Selbstverständlichkeiten
gibt es auf dieser Welt nicht. Ich war im Juni in einem - an sich abgesperrten - Haus, war über die flatternden Bänder gestiegen, und unter meinen Füssen knirschte der von der Wand herabgefallene Putz. Nur so habe ich dann mal versucht, den Wasserhahn aufzudrehen: Da kam natürlich nichts. Draussen, im Feld, waren die Pakistaner ohne Aufenthaltsgenehmigung. Da gibt es auch eine Klassengesellschaft. Die einen bekommen einen Platz im Flüchtlingslager, und die Botschaft kommt mit dem Mercedes. Und die anderen sitzen eben im Feld, wo man sie von der Strasse aus nicht sieht, und das Geld wird knapp. Aber es ist in der Poebene, und da fliesst Wasser in einem der vielen Gräben.
Die echten Geschenke haben wir hier immer: Ich muss nicht an etwas glauben, an das ich nicht glauben möchte, und wenn es dem einen sein Gott ist, kann es trotzdem mein Witz sein. Wir können das alle so machen, wenn wir wollen.
Wir haben die Kälte des Winters besiegt. Vor hundert Jahren, in der sogenannten guten, alten Zeit, war es noch vollkommen normal, dass jeden Winter Zigtausende erfroren oder an den Folgen der Kälte gestorben sind. Man musste nur krank und zu schwach werden, um Holz zu holen.
Wir haben Freizeit. Wir aben so viel davon, dass viele gar nicht wissen, wohin mit diesen Möglichkeiten. Wir haben ein System, das so viel davon zur Verfügung stellt, dass manche schon meinen, das mit BGE belohnen zu müssen. Ich mag Freizeit. Und ich hasse Leute wie den Ponader, die, offen gesagt, mit ihrer Haltung dieser Welt und den sonstigen Zuständen ins Gesicht...
Wir haben einen Klimawandel. Gut, wir haben vielleicht etwas viel davon, aber historisch betrachtet und mit anderen Warmzeiten verglichen, ist es halt so, dass in den Kältephasen wenig und in den Warmphasen viel gegangen ist. So ein klein wenig Klimawandel ist nicht schlecht, und das Einsehen, dass wir zu viel haben und etwas tun müssen, ist schon mal ein Fortschritt im Vergleich zu sonstigen Vorkommnissen der Geschichte. Wenn man bedenkt, wie viele Jahrhunderte der Mensch Arsenbronze hergestellt hat, zum Beispiel. Oder Wein mit Bleipulver konservierte. Oder Frauenhaut mit Gift bleichte.
Die ungeschriebenen Gesetze gelten nicht mehr, die persönlichen Freiheiten und Möglichkeiten sind grandios. Natürlich muss man sich Tag um Tag darum kümmern, und man muss aufpassen, dass man sich nicht von Firmen versklaven lässt, wo einen die Gesellschaft in die Freiheit entlassen hat. Das Netz ist eine Sensation, wie es keine in der Geschichte der Menschheit je gab. Wenn man es auch mal ausschalten und was anderes tun kann.
Wir können tragen, was wir wollen, und aussehen, wie wir möchten. Wir können rosa Stepphandtaschen und Bommelmützen tragen, wenn uns danach ist, und wenn es eine Blase Münchner Schwuler ins Cafe am See treibt, dann ist das eben so. Vor 50 Jahren wäre die Polizei angerückt. Im Osteuropa kämen die Nazis, noch heute.
Oh, und natürlich können wir unsere Sexualität vergleichsweise frei ausleben. Das mag in den Ohren all der Singles in grossen Städten ein wenig wie Hohn klingen, aber es liegt nicht an den Gesetzen und auch nicht an der Gesellschaft. Wenn es nicht geht, ist es vor alleim ein Problem der Lebensgestaltung, aber prinzipiell können wir es treiben wie die Karnickel, und wenn wir dabei an Pille und Kondom denken - UND ZWAR IMMER - dann bleibt das Spass ohne Folgen.
Wir können überall hin. Klar, es gibt ein paar Privatstrassen, und manche meiner Mitbewohner hier am See möchten das Öffentliche privatisieren, aber es liegt auch an uns, die FDP nächstes Jahr zu verjagen und eine Regierung zu installieren, die diese Bande mitsamt ihren Handlangern und Auftraggebern so verfolgt, wie das gerade mit der Deutschen Bank passiert, und hoffentlich auch noch bei den "Versorgern" kommen wird.
Wir bekommen eher eine medizinische Versorgung als eine Schnellfeuerwaffe. Es gibt im sog. "Westen" Länder, da ist das genau andersrum. Ich mag es, in einer Zivil- und Bürgergesellschaft zu leben, die sich nicht als Bürgermiliz begreift, und das Gewaltmonopol des Staates als solches auch funktioniert. Mehr Überwachung muss dafür nicht sein, wir haben uns so als Gesellschaft doch recht wacker geschlagen, und wie man letzthin so sah, sind die echten Probleme mehr dort, wo man die Marktwirtschaft zum totalitären Koloss werden lässt. Auch da können wir mit unserer Realwirtschaft raus; bei den Schusswaffenfreunden sieht das nicht so gut aus.
Wir können die Familie als Freude begreifen. Früher hätten sich solche Fragen gar nicht gestellt, da war die Familie alles und der Staat hat nichts getan. In Italien ist das heute oft noch so, weshalb ich Probleme habe, die beiden Gesellschaften zu vergleichen. Vielleicht gehen wir deshalb so oft so verächtlich mit der Familie um - weil wir es uns leisten können. Vielleicht ist das, wenn der Staat sich ändert, keine allzu gute Idee. Ich finde Familie eigentlich gut.
Wir haben den Hunger weitgehend besiegt. Es gibt jede Menge falscher Ernährung und Exzesse und warum Menschen, die es ohnehin schon nicht allzu gut haben, sich auch noch mit Kettenrauchen und Drogen weiter in die Misere treiben, verstehe ich nicht wirklich. Aber Hunger ist heute nur noch das, was man vor dem Essen hat. Und nicht mehr ein Grund für den Tod.
Es sind, egal in welche Zeit man schaut, und ich welche Region der Gegenwart, goldene Zeiten. Wir leben heute als Gesellschaft in jeder Hinsicht besser und vielfach auch luxuriöser als der in unseren Augen dekadente Adel des 18. Jahrhunderts.
Und wie immer gibt es keine Garantie dafür, dass es so bleibt.
Die echten Geschenke haben wir hier immer: Ich muss nicht an etwas glauben, an das ich nicht glauben möchte, und wenn es dem einen sein Gott ist, kann es trotzdem mein Witz sein. Wir können das alle so machen, wenn wir wollen.
Wir haben die Kälte des Winters besiegt. Vor hundert Jahren, in der sogenannten guten, alten Zeit, war es noch vollkommen normal, dass jeden Winter Zigtausende erfroren oder an den Folgen der Kälte gestorben sind. Man musste nur krank und zu schwach werden, um Holz zu holen.
Wir haben Freizeit. Wir aben so viel davon, dass viele gar nicht wissen, wohin mit diesen Möglichkeiten. Wir haben ein System, das so viel davon zur Verfügung stellt, dass manche schon meinen, das mit BGE belohnen zu müssen. Ich mag Freizeit. Und ich hasse Leute wie den Ponader, die, offen gesagt, mit ihrer Haltung dieser Welt und den sonstigen Zuständen ins Gesicht...
Wir haben einen Klimawandel. Gut, wir haben vielleicht etwas viel davon, aber historisch betrachtet und mit anderen Warmzeiten verglichen, ist es halt so, dass in den Kältephasen wenig und in den Warmphasen viel gegangen ist. So ein klein wenig Klimawandel ist nicht schlecht, und das Einsehen, dass wir zu viel haben und etwas tun müssen, ist schon mal ein Fortschritt im Vergleich zu sonstigen Vorkommnissen der Geschichte. Wenn man bedenkt, wie viele Jahrhunderte der Mensch Arsenbronze hergestellt hat, zum Beispiel. Oder Wein mit Bleipulver konservierte. Oder Frauenhaut mit Gift bleichte.
Die ungeschriebenen Gesetze gelten nicht mehr, die persönlichen Freiheiten und Möglichkeiten sind grandios. Natürlich muss man sich Tag um Tag darum kümmern, und man muss aufpassen, dass man sich nicht von Firmen versklaven lässt, wo einen die Gesellschaft in die Freiheit entlassen hat. Das Netz ist eine Sensation, wie es keine in der Geschichte der Menschheit je gab. Wenn man es auch mal ausschalten und was anderes tun kann.
Wir können tragen, was wir wollen, und aussehen, wie wir möchten. Wir können rosa Stepphandtaschen und Bommelmützen tragen, wenn uns danach ist, und wenn es eine Blase Münchner Schwuler ins Cafe am See treibt, dann ist das eben so. Vor 50 Jahren wäre die Polizei angerückt. Im Osteuropa kämen die Nazis, noch heute.
Oh, und natürlich können wir unsere Sexualität vergleichsweise frei ausleben. Das mag in den Ohren all der Singles in grossen Städten ein wenig wie Hohn klingen, aber es liegt nicht an den Gesetzen und auch nicht an der Gesellschaft. Wenn es nicht geht, ist es vor alleim ein Problem der Lebensgestaltung, aber prinzipiell können wir es treiben wie die Karnickel, und wenn wir dabei an Pille und Kondom denken - UND ZWAR IMMER - dann bleibt das Spass ohne Folgen.
Wir können überall hin. Klar, es gibt ein paar Privatstrassen, und manche meiner Mitbewohner hier am See möchten das Öffentliche privatisieren, aber es liegt auch an uns, die FDP nächstes Jahr zu verjagen und eine Regierung zu installieren, die diese Bande mitsamt ihren Handlangern und Auftraggebern so verfolgt, wie das gerade mit der Deutschen Bank passiert, und hoffentlich auch noch bei den "Versorgern" kommen wird.
Wir bekommen eher eine medizinische Versorgung als eine Schnellfeuerwaffe. Es gibt im sog. "Westen" Länder, da ist das genau andersrum. Ich mag es, in einer Zivil- und Bürgergesellschaft zu leben, die sich nicht als Bürgermiliz begreift, und das Gewaltmonopol des Staates als solches auch funktioniert. Mehr Überwachung muss dafür nicht sein, wir haben uns so als Gesellschaft doch recht wacker geschlagen, und wie man letzthin so sah, sind die echten Probleme mehr dort, wo man die Marktwirtschaft zum totalitären Koloss werden lässt. Auch da können wir mit unserer Realwirtschaft raus; bei den Schusswaffenfreunden sieht das nicht so gut aus.
Wir können die Familie als Freude begreifen. Früher hätten sich solche Fragen gar nicht gestellt, da war die Familie alles und der Staat hat nichts getan. In Italien ist das heute oft noch so, weshalb ich Probleme habe, die beiden Gesellschaften zu vergleichen. Vielleicht gehen wir deshalb so oft so verächtlich mit der Familie um - weil wir es uns leisten können. Vielleicht ist das, wenn der Staat sich ändert, keine allzu gute Idee. Ich finde Familie eigentlich gut.
Wir haben den Hunger weitgehend besiegt. Es gibt jede Menge falscher Ernährung und Exzesse und warum Menschen, die es ohnehin schon nicht allzu gut haben, sich auch noch mit Kettenrauchen und Drogen weiter in die Misere treiben, verstehe ich nicht wirklich. Aber Hunger ist heute nur noch das, was man vor dem Essen hat. Und nicht mehr ein Grund für den Tod.
Es sind, egal in welche Zeit man schaut, und ich welche Region der Gegenwart, goldene Zeiten. Wir leben heute als Gesellschaft in jeder Hinsicht besser und vielfach auch luxuriöser als der in unseren Augen dekadente Adel des 18. Jahrhunderts.
Und wie immer gibt es keine Garantie dafür, dass es so bleibt.
donalphons, 23:35h
Dienstag, 25. Dezember 2012, 23:35, von donalphons |
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malachit,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 14:49
Meine volle Zustimmung zu dem Inhalt, heute wird ja sehr oft vergessen, welche Fortschritte innerhalb der letzten Jahrzehnte erreicht wurden. Dass die Gefahr hoch ist, wenn man an der Spitze der Wohlstandspyramide steht, wieder abzustürzen, ist klar. Nur soll man sich deswegen das Leben schlechter reden?
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donna laura,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 14:58
zuweilen nehmen manche zeitgenossen - implizite wohlgemerkt - an, dass man die vorzüge des eigenen lebens incl. zeitalter und vermögen besser nicht herausstellt. zuweilen nehmen diese zeitgenossen auch an, dass es anderen genauso geht, bis auf ein paar nicht so vermögende, aber das seien ja nur wenige. hust.
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donna laura,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:02
Oh, und natürlich können wir unsere Sexualität vergleichsweise frei ausleben. (...) - meine rede.
utopisch allerdings erscheint die annahme hinsichtlich des austausch einer regierung, dass andere, das gesamte gesehen, unbelasteter handelten. ganz ehrlich, es ist ein zirkus, wobei die kunststückchen mancher affen einem nur ein wenig mehr zusgaen. das problem ist, dass man wohl damit wird leben müssen, weil etwas anderes, positiveres ausserhalb dessen nicht existiert. also scheint es lediglich als wahl des geringeren übels.
utopisch allerdings erscheint die annahme hinsichtlich des austausch einer regierung, dass andere, das gesamte gesehen, unbelasteter handelten. ganz ehrlich, es ist ein zirkus, wobei die kunststückchen mancher affen einem nur ein wenig mehr zusgaen. das problem ist, dass man wohl damit wird leben müssen, weil etwas anderes, positiveres ausserhalb dessen nicht existiert. also scheint es lediglich als wahl des geringeren übels.
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:08
Naja, aber mit dem Ende der FDP sind zumindest mal die bezahlten Spione der Lobbyisten weg von den Ministerposten.
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don ferrando,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:13
Na das ist leider kein FDP Alleinstellungsmerkmal.
Wird bei Rot-grün oder Schwarz-rot sicher genauso weitergehen.
Bedauerlicherweise wahrscheinlich nur etwas weniger plump!
Wird bei Rot-grün oder Schwarz-rot sicher genauso weitergehen.
Bedauerlicherweise wahrscheinlich nur etwas weniger plump!
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donna laura,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:14
man widerspricht nur ungerne, sieht sich aber aufgrund von ein wenig tiefergreifenden erfahrungen zum grössten bedauern dazu gezwungen.
fein hat mutti dies mit der fdp gemacht, die auch noch so borniert war, auch wirklich borniert zu sein.
allerdings sind die meisten glücksschweinchen an den anderen trögen nicht anders; ihr halstuch und ihr tonfall trägt eine andere farbe, der appetit allerdings ist derselbe.
fein hat mutti dies mit der fdp gemacht, die auch noch so borniert war, auch wirklich borniert zu sein.
allerdings sind die meisten glücksschweinchen an den anderen trögen nicht anders; ihr halstuch und ihr tonfall trägt eine andere farbe, der appetit allerdings ist derselbe.
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donna laura,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:38
pardon, ich vergass: lobbyisten redeten mit jedem, zumindest versuchten sie es; auch hülfen sie gerne mit formulierungsvorschlägen und manchmal gar abendessen oder ferien aus. nun ist es nicht schwierig, sich vorzustellen, bei welcher couleur im bt sie am unerfolgreichsten sei, und auch da sei nicht jede tür fest verschlossen.
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keiner original,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 22:14
Fanden nicht die übelsten neoliberalen Deregulierungen, die die Finanzkrise und den den Riester-wahnsinn erst möglich gemacht haben nicht unter rot-grün statt?
Insofern: Wenn man einen totalitären Kapitalismus mit Schily und Schäuble haben kann, warum nicht gleich die Linke wählen?
Insofern: Wenn man einen totalitären Kapitalismus mit Schily und Schäuble haben kann, warum nicht gleich die Linke wählen?
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:04
Durchsage
Mir reicht es jetzt endgültig von dem Nazigerülpse von Stimmviech. Verschwinde in ein braunes Loch, wo man Leute wie Dich erträgt und hör auf, meine Blogs zu versauen.
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:47
Gern geschehen. Man versucht zwar, irgendwie mit allen auszukommen, und man versucht es mit Ermahnungen: Aber der hat echt ein Problem. Ocder viele.
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 16:29
Langmut lohnt sich nicht, das nehme ich aus dem Fall mit.
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auchnichtmehrderjuengste,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 17:05
Seien Sie auch von mir bedankt. Dieses Viech hat lange genug Fladen auf dem Salonteppich hinterlassen.
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rollproll,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 21:01
oh es war bescherung ? fein. unser dorf soll ja schöner werden ...
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donalphons,
Freitag, 28. Dezember 2012, 01:42
Nein, ich habe ihn hier und bei der FAZ mehrfach gewarnt, dass ich nicht mehr zuschaue, wenn er Beitrag um Beitrag ohne Zusammenhang mit seinem xenophoben Irrsinn zumüllt, und wenn er das nicht kapiert, fliegt er eben raus.
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don ferrando,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:17
Mas was anderes: ist das Wedgwood, von dem der feine Auflauf gegessen wird?
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:22
Ja, erfolgreich in einer Kiste gestellt, erjagt und dann vom Trödel nach Hause geschleppt (anders kommt man bei un nicht zu Porzellan, die Altvorderen behalten alles).
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leftlibertarian,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:23
Der Kreis der 99
Es gibt in Jorge Bucays Buch "Komm ich erzähl dir eine Geschichte" eine sehr interessante Geschichte darüber, warum so viele Leute ständig unzufrieden sind...
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 15:48
Nun, Unzufriedenheit treibt uns natürlich auch an.
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karolakettenhemd,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 19:35
Man sollte in aller Nachdenklichkeit ergänzen, warum's uns so gut geht: Seit fast siebzig Jahren kein Krieg auf deutschem Boden. Kann wohl nur jemand schätzen, der in anderen fast europäischen Ecken dergleichen schon miterlebt hat.
Und unsere amerikanischen Freunde kennen Krieg (echten Krieg, nicht nur Clan-Schießereien oder als Computerspiel) auch nicht aus ihrem eigenen Kontinent. Gar nicht einfach, die dort oft herrschende Überheblichkeit - die bei uns auch fast schon droht - gerade zu rücken. Vietnam ist schon zu lange her.
Und unsere amerikanischen Freunde kennen Krieg (echten Krieg, nicht nur Clan-Schießereien oder als Computerspiel) auch nicht aus ihrem eigenen Kontinent. Gar nicht einfach, die dort oft herrschende Überheblichkeit - die bei uns auch fast schon droht - gerade zu rücken. Vietnam ist schon zu lange her.
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arboretum,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 22:42
@ karolakettenhemd: Ich habe hier ein paar Zahlen und Infos für Sie vom US Department of Veteran Affairs.
Von den Soldaten, die zwischen dem 2. August 1990 und 10. September 2001 im Einsatz waren, sind 62.335 tot (Stand Februar 2011). Mehr als 175.000 Veteranen des ersten Golfkriegs leiden an multiplen Krankheiten - post-traumatischer Stress ist dabei gar nicht einmal so das Problem. Dafür die Folgen von abgereichertem Uran, Sarin und anderen Chemikalien oder vergifteter Luft durch brennenden Ölquellen, um nur einmal ein paar zu nennen.
Das bekommt man in den USA schon mit, vor allem in den Bundesstaaten, in denen Militär stationiert ist. Zum Irakkrieg gab es noch dieses Projekt: Bringing the War Home (die Zahlen sind inzwischen längst überholt). Und Songs wie diesen von Robert Cray: Twenty.
Von den Soldaten, die zwischen dem 2. August 1990 und 10. September 2001 im Einsatz waren, sind 62.335 tot (Stand Februar 2011). Mehr als 175.000 Veteranen des ersten Golfkriegs leiden an multiplen Krankheiten - post-traumatischer Stress ist dabei gar nicht einmal so das Problem. Dafür die Folgen von abgereichertem Uran, Sarin und anderen Chemikalien oder vergifteter Luft durch brennenden Ölquellen, um nur einmal ein paar zu nennen.
Das bekommt man in den USA schon mit, vor allem in den Bundesstaaten, in denen Militär stationiert ist. Zum Irakkrieg gab es noch dieses Projekt: Bringing the War Home (die Zahlen sind inzwischen längst überholt). Und Songs wie diesen von Robert Cray: Twenty.
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karolakettenhemd,
Freitag, 28. Dezember 2012, 00:33
@ arboretum:
Die 'Überheblichkeit' bezog sich genau auf die Schichten, die mit den Kolonialkriegen entweder nichts zu tun haben, davon profitieren oder auch von Geburt an Mitglied der NRA und ähnlicher Organisationen sind und mangels ausreichendem IQ nicht Mitglied der Army werden konnten - abhängig von meiner Laune, der Binnenlage und der Südausrichtung diverser Bundesstaaten schätze ich diese Gruppe auf 50 bis 70% der Bevölkerung (bin gerade schlechtgelaunt).
Leider gehören auch eine Menge von unverletzt zurückgekehrten Soldaten dazu, die sich von Stund an für unsterblich hielten, sich mit dem gesparten Geld eine Harley kaufen und sich an der nächsten Ecke den Kopf einrennen. Das ist schließlich ein freies Land.
Selbstverständlich kenne ich genügend traumatisierte Veteranen genauso wie die yellow ribbons, die besorgte Eltern an die Bäume binden, oft vergeblich.
Stimme ihnen also zu. Muß ich leider.
Vietnam war für die Bevölkerung damals ein größerer Schock und bewegte m.E. als Irak oder Afghanistan heute.
Die 'Überheblichkeit' bezog sich genau auf die Schichten, die mit den Kolonialkriegen entweder nichts zu tun haben, davon profitieren oder auch von Geburt an Mitglied der NRA und ähnlicher Organisationen sind und mangels ausreichendem IQ nicht Mitglied der Army werden konnten - abhängig von meiner Laune, der Binnenlage und der Südausrichtung diverser Bundesstaaten schätze ich diese Gruppe auf 50 bis 70% der Bevölkerung (bin gerade schlechtgelaunt).
Leider gehören auch eine Menge von unverletzt zurückgekehrten Soldaten dazu, die sich von Stund an für unsterblich hielten, sich mit dem gesparten Geld eine Harley kaufen und sich an der nächsten Ecke den Kopf einrennen. Das ist schließlich ein freies Land.
Selbstverständlich kenne ich genügend traumatisierte Veteranen genauso wie die yellow ribbons, die besorgte Eltern an die Bäume binden, oft vergeblich.
Stimme ihnen also zu. Muß ich leider.
Vietnam war für die Bevölkerung damals ein größerer Schock und bewegte m.E. als Irak oder Afghanistan heute.
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ohneseiltaenzerin,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 22:27
Lieber Don,
bisher habe ich es nur ein kleines bisschen geahnt, aber nachdem ich Ihren Tannenbaum gesehen habe, wusste ich, dass wir seelenverwandt sind.
Und nun antworten Sie bitte nicht, dass Sie einen x-beliebigen Baum in einer dieser gesichtslosen Einkaufspassagen abgebildet haben, denn unsere Tannenbäume sind eineiige Zwillinge ...
bisher habe ich es nur ein kleines bisschen geahnt, aber nachdem ich Ihren Tannenbaum gesehen habe, wusste ich, dass wir seelenverwandt sind.
Und nun antworten Sie bitte nicht, dass Sie einen x-beliebigen Baum in einer dieser gesichtslosen Einkaufspassagen abgebildet haben, denn unsere Tannenbäume sind eineiige Zwillinge ...
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 22:58
Ich selbst habe so gut wie keinen Aufwand betrieben, aber der Christbaum ist, das darf ich sagen, dort, wo ich zum Essen eingeladen wurde.
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ohneseiltaenzerin,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 23:06
Oh wie schade, Weihnachten ohne Aufwand ist für mich einfach unvorstellbar ... soviel zur Seelenverwandtschaft.
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donalphons,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 23:15
Mein Aufwand ging mehr in Menschen, das war diesmal auch wichtiger.
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ohneseiltaenzerin,
Donnerstag, 27. Dezember 2012, 23:19
Entschuldigung, Menschen sind natürlich immer wichtiger. Ich wünsche Ihnen alles Gute und etwas, dass Ihnen das Herz wärmt.
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greenbowlerhat,
Freitag, 28. Dezember 2012, 02:57
"Falsche Ernährung und Exzesse": jaha, man sieht es. Sieht jedenfalls sehr gut aus, auch wenn es vermutlich fleischlos war.
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hansmeier555,
Freitag, 28. Dezember 2012, 10:15
Warum nach Meran hin schweifen
Wo doch Rottach liegt so nah --
Wo doch Rottach liegt so nah --
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windsbraut,
Freitag, 28. Dezember 2012, 12:13
Wie wahr, wie wahr! Ich nehme Ihren Text mal als verspätete Weihnachtspredigt, als Heidin kann ich es mir ja aussuchen, von welchem Hirten ich mir den richtigen Weg weisen lasse.
Vielen Dank, für eine weiteres Jahr mit vielen interessanten Beiträgen, hier und drüben bei den SdG.
Vielen Dank, für eine weiteres Jahr mit vielen interessanten Beiträgen, hier und drüben bei den SdG.
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hansmeier555,
Freitag, 28. Dezember 2012, 15:29
und der Wohlstand der Armen ist das Personalproblem der Reichen,
und andersrum.
.
Insofern sind gute Zeiten immer auch schlechte Zeiten von jemand anderem.
und andersrum.
.
Insofern sind gute Zeiten immer auch schlechte Zeiten von jemand anderem.
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hansmeier555,
Freitag, 28. Dezember 2012, 15:40
Irgendwann wird es in China keine Reservearmee an billiger Arbeitskraft mehr geben. In 20 oder 50 Jahren oder so. Und dann wird die Geschichte wieder spannend.
Bis dahin wird der Westen einfach sein Viktorianisches Programm durchziehen, was natürlich vielen als die Beste aller möglichen Welten erscheinen wird.
Bis dahin wird der Westen einfach sein Viktorianisches Programm durchziehen, was natürlich vielen als die Beste aller möglichen Welten erscheinen wird.
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palatinus,
Freitag, 28. Dezember 2012, 17:58
Sind das Perlmuttmanschettenknöpfe?
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