Offenlegung

Ich war wirklich dort. Was ich beschreibe, habe ich nicht nur gesehen, sondern auch abgelichtet. Es wird keine Spiegeleinleitung, in der das reflektiert wird, was andere erzählen. Ich kann es beweisen. Meine Einleitung beschreibt mein Erleben, und ganz ehrlich: Wenn ich etwas nicht erlebe, dann will ich auch nicht darüber schreiben. Oder so darüber schreiben, dass es erkennbar Literatur ist, und kein Borderline.



"Eine halb gerauchte, zerdrückte Zigarette liegt in einem Aschenbecher. Der Aschenbecher ist blendend weiss, mit Goldrand, und mit nur zwei Einkerbungen für Rauchwaren; keine Frage, er ist ein exklusiver Aschenbecher. Er steht auf einer vom reichen Alter patinierten, üppigen und sorgfältig bepflanzten Steinbalustrade. Vor ihm plätschern dezent die Wellen des Comer Sees, auf dem sich historische Schnellboote aus Mahagoni tummeln. Hinter ihm breitet sich eine grosszügige Terrasse aus, mit Stühlen, Sonnenschirmen, gut angezogenen Menschen, diskreten Kellnern in weissen Jacken, und als Abschluss einem Hotel mit dem Namen Villa d'Este. Auf dem Rasen und den Einfahrten stehen Fahrzeuge von Rolls Royce, mal in schwarz und mal in metallicblau. Ein Mann führt seine schlanke, blonde Frau spazieren, die ihre Kellybag aus rosa Straussenleder spazieren führt. Bald wird ein Herr mit weisser Jacke kommen, den Aschenbecher einsammeln, die Zigarette wegwerfen, und den Aschenbecher wieder ausspülen. Sollte er aber eine Macke haben, wird er ausgetauscht. Es gibt hier keine schadhaften Aschenbecher. Hier ist die Villa d'Este in Cernobbio, das Kronjuwel der Lombardei. Es kann so für diese reiche Region Oberitaliens stehen, wie der Königssee als Symbol für Bayern gelten kann. Wenn man den Postkarten glaube mag."

Mittwoch, 25. Mai 2011, 12:55, von donalphons | |comment

 
Das glaube ich Ihnen sofort.
Doch ich bleibe dabei - eine Hermès-Tasche war das nicht und schon gar keine Kellybag. Eher eine verunglückte "Shoulder Birkin". http://www.bagsofluxury.com/hermes-bags-accessories/

Aber das ist ja auch nicht wichtig. Zerdrückte Zigaretten sind immer eklig; egal ob sie in einem abgestoßenen oder in einem nagelneuen Aschenbecher liegen.

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Schöne Beschreibung,
nur eine Petitesse hätte ich zu bemängeln: Rauchwaren steckt man auch in besseren Kreisen für gewöhnlich nicht in die Aussparungen am Aschenbecherrand. ;-)

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Komisch, das steht bei uns daheim aber an der Tür zu einem Rauchergeschäft. Hm.

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Da will ein Zigarettenhändler offensichtlich den Frisören nacheifern, in Sachen Ladennamensgebung.
.
Der Don kennt den Königssee nur von Postkarten? Er ist tief und kalt ... und trotz der vielen Touristen (mit und ohne Köter) und trompetenechoblasenden Touristenschiffer tatsächlich auch: schön.

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@Don, 13 Uhr 36:
Stimmt, man findet es z.T. auch in diesem Kontext, aber streng genommen heiße es Tabakwaren oder Raucherbedarf. Weiß ich aber auch nur, weils mir in einer Blattkritik mal unter die Nase gerieben wurde.

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"rauchwerk"
geht meines wissens auch. find ich schön. habs mal auf ner karte gesehen. aber keine ahnung ob das nun nur zigarren und zigarrillos sind oder auch zigarretten...

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Schöne Einleitung.
Gibt es dazu noch den Hauptteil?
:-)

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Nach der Schlusspointe?

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Das ist der Anfang eines Beitrags über Silvio Berlusconi und die Lombardei 2011 für die FAZ.

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Schöne Einleitung.
Gibt es dazu noch den Hauptteil?
:-)

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Riecht nach dem Parfum von Yvonne. Ein Film von Patrice Leconte. Der allerdings, der Film, nicht Herr Leconte, spielt mitunter am Genfer See. Trotzdem schön.

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Das war ein sehr, sehr schöner Film. Wie die Bulldogge in das Auto springt!

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Überhaupt diese wunderbare Präsentation dieser herrlichen Autos... Und der Fez sitzt!

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und links....
... vorbei ist noch kurz die Silbermähne eines gerade eben fünfzig Jahre alt gewordenen erfolgreichen Hollywoodschauspielers zu erkennen bevor er mit seiner halb so alten Begleitung im dunklen Bentley in Richtung Venedig oder Locarno (oder wo auch immer das nächste Filmfestival statt findet) entschwindet.

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d'Este ... noch mehr 4rad pr0n ?

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auf den noch ausstehenden teil ihres textes freue ich mich!

dass sie nicht vorspiegeln wie ein gewisser journalist, nimmt man ihnen, lieber don, komplett ab.

rauchwaren - haha, der versprecher ist sehr nett. aber das können sie nicht wissen, sie mögen beides ja nicht, wie es scheint.

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"ein gewisser Journalist" - das Problem in dieser Branche ist, dass Pfisters Handlung eigentlich Usus ist. Der Text - da muss man mal schauen. Vielleicht ist er der FAZ zu lang, dann mache ich es eben anders.

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Zu dem Vorgang und seiner Einordnung
hat Thomas Knüwer einige sehr kluge Sachen angemerkt. Ich denke auch, dass das Internet mitsamt Blogs, Social Media und Meta-Diskussionen das Publikumsempfinden verändert hat. Früher hätte man als Leser eine solche Episode gar nicht groß hinterfragt, und ich als Zeilenknecht habe Magazinschreibe auch noch so gelernt, dass es nicht ehrenrührig ist, plausible Infos und Beschreibungen aus zweiter Hand zu verwenden und in einen Erzählstrang einzubauen.

Ich hatte dieses "kalt schreiben" eine Zeitlang sogar ziemlich perfektioniert, bis es mich dann irgendwann selber erschreckt hat, was alles geht. So ähnlich muss es Tom Kummer zu jener Zeit auch gegangen sein, aber der hat die Stopschilder halt konsequent ignoriert und weiter Gas gegeben...

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Eine ausgedrückte Kipppe im Kristallaschenbecher des dort präsentierten Talbot Lago Teardrop Coupe "T150C SS"... vielleicht sogar noch etwas leicht süßlichen Geruch von schwarzem Afghanen ausströmend, wäre ein echter Knaller gewesen.

:-)

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Das wäre nun echt der Knaller
(und daneben ein schönes Silberetui mit den Initialien G.S.)

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(oder meinetwegen auch G.A.) - mögen sie beide ruhen in Frieden und den Berlusconis dieser Erde ihre billigen Hamburg-Mannheimer Orgien überlassen . . .

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http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE74N0GQ20110524

kleines schmankerl zu den versicherungsfuzzies ...
die sache mit dem salz erklärt natürlich auch das häufige nasenbluten und nasenkratzen vieler leistungsträger. wieder was gelernt.

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Salz schnupfen? Ich kenne bei Tequila nur Salz lecken, aber was weiss ich schon.

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man sollte das pack einfach in einem riesigen salztopf einlegen.

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@rollproll: Ah, das macht Bill Clinton also mittlerweile, der ist jetzt deren Pressesprecher...

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nun im zusammnehang mit tequila war mir bisher auch nur die orale verabreichung von salz und zitrone bekannt, aber die versicherungsbranche mags wohl etwas härter. chili anyone ?
fällt aber wohl ganz klar unter die sorte meldungen, die satirikern das leben schwer machen.

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lieber miner, ich hätte da eher an schnellkompostierung gedacht. wieso denn haltbar machen...

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ok baby, du kompostierst und ich leg sie ins salztöpfchen, hauptsache weg mit dem ........ähhm, öhhm,....mit dem genetic waste.....

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tragic waste of skin...

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a propos: Der angekündigte Berlusconi-Artikel ist jetzt in FAZ.net zu lesen, in 10 Teilen mit 10 Fotos von Herrn M.

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Eine Klickstrecke! Aber was für eine...

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Don,

waren Sie vor oder nach dem Regen dort? Die schönen Fotos hätte ich wie jedes Jahr eigentlich von Ihnen erwartet...

http://www.formfreu.de/2011/05/24/villa-deste-2011/

Mach jetzt mal eine steuerlich nicht abzugsfähige "Spritztour".

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Vor dem Regen, am ersten Tag, da war noch sehr wenig da, und irgendwie hatte ich nach der MM keine besondere Lust mehr - wir sind dann nach Bellagio gefahren. Nach der MM ist irgendwie alles Nichts.

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