Etwas über dieses Blog
Rebellen ohne Markt ist mir nicht mehr besonders wichtig. Das war früher anders, als täglich kaum mehr als 300, 400 Leute vorbei kamen, so gegen Ende 2003, 2004. Wer das Blog von damals kennt, weiss, dass es einen dramatischen Wandel durchgemacht hat, weg von der Welt der Venture Capitalists, Events und der sog. "Szene" der Munich Area. Ich bin nach Berlin gegangen, um auch einen Graben zwischen mich und dem Vergangenen zu legen, und ein Buchprojekt mit einer bekannten Person dieser Szene blieb unvollendet, weil ich Unstimmigkeiten mit dem Verleger in München zum Anlass nahm, es bleiben zu lassen. Es war purer Luxus, die Fahrerei und Fliegerei nach München für 2 Stunden Interview war teuer, ich habe keinen Cent bekommen und eingefordert, und es war gut so. Der Rechner mit den nicht unbrisanten Aufnahmen steht jetzt seit zweieinhalb Jahren im Nebenraum. Ich habe ihn nicht mehr angefasst.
Dieses Blog war damals eine Art Spazierstock auf dem Weg aus dieser Welt, über die ich langsam wieder höhnisch lachen konnte, und das ist das erste Zeichen der Besserung. Ich habe sorgfältig alte Kontakte einschlafen lassen, die Email geändert, auf Anrufe nicht reagiert und Leute versetzt, um langsam aus der Szene zu verschwinden, deren Teil ich war. Nicht immer war das nett und höflich, es waren auch viele Leute dabei, die ich schätzte, aber es hängen zu viele Erinnerungen dran. Als dann endlich mal nach einigen verfluchten Beerdigungen der falschen Leute der Richtige krepierte und ich auf das Begräbnis ging, um zu sehen, dass er wirklich tot war und nie wider kommen würde, war ich frei von allem. Zweimal bin ich in diese Welt zurückgekehrt, einmal wegen Pixelpark und ein ander mal wegen SCO, aber das waren kurze Gastspiele, und was ich sonst noch erfahre, höre ich eher zufällig. Man mag es vielleicht nicht glauben, aber im Vergleich zu früher war das hier tiefster Friede.
Gestern nun hat mich einer angesprochen aus der schlimmsten Zeit, mit dem ich etwas aufgebaut habe. Er weiss, wer ich bin und was ich damals getan habe. Heute stehen wir auf unterschiedlichen Seiten. Ich dachte eigentlich, ich hätte alles durch gehabt, es gibt nicht mehr viel, was mich nach meiner Zeit als Jäger im Abgrund noch berühren könnte in dieser anderen Welt, aber hey, doch, es gibt noch eine Kombination, es gibt noch Dreckschweine, die die richtigen Knöpfe finden, um den Mechanismus zu starten, der alles egal werden lässt, für den man wieder zum Hörer greift und sich zurückmeldet, um alles zu tun für ein paar Gurte Munition und ein paar Kanister Nitroglycerin für den Tank, denn darauf fliegen die Jungs, sie sind nicht schlecht und sie sind schnell, da muss man mithalten, und wir alle sind in der gleichen Finsternis, ich kenne das Spiel, ich war einer von denen, ich habe das schon oft getan, aus Spass, für Geld, aus Dummheit.
Ich sass mal mit einer Freundin im Cafe Puck, 2001. Sie war ziemlich durch den Wind und entwickelte diese verrückten Theorie, das Schlimmste an unserem Leben und der Zukunft ist, dass wir vielleicht glauben, dass es geradeaus geht oder nach oben, aber in Wirklichkeit wissen wir, dass unsere Bewegung nur eine Folge der zertrümmerten Zeit ist, in der wir leben, in der Aufstieg und Niedergang ineinander verschoben sind, und der Boden, auf dem wir aufschlagen und verbrennen in unseren Maschinen, irgendwann einfach zu schnell hochkommt, schneller jedenfalls als wir, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können. Sie hatte recht. Und ich sorge dafür, dass sie recht bekommen wird. Hier in diesem Blog, und auch woanders. Dieses eine Mal ist es noch wichtig.
Danach - geht es weiter mit Apfelstrudel, alten Möbeln und netten Geschichten von Iris und ihrem Ex-Mann.
Dieses Blog war damals eine Art Spazierstock auf dem Weg aus dieser Welt, über die ich langsam wieder höhnisch lachen konnte, und das ist das erste Zeichen der Besserung. Ich habe sorgfältig alte Kontakte einschlafen lassen, die Email geändert, auf Anrufe nicht reagiert und Leute versetzt, um langsam aus der Szene zu verschwinden, deren Teil ich war. Nicht immer war das nett und höflich, es waren auch viele Leute dabei, die ich schätzte, aber es hängen zu viele Erinnerungen dran. Als dann endlich mal nach einigen verfluchten Beerdigungen der falschen Leute der Richtige krepierte und ich auf das Begräbnis ging, um zu sehen, dass er wirklich tot war und nie wider kommen würde, war ich frei von allem. Zweimal bin ich in diese Welt zurückgekehrt, einmal wegen Pixelpark und ein ander mal wegen SCO, aber das waren kurze Gastspiele, und was ich sonst noch erfahre, höre ich eher zufällig. Man mag es vielleicht nicht glauben, aber im Vergleich zu früher war das hier tiefster Friede.
Gestern nun hat mich einer angesprochen aus der schlimmsten Zeit, mit dem ich etwas aufgebaut habe. Er weiss, wer ich bin und was ich damals getan habe. Heute stehen wir auf unterschiedlichen Seiten. Ich dachte eigentlich, ich hätte alles durch gehabt, es gibt nicht mehr viel, was mich nach meiner Zeit als Jäger im Abgrund noch berühren könnte in dieser anderen Welt, aber hey, doch, es gibt noch eine Kombination, es gibt noch Dreckschweine, die die richtigen Knöpfe finden, um den Mechanismus zu starten, der alles egal werden lässt, für den man wieder zum Hörer greift und sich zurückmeldet, um alles zu tun für ein paar Gurte Munition und ein paar Kanister Nitroglycerin für den Tank, denn darauf fliegen die Jungs, sie sind nicht schlecht und sie sind schnell, da muss man mithalten, und wir alle sind in der gleichen Finsternis, ich kenne das Spiel, ich war einer von denen, ich habe das schon oft getan, aus Spass, für Geld, aus Dummheit.
Ich sass mal mit einer Freundin im Cafe Puck, 2001. Sie war ziemlich durch den Wind und entwickelte diese verrückten Theorie, das Schlimmste an unserem Leben und der Zukunft ist, dass wir vielleicht glauben, dass es geradeaus geht oder nach oben, aber in Wirklichkeit wissen wir, dass unsere Bewegung nur eine Folge der zertrümmerten Zeit ist, in der wir leben, in der Aufstieg und Niedergang ineinander verschoben sind, und der Boden, auf dem wir aufschlagen und verbrennen in unseren Maschinen, irgendwann einfach zu schnell hochkommt, schneller jedenfalls als wir, und es gibt nichts, was wir dagegen tun können. Sie hatte recht. Und ich sorge dafür, dass sie recht bekommen wird. Hier in diesem Blog, und auch woanders. Dieses eine Mal ist es noch wichtig.
Danach - geht es weiter mit Apfelstrudel, alten Möbeln und netten Geschichten von Iris und ihrem Ex-Mann.
donalphons, 00:49h
Freitag, 3. November 2006, 00:49, von donalphons |