: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 29. Dezember 2014

Es weihnachtet mittelsehr

Es ist still. Familien sitzen beisammen, erinnern sich an das Gute und Schöne, und es erstrahlt Hoffnung in Kinderaugen. Mag das Jahr auch seine Schattenseiten gehabt haben, mag es traurig und voller Plag gewesen sein - jetzt ist es besser, jetzt stört niemand den Frieden, jetzt ist man allseits nett und freundlich, grüsst die Nachbarn und wünscht allseits ein frohes Fest und ein gutes neues Jahr und



wenn man dann am Rechner sitzt und etwas liest, das nicht ganz der eigenen Meinung entspricht, eine Kündigung, anale Vergewaltigung. Schläge, Missbrauch, und auch sonst alles Üble der Welt. Oh ja, so kann es gehen, wenn die westdeutschen Vorläufer von Pediga in dieser Zeit ein Stück über sich selbst finden, und sich dann benehmen, als wäre sie Feministinnen und Postprivaschisten. Die schösten Zitate habe ich in der FAZ verbraten. alle sind sie gleich und gleich scheusslich in ihren Aussagen und auch ein neues Jahr wird da nichts ändern.

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Freitag, 26. Dezember 2014

Suiten

In etwa dort, wo meine Wohnung in München ist, wird eine andere angeboten. Die Bausubstanz ist aus der ganz schlechten Zeit, sie hat eine etwas schlechtere Lage, das Fenster ist winzig, sie verfügt über eine grosse Dachschräge und kostet für 22 m² im sechsten Stock, vulgo ausgebauter Speicher

200.000 Euro

Insofern sind die 7700 Startpreis pro m² für sog. Suiten zwischen Hauptverkehrsstrassen eigentlich gar nicht so entsetzlich teuer. Was sie aber nicht sind, ist das, wofür man sie hält: Ein Ort für Reiche. Damit - und mit diesen Vorurteilen - habe ich mich in der FAZ beschäftigt. Auf dass unsere bayerischen Aufkleberautonomen etwas lernen.

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Mittwoch, 24. Dezember 2014

Weihnachten mit alten Freunden

was könnte es Schöneres geben?

Für mich: Doch einiges.

Ja und deshalb gibt es hier Musik von Rossini, Weintrauben, Lasagne, sehr viel Lasagne, noch mehr Lasagne, da ist noch ein Reindl Lasagne da und das muss auch noch weg, ich kann nicht mehr Lasagne - und mit diesem Gefühl um Bauch, als würde da Plutonium schwimmen...



bin ich genau in der perfekten Stimmung, um mich mit den Westfreunden von Pegida auseinander zu setzen und zu schauen, wohin sich die in den letzten zehn Jahren entwickelt haben. Ich kenne die ja alle noch von früher, die Freunderln der Blasmusik. Und habe noch immer nicht auf ihren Gräbern tanzen können, aber erstens habe ich noch viel Zeit und zweitens

sind sie solange ein gutes Thema für die FAZ. Frohe Bescherung.

Und der Leserschaft natürlich alles Gute.

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Mittwoch, 17. Dezember 2014

Kurz

Bislang sind meine Texte bei der FAZ lang und reich bebildert gewesen, aber jetzt probiere ich es mal kurz und mit nur einem gar nicht mal guten Photo - und bitte um Resonanz, wenn es darum geht, warum es bei uns prima läuft und woanders die Massen auf dem Zahnfleisch in die Altersarmut laufen.

Man kann das selbst ja nie richtig einschätzen.

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Sonntag, 14. Dezember 2014

Was ist eigentlich Homophobie?

Nach meiner Vorstellung ist sie eigentlich der Hass auf Menschen mit von der angeblichen "Norm" abweichender Sexualität. Nun ja. Ich persönlich denke, dass jeder so seine eigenen Vorstellungen von Sex hat. Manches ist halt unhinterfragt akzeptiert und anderes nicht, selbst wenn beides in sich nachgerade pervers sein kann. Ich privat finde einfach,. dass jeder im Bett tun soll, worauf er Lust hat, solange er andere dafür findet, die gern mittun, und da hat ihm auch niemand einzureden. Auch nicht in der Öffentlichkeit. Und daraus sollte sich auch keine Benachteiligung ergeben.

Andererseits bin ich nicht der Meinung, dass die sog. Gendertheorie mit ihrem Glauben an die Prägung des Menschen die ideale Haltung ist, mit der man Menschen zum Glück nach der Facon dieser Gender-Wissenschaftler erziehen sollte. Ich glaube nicht an das Geschlecht als totales Konstrukt und Zwang der Gesellschaft, aber wenn solche Ideologien Einfluss auf den Unterricht nehmen möchten, muss man das nicht wortlos hinnehmen. Das hat mit Homophobie nichts zu tun, nur mit der Ablehnung einer fragwürdigen Theorie. Gut, die führende Figur dieser Theorie ist lesbisch. Die Macher von Politcally Incorret sind hetero. Beide Extremisten will ich nicht auf Kinder losgelassen sehen. Das ist weder homophob noch heterohassend, es ist einfach eine Frage des Umgangs mit Menschen, die in der Schule in einer Zwangslage sind. Ich will da übrigens auch keine Priester sehen, ohne dass ich deshalb gleich Kirchen anzünden würde.

Und über diese Ablehnung einer Theorie, ohne deshalb sich den perfiden Vorwurf der Homophobie anhören zu müssen, habe ich etwas geschrieben, das von den Lesern gut diskutiert wurde.

Edit: bitte beachten Sie auch den Kollegen Novetre mit Bissigkeiten über gewisse Netzpersonen und die Kollegin Roenicke zu den neuen Konflikten im Osten.

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Dienstag, 9. Dezember 2014

Ich tu immer nur so zivilisiert

Aber gleich die Strasse runter beginnt die Schleifmühl, und natürlich kann ich bei YallaCSU auch noch ganz anders. Oida.

Voll geniessen kann den eigentlich nur ein Muttersprachler, der die Doppeldeutigkeiten kennt.

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Freitag, 5. Dezember 2014

Knallen. Es muss knallen

Es war irgendwie absehbar, dass dieser Gastbeitrag nicht ganz ohne emotionale Reaktionen bleiben würde. Und ich habe gelernt, dass solche Beiträge wirklich wichtig sind, weil das Denken vieler Menschen nicht unbedingt so kühl ist, wie es sein sollte. Es geht um Sexkauf und zwar nicht um die Form, die ich hier praktiziere.



Formeller Anlass ist die sich bildende Koalition aus Emmas, Femen, Schwedinnen und katholischer Kirche für ein Bündnis zur "Abschaffung" - höhö - von Prostitution, ohne mit den Betroffenen zu reden oder sie auch nur einzulassen - und das mit Steuergeldern. Nun kann ich mich ja bequem aus der Affaire ziehen und sagen, dass mir Sex in meinem Alter eh langsam egal sein kann, ich nicht mehr viel versäume und meinen Spass schon früher und mehr als ausreichend hatte. Und warum sollte ich mir, in meiner privilegierten Situation, den Stress antun, so einen "riskanten" Beitrag bei der FAZ zu bringen.

Es sind ja nicht meine Privilegien, an die dieser von Moralin besoffene Mob will.

Da habe ich zwei Antworten. Die eine ist, dass ich generell nicht will, dass solche Figuren darüber zu befinden haben, wie ich mein Leben zu gestalten habe. Es geht mir nicht darum, ob ich das tun will - es geht mir darum, dass ich und jeder die Freiheit hat. sein Sexualleben nach eigenem Willen und Plaisier zu gestalten. Wenn jemand dafür zahlen will, soll es so sein und wenn Bezahung gewünscht wird, ist das auch in Ordnung. Solange da eben freier Wille dahinter ist. Und wenn diese Tätigkeit gewählt wird, weil es die bessere Alternative zu Unannehlichkeiten dieses Systems ist, nehme ich das auch gern hin, selbst wenn ich auch der Meinung bin, dass die Gehaltsunterschiede in Deutschland generell zu gross sind, und Frauen besonders am unteren Ende mehr verdienen sollten. Was die dann tun, muss mir auch nicht gefallen. Mir gefällt sehr vieles nicht, ich bin eigentlich ein enormer Spiesser. der schon kaum den Anblick von Piercings erträgt. Aber es ist deren Freiheit und die habe ich nicht nur hinzunehmen, sondern auch zu respektieren. So, wie ich auch nicht angepflaumt werden möchte, wenn ich gut gekleidet zuammen mit einer Frau im Abendkleid in die Oper gehe, nur weil jemand das als Verschwendung und kulturelle Arroganz ablehnt.

Generell: Freiheit sind nicht die Grenzen, in denen ich lebe. Freiheit ist die Abwesenheit von Grenzen. Kleines Beispiel: Ich esse nicht in England. Aber ich will die Freiheit haben, in England essen zu können. Das ist das eine.

Das andere ist: Diesen Kriegsschauplatz haben sich die Emmas absichtlich herausgesucht. Bigotte Leute die sie sind, suchen sie sich wie ihre Nichten aus der Netzblase mit Shirtgate das leichteste Opfer. Das, wo sie sich überhöhen und mit Vorbehalten spielen können. Für die Emmas ist die Prostitution, was der Jude für die NPD ist: Projektionsfläche für weit verbreitete Vorurteile. Und wie jeder Jude und jeder Kenner der Geschichte Frankreichs und Englands in der frühen Neuzeit vermutlich weiss - es muss dazu gar keine realen Juden geben, Antisemitismus funktioniert auch in deren Abwesenheit. Es wird immer etwas gegben, das man als jüdisch diffanieren kann. So ist das auch mit dem Sex. Wenn die Prostitution weg ist, wird sich der totalitäre Sexismus, der sich Feminismus nennt, gleich die nächsten Abweichungen ihrer Norm suchen, finden und als Gewalt gegen Frauen und Rape Culture bekämpfen, selbst wenn es das Phänomen auch unter Homosexuellen und für Frauen gibt. Sie werden immer einen Grund finden, Praktiken, Lust und Gedanken verbieten zu wollen. Und dann stehen sie halt irgendwann auch bei mir. Je eher man sie aus dem Felde schlägt, um so besser ist es.

Ja, und deshalb bin ich der Meinung, dass der schmutzige Schützengraben im Streit um die Prostitution ein phantastischer Ort für mich, meine an sich makellose Identität mitsamt nichtarischer Moralwumme und meine Überzeugungen ist. Denn es ist nicht so, dass ich meine Ruhe habe, wenn sich diese Koaltion dort ihren bigotten Hass verbreitet. Die Prostitution ist nur ein schwacher Punkt in der Front der Freiheit gegen die totalitären Bemühungen, und natürlich meinen die auch nicht nur meine Gastautorin. Die meinen mich, mein Gelächter und meine persönliche Freiheit, zu denken und zu lieben, was und wen immer ich will.

Ausserdem habe ich eine wirklich tolle Gastautorin nicht nur gefunden. sondern auch rumgekriegt, das zu machen. Natürlich sind solche Beiträge nicht ohne Risiko, aber publizistisch ist das für mich - befriedigend.

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Donnerstag, 4. Dezember 2014

Meine gute Tat des Tages

ist es, den Lesern einen Fehlkauf zu ersparen, indem ich die Fragen, die die Zeit aufwirft, bei der FAZ beantworte - nämlich, wie es wirklich auf dem überfüllten Heiratsmarkt der besseren Kreise zugeht und warum junge Aufsteigerinnen da mehr Risiko denn Verlockung sein können.

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Dienstag, 2. Dezember 2014

Redeverbote durchsetzen. Kritik verhindern

Es gibt Menschen, die Grosses tun, aber ihre Werke werden nach ihrem Tod vollstänsig vernichtet. Bertha Pappenheim ist da nur ein Frankfurter Beispiel, andere werden sich leider auch finden lassen. Und dann gibt es Menschen, deren Tod für viele keinen Schaden darstellt. Über das Ableben von Jörg Haider, den ich in der schlimmsten Zeit selbst erlebt habe, habe ich nicht geweint. Und man denkt sich, jetzt könnte man das alles nach seinem Tod aufräumen. Besser machen. Das schlimme Erbe zuschütten und darüber einen hübschen Park anlegen.

Man weiss natürlich, dass das in Österreich nur sehr begrenzt gelungen ist, und nur ganz langsam, mit dem Aufkommen von NEOS, kann man Hoffnung schöpfen. Aber vieles, was ich von der Beschäftigung mit Haider nur zu gut kenne, sehe ich heute an anderen Stellen erneut. Totalitäre Ideologien haben halt nur sehr wenige, afür aber immer gleiche Ziele, und ihre Mitel unterscheiden sich kaum. Und das Wahnwitzige ist, wenn es solchen Leuten gelengt, ihre Denk- und Redeverbote ausgerechnet unter dem Deckmantel der Toleranz durchzusetzen, und dabei jede ehrliche Debatte, die nun mal nicht ohne Standpunkte möglich ist, zu verhindern. Wie das mit Fat.Shaming geht, habe ich bei der FAZ aufgeschrieben. Gleichzeitig ist das ein Test des neuen Blogsystems mit den Kommentaren. Um Feedback bin ich dankbar.

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Donnerstag, 27. November 2014

Der Relaunch ist da.

Nun ja. Ein paar Probleme sind da wohl noch, aber es ist schön geworden, selbst wenn ich gerade bei der FAZ nur dumm über Entsagung daherrede. Und auch im Kommentarblog, weil da sind halt noch so ein paar Sachen, wie immer nach solchen Mammutaufgaben.

Aber es ist schon sehr viel besser bei der FAZ geworden. Ganz viel Javascript ist weg. Zum Glück.

Das wird übrigens spassig -wenn ich mich über Minderheiten nur gaaanz leicht lustig mache, die nicht reich sind, gibt es massenhaft Kündigungsaufrufe durch Leute, die eigentlich darum betteln, dass man mal bei ihrer Uni aufruft und fragt, wie lange so ein Geuter eigentlich pro Tag staatlich finanziert im Netz rumhängen darf. Aber wenn ich das sehr viel böser mit Vermögenden mache, drucken die Angsprochenen das aus, verteilen es und klopfen mir gleich im Konzert auf die Schulter.

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