Die Quelle der deutschen Abschreiber

Wer schon vorher lesen will, was deutsche Medien - vor allem diejenigen mit Amerikakorrespondenten, die die Anwesenheit im Wahlkampf mit fingierten Ortsangaben vortäuschen oder sich die Auftritte per Youtube reinziehen, gell, S***** Online? - morgen oder übermorgen zum amerikanischen Wahlkampf schreiben, oder erst nach Wochen, wenn das Material anzubringen ist, sollte vielleicht mal einen Blick auf eine ganz besondere Seite werfen. Nein, nicht Huffington Post. Sondern auf Real Clear Politics. Das Portal liefert die Grundbausteine dessen, woraus deutsche Reporterträume sind: Frei Haus, klug zusammengestellt, ideal für Hintergrundrecherche, ein toller Überblick, den in den USA alle lesen.

Nur nicht so faul und widerlich zusammenschmieren, mit einem Stück eingbackener Neoconspucke, wie es dann von gewissen deutschen Kollegen in deutschen Medien wieder auftaucht.

Donnerstag, 29. Mai 2008, 20:27, von donalphons | |comment

 
In deutschen Medien etwas Originelles über den US Wahlkampf zu finden ist schlichtweg unmöglich.

Das einzige, was die meisten D.C. Korrespondenten mehr machen als Internet lesen ist in den Bars am Dupont Circle rumzuhängen und etwas Klatsch aufzusaugen, für den O-Ton.

Und in den Bars hinterm Kapitol treiben sich die Volunteers diverser Senatoren rum, die kann man ausfragen und gelegentlich auch vögeln. Obwohl man als deutscher Journalist selbst von denen als irrelevant eingestuft wird.

That pretty much sums it up in Washington.

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Überraschend gute Infos und Analysen findet man in den Blogs (!) von MSNBC und CNN.

(Der Unterschied ist: Nie im Leben würde man dort Leute wie z.B. Clemens Würgin an die Tastatur lassen. Die ganzen rüstungsgeilen "Transatlantiker" bekämen rundweg Blogverbot, und das, obwohl es sie so drängt, ihren eingetrockneten Schleim an die Leute zu bringen.)

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In den USA versucht gerade jeder, der noch was werden will, so viel Meilen wie möglich zwischen sich und Bush bringen. Besonders die Typen, die alle Lügen der US-Adminsitration abgeschrieben haben. Nur ein paar Neocons bohren da weiter, aber ansonsten gibt man sich, um es höflich zu sagen, aufgeschlossen für anderes. Das hat aber mit journalistischer Anständigkeit so viel zu tun wie Henryk Broder und seine Büchsenspannhelfer im Spiegel.

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