: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 22. Juni 2016

Münchner Sehrsüden

Vielleicht sollte ich doch noch eine Weile in Deckung bleiben, so privat. Es ist immer wieder nur so mittelschön, Texte in Medien zu lesen, die einen Subtext haben, den ich sehr wohl verstehe - weil sich die Welt, aus der dieser Text kommt, so abgekapselt und in sich verschränkt ist, dass das Feindbild dort genommen wird, wo man es kriegen kann. Da, wo man noch jemanden zu kennen glaubt, der aber, wenn man die Lage jenseits der Kreise einschätzen kann, wirklich kein gutes Beispiel ist.



Aber wie auch immer, ich habe einen Standortwechsel vorgenommen, und befinde mich nun wieder an einem besseren Ort und in Gesellschaft von Leuten, die mir kein begrenzt freundliches Nonmention-Denkmal in linksständigen Randpostillen setzen. Spöttisch erhebe ich daher mein Glas in Richtung Norden: Hodio mihi, cran non tibi. Ich bin heute hier, andere sind es morgen nicht. Vermutlich ist es auch nicht so wichtig. Das renkt sich bekanntlich alles irgendwann ein - und es kommen neue Feindbilder, über die man schreiben kann. Manche lernen dazu, andere sind dazu verdammt, Fehler in einem Umgebung zu wiederholen, die dafür weitaus toleranter ist.



Nun gut. Manches dauert eben etwas länger, und hier hat sich die letzten Tage das schlechte Wetter gehalten - es ist der erste wirklich schöne Tag seit langem. Von den Jurahöhen aus war hier immer nur ein dunkler, tiefdunkler Strich, wo man mitunter, wenn die Luft klar ist, die Umrisse der Berge erahnen kann. Das Oberland ist nicht so schwer gebeutelt wie andere Regionen, aber hierher zu fahren, hat sich einfach nicht ergeben. Um so williger sinke ich zurück in die alte Umgebung. Nehmen, was man kriegen kann. Essen, bis man platzt.



Und dann über diesen Zwischenhalt mit Blick auf die Berge, hinein, hinauf zum See. Das Wasser steht noch sehr hoch, manchen steht es zum Halse, anderen nur zu den Knien: Es ist ein Bergsee. Er ist kalt, und die Luft ist heiss. Wer es milder mag, bleibt am Kirchsee hängen, aber trotzdem sind hier die Parkplätze recht voll. Endlich Sommer, seufzt man in der Strandbar, das Warten war lang, feucht und entbehrungsreich.

Ich habe es nicht so mit dem Wasser.



Ich bin immerhin am Abend noch auf 1000 Meter hchgefahren und habe zugeschaut, wie die Sonne im Nordwesten langsam versinkt. Und bin dann ins Tal gebraust, vorbei an den Kühen. Erstaunlich soziale Wesen, bei ihnen kann man sich einiges abschauen, wenn denn auf der Weide des Lebens genug Gras da ist und die Sonne über die Kuppen scheint.

Wir schauen uns an.

Wir verstehen uns vielleicht.

The happy few, wie das bei Waugh so schön heisst.

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Dienstag, 21. Juni 2016

Exit

Ab einer gewissen Grösse wird es schwierig. Die EU ist definitiv eine Grösse, bei der es sehr schwierig ist, die Sache noch gut zu verwalten. wie soll das auch gehen, wenn das noch nicht mal die einzelnen Staaten können, egal ob Griechenland oder Spanien. Das hat dann schlimme Folgen. Ich sage nur: Juncker. Und Öttinger.



Und daran wird sich auch in Europa nichts ändern, denn die marode Sozialdemokratie ist, egal wohin man schaut, nicht in der Lage und auch nicht Willens, da etwas grundlegend zu tun. Die EU hat nur die Kraft, sich und ihre Strukturen am Leben zu halten, und wir bezahlen daür. Geld ist nicht so schlimm, CETA und TTIP sind es. Und sie sind antidemokratisch.



Die Briten haben sich gegen Ende des römischen Imperiums schon einmal losgesagt, und das war für das Land gar nicht so schlecht. Beispiele, wo Trennungen mies verlaufen sind, gibt es zwar auch, aber die Insel ist keine britische Kolonie in Afrika. Und meines Erachtens gibt es nichts anderes, was die nötigen Umwälzungen im Moloch Brüssel anstossen könnte.



Übrigens sind in Italien mit Lega Nord und Movimento 5 Stelle Bewegungen auf dem Vormarsch, die auch ein Referendum wollen. Brüssel braucht diesen Druck. Sofern man überhaupt weiter mit Leuten wie Orban und der polnischen Regierung in einem Boot sitzen und Visfreiheit für Georgier will: Der Gedanke, wir machen die Tore für Osteuropa auf und dann wird alles gut, war so naiv wie der Glaube an Griechenland bei der Euroeinführung.



Nein, ich mag Farrange auch nicht. Aber es gibt nun mal das Selbstbestimmungsrecht der Völker und Volk hat überall einen anderen Stellenwert als in Deutschland. In der Hinsicht sind wir der Sonderweg, die anderen wollen und werden den nicht gehen. Leid täte es mir um jene, die nach England gegangen sind, um dort zu arbeiten, von der Wirtschaftswissenschaftlerin bis zum polnischen Maurer und zur Schwester von S., die inzwischen ein Pastageschäft aufgezogen hat.



Übrigens konnte man auch ohne Brüssel in Europa gut leben. Man musste Geld umtauschen, aber nicht unbedingt, wenn man DM hatte, denn die war begehrt. Man musste des Pass herzeigen Man konnte schmuggeln.

Aber es war sehr schön und ich erinnere mich in der FAZ gern an diese Zeit, als Juncker und Oettimger noch Nachwuchspolitiker in schmiergeldverseuchten Drecksprovinzen waren.

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Montag, 20. Juni 2016

Nicht toxische Männer

Bekannter deutscher Blogger. nicht einfache Vorgeschichte, neigte nach eigenen Worten durchaus zur Gewalt. Nicht gerade gut aussehend, ziemliches Rauschproblem seit jeher, offensichtlich nicht in der Lage sich zu bremsen, wenn er zu viel erwischt hat. Nennt sich heute Feminist. Das hat ihn aber früher nicht davon abgehalten, einer Bekannten trotz ihrer guten, stabilen Beziehung aggressiv auch nach deutlichem Nein den "Hof" zu machen. Und das ist noch milde ausgedrückt: Stalker auf vielen Ebenen, psychotisch - was kein Wunder ist - und extrem aggressiv gegen Dritte, wenn er erfährt, dass sein Opfer ein Vertrauensverhältnis mit anderen hat. Er ist ein echter Angstmacher - bei mir versucht er es seit "damals" immer wieder mal, obwohl ihm vermutlich klar ist, dass er bei einem körperlich ausgetragenen Konflikt nicht gut aussehen würde. So ein Leben hinterlässt halt Spuren. Der Typ Mann, um den Frauen schnell einen Bogen machen, weil er in seiner unkontrollierten Art Probleme zu bereiten verspricht. Nicht sexy, nichts für eine Beziehung. Leidet am Gegensatz zwischen seinem Ruhm und dem daraus resultierenden Dasein. Dient sich in Berlin gerade als Ally an. Kann erstaunlich einsichtg reden, wenn Netzfeministinnen ihn kritisieren, bietet sein Blog als Debattenplattform an - so ähnlich wie "damals".

Früher bekannter Fremdenhassser, Berlin, islamophob, jetzt antideutsche Antifa. Droht anderen gern mit Kiezmiliz, ist aber bis vor Kurzem nicht verurteilt worden -Gewaltanspielungen waren vermutlich nur Netz-Ego eines isolierten Typen, der erst vor ein paar Jahren richtig Anschluss fand. Gesundheitszustand schlecht, körperlich unfit, beruflich gescheitert. Markiert aber im Netz immer noch die "Muskelmasse", die dafür sorgt, dass Frauen ihren Safe Space bekommen.

Was mit Medien. Berlin, inzwischen voll auf Linkskurs, hat mit Vorstehendem über eine bekannte Aktivistin eine Verbindung. Superfeministisch, einer der Frontmänner gegen Appelbaum, ist aber auf der anderen Seite direkt dafür verantwortlich, dass eine früher recht offene Bekannte inzwischen gar nichts Persönliches schreibt, oder etwas, das auch nur irgendwie anstössig interpretiert werden könnte. Hat das als Anlass genommen, ihr öffentlich ungeschickte Avancen zu machen und offeriert, sie gross rauszubringen. So stelle ich mir Castingcouches vor.

Linksextremistischer Typ, dessen Ex-Freundin ihn bei #whyIsaidnothing als Abuser outet. Die Frau ist selbst von der eher harten Sorte, aber es endete wohl nicht eben schön und während Arthur öffentlich das Maul hält und sie nur privat ausrichtet, redet Anna. Alle wissen, was los ist. Keiner geht darauf ein, alle machen einen Bogen Der Typ ist immer noch zu wichtig und einflussreich und wird vermutlich über kurz oder lang politisch wieder gefördert werden. Dit is Berlin und seine progressiven Kräfte, wa.

Alkohol verträgt er gar nicht, der Junge. Auch ohne Alk ist er der Meinung, dass er ruhig mal näher rücken darf, mit Alk ist er dann richtig gut drauf. einer von der Sorte, die Türsteher dann schnell nach draussen bringen, weil seine Annäherungstaktik an schlechten Pr0neaux erinnert. Hat eine Vorliebe für kleine, verhuschte Mädchen, denen gegenüber er den grossen Weltversteher geben kann. ungute Kombination von riesigem Ego und Null Kompetenz, Typ Verbrannte Erde, kann aber blenden und hat einen Kreis von Bewunderern, die ihn für ein Kommunikationsgenie halten. Lebt erkennbar im Glauben, er werde alle schon irgendwie rumkriegen, und die , die er nicht rumkriegt, werden dann halt gemobt. Ich denke, irgendwann bricht er sich selbst seinen Hals.

Grabscher, der seine Beziehungskonflikte auch schon mal derb im Internet austrägt. Wenn er welche vorweisen kann. Die Sache ist halt, dass sich sein mangelndes Verständnis von Frauen herumgesprochen hat, und er nicht weiss, wann Schluss ist. Aber immer zur Shitstorm-Unterstützung bereit, weshalb "die alte Geschichte", als er öffentlich mit nonmention beschuldigt wurde, in diesen Kreisen mehr als das Problem der Frau betrachtet wird. Bei vielen Followern und Impact gilt believe the victim nicht mehr zwingend als Prinzip.

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Jeder Topf findet seinen Deckel, sagt man bei uns.

Aber wenn Klagen aus Berlin kommen, in diesen Kreisen gäbe es auch Gewalt und Übergriffe:

Das überrascht keinen, der diese Szene länger kennt. Da sind jede Menge weisse Ritter unterwegs. Die finden da auch ihre passende Prinzessin, und wenn sie nicht will, dann wird sie halt nach Möglichkeit dazu gemacht. Oder rausgedrängt. Da helfen dann auch Frauen - wie etwa dem angeblichen Vollbart-Anti-Rape-Aktivisten und eher erfolglosen Autoren, der sich mehrere tausend Follower gekauft hat, eine zerbrechlichere Hashtaggerin zu schützen vorgibt und ansonsten selbst alles niederplärren und diskreditieren will, was anderer Ansicht ist.

(Als es anfing mit dem Bloggen, gab es übrigens auch ey-Baby-Schampus-ich-bring-Dich-gross-raus-Widerlinge, vor denen gewarnt wurde. Nur gaben die sich damals noch nicht als Feministen aus.)

Das alles konnte vorher keiner ahnen, als wir die Blogs eröffneten. Normale Sozialsysteme würden dafür sorgen, dass die obigen Typen nicht nach oben kommen, damit das System nicht gefährdet wird. Normale Systeme würden sie disziplinieren, aber das ist nichts für das Eskalationsnet Das ist anders, sehr anders als das alte Internet, und ich bin froh, dass ich für diese Leute als so toxisch gelte, dass man sich öffentlich dafür rechtfertigen muss, wenn man mich liest.

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Montag, 2. Mai 2016

Das Überleben des Unfittesten

Kein Training.

Also wirklich gar nicht. Es hat sich aus vielen Gründen einfach nicht ergeben.Das sollte nicht passieren, aber es liess sich dann auch nicht mehr ändern, als in Buonconvento war.

Erstaunlicherweise ist es trotzdem ausnehmend gut gelaufen, für meine Verhältnisse.

Ich glaube, dass so eine gewisse Grundfitness und Basishärte nicht gleich weg geht, wenn man erst mal eine Weile dauerhaft an sich gearbeitet hat. Wobei das natürlich das Schwierigste ist; Nicht einmal viel tun, sondern dauerhaft und beständig einiges. Ausserdem, wenn ich ehrlich hin, war ich zwar in Italien ohne Rad, aber ich habe wenig gegessen und bin viel gelaufen. Das mag auch geholfen haben. Ich war mit meinem Körper nie unzufrieden, weil ich ohnehin wenig von ihm erwartet habe, aber momentan kann ich dem Alterungsprozess getrost ins Auge blicken. Der ist sowieso mehr mit meinen Alterskollegen beschäftigt,

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Freitag, 22. April 2016

Ich habe mich etwas geirrt

Es ist aber leider wohl tatsächlich so, dass es momentan ein, sagen wir mal, Leak gibt. Es gibt normalerweise zwei Bekanntenkreise, der eine online und der andere offline, und dazwischen wenig Berührungspunkte. Wo ich lebe, spielt digitales Dasein keine grosse Rolle.

Aber nachdem ich das schon etwas länger mache, ist die Trennung nicht perfekt, und ich wüsste auch nicht, warum es so sein sollte: Nach meinem Empfinden sind die Leute im Netz auch nicht anders als daheim, und in beiden Fällen muss man halt genauer schauen, dann wird das schon. Ich verdanke dem Netz Einblicke und Bekanntschaften, die mich bereichert haben, und die sonst undenkbar gewesen wären.

Aber wie alles ist so etwas nicht ohne Fehler und Kosten. Schon beim Blogs-Buch gab es welche, die später im Umfeld von Mario Sixtus arbeiteten und dabei dafür sorgten, dass ich das Thema "Privacy" neu überdachte. Einige Erfahrungen haben mich selektiver werden lassen, keine Frage. Und auch kein grosses Problem. Es ist normal, dass -Leute sich ändern. Man muss wohl auch damit leben, dass Leute einen ganz dringend um Hilfe bitten und danach ausrichten, wie sie nur können - alles schon erlebt. Freiheit von Dauerproblemen privater Natur jedoch ist mitunter mehr wert als nie zurückgezahlte Forderungen. Ich komme damit schon klar. Und die Zeit führt einen aus derartigen Erlebnissen doch recht schnell und angenehm weg.

Wie ich aber in den letzten Monaten auch erkennen musste, schützt einen die Erfahrung aber nur begrenzt vor langfristigen Entwicklungen, wie etwa der Asylkrise. Die massenhafte Migration vom Personen, die überwiegend nicht aus politischen Motiven nach Deutschland kamen, war ein enormer Fehler der deutschen Politik - das ist meine Überzeugung, weil ich selbst vor Ort war und gesehen habe, was passiert. Nichts gegen Syrer, aber wenn 70% der Leute ohne Pass kommen und Nordafrika in Bewegung gerät, dann muss man eben auch mal darüber reden, in was für einem Staat wir leben, und was uns - siehe Köln -.drohen kann. Ich habe selten traumatisierte Opfer erlebt, und erhebich öfters unzufriedene junge Männer, die enorme Forderungen stellten, jede Menge schlechte Laune haben und Erwartugen, die nicht zu erfüllen sind, egal wie schön andere Medien die Lage schreiben. Wir haben keine Menschen geschenkt bekommen. Wir stehen vor der schwierigen Frage, wie man humanitär helfen kann und gleichzeitig die Entstehung einer brandgefährlichen Unterschicht verhindert.

Jetzt ist es halt so, dass wir im Bund 94 Milliarden bis 2020 für ungesteuerte Massenmigration ausgeben und die Leute, die in Kenia, Libanon oder Südafrika festsitzen, klar sagen: Pech gehabt. Ob unsere Migraanten hier wirklich ankommen wollen? Ich kenne Lager, wo nach anderthalb Jahren Deutschunterricht niemand Deutsch kann. Warum auch, das Geld kommt auch so, und der Anwalt und der Übersetzer auch. Das ist Teil der Realität hier bei uns am Boden, und nein, dass es kracht und knirscht, liegt nicht an den Deutschen. Es kamen Leute aus problematischen Regionen, und man baut im Gegensatz zu echten Einanderungsstaaten hier leider nicht den nötigen Druck auf, sie an unsere Regeln zu zwingen.

Man muss diese Einschätzung nicht teilen. Sie hat zu Entfremdungen geführt - sei's drum. Jeder, der bei dem Thema arbeitet und eine Meinung hatte, die nicht "Refugee welcome" war, hat teilweise nicht schöne Erfahrungen machen müssen. Das Thema spaltet. Aber meine Aufgabe als Journalist ist nicht, meinen Freunden nach dem Mund zu reden. Ich muss auch nicht jede abseitige Berliner Meinung gut finden, die rassistisch und sexistisch wie eine Nazikammeradschaft ist und sich hinter dem Umstand versteckt, dass sie weiblich und polnischer oder kurdischer Herkunft ist. Natürlch macht man sich damit nicht unbedingt Freunde, und da kann es auch krachen.

Thing is, dass es halt nicht nur gekracht hat, sondern die weiterführenden Resultate in Richtung Leck gehen. Es ist nicht so, dass aktuell jede Information über mich die Runde machen kann, aber der Rücklauf zu mir ist beträchtlich, und die Indiskretion in Bezug auf mich ist der Preis, der in Berlin für den Zugang zur Homogenität linker Kreise gern bezahlt wird. Es geschieht durch Leute, die halbwegs wissen, wie man meine Person bis ca. 2014 recht gut mit Don Alphonso zusammen bringt. Dass vieles lückenhaft bleiben muss, dass vieles die Runde macht, was der atuellen Lage widerspricht, verdanke ich eigentlich nur ein paar Zufällen. Es ist nicht wirklich erbaulich. Ich hätte gern auf die Erfahrung verzichtet und habe einiges falsch eingeschätzt. Leute verändern sich auch. Ich kann ihnen nicht in den Kopf schauen und lege auch keinen Wert darauf. Ich mein, ich hatte schon Typen, die erst unbedint mit mir zusammen arbeiten wollten und dann mit dem anwalt kamen - so schlimm ist es diesmal nicht.

Aber an dem Punkt, dass ich mich deutlich geirtt habe, komme ich nicht vorbei, und deshalb steht hier gerade nichts aktuell Persönliches. Und wenn, dann vielleicht später nachgetragen, damit es nicht ausgeschlachtet werden kann. Ich möchte momentan einfach kein grosses Thema sein, so als Privatmensch, und mein Glück ungestört geniessen, das jeder erkennen kann, der privat mit mir zu tun hat. Bitte da um Nachsicht. Es wird wieder anders, nur momentan möchte ich einfach etwas mehr Privatheit.

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Donnerstag, 7. April 2016

Toskana im Herzen

Es ist herrlich, hier das gute Leben zu haben, und fern der allgemeinen Nachrichten zu sein - die Panama Papers spielen in Itlien übrigens kaum eine Rolle. Es ist sagenhaft leer, und wo sich sonst Busladungen drängen, kann man stundenlang andächtig verweilen.



Andere würden vielleicht ergriffen sein und dem Schöpfer danken, aber ich bin Atheist und obendrein noch von der fiesen Sorte, und mache mir ernsthafte Gedanken über das Leben und warum es hier so ist und woanders die Schlengenbrut der Unzufriedenen, der Leistungsfernen und Ungebildeten gezüchtet wird. Ein paar Legionen römischer Geniesser täten den ungewaschenen Barbaren im Sumpf ganz gut, dann würden sie weniger jammen, finde ich, und noch mehr - kurz, ich lasse die Gedanken wie ein blaues Band schweifen und wie eine Peitsche niedersausen.

Bevor es dann gleich weiter geht zu neuen Schönheiten. Es war alles etwas hektisch, aber schön, und heute ist mal Ruhetag - da kann ich auch mal wieder etwas arbeiten.

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Mittwoch, 6. April 2016

Massa

Ich war zwischenzeitlich in Massa. Zwischen jetzt und dem Weihnachtsurlaub Mitte der 90er Jahre. Irgendwann war ich einen Tag hier, vermutlich, als ich bei der FAZ angefangen habe, auf dem Weg nach Rom. So muss es gewesen sein. Aber damals ging alles so schnell, diese Tage eilten dahin, und man kann Massa gar nicht oft genug anschauen.



Stehen bleiben. Verweilen. Selbst wenn es so hell ist, dass man die Madonna aus dem Umkreis von Duccio aus ihrem Grab zwischen zwei Glasplatten kaum erkennen mag. Alles ist golden und erleuchtet an diesem Tag. So hell. So klar. Da tritt sogar der Glanz des Edelmetalls zurück.



Man könnte hier einen ganzen Tag schauen und betrachten, oder auch zwei Tage, drei - Schätze sind genug versteckt. Menschen sind kaum da, sie sitzen draussen auf den Stufen, langweilen sich und kennen das alles schon. Fremde sind kaum hier. Das Land ist gerade nicht touristisch, es ist vergessen, leer, normal und deshalb schön. Ich bin allein. Die gelehrten Busladungen mit den Führern werden später etwas über Hauptwerke der Hochgotik erfahren.



Und vermutlich vorbeistolpern an allem, was damals noch nicht die Kunde der Lorenzettis, Giottos oder gar Francescas verstanden hat. Provinzielle Kunst an einem Ort, der damals langsam, aber beständig herabgesunken ist. Denn die Maremma ersumpfte und wurde gefährlich.



Das war eigentlich ein Glück, denn ein Ort ohne Geld kann es sich nicht leisten, seine frühere Grösse neuen Geschmäckern anzupassen. Deshalb ist hier vieles sehr rein und immer noch echt, statt nur rekonstruiert. Die Malaria in der Maremma hat die Menschen umgebracht und die Kultur erhalten. Der eine Schädling mit dem Stechwerkzeug hat den anderen mit der Spitzhacke in Zaum gehalten.



Dann streife ich noch etwas durch die Gassen und kaufe ein. Es wird noch lang dauern, bis ich die Geschenke dann übergeben kann, aber es gefällt mir hier, man ist nett und im Auto, das nicht meines ist, ist viel Platz.



Diesmal hatte ich mehr Zeit, diesmal werde ich mich erinnern, wenn ich wieder hier sein sollte.

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Dienstag, 5. April 2016

La Rocca

Es geht steil bergauf.



Es ist her so wenig Platz, dass die Loggia über der Erde schwebt.



Aber gegenüber ist genug Platz für ein gutes Restaurant.



Man muss nicht weg. Hinter der Palme ist ein Haus mit Wohnungen, die man mieten könnte. "La Rocca".



Gründe dafür gäbe es viele und dieser Garten gehört fraglos dazu.



Suvereto heisst der Ort. Für jemanden, der das Meer auch aus der Ferne geniessen kann, ein guter Platz. Etwas von der Zeit vergessen. Wenig Gegenwart. Die Telefonnummer der Wohnungen habe ich notiert, vielleicht brauche ich die einmal, wenn es mir woanders zu viel wird.



Der Ort hat alles, was man zum Leben braucht und auch etwas mehr. Das mag ich. Da könnte ich bleiben.

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