Die den Falschen bejubeln

Man lese bitte mal das widerliche Zeug, das Alan Posener sonst so ablässt. Bevor man ihn zum Helden der Meinungsfreiheit macht. Kann sein, dass er Dieckmann nicht mag. Kann daran liegen, dass er weniger trashig und gleichzeitig politisch viel weiter rechts ist. Und beide zusammen sind in etwa die gleiche Zier für den Journalismus, für den Springer steht.

Donnerstag, 10. Mai 2007, 04:39, von donalphons | |comment

 
Wenn man ein bisschen zynisch ist, auf miniberöckte Vorzimmermiezen großen, auf Ernsthaftigkeit eher weniger Wert legt, kann man [bei "Bild"] Karriere machen, und das ist völlig OK so.

Wo ist da der Hauptunterschied zur Welt? Wahrscheinlich die miniberöckten Vorzimmermiezen. Vielleicht gibt ja Diekmann dem Posener eine ab. Dann ist wieder Ruhe im Verlagshaus.

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Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sie den treuen Zerberus, der stets zu jedem Biss bereit war, wegen so einer Lappalie feuern. Und ich glaube auch nicht, dass er geht - die Weltwoche hat schliesslich so ihre Probleme, und ansonsten wird es für einen Posener sicher nicht leicht, was zu finden.

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Dem Rheinischen Merkur geht es ja auch nicht gold...

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Manchmal ist es gar nicht so schlecht, dass die Prinzkrise die Fluchtwege für gewisse Gestalten von gewissen sinkenden Schiffen eng macht.

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Vorher und nachher
Einen Unterschied gibt es: Posener war mal bei der KPD/A0. Wer sich heute über die Rudi-Dutschke-Straße empört, begeisterte sich damals für die Mao-Tse-Tung-Ideen und den Sieg im Volkskrieg.

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Jaja, all unsere lieben Wendehälse... und wo sie am Ende dann landen.

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Ich hoffe, ich habe mit meinem Text bei onlinejournalismus.de nicht den Eindruck erweckt, Posener zu bejubeln. Mir ist der Kerl durchaus bekannt.

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Nö, nö, ich meinte damit andere, die etwas vorschnell mitquatschen, ohne sich mal genauer mit dem Herrn zu beschäftigen. Nach dem Motto, meines Feindes Feind ist mein Freund.

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Hilflos
sind auch die ewig langweiligen Vatermorde der 68er - bei Posener und anderen neuen Bürgerlichen durch eine Gloriole über der HEISSEN Musik der 50er, die erst die Freiheitsbewegung der 68er begründet hätte.

Ja liebe Freunde der Metapher, sie wird nicht realiter, wenn man sie für bare Münze nimmt.
Aber wer nimmt schon den Vietnamkrieg als Anlass für eine Bürgerbewegung, wenn er einen King of Rock haben kann...

Nein wirklich Herr Posener, die Wirkmacht von Hundertausenden Toten muss vor einer solchen Majestät im Sand verschwinden und mäandert heutzutage wie Napalm im Orangensaft...

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auch der übelste begeht mal eine gute tat
und wenn posener dem diekmann auf den schwanz tritt, dann ist das gut und wenn man das vermerkt, hat das mit bejubeln nichts zu tun.

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Abmahnung
Ich halte den Posener für allzu oft denkfaul und ressentimentgeladen, sehe bei ihm nach wie vor einen Mangel an Herzensbildung, tja, aber unter den rechtsdrehenden Neoliberalinskis gibt es üblerere Gestalten.

Betrachtet man die Entwicklung von Alapos über einen längeren Zeitraum, findet man bei ihm (immerhin!) Spuren von Nach- und Weiterdenken, sowie eine gewisse politische Weiterentwicklung, ja sogar ein bisschen ein Freischwimmen gegenüber dem prowestlichen Einheitsbrei. Jetzt hat er mutmaßlich eine Abmahnung in der Personalakte, einen Maulkorb, und darf sich im Stillen nochmal Gedanken machen über die Konzeption des Begriffs "Freiheit" bei seinen radikalen Kapitalismusfreunden.

Alapos wird als Kommentarchef dafür bezahlt, dass er sich an allem abarbeitet, was links ist, dafür, dass er den Konvertiten gibt, dafür, dass er einem radikalen und rücksichtslosen Kapitalismus das Wort gibt - und ganz gewiss nicht dafür, dass er Meinungsfreiheit für sein Recht hält.

Das hätte er wissen müssen.

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Ich weiß ja nicht, was der Posener-Artikel mit "Meinungsfreiheit" zu tun haben soll. Wenn man "dem eigenen Haus" an die Karre fährt, wird man wohl keinen Orden bekommen (es sei denn, man hätte genügend Rückendeckung)... das dürfte wohl auch für Spiegel, Neues Deutschland, WAZ oder das Haselünner Echo gelten.

Wenn Posener solche Probleme mit der BILD hat, hätte er nicht zu einem Springer-Blatt gehen dürfen ... und sich beim defzitären Blatt (?) von BILD bezahlen lassen ...

BILD-Bashing mag ja in den 60igern noch einen kulturellen Wert gehabt haben - nunmehr wirkt der "Kampf" gegen den Boulevard eher ein bißchen albern ... die gespielte Erregung wirkt halt gespielt. ;)

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@derherold: Mit dem Statement dürfte der Autor unter den Lesern hier relativ allein stehen, denke ich - wer über längere Zeit das Bildblog verfolgt hat, der dürfte zu dem Schluss kommen, dass für Erregung (oder sagen wir, um Missverständnisse in diesem Zusammenhang zu vermeiden, besser: Aufregung) keinerlei Schauspielkünste erforderlich sind.

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dean!
um "ressentimentgeladen" zu sein ist ein posener zu intelligent. ich halte den für einen lohnschreiber, der das was er tut eigentlich gar nicht so gerne tut...

ressentimentgeladen zum wirtschaftlichen vorteil, das sind solche pöbler wie broder oder maxeiner oder miersch. oder der hier

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