Wiedersehen mit Tilo
es gibt da einen Aspekt, den ich in meinem gedruckten Beitrag zu Tilo Jung nicht erwähnt habe, denn persönliche Beziehungen gehen da keinen was an.
Ich war in meiner Jugend durchgehend mit jemandem befreundet, auf den alle scharf waren. Ich mag im privatn Umgang ein charmantes Kerlchen sein, mein Freund dagegen hätte sich wie das Letzte verhalten können, und trotzdem hätte man die Frauen mit Gewalt von ihm wegzerren müssen. Er war vielleicht etwas zu klug, zu erfolgsverwöhnt und zu anspruchsvoll, und deshalb ging die Geschichte eine gewisse, sehr schwierige Zeit nicht gut aus, und ich lernte damals sehr viel über das Leben, seine Abgründe und dass man vielleicht besser zufrieden sein sollte, wenn man recht gut durch das Dasein kommt. Was habe ich ihn bewundert, und wie schmerzlich war das, was dann kam.
So eine Jugend bringt es wohl zwangweise mit sich, dass auf dem Pausenhof Dutzende stehen, die einen angaffen und keine wird genommen, ja, zumal in dieser Zeit, man versteht gar nicht so recht, was das bedeutet. Er hat all diese Herzen aus Unschuld heraus gebrochen, er hat die Beziehungen mit deren, die sich notgedrungen mit anderen abgaben, ohne Vorsatz getrübt, er war einfach da, sah gut aus, war ein Überflieger, bekam, was er wollte, und sie bekamen ihn nicht, den Liebling der Götter.
Aber als er dann unten war, haben sie das schon immer kommen sehen und alles ausgepackt, was er früher an Sachen getan hat, als sie ihn noch bewunderten und freuten sich nun, dass eine andere ihm das Herz gebrochen hatte. sie waren wie die Racheengel hinter ihm her und eine, nun, die ist jetzt auch bei Twitter und auch eine von denen, die überall Sexismus sieht. Man trifft sich halt immer drei, vier mal. Und es ist vielleicht nur natürlich, dass es dann so kommt.
Um das alles zu verstehen, muss man sich vielleicht wirklich die Lage einer @Lasersushi oder einer @Ruhepuls vorstellen, die ich beide als Autorinnen erlebt habe, und die, das ist kein Geheimnis, es auch nicht immer leicht hatten. Die wüssten genau, was sie täten, wenn sie mal so weit wie Tilo Jung kämen, die würden nicht nur naiv fragen, sondern hart an die Leute rangehen und dafür sorgen, dass Gender ganz oben auf der politischen Agenda steht. Was täten sie nicht alles, wenn sie alles hätten, was Jung zugefallen ist. Und da musste ich an all die Mädchen auf dem Pausenhof denken, die meinen Freund anhimmelten und dann demütigten und versuchten, seinen Ruf zu ruinieren. Früherr hatte er doch auch schon...
Will sagen: Ich nehme den meisten von denen die erste Welle der Empörung ab. Aber was wir in den Tagen danach sehen, sind missachtete Pickelmädchen auf dem Schulhof, die sich freuen, wenn der Einserabiturient mit dem Bombenaussehen aus der Spur gerät. tilo jung hat zwar nicht dessen Kaliber aber dafür ist auch das Publikum im Netz nicht gerade Eliteschule in Bayern.
Ich war in meiner Jugend durchgehend mit jemandem befreundet, auf den alle scharf waren. Ich mag im privatn Umgang ein charmantes Kerlchen sein, mein Freund dagegen hätte sich wie das Letzte verhalten können, und trotzdem hätte man die Frauen mit Gewalt von ihm wegzerren müssen. Er war vielleicht etwas zu klug, zu erfolgsverwöhnt und zu anspruchsvoll, und deshalb ging die Geschichte eine gewisse, sehr schwierige Zeit nicht gut aus, und ich lernte damals sehr viel über das Leben, seine Abgründe und dass man vielleicht besser zufrieden sein sollte, wenn man recht gut durch das Dasein kommt. Was habe ich ihn bewundert, und wie schmerzlich war das, was dann kam.
So eine Jugend bringt es wohl zwangweise mit sich, dass auf dem Pausenhof Dutzende stehen, die einen angaffen und keine wird genommen, ja, zumal in dieser Zeit, man versteht gar nicht so recht, was das bedeutet. Er hat all diese Herzen aus Unschuld heraus gebrochen, er hat die Beziehungen mit deren, die sich notgedrungen mit anderen abgaben, ohne Vorsatz getrübt, er war einfach da, sah gut aus, war ein Überflieger, bekam, was er wollte, und sie bekamen ihn nicht, den Liebling der Götter.
Aber als er dann unten war, haben sie das schon immer kommen sehen und alles ausgepackt, was er früher an Sachen getan hat, als sie ihn noch bewunderten und freuten sich nun, dass eine andere ihm das Herz gebrochen hatte. sie waren wie die Racheengel hinter ihm her und eine, nun, die ist jetzt auch bei Twitter und auch eine von denen, die überall Sexismus sieht. Man trifft sich halt immer drei, vier mal. Und es ist vielleicht nur natürlich, dass es dann so kommt.
Um das alles zu verstehen, muss man sich vielleicht wirklich die Lage einer @Lasersushi oder einer @Ruhepuls vorstellen, die ich beide als Autorinnen erlebt habe, und die, das ist kein Geheimnis, es auch nicht immer leicht hatten. Die wüssten genau, was sie täten, wenn sie mal so weit wie Tilo Jung kämen, die würden nicht nur naiv fragen, sondern hart an die Leute rangehen und dafür sorgen, dass Gender ganz oben auf der politischen Agenda steht. Was täten sie nicht alles, wenn sie alles hätten, was Jung zugefallen ist. Und da musste ich an all die Mädchen auf dem Pausenhof denken, die meinen Freund anhimmelten und dann demütigten und versuchten, seinen Ruf zu ruinieren. Früherr hatte er doch auch schon...
Will sagen: Ich nehme den meisten von denen die erste Welle der Empörung ab. Aber was wir in den Tagen danach sehen, sind missachtete Pickelmädchen auf dem Schulhof, die sich freuen, wenn der Einserabiturient mit dem Bombenaussehen aus der Spur gerät. tilo jung hat zwar nicht dessen Kaliber aber dafür ist auch das Publikum im Netz nicht gerade Eliteschule in Bayern.
donalphons, 05:36h
Samstag, 14. März 2015, 05:36, von donalphons |
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hansmeier555,
Dienstag, 17. März 2015, 11:04
Der Komtur kommt
In einer Welt, wo jeder darauf getrimmt wird, seine Überlegenheiten maximal auszuspielen, ist es unfair, wenn man denen, die dazu nur in seltenen Ausnahmefällen Gelegenheit haben, das dann zum Vorwurf zu macht.
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Er bekam was er wollte, und sie bekamen ihn nicht -- tja da sollte der Opernliebhaber schon wissen, wohin das führen kann und sich zum rächenden Soprangeschrei irgendwann der Bass gesellt.
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Er bekam was er wollte, und sie bekamen ihn nicht -- tja da sollte der Opernliebhaber schon wissen, wohin das führen kann und sich zum rächenden Soprangeschrei irgendwann der Bass gesellt.
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donalphons,
Dienstag, 17. März 2015, 11:47
Na ja, ich treibe das Spiel ja auch schon ganz schön lange und kein Monat vergeht, da sich nicht jemand an die FAZ wendet und meinen Kopf fordert. Und den Bass lade ich mir einfach nicht ein, so wird das schon ganz nett.
Ausserdem gibt es ja auch noch den Don Juan von Max Frisch.
Ausserdem gibt es ja auch noch den Don Juan von Max Frisch.
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thorha,
Dienstag, 17. März 2015, 11:13
Bedingungslos bewundern oder auch nur neidlos anerkennen ist ein Charactertest, die meisten Menschen bestehen den halt nicht.
Gruss,
Thorsten Haupts
Gruss,
Thorsten Haupts
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donalphons,
Dienstag, 17. März 2015, 11:48
Ich war damals sehr verhuscht und introvertiert - wie ich ja heute auch noch bin - und war einfach froh, jemanden zu haben, der gut mit mir konnte, und der auf der anderen Seite auch keine Verehrung forderte, weil es ihm oft zu viel war.
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hansmeier555,
Dienstag, 17. März 2015, 12:23
Gute Texte , gute Musik, das ist was zählt.
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Kostüme, Bühnenbilder, pah.
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Kostüme, Bühnenbilder, pah.
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hansmeier555,
Dienstag, 17. März 2015, 12:28
Was hat denn der Euro mit Spenglers Abendland zu tun?
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nm,
Donnerstag, 19. März 2015, 20:44
Ist ja alles gut und richtig, aber Eliteschule? Ich lach mich schlapp. Da wäre weniger etc
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britishislands,
Samstag, 29. September 2018, 12:50
Hui, ist das ein guter Text!
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