: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 21. Januar 2008

Hinweis auf etwas Übersehenes

Allgemein wird ja gern über die Pleite geredet, die der Medienkonzern Springer mit dem Briefdienst PIN AG hingelegt hat. Dabei wird gerne übersehen, dass es letztes Jahr noch einen weiteren Zukauf gab: Das Frauenportal Aufeminin. Vor sieben Monaten zahlte Springer 32 Euro pro Aktie. Inzwischen hat Springer fast 70% der Aktien - die heute nur noch mit knapp 20 Euro gehandelt werden. Vor 7 Monaten wurde Aufeminin noch mit 284 Millionen bewertet. Der Verlust sollte klar machen, welches Risiko im sozialen Netz steckt, und was da noch kommen mag - an der Blogbar.

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Freitag, 18. Januar 2008

Ich möchte, dass sich jeder Blogbetreiber

diesen Beitrag an der Blogbar genau anschaut, um zu lernen, mit welchen Methoden die Pharmalobby und ihre Agentur Ogilvy versuchen, sich gute Blogpresse zu erschleimen, und daraus lernen, dass PR nie, nie, nie Dein Freund ist. Sondern nur ein dreckiger Lügner, der versucht, Dich zu missbrauchen. Ausnahmen können gerne erklären, was sie anders machen.

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Samstag, 12. Januar 2008

Tobias Rüther, der FAZ-Mann ohne Fakten

Irgendwann, als sie den grässlichen Stil und die ungehobelten Sitten nicht mehr ertragen konnte, mauerte Lady Astor eine Fensterfront ihres Anwesens auf Rhode Island einfach zu - um die geschmacklosen Häuser ihrer neuen Nachbarn, der Vanderbilts und Don Alphonsos und wie sie alle heißen, nicht länger ansehen zu müssen. [...] aber so schnell lassen sich Institutionen nicht unterkriegen: Das hat Lady Astor als amerikanische Institution des neunzehnten Jahrhunderts vorgemacht, als sie schließlich den Architekten der Vanderbilts anheuerte, um ihr Wohnzimmer renovieren zu lassen, nur schöner.
Jaja, die FAZ. Die Kulturzeitung. Kann es mal wieder nicht lassen, sich die Allgemeinbildung raushängen zu lassen. Dabei hätte Tobias Rüther vielleicht erst mal zeigen sollen, dass er etwas Ahnung vom Thema hat - was er schreibt, ist schlichtweg falsch.

1. Lady Astor hatte nie ein Haus auf Rhode Island. Was nicht überrascht, denn Rhode Island gehört zu Amerika, während die bekannte Lady Nancy Astor die Gattin eines Mitglieds des britischen Astor-Clans und Parlamentsabgeordnete war.

2. Es gibt auf Rhode Island ein Anwesen der amerikanischen Astors, die mit dem englischen Zweig zertritten war: Beechwood. Darin wohnte dann allerdings die berühmte "Mrs. Caroline Astor", die Grand Dame der New Yorker Gesellschaft. Mrs. und Lady Astor sind zwei völlig unterschiedliche historische Personen.

3. Gekauft haben die Astors das Haus 1881, und sogleich einen Restaurationsauftrag an Richard Morris Hunt erteilt. Für das gesamte Haus, nicht nur für ein Zimmer.


4. Besagter Richard Morris Hunt baute erst über 10 Jahre später praktisch daneben das berühmte Vanderbilt-Schloss The Breakers und ab 1888 das ebenfalls den Vanderbilts gehörende Marble House.

5. Von 1877 bis 1881 hatte Hunt allerdings tatsächlich schon für die Vanderbilts ein palastartiges Gebäude errichtet - allerdings in New York an der 5th Avenue, die man von Rhode Island aus nicht sieht.

6. Schon in der Zwischenzeit, genauer 1883, hatte sich Mrs. Astor mit den Vanderbilts arrangiert.

Fassen wir den Kern des Blösdsinns des FAZ-Schreibers also nochmal nach einer kleinen Recherche zusammen:

Mrs. Astor beschäftigte 1881 für die Renovierung ihres kompletten Anwesens Beechwood den Architekten, der Jahre später in der Nähe die Paläste der Vanderbilts errichtete, mit denen die Astors inzwischen durchaus gut umgehen konnten.

An den Behauptungen, die der Möchtegernkulturkenner Tobias Rüther aufstellt, ist nichts Wahres dran. Es ist ein Hoax, eine Lüge, vielleicht eine Legende, oder eine Erfindung ohne jede Kenntnis der Fakten, Gesabber ohne Recherche, ein Gerücht, das er sich zurechtbiegt, um sich zu erheben - und damit auf die etwas zu volle Klappe fällt.

Denn wo schreibt er das? In einem Beitrag der FAZ, der sich mit der Konkurrenz von Bloggern und Journalisten auseinandersetzt und behauptet:
Die Front gibt es also gar nicht, die sich Blogger wie Knüwer oder Don Alphonso herbeiwünschen, um in etablierten Journalisten Feinde zu sehen, Besitzstandswahrer, Gegner von der „anderen Seite“ (Don Alphonso), von hinter der Mauer und dem Mond.
Doch. Es gibt die Front zwischen denen, die glauben, sie könnten ihre Leser unbemerkt verarschen, und denen, die sich mit dem peinlichen Schlendrian von Grosskotzen nicht abfinden. Wenn Rüther nur einen Funken Anstand hat, steht morgen auf der Seite eine Entschuldigung für sein Versagen.

dito an der Blogbar.

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Freitag, 11. Januar 2008

Was ich gut fand

Ich sass da beim DJV unter den eher mickrigen Berliner Linden und hatte eigentlich die ganze Zeit nur einen Gedanken:

Ich will nicht so werden wie die. Ich will offen bleiben, ich will dazulernen, ich will nie denken, ich wüsste schon alles, und bräuchte nicht mehr zuhören.

Und ich bin sehr froh, mein kleines, autarkes, nchtkommerzielles Ding im Internet zu haben. Etwas, mit dem ich erzählen und kommunizieren kann, und von nichts und niemandem abhängig bin. Keine Klickrate, kein Werbepartner, keine Photostrecke, kein Geschrei um Awareness, nichts. Ich und mein Blog und die Kommentare, die kleinste, billigste publizistische Einheit, simpel, funktional und effektiv wie eine Bakterie, die Grundeinheit der Öffentlichkeit. Ich will und werde so diese Leute und ihre Sachwalterattitüde überleben, wie ich die Blogvermarkter überleben will. Ich mache mir keine Sorgen, dass die Kontrollfreakvisionen - die Nazis! die Kinderschänder! die Beleidigungen! - je Realität werden, da sind DJV und Presserat heute schon zu schwach, und ich traue denen zu, dass sie sich dazu hinreissen lassen würden, mit den Zensurapparaten gegen die Konkurrenz der Blogs losgehen, während ein Winterreifenspezial von Firma C. journalistisch aufbereitet wird. Gewisse Entwicklungen sind unumkehrbar, und wenn die Medien weiterhin Blogs in die Ecke drängen, ist das vielleicht gar nicht so schlecht - jedenfalls nicht schlechter, als von diesen Medien vereinnahmt zu werden. Regeln helfen nur denen, die sie passend zurechtinterpretieren, und wo das hinführt, habe ich gestern mal wieder gehört: Was nicht Gatekeeping- oder zivilisierte Geisteselite ist, soll einfach das Maul halten. Solange sie es nicht mit verbindlichen Regeln durchsetzen können, sollen sie es ruhig fordern, und Blogs schlechtreden. Das ist nur fair, ich bin auch nicht nett zu ihnen. Es macht die Vermarktung der Blogs durch ritalingeräucherte Kommerzwürste schwerer, prima, von mir aus, manche Opfer tun mir wirklich nicht weh, aber es ändert nichts am Nutzerverhalten der Blogleser, und was aus der Bloggerei wird, kann jeden Tag von jedem neu bestimmt und erfunden werden.

Es ist nicht wichtig, was die davon halten. Es ist wichtig, was man tut. Oder bleiben lässt.

http://www.djv.de/Journalismus_im_www.2027.0.html

Sonst nichts.



Den Spass mit den Leuten, die man dabei kennenlernt, und von denen man ansonsten nie etwas gewusst hätte, gibt es einfach so dazu. Ich mag diese Möglichkeiten. Das finde ich gut.

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Donnerstag, 10. Januar 2008

Livestream für heute Abend

An der Blogbar laufe ich mich gerade warm für heute Abend. Und ein paar andere Dinge habe ich noch in der Hinterhand. Wer erleben will, wie Thomas Knüwer und ich auf die Blogkritiker der anderen Seite treffen, kann heute den Livestream anhören. Ab 19 Uhr.

Hier alles nochmal, so ab 15 Minuten geht es los:

http://www.djv.de/Journalismus_im_www.2027.0.html

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Dienstag, 8. Januar 2008

Ein herzliches Hosen runter

erschallt am Kartentisch der Blogbar, und ich will von der Journaille sehen.

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Montag, 7. Januar 2008

Verpisst Euch Angry Don Wochenend Edition

Ein Interview abgelehnt, weil von einer PR-Drecks-Klitsche gewünscht.
Einen Beitrag abgelehnt, weil in Kooperation von jetzt.de und Schündfunk des BR.
Eine Einladung abgelehnt, weil ich den Veranstalter für ein Arschloch halte.
Noch eine Einladung abgelehnt, weil bei der Veranstaltung die Arschlochquote zu gross war.
Den billigen Schokoladenmüll der Spammer von Trigami entsorgt.
Abmahnung gegen ein paar Schnüffeldrecksäue in Auftrag gegeben.

Braucht sonst noch jemand da draussen was in die Fresse?

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Sonntag, 6. Januar 2008

In unserm Puff kriegt jeder, was er braucht

Wenn ich in München bei Holtzbrinck Ventures wäre, würde ich einfach ab und zu den Mund halten. Dann müsste ich nicht an der Blogbar solche Postings mit meinen Plänen für StudiVZ und Tutoria lesen. Mein ja nur.

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Donnerstag, 3. Januar 2008

Auch die Blogbar wünscht

ein frohes neues Jahr und garantiert mit einem hübschen Hypekadaver, dass es weiterhin spannend bleibt. Und schön, natürlich.

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Donnerstag, 20. Dezember 2007

Die gute Nachricht zuerst

Das Thema Blogger vs. Journalisten wird ein baldiges Ende haben!

Und jetzt die schlechte Nachricht:

Sobald die Journaille krepiert ist.

Alles weitere findet sich leicht resigniert an der Blogbar.

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