Rollende Steine und andere glückliche Menschen

die im Sonnenlicht durch die Altstad von Ferrara radeln, abgestiegen sind oder im Hintergrund telefonieren, und im dichtesten Gedränge trotzdem akrobatisches Geschick im Umgang mit moderner Telekommunikation beweisen. Eine trägt auch Perlenohrringe, andere kaufen ein, und das alles ist mit einem manuellen Objektiv aufgenommen.

















Ferrara ist in meinen Augen immer noch das Stadtmodell der Zukunft, und es wird so oder so kommen. Man sollte sich dager lieber heute damit beschäftigen, denn später, und dass man in London eine Milliarde Pfund für den Radverkehr ausgeben will, ist etwas, das deutscfhe Politiker beschämen sollte. Autos sind grossartig, aber sie gehören raus aus den Innenstädten, und unter 2 Kilometer Strecke sollte man sie nur unter Auflagen benutzen dürfen.

Donnerstag, 9. Mai 2013, 20:10, von donalphons | |comment

 
Die Römer hatten doch schon mal solch' Autoverbot in der Innenstadt, anno '94. Haben sie leider wieder aufgegeben. Schön doof: der Auto/Motorrad/Rollerverkehr (= Krach & Gestank) in Rom ist abstoßend.
Hat(te?) nicht Zürich auch sowas? Und man sah sogar die Banker brav in der Straßenbahn.

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Dazu müsste ein parteiübergreifender, politischer Wille her. In Mantua war es etwa so, dass nach der Machtergreifung der Rechten die Zone gelockert werden sollte, was die Anwohner verhindert haben. In Ferrara ist das aber so normal, dass niemand politisch eine Chance haben würde, der das ändern wollte.

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(...) und unter 2 Kilometer Strecke sollte man sie nur unter Auflagen benutzen dürfen.

Oder noch besser 3 Kilometer. Kürzer sollte die Strecke nämlich auch im Interesse des Motors nicht sein, sagt der Schrauber meines Vertrauens.

Ansonsten: Sehr schöner Bilderbogen wieder! So ein Rad, wie es der Bücherfreund auf dem dritten Bild von oben hält, würde ich (trotz Singlespeed) auch nicht verschmähen für Fahrten in die Stadt.

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(Ich habe für solche Bilder schon viel Prügel bezogen, insofern ist es ein Wagnis, aber: Die Menschen sind alle so schön. Was hätte die Welt davon, sie nicht zu sehen?)

So eines würde ich auch gleich noch für Deutschland kaufen, fände ich eines, aber leider sind das die Dinger mit Nutzwert, die nicht veralten, und die bleiben teuer. Im Gegensatz zu Rennrädern.

3 Kilometer kann für Ältere schon wirklich hart sein, besonders bei Schnee, Eis und Regen würde ich das keiner Oma zumuten, daher wären Ausnahmen sinnvoll. Vor allem mit mehr Radförderung und weniger Kriminalisierung....

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@Herr Mark,
das Rad des Bibliophilen hat ja sogar richtig alltagstauchliche Bremsen.
Die freni a bacchetta meines Stadtklassikers verzögern eigentlich nur wirksam bis max13 km/h.
Ich fahre es trotzdem immer gern!

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So gesehen bin ich auch nicht gegen Pedelec und andere Formen der Hilfsmotorisierung. Wobei es im Alter zum Teil gar nicht so sehr an der Kraft fehlt, das Rad von A nach B zu bewegen, oft lässt vorher der Gleichgewichtssinn nach.

Einen Rahmen mit Ösen für Schutzbleche etc. kann man zur Not ja auch zum Nutzwert-Esel umrüsten. Wobei, wirklich brauchen tu ich sowas nicht, für heavy duty stünde mir ja der Tourentrecker meiner Frau zur Verfügung, der ursprünglich für eine längere Fahrt mit ordentlich Gepäck angeschafft wurde. Der ist zwar nicht annähernd so elegant wie das Rad auf dem Bild, aber spätestens auf der Wendel zur Flughafen- oder Rheinkniebrücke wäre ich für die Auswahl an kleineren Kettenblättern dankbar.

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@don ferrando: Verstehe ich gut. Man muss eben so fahren, wie es dem Untersatz entspricht, und wenn das harmoniert, macht es Freude.

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Ferrara ist ungefähr so von der Topographie:

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Einer meiner frühesten Erinnerungen an Italien ist vom Sommer 1967.
Wir waren die ganze Nacht über unterwegs und im Morgengrauen in Guastalla angekommen, wo ein Einheimischer elegant eine große Milchkanne auf einer bici classica jonglierte!
Ein Bild, das mir jedesmal wieder vor Augen steht, wenn ich in die Bassa komme.
Auch gerade deshalb habe ich mir das Fahrrad gekauft; wenn ich auch nie eine Milchkanne oder wie ein anderer Fahrradfahrer eine Maschinenpistole daran befestigen werde. Die Münchner Schotterebene hat zwar nicht so schöne Landstädtchen wie die Po Ebene, aber eine ähnliche Topographie.

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Als ich 10 war, mieteten meine Eltern ein Haus in Vasto und da stand das Rennrad des Besitzers auf einem Podest im Wohnzimmer. Das hat mich enorm beeindruckt.

Ich wllte mir übrigens jetzt in der Nähe von Mantua ein Umberto Dei kaufen, allerdings mit normalen Bremsen, aber das gaben sie nicht her, das war Reparatur. Statt dessen konnte ich ein Rossin Performance kaufen, für weniger, als man für gebrauchte Deis bezahlt. Mit Campagnolo Record! Da muss ich unbedingt was dazu machen. Freni a Barchetta gehen in Italien, aber in Deutschland wären die mir zu unsicher, wegen der Rostprobleme. Diese Bremse kann die Vorderradgabel ruinieren, wenn sich in den Führungen Wasser sammelt.

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Ja ich weiß, Sie hatten das ja von der Kollegin in Ffm berichtet.
Meines ist ein Garagenrad und ich fahre nur bei Trockenheit damit.
Und gebremst wird kaum :-)

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"Ich habe für solche Bilder schon viel Prügel bezogen,"
.
Von den Abgelichteten oder von einigen der Betrachter?

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Von Leuten, die einem im Internet am Zeug flicken wollen und nach Möglichkeiten zum Anfiesen suchen.

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Apropos München: hier hat man ja ein sehr bigottes Verhältnis zum Thema Radfahren.

Einerseits gibt es die großen Aktionen wie dieses "Mit dem Rad zur Arbeit" Ding der AOK, oder es gibt eine Show "mit Fahrrädern" am Odeonsplatz. Verregnet, natürlich.

Es gibt auch ein Radwegenetz. Allerdings führt es die Leute meist an den ampelreichen und von der Rot-/Grünphase her an Autos ausgerichteten zentralen Verkehrsstrecken entlang. Von der Beschilderung ganz zu schweigen, die ziemlich sicher vom Blaumilchkanal inspiriert wurde.

Komische Stadt, man lässt sich das stellenweise wirklich obszöne Volk in Ecken wie der Maximilianstraße oder dem Oberpollinger gefallen, aber wenn ein Radfahrer in menschenleerer Gegend nachts um 11 bei Regen über eine freie gut einsehbare rote Ampelkreuzung fährt, oder es wagt, auf der Straße und nicht auf dem knöcheltief-matschigen Radweg zu fahren, dann ist das gleich 15, und bald 20, Euro Bußgeld wert. Denn zumindest gefühlt machen Polizei und Presse munter Hetzjagd auf vermeintliche "Radl-Rambos".

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