Wirklich, das heisst so. Tontechnik ist totaler Sexismus. Überall Primärgenitalien. Mit Nahbesprechungseffekt. Ausserdem fehlen 3 der vier MD 421 von Sennheiser und alle vier Peavays PVM 520. Weiss der Teufel, wo sie sind.



Wir machen das alles wieder schön analog. Bis zum alten Wandler. Einfach so, aus Prinzip. Ich vermute, die NSA wird in Zukunft auf jedes Interface zugreifen wollen, denn damit rechnet man am wenigsten. Irgendwo zwischen Eingabe und Verschlüsselung werden sie sein, und da sollte man es ihnen nicht zu leicht machen, Nicht nur datensparsam sein, sondern auch hardwaresparsam. Niedriges Profil und hohe Hürden, so stelle ich mir das vor.

Dass ich ein elender Snob bin und mir dache: Ich habe Neumänner, das PM860 wird wieder gebaut und ist wirklich grandios, ich habe einen schönen Röhrenverstärker und einen vollparametrischen EQ und einen Optokompressor, der nicht so bescheuert pumpt wie das China-USB-Geraffel - das hat damit nichts zu tun. Wer mir das unterstellt, ist evil.

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Montag, 13. Januar 2014

Und dann wird es grau

und ein schwarzer Schwan schwimmt im Teich und erinnert daran, wie zufällig alles ist und dass man besser nicht auf die Gunst der Stunde verzichtet, wenn man ihrer habhaft werden kann. Gestern März, heute später November.





Weil es aber noch schlimmer kommen kann, ist das kein Grund, nicht doch zwei Stunden die Kälteresistenz der Zehen zu prüfen. Man merkt das erst ganz zum Schluss in der Badewanne, davor schaffe ich es, mich davon gut abzulenken. Hat ja aich seinen Reis, das graue Donautal.





Und es passt auch zu meiner Stimmung Es könnte auch Eisregen haben Letztes Jahr um diese Zeit war Schneeschippen, das war noch unlustiger Mimimi Es passt schon.





25 Kilometer. 140 pro Woche. Mit etwas Glück 400 bis zum Abflug. Das ist nicht viel Vorbereitung für die grosse Tat, aber vielleicht ist teneriffa ja auch so schön, dass ich einfach nur meine erforenen Zehen ins warme Wasser halte und in das Blau des Himmels schaue.

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Montag, 13. Januar 2014

Ich checke meine Privilegien

Die Geschichte des mittelalterlichen Mönchstums ist eine der ständigen Reformen; über eine - die Kastler Reform - habe ich mal ein wenig gearbeitet, weil sie in meiner Heimat ihren Ursprung nahm und recht typisch für solche Bemühungen ist.





Sie ist nämlich aufgrund der Zustände durch den wirtschaftlichen und geistigen Niedergang der Klöster durchaus begründet und gut gemeint, dann vorangetrieben durch Leute, die alles schlichter und bescheider wollten, und die mit ihren Forderungen gar nicht so unrecht hatten. Es gab ja die Probleme, sie wurden auch im Kern korrekt erkannt, aber wie dann die Reformation zeigte: Die Kastler Reform hatte mit ihrer Begrenzung auf monastische Eigenheiten nicht die richtigen Antworten. Es war eine Reform der Einstellung der Mönche, aber nicht der Spannungsfelder, in denen sich die Klöster befanden.





"Check Deine Privilegien" ist heute sowas wie eine Reformbestrebung in der Linken, sie umfasst die Gruppen. dis sich für Föüchtlinge einsetzen, die Feministinnen, natürlich auch die Gewerkschaftsvertreter und so ziemlich jeden, der aus einer gutes Situation heraus etwas für Leute tun will, denen es nach Eigenaussage nicht so gut geht. Das erinnert schon auch an Kastl, denn die hatten es auch mit der Privilegiencheckerei. Mit dem Ergebnis, dass es so eine Art Ritual der Bewusstseinsmachung gab. Und letztendlich hat sich in den Klöstern trotzdem nichts geändert. Auf der einen Seite ist da auch heute ein hässliches Selbstunterwerfungsritual, auf der anderen Seite die Garantie, dass man so weiter machen darf. Es ist ja nicht so, dass irgendwer der Aktivisten sein ganzes Geld den anderen gibt und sich in härenen Kutten kleidet: Das Camp am Oranienplatz ist was für die Flüchtlinge und die Helfer schlafen im Altbau. Aber sie checken natürlich ihre Privilegien, und sind sich sicher, dass das, was sie politisch wollen, zu 100% dem entspricht, was die Privilegienlosen fordern. Eben - wasauschimmer - von der Allgemeinheit, die erst mal ihre Privilegien checken soll, bevor sie sich erdreistet, etwas zu sagen.





Ich glaube, das wird eine sehr hässliche Sache, denn im Kern zielen solche Methoden darauf ab, Menschen Schuldgefühle einzureden. Und das erinnert dann vielleicht doch mehr an Scientology denn an Kastl, und wird, weil diese Forderungen ultimativ vorgetragen werden und die Wünsche der "Marginalisierten" - vulgo Opfer - in den Mittelpunkt stellen, nicht wirklich helfen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter, wo die öffentliche Zuschaustellung von Wunden der Selbstgeissler etwas bringt. Die Zeiten sind in meinem Haus exakt seit 1773 vorbei. Damals wurde das nämlich verboten und abgeschafft, so wie man diese ständige Verrottung, wie sie von den real existierenden Occupy-Camps dargestellt wurden, auch nicht mehr ernst nehmen kann. Massenbewegung ist etwas anderes als die internen Rituale der selbststilisierten Vermittler. die ständig auf das Leid von Marginalisierten hinweisen.





Es ist enorm schwer, heute mit den Linken zu reden. Da ist immer zuerst diese Forderung, sich zu unterwerfen. Ohne die geht nichts, da ist immer so eine Knaltüte, die das verlangt, und 10 bedröppelt dreinschauende Mietmäuler, die helfen. Sexist ist man schon, wenn man sich die Privilegien nicht bewusst macht, Kapitalist schon, wenn man nicht bei jeder Banane an die Opfer denkt. Debatten darüber, dass es nicht so einfach ist, dass beispielsweise die Südfruchternte in Italien eine Verbindung von Mafia- und Flüchtlingsproblemen ist, machen einen in deren Augen zum Rassisten, denn mit den Privilegien kann man das gar nicht verstehen. Na, und als Immobilieneigentümer ist man gegenüber einem Mieteraktivisten natürlich moralisch voll unterlegen und sollte das besser einsehen.

Ich checke meine Privilegien. Ich habe ein wirklich tolles Chesini selbst ergattert, erarbeitet und aufgebaut. Ich weiss, dass solche Fruchtkörbe zu Zeiten der Kastler Reform bei uns undenkbar waren. Das schönste Privileg ist jedoch die Freiheit, sich nicht zwangsweise mit Mönchen oder dem Checkerpack abgeben zu müssen. Und wenn sie überall in derLinken den Ton angeen, dann sollen sie es tun: Ich muss nicht. ich kann. Das ist das grösste Privileg. Egal wieviele Drohmails sie aus ihren Sekten heraus schreiben und wie sie mich blocken wollen. Ich bin sicher immer noch links, aber die Linke schiesst sich gerade ins Jenseits.

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Gerechtigkeit bewegte meinen Bauherrn

Nachdem ich beim Essen nicht mit Seitenhieben auf Menschen gespart habe, die sich gentrifizieren wollen, ist bei der Bekleidung jetzt das Gegenteil dran: Antigentrifizierer tun nämlich antikapitalistisch, aber in Wahrheit liegt das Heil in den Bergen und im Loden, schreibe ich mit Hinblick auf Kimme und Korn eines Drillings in der FAZ und im Kommentarblog.

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