Anderweitig umschauen

Es sind diese Tage wie dieser, an denen ich daheim erklären kann, warum ich so viele Bilder mache. Meine Mutter, die das filmbasierte Verhalten meines Vaters gewöhnt ist - diese "3 36er reichen für den Urlaub"-Mentalität - etwa findet, dass diese unterbrochenen Tätigkeiten und Gespräche alle 2, 3 Minuten eher seltsam sind. Photo war früher: Bewusst anhalten, überlegen, Standort suchen, Belcihtsungsmesser und Kamera einstellen, abdrücken und dann war eine Stunde Ruhe. Fairerweise muss ich sagen, dass ich schon früh auch auf Film davon abgekommen bin; gerade auf Exkursionen hatte ich schon mal 12 oder 20 Filme dabei. Heute liegt mein Schnitt bei 10 Bildern am Tag, wenn ich wenig tue, und 5o, wenn ich normal unterwegs bin. Bei der Mille Miglia oder beim Erdbeben bis zu 800. Mein eigentliches Blog ist nicht das hier, sondern mein Bilderspeicher. Und natürlich unterbricht das Anfertigen das Leben.







An eher unphotogenen Tagen wie diesem - noch nicht mal 1 Meter in Richtung Frankfurt gefahren, und schon ist alles grau und unschön - gehe ich dann zurück und schaue alte Ordner durch, so wie den der letzten Monate, und denke zurück an Meran. In Meran selbst hatte ich nicht wirklich viel Zeit, mich darum zu kommern, also habe ich lediglich den Ordner anschwellen lassen, und mir gesagt: Dezember ist auch noch ein Monat. Draussen ist es scheusslich, aber drinnen glimmt mich das Gold und das Grün der Weinberge an. Ich bin da genauso sentimental wie ein alter Mann, der sich durch sein Album blättert. Oh, das Bild von Algund von oben könnte ich noch zeigen und das von der vergessenen Rebe noch und hier, schaut mal, das ist ein Portal in Obermais.







Und das da, das war mal die SPD.

Nein, das ist jetzt gemein, aber inzwischen bin ich bei den Sozis auf dem Standpunkt, den ich auch bei den Medien habe: Die wollen auf die Fresse fallen, die wollen mit dem Kopf durch die Wand der Zielgruppen, und dem Gegreine, egal ob für Paywall oder Paysteinbrückt, für Leistungsschutzrecht und Bestandsgarntie, anders gehe es halt nicht und man habe keine Alternative, sollte man entgegenschreien.

WEIL IHR FAULEN SÄCKE EUCH NICHT GENUG ABGEARBEITET HABT UND GLAUBT, DASS WIR MIT DEM AM WENIGSTEN SCHLECHTEN ZUFRIEDEN SIND!







Das sind so Dinge, die man wird lernen müssen, oder auch nicht, so richtig schade finde ich es auch nicht, sterben gehört dazu. Oder wie es so schön auf meinem Specialized steht: Innovate or die. Die Zeit für Lampedusa - Es muss sich alles ändern, damit alles so bleiben kann, wie es ist - ist jedenfalls vorbei.

Es ist nämlich schon längst nicht mehr so, wie es ist. Amüsanterweise haben vermutlich viele Leser dieses Satzes nicht weitergelesen; die Gesellschaft, die Lampedusa beschreibt, reagiert viel zu spät und zu verhalten, und geht unter, ja sie ist schon untergegangen, als der Satz gesprochen wird. Der Satz beschreibt keine Strategie, sondern eine verhängnisvolle Fehleinschätzung. Und weder der SPD noch den Verbreitern von Inhalten bringe ich die Verehrung entgegen, die ich bei einer guten, alten Kamera empfinde.







Auch die deutsche Kameraindustrie ist nicht mehr so ganz weltweit führend, ja, es ist schon so, dass mein japanischer Hersteller auf seine eigene Geschichte zurückgreift, statt noch die Deutschen zu kopieren. Es hat sich nicht genug geändert, deshalb ist alles anders geworden und bleibt weg. Weil früher die Zwänge des Beharrens in einer fest gefügten Gesellschaft ganz anders waren. Weil man früher geglaubt hat, für das Wohl eines wichtigen Systems unterzugehen. Und man fragt sich schon, wieso man in Zeitungen und bei der SPD meint, anderen gute Ratschläge zu Wandel und Überleben geben zu müssen, wenn die eigene Antwort politisch garantierte Pfründe und die Hoffnung sind, dass es anderen noch schlechter ergeht. So lapprig und unengagiert will ich nicht informiert und beherrscht werden. Ich mag durchaus die gute, alte Zeit mit Urlaub in Meran und Blick auf den Passeier, und ich mag auch soziale Gerechtigkeit und ehrliche Information. Und ich mag es, wenn die Repräsentanten des Systems sich dabei nicht weniger als ein Hochofenarbeiter von Krupp oder eine Regaleinräumerin von Schlecker anstrengen. Und dafür gibt es jede Menge Gelegenheit.

Montag, 10. Dezember 2012, 20:19, von donalphons | |comment

 
Die Repräsentanten scheitern, denn sie wissen nicht, was sie tun sollen. ;-)

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"... aber inzwischen bin ich bei den Sozis auf dem Standpunkt, den ich auch bei den Medien habe: Die wollen auf die Fresse fallen, die wollen mit dem Kopf durch die Wand der Zielgruppen ..."

sagt klein erna, was ich mal mache, wenn ich gross bin, ist doch klar, wenn ich nen grossen busen kriege, werde ich filmstar, kriege ich nen platten busen, werde ich plätterin.

für mister 93% sieht das so aus, wenn alles gut geht, hält er weiter gut bezahlte vorträge, geht es anders als gedacht, muss er eben den kanzler machen; so what?

dass die spd eine lösungen mehr hat, weil das alte sozialdemokratische versprechen: dir, arbeiter, wird es besser gehen, wenn du spd wählst und deiner frau und deinen kindern erst recht! so nicht mehr funktioniert.
übrigens funktionieren die versprechen der cdu und der csu so in richtung keine experimente, dafür wohlstand und gute und sichere rente ebenfalls so nicht mehr, nachdem sogar der kleinsparer merken kann, dass er die zeche für muttis wirtschaftspolitik zahlen wird.
beleibt noch abzuwarten, welche benefits die f.d.p. diesmal verspricht, leider fürchte ich, dass der verein wieder über die 5% lommt. dafür bleibt mutti kanzler, jeder bekommt, was er verdient. nur die wahlbeteiligung könnte nochmals sinken, aber die interessiert die gewählten nicht.

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paysteinbrück...?
you made my day! Mal sehen, wer daraus eine Wortmarke macht...

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Was soll diese Gesellschaft denn machen? Der altgewohnte Ausweg - der Krieg - ist ihr versperrt. Da bleibt nur das fatalistische Warten auf den Big Bang ...

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Ist das die Langversion des "Radfahrergrußes" an die SPD?

CDU/SPD ist für mich schwer zu unterscheiden. Zumal es soviele Versionen von beiden gibt. Sehen Sie sich in Bayern einen KönigUde an oder einen Uli Maly oder Thomas Jung. Diese Leute werden persönlich gewählt. Mit weitem Vorsprung vor der Partei. Andere können nur duch die Liste etwas werden. Diese Männer und Frauen müssen den Funktionären gefallen. Da gelten andere, teils sehr akadämliche, Maßstäbe. Die SPD in Ländern mit vielen Bürgermeistern, Landräten und Wahlkreisabgeordneten kann ganz anders aussehen, als die Partei von Maget und Pronold.
Also quäl Dich, alte Tante SPD. Mit den Rezepten aus Hollande ist nichts mehr zu gewinnen.

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Don, die deutsche Kameraindustrie (oder vielleicht sollte man hier eher etwas allgemeiner sagen: Fotooptikindustrie) steht doch mittlerweile wesentlich besser da, als die Paywall-Presse oder die Paysteinbrückt-SPD. Und vielleicht können letztere durchaus was von ersteren lernen: zum Beispiel nicht der scheinbar übermächtigen Konkurrenz hinterherrennen, darauf hören, was die Kunden/Wähler wirklich möchten und von der Konkurrenz nicht bekommen und dabei nicht versuchen, es allen recht zu machen.

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Das Burggafenamt ist schön,
und welch ein Glück, täglich hier auf dem Weg sein zu können. Dabei begegne ich manchem Passeirer, bei " ins hoasen dä Pseirer".
Welchen Passeier hat der Hausherr gesehen ?

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