Buahahahaha!

Ingesamt wird der Unternehmen jetzt bereits mit 130 Mio Euro bewertet. Sevenload, erst im April dieses Jahres gegründet, peilt nach Zahlen von Unternehmensinsidern 2008 rund 30 Mio. Euro Umsatz und einen Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 10 Mio. an. - meint die FTD (http://www.ftd.de/technik/128021.html?zid=90893), dass es kommen würde, habe ich schon früher gesagt.

Und dafür macht man jetzt tolle Auslandsexpanionen in andere Länder, wo es andere gibt, die sich auch entsprechend bewerten und Expansionen nach Deutschland planen, kauft vielleicht noch den ein oder andere Mitbewerber auf, den man 2008 nach Ebitda dann wertberichtigen und abschreiben muss - oder eben die arme Sau von vollbrunzverblödetem Medienunternehmer, der das Ding aus Panik vor dem kommenden Web gekauft hat. Mich würde mal interessieren, welche PR-Agentur der FTD solche "Insider" vor die Nase stellt - aber bei der FTD kann man sowas ja locker machen.

2008 wird ein geiles Jahr für Boocompany.

Freitag, 3. November 2006, 21:21, von donalphons | |comment

 
Der Expansion soll auch ein weiterer Geldgeber dienen. Evsan kündigte den Abschluss der nächsten Finanzierungsrunde noch für diesen Monat an.

Burn money, burn. Hatten wir das nicht schon einmal?

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"nächste Finanzierungsrunde", der ist gut. Hihi. Liquideleser wissen mehr, auf Seite 249/250 steht das Prinzip, wie der Plakatwerber und die Startups zusammenkommen. Nicht, dass da mutmasslich viel Kohle fliesst. Kickback hiess sowas bei uns damals. Und brennen tut da nichts, da werden virtuelle Werte rumgeschubst.

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bäh, wie 1999. Eigentlich müsste ich jetzt kotzend über die Spüle hängen, aber sich sitze am Rechner und gröle. Vielleicht bin ich wirklich drüber weg...

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Die Marktwirtschaft scheint alle 8 Jahre "Auslauf" zu benötigen. Es wird der dicke Joint gedreht. Ein paar Leute, die gut ins Schema passen, verticken ihr Zeugs zu Champagnerpreisen und ein paar Pädophile können erstmal nicht genug bekommen von diesem ganzen user generated content.
Mich interessieren einfach ein paar Themen und deshalb verstehe ich auch die ganze Aufregung um die paar hektischen Filmchen nicht. Ich hoffe auf eine 2. Folge des Films Weltmarktführer. Der war gut.

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Wisst Ihr, was eigentlich so richtig übel daran ist? Es ist zu lange her. Man muss vor 7 Jahren dabei gewesen sein, um das alles zu kapieren. 7 verfluchte Jahre. Für die nächste Welle sind das Geschichten vom letzten Krieg, von dem sie nichts mitbekommen haben. Sie werden jeden verfickten Fehler wieder genauso machen. Es wird alles wieder kommen. Niemand wird eine Lehre ziehen aus dem was war. Nicht, dass es mich als Historiker überrascht, aber als entlaufener Söldner der Hölle wundert man sich schon etwas.

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Es bleibt die Frage wie man diesen Wissensvorsprung nutzen könnte.

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Was mich interessieren würde: Wer zum Teufel bewertet so eine Klitsche mit 130 mEUR, wie macht er das, aber vor allem: Wieso fällt jemand, der bewiesenermassen Geld verdienen kann darauf rein? Wer und wie könnt ich noch erraten, aber wieso...

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Schau, das geht so. Wir treffen uns und Du zeigst mir Deinen Kugelschreiber. ich sage: Super! Der ist aber schön! Und biete Dir dafür einen 10 Bleistifte, von denen ich ein paar hundert nutzlos herumliegen habe und auf denen noch der alte Preis drauf steht, von dem ich aber nur 1/10 verlangen könnte. Der andere sagt Super! Machen wir! und gibt mir den Kugelschreiber. Wir beide behaupten jetzt, dass meine 10 Bleistifte den vollen Marktwert hatten, und auf der Basis rechnet der andere jetzt seine Kugelschreiber hoch.

Mit reinem Geld wäre das nicht möglich, aber mit einem Investment, das zum grossen Teil über Anzeigenschaltungen aus dem eigenen Haus läuft, ist das kein Problem. Und so wird aus einer Klitsche und ein paar unverkäuflichen Plakatflächen eine 130-Millionen-Bewertung. Alles, was man dann noch braucht, ist eine Lügendurchreiche vom Format der FTD und ihrer ahnungslosen Schreiberlinge, und fertig ist die dufte Story!

Ich mein, das ist alles nichts Neues, mit solchen Deals und zwischengeschalteten Pseudoagenturen wurde die Hälfte der mediennahen Startups der Munich Area fett gerechnet.

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Für 130 Millionen können ganz schön viele Plakate geklebt werden. Ist das dann der Anlauf, richtig bekannt zu werden, um dann jemanden das Geld aus der Tasche zu ziehen?

Bin ich froh, dass ich der NE vor 7 Jahren durch einen Job in der Politik entgangen bin.

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@donalphons: ist wirklich interessant. Hast Du noch ein anderes Beispiel als das mit den Kugelschreibern? Wenn ich richtig verstehe: also steht der Bewertung kein Geldwert gegenüber.

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Ja, vielen Dank für die Erklärung, den Bewertungsteil hätte ich in etwa so hinbekommen.^^ Natürlich hat niemand auch nur annährend 130 mEUR als Kaufpreis (wtf?) cash in die Hand genommen; nur, meiner bescheidenen Erfahrung nach sind professionelle Investoren und insbesondere (wie in diesem Fall) Unternehmer viel zu no-nonsense als nicht zu wissen wie/wann sie wieder auszahlen können, d.h. 1. ein profitables Unternehmen oder 2. IPO/Buy-out. Ich sehe weder noch

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Also, eine beispielrechnung für ein Kickbacksystem, von einem zwischenzeitlich insolventen Medienkonzern, dessen Startupreste ich mal in der Hand hatte.

Da gründet also eine X die Firma Y mit Hilfe von Seed Capitalgeber Z, der für 100.000 Euro 10% der Firma bekommt. Z kennt nun Medienunternehmer K.. Er geht zu ihm hin und sagt: Magst Du Dich nicht beteiligen? Klar, sagt K. Und nimmt von der inzwischen gewachsenen Firma auch 20% für 2 Millionen. Aber es ist klar, dass Firma Y das Geld nicht irgendwie verbraten muss, sondern auf eine bestimmte Art Wachstum generieren muss. Nämlich mit Anzeigen. Und dann kommt eine Agentur zur Firma Y und bietet der Werbezeiten im Medium von K. an, zu Listenpreisen. Die Agentur zweigt etwas ab und gibt das Geld wieder an den Medieninternehmer K. weiter, der normalerweise diese Werbezeiten, da schlecht gelegen, praktisch nicht hätte verticken können.

So. Zu Beginn war die Firma durch die 100.000 für 10% mit 1 Million bewertet. In der zweiten Stufe, mit den 2 Millionen für 20%, ist sie schon 10 Millionen auf dem Papier wert. Und wenn sich dann einer findet, der den Dreck glaubt und für die Firma nur 20 Millionen ausgibt, hat Y. für seine 100.000 2 Millionen kassiert und K. für seine unverkäufliche, wertlose Werbezeit ungefähr 4 Millionen.

Und jetzt rate mal, was die Medien des K. über den Börsengang solcher Firmen sagen? Na? Alle gewinnen bei diesem Spiel. So geht´s Business. Das geld wird ja nicht wirklich reingesteckt. Mittlere Summen für kleine Anteile machen grosse Bewertungen - und die Sache auch dann noch lukrativ, wenn so eine Firma unter Buchwert weggeht.

Wer ein konkretes Beispiel incl. IPO wissen will: Da war mal was mit Ameisen, die in einer bestimmten Sendergruppe rauf und runter gelaufen sind.

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das ist ja wie in der Kunst: ich nehme Geld, gründe eine Sammlung, bringe die in Ausstellungen unter, besser in einem Museum (damit die Konservierungskosten geklärt sind), damit steigt Bedeutung und Wert und ich brauche meine Sachen nur wieder abzuziehen und irgendein Dummerjan-Millionär wird sich finden, der dann die geforderte, gewachsene Summe zahlt.

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Und am Ende kann man sich Bild und Aktien gleichermassen an die Wand nageln.

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(LTB 205, Zeichner: Flemming Andersen)

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Etwas illegales/unethisches ist natürlich sehr plausibel. Sozusagen ein pyramid scheme, ich wundere mich da nur über die Leute am Ende. Retailer ok, dann hält zur Not jemand wie Kerner das Gesicht hin, um sie dem nächsten abgefahrenen Zug hinterher zu hetzen. Aber ich kann kaum glauben, dass Leute die es besser wissen müssten darauf reinfallen. Imho müssten die meisten, die heute über angemessene Summen entscheiden können, vor einigen Jahren einen Haufen Geld verloren haben... allerdings wächst in den vergangenen Monaten auch vielfach der Druck investieren zu müssen. Schwer zu sagen, mal sehen wie ich daran verdienen kann. :D

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@donalphons: was tatsächlich ja ein Vorteil ist. Ich möchte mir keine Aktienpapiere an die Wand hängen! Und ein Argument Kunst doch nur nach subjektiven Entscheidungen zu kaufen, denn dann hat man -wenn finanziell alles in die Hosen geht- wenigstens noch Spaß am Kunstwerk (davon abgesehen läßt sich mein Kunstbegriff nicht unbedingt an die Wand hängen). Aber das noch: es ist wirklich interessant hier.

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Die deutschen VCs haben 1999 bis 2001 extrem hohe Summen eingesammelt, 2009 bis 2011 müssen diese Gelder investiert sein, sonst haben sie keine Rendite gebracht. Jetzt investieren bedeutet IPO in 2011 bis 2013 oder Trade Sale 2009 bis 2011, und bis dahin kann man lustig Phantasiewerte verbuchen und sich die Rendite schön rechnen/machen. Wer als VC überleben will, muss jetzt investieren, um die nächsten Fund aufzulegen. Bei 2% Exec fees von 50 Millionen pro Jahr denkt man nicht gross an Verantwortung, man denkt an sich selbst.

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Ich finde auch, dass die Zurückhaltung der Investoren gegenüber den Webentrepeneuren völlig unangebracht ist. Die verweigern sich einfach ihrer gesellschaftlichen Verantwortung !!!
130 Millionen für tausende von creative commons Filmen auf Sevenload? Das ist ja absolut lächerlich. Wieviel würden denn die feinen Damen und Herren bitte für die Mona Lisa ausgeben. Und das ist nur ein einziges altes Bild. Und noch nicht mal bewegt!

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Nochmal, keiner hat hier irgendwas von den 130 Millionen. Sie existieren nicht, sie sind nur eine Vermutumg auf Basis einer Beteiligung, die aber auch nicht komplett in Geld kommt. Die Gegenwerte sind so crappy wie die Filme.

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Reden wir mal über den Treibstoff für diese Windmüllerei:

Wenn in der Bundesrepulik jährlich etwa 50 Tonnen Kokain beschlagnahmt werden, wenn ein Vielfaches davon illegal an den Verbraucher gelangt - können das dann alles nur arme Junkies und Has-Beens sein, die das Zeug straßenweise verlöten? Und warum ist es am Rhein so schön?

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Nun, gegen solche Geschichten ist das doch alles vernachlässigbar.

Bald weren bei uns Pennystock-Firmen aufgekauft werden. Formal, um Geld für den IPO zu sparen, tatsächlich aber erspart einem das die halbwegs "harte" Due Diligence.

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38,5 Millionen Rhein-Anwohnern, von der Quelle bis oberhalb Düsseldorf gemessen, sollen sich pro Jahre 10 Tonnen durch die Nase ziehen - hochgerechnet über Abwasserrückstände. Das wären rund 400 Mio. Lines a 25 Milligramm pro Jahr, im Wert von 1.6 Milliarden Euro pro Jahr. Andere Quellen rechnen aus den Zahlen sogar 750 Mio. oder mehr als 1000 Mio. Lines pro Jahr hoch. Die höheren Zahlen dürften auf der Berücksichtigung des Reinheitsgrades beruhen.

38,5 Mio. Personen, die sich im Jahr 1000 Mio. Lines reinziehen. Jeder 13. täglich eine Line, vom Kleinkind bis zum Greis. Damit kann man sogar Web 2.0 erklären.

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Hm, kann man dieses Zeug nicht irgendwie aus dem Rhein zurückgewinnen? Vielleicht erst mal ein Probelauf an der Isar hinter München? Nachdem es Bedarf gibt und wir ja nicht von Verbrechern abhängig sein sollten...

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Es sind leider Abbauprodukte die gemessen wurden. Keine Ahnung ob die auch reinknallen. Aber mei, die Zielgruppe würde sich vermutlich auch Leichenwasser von unterhalb des Friedhofs reinziehen wenn's cool wäre.

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Äh, bäh - da hinge ja dann der ganze Yuppie-Schnodder noch dran!

;-)

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Rhein? Isar!
Wieso ausm Rhein zurückgewinnen? Die meisten Kokser leben in München.

"Besonders hoch waren die Werte für die Isar in München, wo hochgerechnet 17,2 Lines (also Konsumeinheiten) pro 1000 Einwohner ermittelt wurden. In Düsseldorf waren es 7,8 Lines,..." . Quelle: http://www.rp-online.de/public/article/nachrichten/journal/114940
(Hm, rp-online sitzt in Dü_dorf....)

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nico lumma scheint da auch involviert zu sein...

http://x-side.blog.de/2006/11/03/beste_stimmung_bei_sevenload~1293086

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