Versagen und Gelingen

Das ist ein Pinarello Prince und ich habe es gekauft, obwohl ich andere Pinarellos habe und mit ihnen nicht zurecht komme. Wenig überraschend ist es dann, dass ich auch mit diesem Rad auf längere Strecken Schwierigkeiten habe. Obwohl es ja durchaus etwas hat.



Jetzt also habe ich auch noch den Sattel ausgetauscht gegen einen, der leider zum Knacken neigt. Ich setze besser, aber das Geräusch nervt. Aus irgendwelchen Gründen greifen die ansonsten tollen Bontrager-Bremsen nicht auf der ansonsten sehr griffigen Mavic-Ksyrium-Felge. Ich fahre genau diese Kombination an meinem Fondriest: Da ist es prima. Hier ist es mittelgut, allenfalls.



Dafür ist der flache Carbonlenker ganz fein und zukunftssichernd zerfallstauglich-handschonend, und die Ritzel erlauben jetzt steilere Strecken auch für den kommenden alten Herrn. Trotzdem bleibt viel zu tun. Wenigstens muss ich mich nicht ärgern - gar nicht auszudenken, wie sich das anfühlen würde, hätte ich die absurden Neupreise der diversen Einzelbrocken auch nur annähernd zur Hälfte bezahlt. So sehe ich dieses eigentliche Debakel also durch die rosa Blumenbrille.



Und wenn das auch nicht mehr reicht, greife ich tur rosa Marzipantortenbrille. Das Unwetter ist längst abgezogen und hinterlässt nur ein paar Wolken, aber sofort kann man wieder draussen essen und die Berge und Kühe anschauen.



Den Rest des Tages verbringe ich dann auf dem Liegestuhl mit viel Tee und noch mehr Vergnügen, denn wenn ich schon so ein Pinarello-Versager bin, tauge ich doch als Sommerlektürefinder; das entzückendste Buch jedenfalls lässt sich an einem faulen Tag prima lesen und verspricht seichte, aber liebevolle französische Unterhaltung mit viel Romantik und ein paar bösen Anspielungen.



Ein Buch wie ein Film von Eric Rohmer habe ich da in Wasserburg gefunden, die "wunderbare Welt des Kühlschranks in Zeiten der mangelnden Liebe", in er am Ende natürlich alles gut geht. Keine Leichen, kein Blut, etwas Sex, ein Meerschweinchen und unfassbar viele Kühlschränke, was mich wiederum an etwas erinnert, was nur mich etwas angeht - der Rest kaufe im Buchhandel dieses kleine Dings und verschenke es an Freundinnen.



Es ist auch wirklich liebevoll gemacht, so als Buch. Und irgendwann bekomme ich das Pinarello auch so hin.

Mittwoch, 15. Juli 2015, 01:35, von donalphons | |comment

 
Wie, dasselbe Stück Torte wie vor 2 (?) Wochen...?
Don, sind Sie sicher, dass das noch essbar ist? Doooon, gehts Ihnen gut? ... haaaalloooo

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Endlich wieder ein Rad! Torte und ein Buch . Endlich , danke!
Schön. Bitte mehr davon.

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Monnier? Da läutet doch was bei mir...

Offenbar ist der Mann nicht verwandt mit Adrienne Monnier (1892-1955). Seine Bio (French Wiki etc.) sagt leider nix über seine Familie.
Adrienne Monniers "Aufzeichnungen aus der Rue de l'Odeon" sind zwar weniger amüsant als es der Roman des Herrn Alain M. verspricht (und offenbar hält, wie man hier oben lesen kann) , aber wer sich für Literatur der beginnenden Moderne interessiert: neben Sylvia Beach gab's auch noch Adrienne Monnier, deren Buchladen gegenüber von Shakespeare & Co. lag.

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("Der Niedergang der Londoner Verleumdungsindustrie tut mir kein bisschen leid. Einige Verlage haben sich dafür entschieden, ihre digitalen Inhalte einzumauern und für den Zugang Geld zu verlangen. Die beiden Gegenpole sind hier der Guardian auf der einen und die Londoner Times auf der anderen Seite. Letztere beziffert ihr Online-Publikum derzeit auf 281.000 Leserinnen und Leser. Im April 2015 wurde der Guardian täglich auf 7 Millionen einzelnen Browsern gelesen.

Unterm Strich verlieren (oder investieren) beide Zeitungen dabei zurzeit etwa dieselbe Menge Geld. Erst in zehn oder zwanzig Jahren wird sich zeigen, wer die Zukunft besser eingeschätzt hat. Doch der Guardian – noch immer die achtgrößte Printzeitung in Großbritannien – wetteifert nun mit der New York Times um den Titel der weltgrößten seriösen englischsprachigen Zeitung im Internet. So viel zu den Zahlen. Eigentumsrecht abgeben." http://tinyurl.com/nvtg9e4 )

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(die frechen behauptungen der int. lügenpresse: "Deutlich herber erwischte es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), die im zweiten Quartal dieses Jahres mit einem Minus von über 41.000 Exemplaren (-13,5 Prozent) gar nur noch 265.481 Zeitungen täglich verkaufen konnte." http://tinyurl.com/oswzcsj

-14% (pro quartal!) - brutal, strukturwandel, @ siegt?)

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äähm. das Rad - nun ja,
ob es in Zukunft eine Mikro-Epoche des Carbon-Barocks gegeben haben wird?
Automobiles Barock ist ja seit min. 5Jahren virulent. Bei Torten kein Problem aber bei Pinarello habe ich ein wenig das Gefühl, als würde einfach l'art pour l'art betrieben, weil es als Plastik (Wortspiel) eben geht.
Ob man ein Rad "lange" fahren kann ist eine Frage der Rahmengeometrie und Sitzposition. Man kann ruhig lachen, aber da entscheiden unterschiede im Halbzentimeter-Bereich.
Wenn es denn zu häufigeren Fahrten nach Wasserburg kommt: nur zu!

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Ob man ein Rad "lange" fahren kann ist eine Frage der Rahmengeometrie und Sitzposition.

Pedalabstand und Kurbellänge nicht zu vergessen!

Man kann ruhig lachen, aber da entscheiden unterschiede im Halbzentimeter-Bereich.
Ich hab mal ein schönes Stahlross in einer Strassenbahnschiene mit Handstandüberschlag zugrundegeritten, mich dabei auch.
Als meine Hände verheilt und ich noch krankgeschrieben war, hab ich den Rahmen wieder aufgebaut, einmal komplett von Grund auf. Ein Freund liess mich dazu eine Woche in seiner Werkstatt campen, in der eine komplette Fahrradmechanikerwerkstatt aufgegangen war (hat er mal in der Bucht erstanden).

Und so ein besser als neu ausgerichteter, plangefräster, geometrisch vollständig korrekter, und auf einen persönlich bestens abgestimmter Rahmen - der seine Anlöter genau da hat, wo ich etwas befestigt haben möchte - ist etwas sehr feines. Ich hab nur vier Räder, aber die sind mittlerweile alle so überarbeitet.

Alu, Titan, CFK mögen in kleinen spezifischen Bereichen einen Vorteil haben; bzgl. Anpassbarkeit und Haltbarkeit geht nichts über guten(!) Stahl (ich rede hier nicht von Eisenschweinen aus dem Baumarkt).

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mhh ja, irgendwie ist dieses exemplar einfach ein hässlicher kackstuhl mit dem knick im hinteren dreieck und der dauerschlängelnden gabel.

das liegt aber nicht am material. kestrel damals und rafael heute sind beispiele wie es auch besser gehen kann.

Y-Rahmen im MTB bau der 90er (egal ob alu oder kohle) sind auch so ein gestalterisches verbrechen.

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Das erste Bild schaut ja schon unbequem aus.

Aber wenigstens kann Carbon thermisch verwertet werden. ;)

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So ähnlich wie bei "Was ist der Unterschied zwischen einem Klavier und einer Geige?"!

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dürfen wohlerzogene Menschen eigentlich in Bürohochhäuser investieren, deren Fassaden Autos in Brand setzen?

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Pinarello
Gerade gestern überlegte ich, ob ich dem netten Verkäufer einen Besuch abstatten sollte.

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Wer hat uns verraten? Spezialdemokraten! Schöne Scheiße für die SPD, dass sich das reimt und das Versmaß hinhaut.
Funktioniert wie das "Wer hat uns belogen? Sozialpädagogen!" im Jugendknast für minderschwere Fälle.
Vor Maas, Gabriel, Range, Maaßen, de Maziere und Merkel ziehe ich tief meinen Hut, dankbar für diese arrangierte Hochzeit, die den Journalismus vor der Narkolepsie rettet, und die diejenigen, die es wissen wollen, an ihre demokratische Manneskraft erinnert.

Schon nebenan auf Deus einen kleinen Kommentar abgeseilt.

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Dankeschön...
für den Buchtip.

Bestellt und für wunderschön befunden, ich mußte viel lachen...

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