Festabbestellung
Ja, also, einbremsen, oder wie man in Bayern sagt, jemandem das Standgas einstellen. Das ist in Zeiten elektronischer Autos natürlich nicht mehr üblich und in unseren gelackten, metaironischen Selbstdependancen im Internet auch nicht. Und man mag es glauben oder nicht, aber ich mag es nicht, wenn ich auf etwas zeigen kann und sagen: Da schaut, das ist wirklich so, wie ich es gesagt habe. Dieses Berliner Kreativprekariat, die ticken wirklich so. Momentan macht so ein Beitrag die Runde, gestern haben sich zwei Ex-FAZblogger noch über mich lustig gemacht, heute geht es dann zur, ich möchte sagen, richtigen Sache: Die eine sucht eine Arbeit. Wobei, nicht nur eine Arbeit, sondern eine Festanstellung. Oder halt, genau genommen will sie eine warme, helle Wohnung mit Balkon und wäre bereit, dafür auch zu arbeiten. Ja wenn es sein muss, sogar in den Süden gehen. Hier im Süden gibt es natürlich Arbeit, am Türenspezialisten prangt seit Monaten vergeblich ein Schild, dass er Mitarbeiter sucht: Das übliche Problem bei Vollbeschäftigung.
Ein Beruf sollte es wohl sein, wo es eine Kaffeecke gibt, und sie würde auch den Kaffee machen, und soziale Sicherheit sollte der Beruf bieten. Das kann man hier bei uns im Süden vergleichsweise leicht bekommen, wenn man das tut, was aber laut Beitrag doch eher abgelehnt wird: Sich selbst ein wenig optimieren. Das ist im Übrigen in einer Region des Fachkräftemangels nicht so schwer, da sind auch Quereinsteiger durchaus willkommen, und die werden dann halt umgeschult. Wenn sie wollen, und bleiben möchten. Mobilität interessiert hier nur in Sachen Zuzug, ansonsten möchten die Firmen nicht in Leute investieren, die nur da sind, weil es nichts anderes gibt, aber im Prinzip würden sie lieber für 300 Euro 100 Quadratmeter Altbau in Berlin mieten, 20 Stunden etwas Lässiges tun und, wenn sie mal ein kreatives Loch haben, ein paar Wochen auch mal krank sein. Und bei der erstrbesten Gelegenheit natürlich die Koffer packen und woanders wieder selbstverwirklichen.
Die Firma will einen, wenn man die Firma will, so hat sich diese meine Region hochgearbeitet; man mag das dumm oder spiessig finden, aber so habe ich in der FAZ auch gearbeitet, und wenn ich da nochmal anfangen würde, würde ich mir alle Beine ausreissen, um an diesem Don Alphonso vorbei zu kommen. Anstrengen gehört am Anfang mit dazu,und wer gut ist, hört nicht einfach auf - das ist etwas, das man sich in kreativen Berufen wirklich nicht leisten kann, nirgendwo. Natürlich gibt es hier auch Jobs, wo man als Anfänger halt tut, was man kann, und irgendwo mitschwimmt: Nur führt das hier bei diesen Preisen nicht in eine angenehme, helle Wohnung mit Balkon. Dafür muss man hier 2500 aufwärts verdienen, und es stimmt natürlich - quirlig-kreativ ist es hier auch nicht.
Überhaupt ist der Gedanke, ich brauch was also arbeite ich, einer, der, höflich gesagt, jeden anderen auch antreibt, und nicht mehr als ein Grundimpuls; er macht einen vielleicht zum Regaleinräumer oder zum Bandarbeiter, aber schon in der Motorenfertigung - ein Leben weit entfernt von lauschigen Kaffeeecken - sind nur die Besten und Sorgfältigsten.Der Weg nach Oben in die Büroetage ist hier leider nicht so wie in den Medien, wo man einen Co-Working-Space aufmacht und sich einen Titel verleiht; ohne Probezeit und Supervision geht hier wenig, weil die Firmen hier gerne überleben möchten und mal nicht so einfach auf einen Mitarbeiter verzichten können, wenn der trotz Prozessabläufen mal weniger Lust hat. Dir anstehende Arbeit ist zu erledigen, anders geht es nicht, und eine Deadline ist eine Deadline und keine vage Empfehlung oder Bitte, doch etwas zu tun.
Das ist in Berlin durchaus so; ich erinnere mich gut daran, wie ich panisch noch schnell die ein oder andere Seite vollgeschrieben habe, weil jemand, der das hätte machen sollen, drei Tage vor Abgabe unerreichbar wurde und erst wieder gesehen ward, als er Briefmarken brauchte. Firmen sind heute, wenn sie gute Mitarbeiter wollen, beileibe keine Ausbeutungsmaschinen mehr, da gibt es jede Menge Fortbildung und Motivation und Gruppendynamik und das funktioniert, weil alle etwas davon haben. Eine warme Wohnung, Qualität, Profit, und bis zum letzten Drehmaschinensumpfausräumer das Gefühl: Es ist durchaus richtig und wichtig, dass ich das mache. Ich habe mich bei meinem Amerikaaufenthalt nach dem Abitur gröbst verrechnet, und obwohl meine Eltern das hätten zahlen können, haben sie es nicht getan: Dann war ich halt drei Monate in der Firma und habe für gutes Geld unter anderem das getan. Drehbänke ausgeräumt. Und gelernt, wie man aus dem Vollen und hohl dreht, und Gewinde schneidet. Den Geruch von Drehöl und frischen Gummi vergisst man seinen Leben nicht, es waren nicht die schönsten Wochen meines Lebens und wer weiss, was ich mit der S. am See sonst hätte alles machen können: Trotzdem bin ich froh, dass ich diese Erfahrung mitgenommen habe. Das hat mir das Standgas eingestellt. Weil ich wusste, dass ich das kann und es auch gar nicht so schlimm ist. Aber in Berlin würde man vieles tun, um solchen Basisjobs zu entgehen: Nicht ohne meine Kaffeeecke. Lieber was Kreatives, wo man etwas schreibt, soziale Ungerechtigkeit, Bildungschancen, Migranten, Moral, und dann ab auf den Balkon.
Ja, also, einen festen Arbeitsplatz ohne besondere Leistung und Qualifikation, den wollen viele, und leider ist es auch so, dass viele dabei zu weit gehen, oder über Leichen, oder sich selbst übermotiviert kaputtarbeiten; recht oft kommen aber auch nur Social Media Berater dabei raus, oder Profilentwickler oder Leute, die auf ihre Netzwerke achten und sich durchwurschteln. Das ist kein Berliner Problem, das gibt es in München genauso, es ist prekär, aber anders. Aber wer in einer mittelständischen Firma arbeiten möchte - da, wo die ganzen echten Arbeitsplätze sind - sollte ein gewisses Mass an Flexibilität mitbringen, und die Erkenntnis, dass es zuerst einmal um den Beruf geht, und dann vielleicht um die helle Wohnung. Und dass man leider, leider bereit sein muss, ein paar persönliche Freiheiten, wie man sie im Rumhängen in Berlin hat, wird aufgeben müssen. Für mehr als nur den Winter. Spätestens die nächste Nebenkostenrechnung , der man im Süden nicht so leicht in die nächste Wohung zur gerechten Rache am bösen Vermieter entfleuchen kann, justiert da wieder das Standgas.
Trotzdem gibt es in diesem System viele glückliche Menschen, und das sind nicht nur die Reichen, sondern auch die Migranten, die bei der Zuwanderung nicht sagen konnten: Wenn nicht, dann züchte ich halt Gras in Cefalu und erfreue mich darüberhinaus an den Leistungen des Sozialstaates, wie das der Ponader macht. Vielleicht sehen wir das etwas flauschiger, weil wir Chancenlosigkeit als Zwang verstehen, etwas tun zu müssen, was uns keinen Spass macht. Und natürlich gibt es auch genug Bereiche, in denen es nicht leicht ist, oder - Journalismus ist ein prima Beispiel - zum Verzweifeln. Nur Hälfte ist das Dilemma eine Frage der Ansprüche der Firmen, und zum Teil auch der heftigen Konkurrenz. Da muss man wohl durch, und vielleicht, gern auch mit Hilfe anderer, die ein oder andere Marotte aufgeben. Ich so als Vermieter etwa würde meinen, dass die demnächst restaurierte, helle Wohnung mit Balkon tunlichst Bewohner haben sollte, die eine Weile bleiben, keine Rauschmittel anbauen und mich nicht im Zweifelsfall auf Rechnungen und Streit mit dem Mieterbund sitzen lassen, oder mal zwischendrin eine Herberge eröffnen. Das ist vielleicht etwas grausam, aber das ist nun mal der Preis, den man für Freiheiten zahlt.
Sollte man zum Entschluss kommen, dass es zu teuer ist, und man es sich im Vergleich zu jenen, die mit der Eltern Geld gerade nach Berlin kommen, nicht leisten kann. sollte man Abstriche machen. Wohnung, Wohnort, Freiheiten, alles schmerzt, besonders wenn man sieht, dass es bei anderen doch auch irgendwie geht,und wie sie das System surfen.
Das dachte man beim oben angesprochenen Fall übrigens auch, bis es krachte.
Man hat sich getäuscht. Und obwohl mir nichts passieren kann, habe ich lange nachgedacht, ob meine Existenz nicht auch sicherer werden sollte.
Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel; doch sie sind selten geworden.
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Dann kam die Stelle mit dem Kiffen und daß sie es nach 3 Jahren reduziert habe. Da dachte: klasse Satire der Text.
Als ich aber ihre Antworten in den Kommentaren las, wußte ich, daß die das wirklich alles ernst meint!
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Ich mag dran glauben, denn die Alternative - es wortwörtlich zu nehmen - wäre mir zu tragisch.
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Und ohne Ironie, diese Rede für die mittelständische Firmen hätte kein Inhaber und kein Merz und kein Guttenberg besser hinbekommen.
Das ist ja alles wahr, das Sie schreiben. Es mag für manche wie Clement oder Schröder klingen, oder gar wie Sarrazin. Aber diese Männer haben viel gearbeitet, viel geschafft und dabei ein Blick für Leistung und Trittbrettfahrer erworben. Nur konnten die bei weitem nicht so gut formulieren.
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Das mit dem Scheitern passiert leider viel zu selten, und nur allzuoft muss man immer wieder Leute davon überzeugen, dass Äpfel tatsächlich nach unten fallen und bestimmte Dinge tatsächlich unklug oder verboten sind, auch wenn das sooo eine tolle Marketingidee ist. Und erstaunilcherweise auch dann gilt, wenn man denselben dassselbe ein 3. oder 4. Mal fragt - als ob man bei Mami nach der Schokolade an der Kasse bettelt.
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Was ich weiß ist, dass das beschriebene Verhalten nicht Berlin-spezifisch sondern eher ein Generationsproblem ist. Ich habe gerade so eine neue Mitarbeiterin. Wir hausen nicht mal ansatzweise in Berlin und haben nichts mit Journalismus zu tun - gut wenn man was anständiges gelernt hat.
Bei besagter Dame mit Elite-Uni Abschluß muss alles Fun sein, nichts darf wirklich in Arbeit ausarten. Wenn doch, dann wird über die Arbeit gemault oder, ihre besondere Spezialität, die Arbeit wird still und heimlich nicht gemacht und als Tretmine für die anderen liegen gelassen. Wir alten Säcke sind ja so blöd das irgendwie zu regeln wenn wir drüber stolpern.
Zugehört wird sowieso grundsätzlich nicht, man kann keine Anweisung zu Ende aussprechen, da wird man schon unterbrochen. Aber bei jeder Feier im Betrieb ist sie dabei.
Ihr Pech dass besagte Dame immer noch nicht gemerkt hat, dass ich ihre Beurteilung schreiben werde. Ihr ist in unserer Matrixorganisation entgangen, dass ich zwar nicht ihr Linienvorgesetzter bin, den sie nach Stich und Faden versucht zu umgarnen, aber ich bin ihr Fachvorgesetzter.
Oh Baby, ich werde es Scheiße regnen lassen.
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Ich würde das nicht so pauschal sagen.
Ich erlebe bei vielen jungen Leuten genau das Gegenteil!
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Was mir aufgefallen ist, die scheinen heute nicht mehr für das große Ganze zu lernen. Nur für die aktuelle Aufgabe, 2 Wochen später ist das wieder vergessen. Methodischer, besser dokumentiert (ich bin da eine Schlampe), aber irgendwie Angst vor der Improvisation. Gott sei Dank sind unsere begeisterungsfähig.
@gibsmir: Ich hoffe, Sie verstehen sich gut mit der Gleichstellungsbeauftragten und haben eine blütenreine Weste. Ich habe frustierte Weibchen schon in mancherlei ungewöhnliche Winkel auskeilen sehen. Ansonsten: viel Spaß dabei! :)
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Danke für die Warnhinweise. Über die Gleichstellungsbeauftragte mache ich mir keine Sorgen. Mein Arbeitgeber ist so modern, dass wir keine haben und Rumgetusse kommt im Allgemeinen gar nicht gut an. Ansonsten ist mein Ruf der eines Equal Opportunity Arschlochs, der keine Unterschiede macht wenn er angepisst ist. Da sie auch Kolleginnen im Regen stehen liest werde ich mir bei denen trotzdem Rückendeckung holen.
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Aber kann man wirklich fragen wie und wo man Jobs im Internetz findet, wenn man doch vorn dabei ist? giyf...
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ich liebe den geruch der metallverarbeitenden industrie. wenn ich groß bin bekomme ich auch ne drehe. und ne fräse. bridgeport, grau, nicht unter 5t gewicht und mit nem 1000mm kreuztisch. ;)
kindliche freude wird mich erfüllen, wenn sich der span hebt und man genüsslich durchs material kurbelt.
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Wobei ich mit dem Begriff "Basisjob" in Verbindung mit Drehbank und Fräse nicht wirklich einverstanden bin.
Ich hab die Werkstatt auch lange genug kennengelernt und ja, der durchschnittliche Metaller ist ein eher simples Gemüt, zufrieden mit Fuasboi, Bier und Maschin (sprich: KTM) tunen.
Die 3 1/2 Jahre Lehrzeit, bis man ein anständiger Werkzeugmacher ist, kommen allerdings nicht von ungefähr. Der Anspruch und auch die Zeit, die es braucht, die nötigen Erfahrungen zu sammeln, v.a. in Hinblick auf Material, dazu passendes Werkzeug, Bearbeitungs- und Standzeit etc. gehen weit über das hinaus, was man in den allfälligen "Was mit Medien" und "xyz-Kaufmann" - Lehrberufen so lernt. Die dann fieserweise auch noch besser bezahlt werden.
Und was ein guter CNC Programmierer ist, der lacht doch nur über Wordpress-Template Bastler.
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Ich habe in Google die gleichen Stichworte eingegeben, kriegte sie aber als ersten Treffer.
Welche Gedanken muss ich mir jetzt machen?
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Ich mein, so realitätsfern kann kein normaler Mensch sein, noch dazu mit 32? Das ist doch Realsatire oder?
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Lesen Sie weiter hier! Viele Lichtjahre von der Erde entfernt dringen die Leser dieses Blogs unter ihrem Captain DA in Bereiche des Internets vor, die kaum ein Mensch zuvor gesehen hat.
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Nein, zumindest stimmt es, sie ist wirklich auf der Suche nach einer Beschäftigung. Und es passt gar nicht schlecht in meinen Erfahrungshoritont, wie das dort so läuft. Auch dieses Malrumfragen. Ihr wisst das doch sicher, ich kenn mich da nicht so aus. Und 32 ist dafür ein gutes Alter, die Studienabschliessenden sind 10 Jahre jünger und entschlossener, der alte Weg, den man für sich sah, hat nicht funktioniert, die Ressourcen sind weg, und dann muss man irgendwas tun, wenn man es daheim nicht aushält und wieder in Berlin leben will.
Ich begrüsse das. Generell finde ich es gut, wenn diese Einsicht schon mit 32 kommt, und nicht erst sehr viel später. Ich meine das ernst.
Was das Kiffen angeht: Das stand eine Weile sogar in der FAZ. Rede auf der Hanfparade und so. Ist also jetzt nicht wirklich überraschend.
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Alte Guzzis. Alte Harleys. Schneidöl und das feine "Brrzzz" wenn die MIG loslegt. Ehrliche Arbeit mit echten Skillz. Kickstarter und Magnetzündungen. Mittagspause im Alpenblick und wenn die bayerische Sonne lacht einfach bis Abends bleiben.
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* Man hört sogar von einem Vortrag diesbezüglich vor ausgewiesenen Technikexperten des Landes und internationalen Gästen demnächst! INTERNATIONAL!1!elf
Da muss sich doch was machen lassen.
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Man sieht sowas ja nur von außen und fragt sich, wieso jetzt diese bedauerliche Entwicklung so eingetreten ist, wie sie eingetreten ist. Vor allen Dingen deswegen schade, weil man an dem eingangs erwähnten Artikel sieht, dass da viel mehr drinsteckt.
Ich könnte mir vorstellen, dass unten lösen die Erkenntnis bedeutet, in einer anderen Gegend existieren zu können als nur in und um Berlin. Dann wäre schon viel gewonnen.
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Nun ja - der Kaffee war dann auch wirklich die größte Erheiterung. Der Artikel der Dame sicherlich nicht.
Ich habe diese Worte am Anfang auch eher als Satire abgetan. Sehr gute Satire, übrigens. Aber nach den Kommentaren habe ich mir auch gedacht. Mensch, die meint es echt ernst.
Es tut mir leid - aber das war keine "Bewerbung", sondern ein "Manifest der eigenen Wünsche" ... und dann mal schauen, ob einer so blöde ist, einen einstellt und daß man Geld für diese Traumwelt-Arbeiten bekommen tut.
Vielleicht bin ich schon zu lange in asiatischen Ländern, daß ich es nicht mehr raffe. Aber hier fragt der Chef ganz gerne mal:
"Was hat die Firma für einen Profit von Deiner Anstellung?"
Bei der Dame käme mir nur das Kaffee-Tassen-Ausräumen in den Kopf. Dafür gibt es aber Kantinen-Angestellte oder Azubis.
Ich frage mich ehrlich, ob sie überhaupt weiß - wovon sie spricht. Hätte sie nämlich den Hauch von den angepriesenen "analytischen Fähigkeiten", würde Sie nämlich wissen, daß ein Ausschütten der Gedanken in Blogform - garantiert keine Bewerbung sein kann.
Der Cheffe müsste ja selber interessiert sein - überhaupt erst einmal einen Kontakt herzustellen. Ob da dann der obere Link zum eigenen Wikipedia-Profil reicht ... 8-)
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Da ich Texte besagter Dame schon länger kenne( und ihre Kommentare bestätigen das): das ist allerhöchstens Realsatire. Das Hauptproblem an ihr ist noch nicht einmal ihre Leistungsunfähigkeit und aus Sicht eines Arbeitgebers Profillosigkeit: viele im Medienwesen herumschwirrenden Leute sind da auch nicht besser. Aber sie erscheint derart sozial desintegriert und egozentrisch, daß auch die sinnlosesten "Projekte" gern auf ihre Mitarbeit verzichten. Wäre sie an dem Ort untergebracht, den ein inzwischen sehr bekannter Nürnberger bewohnt, sie bliebe dort ähnlich lange wie er. Vielleicht schadet zuviel Kiffen eben doch.
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natürlich ist das eine bankrotterklärung an den individualismus der bessergeborenen, dieses reumütige zurückkehren an den busen der besserfütternden. natürlich ist diesem schreiben ein gewisser forderungscharakter eigen, der auch nur diejenigen erreicht, die aus eigener erfahrung wissen, wie man als teenager zu seinem gaul kommt. natürlich ist das die zielgruppe. und natürlich ist das mit dem schaum, der oben schwimmt, ein physikalisches gesetz. doch ebenso natürlich ist, wenn der schaum sich gesetzt hat, sinken die schwebeteilchen zu boden und werden zu dem schlamm, aus dem sie einst emporgespült wurden.
das wird man doch wohl noch hoffen dürfen!
(über das mit dem klassenkampf können wir ja später nachdenken.)
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Ob sie als Vorbild taugt?
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(Wenn sie zufällig, wie hier schon mal genannt, eine geschickte Werkzeugmacherin ist, wird man ihr in vielen Ecken Deutschlands den roten Teppich auslegen. Oder Instandhalter, Elektriker, Mechatroniker. Eine Kaffeemaschine und ein Büro haben die. Es gibt auch Beispiele, wo jemand als Hilfskraft in Leiharbeit angefangen hat, angelernter Maschinenbediener, dann direkt angestellt wurde, dann Schichtführer, Linienführer, Chef vom Dienst und wer weiß, was noch. Gehört ein bisschen Glück dazu und man muss sich geschickt anstellen und mit seiner Arbeit überzeugen. Und man muss schon auch ein bisschen smart sein und mit Leuten können, die schnell merken würden, wenn man schwafelt.)
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Im Prinzip sähe ich da auch jede Menge Möglichkeiten in der Produktionbegleitung, Qulitätssicherung etc., aber dafür braucht man dann auch ein gewisses Grundverständnis für Prozesse und Arbeitsabläufe, und weniger im Berliner Hipsterumfeld. Das ist jetzt alles nicht so arg spannend, im Vergleich zu "Ich schreibe ein Blog bei der FAZ" oder "Ich habe eine Kolumne aus Xberg".
Generell ist es auch so, dass im Moment viele Firmen dazu übergehen, ihre Unternehmensdarstellung dynamisch zu gestalten, auch da würde man Leute brauchen, die wissen, wie man Leser anzieht und hält. Die letzten Versuche, mich abzuwerben, waren ein Tourismuskonzern, ein global agiernder Makler und ein Mobilitätskonzern, der es bislang eher schlecht macht. Das wäre dann die Brücke zwischen Firmeninteressen und normalen Menschen. Nur hat das mit freiem Bloggen überhaupt nichts zu tun. Wobei icbh nach den vier Jahren bei der FAZ auch sagen muss, dass "freies Bloggen", wenn es nicht nur Gefasel sein soll, auch eine Herausfordeung sein kann.
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Auf einem Hochschulserver hatte mal jemand einen ähnlichen Lebenslauf geteilt..da war sogar jeder Monat aufgezälht in der man als Cola-WErbetonne in der Innenstadt herumstand.
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In Ihrer taz Kolumne ist es nicht viel besser, als Aushängeschild nicht geeignet. Vorteild er taz ist das die Kohle eben nciht reicht für den Balkon.
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Welche Webseiten muss ich ansurfen, wer könnte jemand wie mich beschäftigen wollen, gibt es heute überhaupt noch einigermaßen gut bezahlte Jobs in Festanstellung?
Von jemandem, der Technikjournalismus studiert hat, müsste man eigentlich erwarten können, das selbst recherchieren zu können. Wohlgemerkt, die Frage lautete nicht, hat jemand Erfahrung mit dieser oder jener Jobbörse etc. Das kann also nur bedeuten, sie ist entweder zu dumm oder schlichtweg zu faul. Und wer will so jemanden schon als Kollegin haben?
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Bei so viel Selbstbeweinung wäre man schon beinahe geneigt, eine Schachtel Kleenex zu spenden.
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Im mittelständischen Produktionsumfeld sehe ich eher Bedarf für technisches Marketing/PR, da könnte sie sogar vom Hintergrund reinpassen (bevorzugt bei Unternehmen, wo der Chef selbst eher schlechte Noten hatten und oder zu lange studiert). Und diese Firmen haben in Deutschland absolute Spitzenprodukte und eine miese Außendarstellung.
Bei meinem aktuellen (und bisherigen) Arbeitsgebern würde der CV die üblichen 30 Sekunden in der Personalabteilung nicht überstehen.
@Don -Bloggen für einen internationalen Makler? Kann nur Vladi Private Islands sein, oder :-)?
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http://www.faz.net/aktuell/berufsstart-muss-ich-da-jetzt-jeden-tag-hin-11992366.html
Festanstellung: "Muss ich da jetzt jeden Tag hin?"
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kann man diese leute nicht endlich in die libysche wüste schicken? da gibt es genug zu optimieren.
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Da ja hier gerne vom mittelständischen Unternehmer die Rede ist: Der Typus, den man anderorts Stützen der Gesellschaft nennt, der Firmen besitzt, die man neudeutsch auch mal "Hidden Champions" nennt, der stellt die in hundert Jahren nicht ein.
Fast der gesamte Freundeskreis sowohl der eigenen, wie auch der Eltern meiner besseren Hälfte besteht aus solchen Leuten und für gefühlte 70% wäre der Begriff "Reaktionär" noch untertrieben. Stichwort Weihwasserkessel im Hauseingang.
Diese Leute verzeihen der eigenen Brut vieles (hat der Don ja schon des öfteren dargestellt), bei Fremden sieht das aber schon ganz anders aus.
Es mag wie FDP klingen, aber diese Leute sind überwiegend knallharte Malocher die in langen (und oft auch jungen) Jahren ihre Firma aufgebaut haben. Da sind "bis 32 in Berlin rumgesantelt" "kiffen" und "extremer Flügel der Grünen" nur noch rote Tücher. Viel Glück schonmal.
Und btw: In standard Wordpresstemplates die Farben zu ändern und dann das ganze als Webdesign zu verkaufen, zeugt nicht nur von der bereits angesprochenen Realitätsferne, sondern auch von einem gehörigen Maß an Dreistigkeit.
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Ansonsten muss ich Ihnen leider zustimmen, die Unternehmer, die ich kenne, haben auf so jemanden auch nicht gerade gewartet.
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hajo ist jedoch zuzustimmen, firmeninhaber der genannten generation sind meist das, was ich als rechtskonservativ umschreiben würde; nicht einmal versuchen sollte sie es dort.
die transformation von saulus zu paulus ist wohl die grundbedingung.
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Die ausnahmslos mittelständischen Betriebe wurden von Leuten geführt, wie Sie sie beschreiben, typischerweise: Größter Arbeitgeber des Orts, Werksgelände vor dem Ortsrand, Werkshalle mit angeschlossenem Verwaltungsgebäude, Arbeitsbeginn 7:00h morgens, und neben dem Verwaltungsgebäude dann die Fabrikantenvilla mit Glasgang oder wenigstens überdachtem Weg zum Verwaltungsgebäude. Vor der Villa ein großes Auto aus Deutschland und, seltener, England oder Italien.
Der Chef ist vollkommener Patriarch, kümmert sich aber sowohl um verschuldete oder erkrankte Mitarbeiter als auch um die Familien, die teil in dritter Generation dort arbeiten. Betriebsräte gibt es nicht oder sind assimiliert, die meisten Arbeitnehmer würden für ihren Chekf sterben.. also zumindest viel auf sich nehmen.
...so sind die SdG auf dem Land, und da soll jemand aus Berlin mit Internet im Kopf rein? NevahEvah.
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In den Medien gibt es nur noch die Digitale Bohème und die 1% (HF wie auch HA).
Deshalb halte ich die Piratenpartei persönlich auch für einen Treppenwitz der Geschichte, das wahre Leben findet auch in Deutschland immer noch auf dem Land statt, wo die Bürokauffrau jeden Tag brav um 6:30 mit ihrem Twingo in die Arbeit fährt. Ich sehe da jenseits eines kleinen Personenkreises, der in den Großstädten lebt, einfach keinerlei Berührungspunkte mit den Realitäten der Menschen.
Und selbst mir als in der Großstadt lebenden, sich durchaus als liberal bezeichnenden, aber in einer konservativen Branche arbeitenden Anfang-30er kommt dieses ganze Internetgetue mehr als abstrus vor. Ich kenne niemanden im erweiterten Bekanntenkreis der twittert, es sei denn, es ist beruflich (Onlinemarketing). Dieses ganze "Internet als Lifestyle" Dings muss wohl doch was Berlinerisches sein.
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Und heute kommen sie aus den "alten" EU Mitgliedsstaaten, können oft auch Deutsch weil z.T. hier aufgewachsen, sind oft gut ausgebildet, leistungswillig, während die vermögenderen bereits die Immobilien gekauft haben.
Ich finde es ja eigentlich gut, weil Europa so zusammenwachsen kann und verbinde damit die Hoffnung, dass mehr Leute als bisher eine international geprägte Arbeitsatmosphäre erleben können, die ich sehr bereichernd finde. Aber überspannte Faulenzer, die sich heute noch durchbluffen, die wird es zunehmend zerlegen, und sei es nur, weil die anderne besser bluffen.
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Warst du schonmal in Hamburg?!
Ich für meinen Teil kann nur sagen: solche Gestalten gibt es überall. Und komm mir nicht mit München. Ich hab da mal gewohnt. In Perlach. Ich hatte einen Arbeitsplatz in der Nähe.
Ich für meinen Teil betreibe in Berlin eine Firma, von der einige Existenzen abhängen. Und das ist hart genug in Berlin, ohne dass Don Alphonso dauernd die Gegend schlecht macht. Denn kriegsbedingt gibt es hier keine Schwerindustrie. Die Leute machen ja nicht "in Medien", weil sie so gerne mit Medien zu tun haben. Wer will schon bei Sat.1 arbeiten!? Nein, in Berlin arbeiten so viele "was mit Medien", weil es keine anderen Jobs gibt. Außer man macht die Firma selbst auf, dann gibt es die Jobs natürlich. Und die arbeitswilligen rennen dir mit Initiativbewerbungen die Tür ein.
Klar, Anti-Malocher und Nichtskönner mit "die Welt schuldet mir ein gutes Leben"-Einstellung gibt es in Berlin. Aber wenn ihr euch nicht dauernd das Maul über die zerreißen würdet, würde das gar nicht weiter auffallen. Dann könnte man die in Ruhe weiter ignorieren.
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A propos Wiener, vielleicht sollte sie es im tiefen Süden versuchen, da zählt der FH-Spaß doch fast als echtes Studium.
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"Das ist kein Berliner Problem, das gibt es in München genauso, es ist prekär, aber anders."
Dass aber so eine Haltung von Berlin aus besonders genr ins Netz getragen wird, ist nun mal so. Ich erfinde das nicht. ich verlinke es noch nicht mal. Dass die Zeiten nicht lustig sind - geschenkt. Dass in Berlin die freien Mitrbeiter beim gleichen Thema gekniffen haben, wo die Münchner Studenten auch noch in den Semesterferien gesprungen sind - aber auch.
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Ist ja nicht so, dass die nicht auch ohne euer Zutun vom Leben früher oder später die Rechnung präsentiert kriegen.
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Übrigens amüsiere ich mich immer blendend über die Berlinthemen. Die kleine dummkluge Stadt am Neckar ist ja schon ein eigenartiges - für mich bezauberndes - Biotop, aber bei den In-Berlin-Rummgammlern frage ich mich schon manchmal, ob eine Sezession des Südens erstrebenswert wäre. Wobei, dann lebte ich ja in Norddeutschland.
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der Hausherr hat da mal vor einiger Zeit ein interessantes Staatsgebilde entworfen, das neben Süddeutschlang mir erinnerlich auch Burgund, Welschtirol und die Lombardei umfasste. Leider habe ich die Fundstelle nicht mehr. War ggf. bei den SdG oder hier!
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Und das ist bei Bayern aus den besseren Kreisen, erfolgreichen FAZ-Bloggern, gebildeten Menschen mit exzellenten Manieren, nüchternem Verstand, erlesenem Geschmack, Unabhängigkeit, Traditionsbewusstsein und lebenssatter Distanz zum Netz ernsthaft ein Kriterium für Relevanz???
Diese ganzen abseitigen Netzbewohner erhalten außerhalb ihrer Community nur dadurch Bedeutung, dass Multiplikatoren wie Don Alphonso diese Figuren für wichtig genug halten, um sich unablässig und mit schwer nachvollziehbarer Emotionalität an ihnen abzuarbeiten. Die leben nur von dieser Aufmerksamkeit, von was sonst?
Aber naja, wenn sie Ihnen wichtig sind... objektiv sind sie's sicher nicht!
Ach, und apropos Schadenfreude: die Ebene, auf man dem diese ansetzt ist ein guter Gradmesser für das eigene Niveau, oder so... ;-)
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das internet vergisst leider nichts.
liebe sephor, eine t-shirt-verkäuferin! super qualifikation.
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Irgendwie rührt mich die Offenheit, mit der sie auch ihre Schwächen und Verpeiltheiten einem breiten Publikum präsentiert.
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Der Kulturschock und die damit verbundene Isolation wären aber wohl viel größer, als sie es sich in ihren schlimmsten Albträumen ausgemalt hätte. Hier hat man eine überschaubare Zahl, guter und enger Freunde und verlässt sich nicht auf seine 10,000+ Twitter-Follower, wenn mal ein Umzug ansteht. Hier findet man nur mit Verbindlichkeit und Verlässlichkeit Anschluss, beruflich wie privat.
Das könnte für besagte Dame noch ein richtig böses Erwachen geben: Würde sogar vermuten, die wäre - charakterlich betrachtet - mit Hartz 4 in Berlin glücklicher, als mit Netto 1,500 aufwärts hier in MUC.
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Ich verstehe nicht Don, warum Du Deine Kommentatoren so toll findest. Mir sind sie rein gar nicht sympathisch. Bei der FAZ noch weniger, aber inzwischen sind es ja die selben.
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„ich bin unterarbeitet und übervögelt.“
Helga 海文 Helga 海文 @hanhaiwen
@mspro Immer diese Berliner Blogbohème. Don Alphonso wäre das nicht passiert!
Nur mal ein jüngeres Beispiel. Und weil die Betreffenden - den Seemann nehme ich da auch nicht aus - so viel getan haben, dass Blogs bei der FAZ in Misskredit kommen, Aktion verbrannte Erde, und so viel von dem kaputt gemacht haben, was ich aufgebaut habe, und das Geld nahmen, aber das ganze bei exakt Null Verantwortungsgefühl, bin ich da inzwischen ein wenig unzimperlich geworden. Ich finde hier auch manchen Kommentar nicht so, am merkt deutlich, dass ich stimmviech nicht antworte. Jeder kann sich selbst zum Deppen machen.
Die Frau, die das schreibt, schreibt übrigens in ihrem Profil, sie würde auch für die FAZ schreiben (1 mal 1 Beitrag, nehme ich an). Bleibt also unter Kollegen. Wäre mir nicht passiert. Ach so, und sie macht auch Gleichstellung, man google Helga Hansen. So ist das in diesem Internet.
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Deine Kommentatoren bei der FAZ kennen nicht einmal Bücher von Suhrkamp. Auch bei kulturellen Themen habe sie nichts zu sagen. Da sind sie sofort gelangweilt. Das ist kein Salon, das ist ein übler Stammtisch mit Wichtigtuern geworden.
Ich habe die anderen Blogs bei der FAZ nie gelesen, nur die, die Du verlinkst.
Ich kenne auch Frau Seeliger nicht, aber ich mag nicht, wenn man jemanden an den Pranger stellt.
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Davon abgesehen: Danke für einen klaren Gegenstandpunkt zum eigentlichen Thema hier, auch wenn ich ihn nicht so ganz teile.
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http://blog.katrin-roenicke.net/?p=1657
Ich denke, den Unterschied erkennt man, oder?
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Ich persönlich erlebe die Stützen und dieses Blog unter anderem auch als ein Vehikel eines z.T. harten, aber auch notwendigen Zorns. Eines Zorns gegenüber Individuen, die viel von dem kaputt machen, was andere mühevoll aufgebaut haben. Insbesondere als netzaffine, politisch interessierte Person, kommt man an bestimmten hier im Blog diskutierte Namen gar nicht vorbei und muss sich quasi zwangsläufig mit diesen auseinandersetzen. So auch mit besagter Dame, deren Nachnamen sie übrigens als erste Kommentatorin ausgeschrieben haben und damit für Suchmaschinen indizierbar gemacht haben.
Mag sein, dass meine Wortwahl etwas überzogen war, aber schon mal darüber nachgedacht, dass gewisse Leute eben sehr wohl hin- und wieder etwas Kritik nötig haben? Im konkreten Fall der Hang zur antideutschen Ideologie zum Beispiel? Oder einfach nur auf Grund der Tatsache, dass ich persönlich eventuell ein (vielleicht überstiegenes) Gerechtigkeitsempfinden besitze? Bis Mitte 30 ein Leben konträr zum verachtetem Spießertum führen, um dann mit der Zeit die Rechnung nicht zahlen zu wollen?
Oder die Piraten, aufgebaut von einer Handvoll Idealisten und unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, nur damit sich dann gewisse vom eigenen Ego getriebene Leute an die Spitze setzen und alles kaputt machen können?
Dass der ein- oder andere Kommentator hier manchmal diesem gerechten Zorn etwas zu sehr freien Lauf lässt, kann schons sein, aber ich habe hier noch nie erlebt, dass es grundsätzlich jemanden getroffen hätte, der nicht bereits ordentlichen Mist gebaut hätte...
Manchmal braucht es eben ein gewisses Korrektiv :-)
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Es geht nichts über eine Publikumsbeschimpfung hin und wieder.
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Auch wenn für mich persönlich eine literarische Sozialisation ohne Suhrkamp zwar vorstellbar, aber sinnlos gewesen wäre: Intellektualität ist nicht die oberste Messlatte, die ich an das FAZ-Kommentariat anlege. Bei Deus ex Machina, wo ich bisweilen das Vergnügen habe, Beiträge beizusteuern und den Dialog mit den Lesern zu pflegen, muss nicht jeder die summa technolgiae gelesen haben, um seine Gedanken zum Thema beisteuern zu dürfen. Und selbst wenn intellektuell gesehen noch Luft nach oben ist, empfinde ich das Kommentarklima dort als überwiegend sehr angenehm - vor allem weil ich ja auch sehe, wie wenig man filtern oder sonstwie korrigierend eingreifen muss, damit es gesittet bleibt.
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meine wenigkeit schreckt nichts - schlimmstenfalls ist man zuweilen ein wenig pikiert -, denn die sdg werden durchaus von nicht wenigen und von besonders manchen mir persönlich wirklich sehr wichtigen menschen gelesen, eine gelegenheit, die man nur ungerne an sich vorüberziehen lässt, und nur ungerne überliesse man gewissen, sehr von sich selbst überzeugten und einigermassen unreflektiert resp. unselbstreflektiert erscheinenden typinnen und typen dies eigentlich sehr angenehme feld, gut bestellt vom hiesigen hausherrn.
allerdings möchte ich ebenso savall zustimmen: ironie wird oft nicht erkannt. eine beinahe-krankheit im netz.
abhilfe schaffen so halbwegs erikative und interjektionen.
zudem ist es recht witzig zu sehen, dass und wie kunstfiguren für echt gehalten werden - ich bin selbstverständlich keine, denn alles ist wahr, oder bin ich etwa nur ein lederschwuler mit viel phantasie.
im netz treiben sich auch ein paar bären herum.
zurücklehnen und geniessen.
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@DA von 00:02h: Ich hab mir das durchgelesen und kann nur sagen - respekt, wie viel die alles macht. Ich will gar nicht urteilen darüber, was sie macht und wie, aber mir scheint da eine Einstellung durch, die sich viele als Vorbild nehmen sollten.
Das war in der Tat bei dem Blogpost, der Ausgangspunkt der Diskussion hier war, völlig anders. Der Diagnose von stimmvieh will ich mich nicht anschließen, aber es war ... anders.
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bei allem engagement ist es schon nicht irrelevant, im auge zu behalten (was sie auch versucht), was man gesamtgesellschaftlich gesehen erreichen möchte.
so ist es töricht, sich in marxschem lesegruppenstil toternst und bis aufs blut die spiegelstriche um die ohren zu hauen - und der rechtskonservative firmenchef, seine toupierte frau und der bauarbeiter mit blöd und pulle in der hand halten die alle für bekloppt.
so finde ich es umso schöner, wie sie sich, lieber don, schräg von hinten in deren etwas trockene hirne einschleichen und dort, vor allem auch in der faz, ein paar hebel ansetzen.
unterwanderung nennt sich das wohl.
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die dame wird seit jahren gelesen und hat meinen tiefsten respekt. da steckt mehr dahinter, als bei der protagonistin in DAs text.
ich wünsche ihr, dass sie ihr stipendium nutzt, einen guten abschluss macht und schreibt. das kann sie. sie wird in meinen augen nicht gefahr laufen, eine die gesellschaft belastende kreativprekäre zu sein. im gegenteil! soll sie bitte weiterschreiben, von solchen köpfen profitiert die gesellschaft.
einziges manko sind diese selbstzweifel, die ich auch beobachte. die von DA betrachteten Ken und Barbie des internets werden von leuten wie ihr treffsicher dekonstruiert. nur leider traut sie sich nicht, daran weiter zu arbeiten.
andererseits frage ich mich, in wie weit man barbie noch aufmerksamkeit schenken sollte - sich nicht weiter an ihr abzuarbeiten könnte das einzig gute sein. bespielt man ihre grenzenlosen narzissmus sonst schließlich nur immer weiter. ich seh sie schon heulen, dass der böse don alphonso wieder hetzkampagnen gegen sie startet
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"7. Hier wird sich geduzt. Das Siezen ist im deutschen Internet ein Zeichen von absichtlicher Distanz. Es kann als unhöflich interpretiert werden."
:)
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Ich fange an, das Konzept Mimosenhaftigkeit zu schätzen.
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Mimose darf man da nicht sein.
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Ich glaube, ich möchte der Dame nicht vorgestellt werden.
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Geht es noch abgeschmackter ?
Da lobe ich mir meine dreibändigen Jerry-Cotton-Sonderhefte aus dem Bastei-Lübbe Verlag.
(Da ich jedoch häufig an Suhrkamps Grab vorbeigehe, bin ich allerdings auch in höchstem Maße berufen, hier mitzukommentieren)
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Und mein Lieblingsautor Nabokov gibt's (in D. ) bei Rowohlt und nicht von Suhrkamp. Meine geliebte Micky-Maus-Sammlung ab 1951 ist bei Ehapa erschienen, himmelhilf! Und Tomi Ungerer, Loriot u.v.a. sind bei Daniel Keel in Zürich... Die Liste ist schier endlos.
Und soll ich mit Musik auch noch anfangen? von Willaert, Byrd, Dowland, bis hin zu Mahler, dann Bix Beiderbecke, Lester Young, Eric Dolphy, und wehe wehe, "loreley" kennt das alles (und vieles mehr -Film! -) nicht!
Suhrkamp, ...ph!
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Gut, dass es so viele Gleichgesinnte gibt, da muss man es ihr nicht selbst sagen. Gut auch, dass das hier nicht SPON oder die WELT ist, denn das wäre ja unter Niveau.
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