Home at the Lake
Diese Strasse entlang zu fahren, hiess in eine andere Welt kommen, wo die Probleme gering, die Sorgen selten und das Leben eher einfach war. Die Fragen des Daseins sind etwa, wie man die Bäume weg bekommt, die inzwischen, 20 Jahre nach der Pflanzung, die Sonne wegnehmen, wo man das Holz herbekommt und wer während der vier Wochen irgendwo in den Tropen die Katzen versorgt.
Es ist dies die finale Manifestation der Erwartungen der alten Bundesrepublik, so hat man sich das als Ideal vorgestellt, Grün, Wasser, grosse Gärten und Häuser so riesig, dass die Frauen auch ohne Beruf einiges zu tun hatten. Angetrieben von einer in festgesetzten Grenzen perfekt funktionierenden Wirtschaft mit klaren Verhältnissen, Du Deutsch, Du Grundig, Grundig Arbeit, Arbeit Wohlstand, die dort, wo Grundig war, längst nicht mehr läuft, aber hier geht es weiter, ganz ohne die neuen Oberschichten der Berater und Anwälte, die heute noch Grenzen durchbrechen mit Viertwägen und Hummer und morgen schon arbeitslos sind oder wegen Unterschlagung vor dem Richter landen.
Es sind die sicheren Häfen für die Regionalzeitung, über deren Feigheit und Käuflichkeit man sich amüsiert und manchmal einen Leserbrief schreibt, der dann pflichtschuldig abgedruckt wird. Es ist der Rückzugsraum für mündelsichere Papiere und, bestärkt durch manchen Fehler in der New Economy, die schützende Hecke für jahrzehntelang gehortete DAX-Aktien. Von der Globalisierung an den oberen Rand gedrückt, ist das kleine Viertel beim See vom real gelebten Traum des Bürgertums zu einem pastoralen Refugium geworden, eine moderne Analogie zu den idealisierten Dörfern in den Parks der absolutistischen Schlösser.
Und niemand dort macht sich glücklicherweise die Mühe, darüber nachzudenken, wozu auch, die nächsten 20, 30 Jahre wird sich hier nichts ändern. Globalisierung, das ist irgendwo anders, eine anonyme Geldmaschine fernab von hier wie die AKWs, aus denen der Strom kommt, dessen unerfreuliche Störung des Gewissens man natürlich mit einer Solaranlage beruhigt. Hier draussen, am See.
Es ist dies die finale Manifestation der Erwartungen der alten Bundesrepublik, so hat man sich das als Ideal vorgestellt, Grün, Wasser, grosse Gärten und Häuser so riesig, dass die Frauen auch ohne Beruf einiges zu tun hatten. Angetrieben von einer in festgesetzten Grenzen perfekt funktionierenden Wirtschaft mit klaren Verhältnissen, Du Deutsch, Du Grundig, Grundig Arbeit, Arbeit Wohlstand, die dort, wo Grundig war, längst nicht mehr läuft, aber hier geht es weiter, ganz ohne die neuen Oberschichten der Berater und Anwälte, die heute noch Grenzen durchbrechen mit Viertwägen und Hummer und morgen schon arbeitslos sind oder wegen Unterschlagung vor dem Richter landen.
Es sind die sicheren Häfen für die Regionalzeitung, über deren Feigheit und Käuflichkeit man sich amüsiert und manchmal einen Leserbrief schreibt, der dann pflichtschuldig abgedruckt wird. Es ist der Rückzugsraum für mündelsichere Papiere und, bestärkt durch manchen Fehler in der New Economy, die schützende Hecke für jahrzehntelang gehortete DAX-Aktien. Von der Globalisierung an den oberen Rand gedrückt, ist das kleine Viertel beim See vom real gelebten Traum des Bürgertums zu einem pastoralen Refugium geworden, eine moderne Analogie zu den idealisierten Dörfern in den Parks der absolutistischen Schlösser.
Und niemand dort macht sich glücklicherweise die Mühe, darüber nachzudenken, wozu auch, die nächsten 20, 30 Jahre wird sich hier nichts ändern. Globalisierung, das ist irgendwo anders, eine anonyme Geldmaschine fernab von hier wie die AKWs, aus denen der Strom kommt, dessen unerfreuliche Störung des Gewissens man natürlich mit einer Solaranlage beruhigt. Hier draussen, am See.
donalphons, 00:54h
Donnerstag, 2. November 2006, 00:54, von donalphons |
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che2001,
Donnerstag, 2. November 2006, 09:31
Am Totenkopfsee, an dem Adam Weishaupt unaussprechliche Rituale zelebrierte und auf dessen Grund eine zombiefizierte SS-Division steht?
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donalphons,
Donnerstag, 2. November 2006, 11:47
genau der! Hat einem damals aber keiner gesagt, und als dann ab und zu einer rauskletterte, war´s schon zu spät für die Preisminderung. Das ist aber wirklich das einzige Problem da draussen.
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andreaffm,
Donnerstag, 2. November 2006, 17:48
Das hab ich mich auch immer gefragt. Ist aber wohl eher eine thailändische Polt-Hommage, so wie die das dort aussprechen.
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donalphons,
Donnerstag, 2. November 2006, 17:59
Na na, Mailing ist ein anständiges Dorf mit mutigen Leuten, die jahrelang gegen die Müllverbrennungsanlage vor dem Ort gekämoft haben, und einem Bauernbordell namens Club Pascha, laut Werbung ohne jegliche Migrantinnen.
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